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Zum 150. Todestag Friedrich Schillers erschien Thomas Manns großer Essay über den von ihm verehrten Dichter. Was sich im Titel bescheiden als "Versuch" ausgibt, ist auch heute noch eine der lebendigsten Auseinandersetzungen mit dem Autor der Weimarer Klassik und ein wichtiges politisches Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Schiller das ist für Thomas Mann ein überraschend verspielter, ja kindlicher Dichter von bisweilen "rührender Komik", und es ist ein höchst aktueller politischer Denker, der sich gegen engen Nationalismus ebenso zur Wehr setzt, wie er in fast schon Brecht'scher…mehr

Produktbeschreibung
Zum 150. Todestag Friedrich Schillers erschien Thomas Manns großer Essay über den von ihm verehrten Dichter. Was sich im Titel bescheiden als "Versuch" ausgibt, ist auch heute noch eine der lebendigsten Auseinandersetzungen mit dem Autor der Weimarer Klassik und ein wichtiges politisches Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte. Schiller das ist für Thomas Mann ein überraschend verspielter, ja kindlicher Dichter von bisweilen "rührender Komik", und es ist ein höchst aktueller politischer Denker, der sich gegen engen Nationalismus ebenso zur Wehr setzt, wie er in fast schon Brecht'scher Manier gegen idealistische Schönrednerei rebelliert.
Wie unterhaltsam Thomas Mann über Schiller spricht, zeigt sich insbesondere in der auf CD beigefügten Rede, die Thomas Mann im Mai 1955 anlässlich der Schiller-Gedenkfeier in Stuttgart hielt. Die Ansprache stellt eine von Erika Mann bearbeitete Kurzfassung des Essays dar.
Autorenporträt
Thomas Mann, geb. 1875 in Lübeck, wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955. Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns umfangreiches und vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Für seinen ersten großen Roman Die Buddenbrooks erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Thomas Mann hat sich gequält mit seinem Essay zu Schiller. Gehalten hat er ihn zu Schillers 150. Todestag, als gefeierter, aber in der BRD auch nicht ganz unumstrittener Autor. Gerade seine Entscheidung, den Vortrag nicht nur in Stuttgart, sondern auch in Weimar zu halten, rief die dem Exilanten nicht wohl gesonnenen Chauvinisten und Alt-Nazis auf den Plan. Zufrieden war Mann denn auch nicht mit seinem Vortrag, den er selbst als "unneu, hausbacken, armselig" titulierte und erst nach massiven Kürzungen durch Erika Mann halten konnte. Es ist der Forschung, so der Rezensent Manfred Koch, nicht verborgen geblieben, dass Mann sich eifrig bei der Forschung bediente. Lesenswert sei der Text dennoch, allein wegen Formulierungen wie der von der "ergreifenden Kindsköpfigkeit" des Dichters.

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