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"Jürgen Neffe hat ein wirklich sensationell lesenswertes Buch über Charles Darwin geschrieben." -- Denis Scheck in "Druckfrisch"
"Wenn Sie eine Darwin-Biographie in diesem Jahr lesen wollen, lesen Sie die von Jürgen Neffe - spannend wie ein Roman!" -- Gert Scobel im ZDF
"Wissenschaftsjournalismus im allerbesten Sinn: allgemein verständlich, einfühlsam und spannend." -- Der Tagesspiegel
Fünf Jahre erkundete Charles Darwin ab 1831 auf einem Segelschiff, der Beagle, die Erde und revolutionierte mit seinen dabei gewonnenen Erkenntnissen das Bild vom Leben. Er ging als Gottesgläubiger und
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Produktbeschreibung
"Jürgen Neffe hat ein wirklich sensationell lesenswertes Buch über Charles Darwin geschrieben." -- Denis Scheck in "Druckfrisch"

"Wenn Sie eine Darwin-Biographie in diesem Jahr lesen wollen, lesen Sie die von Jürgen Neffe - spannend wie ein Roman!" -- Gert Scobel im ZDF

"Wissenschaftsjournalismus im allerbesten Sinn: allgemein verständlich, einfühlsam und spannend." -- Der Tagesspiegel
Fünf Jahre erkundete Charles Darwin ab 1831 auf einem Segelschiff, der Beagle, die Erde und revolutionierte mit seinen dabei gewonnenen Erkenntnissen das Bild vom Leben. Er ging als Gottesgläubiger und kehrte als Begründer der Evolutionstheorie zurück. Zum Darwin-Jahr 2009 reist Jürgen Neffe auf Darwins Spuren zu abgelegenen Inseln, durchstreift Urwälder, trifft Indianer, Naturschützer und Genforscher. Immer im Sog der Grundfrage nach dem Geheimnis des Lebens. Da lässt sich am Strand von Rio über sexuelle Auslese nachdenken oder bei einem Ritt durch Patagonien über die natürliche Zuchtwahl. Ein Roadmovie über die Erforschung des Lebendigen gesättigt von Erkenntnislust und Abenteuer, aufregend und im Bann jener Kraft, die das Leben dereinst auf den Weg brachte und die wir bis heute nicht zureichend kennen.
Autorenporträt
Jahrgang 1956, Studium zunächst der Physik, dann der Biologie, biochemische Promotion. Zwanzig Jahre Journalist, als Redakteur und Autor bei GEO, als Reporter, Kolumnist und Korrespondent (in New York) beim SPIEGEL. Danach Aufbau und Leitung des Hauptstadtbüros der Max-Planck-Gesellschaft und Mitarbeit im Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Lebt als freier Publizist bei Berlin. Mehrfach preisgekrönt, ausgezeichnet unter anderem mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.10.2008

Staunen über die Fremde
Jürgen Neffe hat Darwins Weltreise nachvollzogen und die revolutionären Erkenntnisse des Forschers über die Stationen dieser Reise verteilt
In der Pampa auf dem Weg nach Buenos Aires werden dem Autor die Parallelen unheimlich: Er reist ohne gültigen Pass durch das Land, bewundert einsame Seen voller Vögel, begegnet Gauchos und staunt über ihren gewaltigen Konsum an Fleisch – alles genau wie sein großes Vorbild, wie Charles Darwin, der als junger Mann fünf Jahre mit dem Forschungsschiff HMS Beagle um die Welt gefahren ist. Diese Reise hat Darwin berühmt gemacht, Jahrzehnte bevor seine Evolutionstheorie Aufsehen erregte. Er hat die Fahrt „bei weitem das bedeutungsvollste Ereignis” seines Lebens genannt. Von diesem Satz inspiriert, stellt Jürgen Neffe zwei Reisen in den Mittelpunkt seines Buchs: die Fahrt der Beagle und seine eigene auf Darwins Spuren.
Auf dem Weg von England über Brasilien und Feuerland nach Galapagos und über Australien und Südafrika zurück hält sich Neffe ganz an Darwins Route. Er versucht er die gleichen Orte zu erreichen, die gleiche Perspektive einzunehmen wie sein Subjekt. Er spricht von „Darwins Weg”, aber dem „gemeinsamen Thema”. Das mag erklären, warum im Buch zwei Ich-Erzähler auftreten, die nahezu gleichberechtigt sprechen. Darwins Zitate sind kursiv gesetzt, auf Anführungsstriche und Quellenhinweise verzichtet Neffe – sie stehen im Anhang.
Neffe lässt Darwin seine Sätze in aller Ruhe vollenden. Das ist beeindruckend, denn Darwin schrieb eine ausdrucksvolle Prosa, aber bisweilen auch bemüht, etwa wenn Neffe Erlebnisse auf Tahiti beschreibt: „Auch ich habe versucht, messerscharfe Grate entlang zu klettern, bin im Schatten der dunkelgrünen knotigen Stämme des Kawastrauches hüfthoch im Wasser durch den reißenden Fluss gewatet.” Zum Schluss verschmelzen die beiden Erzähler förmlich: „Nachdem ich Jamestown bis in die letzte Gasse erkundet habe, wanderte ich von Morgen bis Abend über die Insel.”
Die Entscheidung für die Route der Beagle zwingt Neffe zu dramaturgischen Verrenkungen. Er projiziert Darwins Leben, Werk und Wirkung in der modernen Biologie auf die fünf Jahre der Forschungsreise. In den 26 Kapiteln seines Buchs muss Neffe daher immer weiter vorausgreifen. Den letzten Teil der Reise, Darwins Aufenthalt auf St. Helena im Südatlantik, verknüpft der Autor daher mit dessen Tod und Begräbnis 46 Jahre später. Außerdem macht der Aufbau das Buch unübersichtlich. Bestimmte Aspekte aus Darwins Leben und Werk finden die Leser nur über das Register. Manches erscheint dabei folgerichtig: Der Abschluss der Evolutionstheorie und ihre Veröffentlichung fallen in das Kapitel Galapagos; die Inselgruppe ist schließlich innig mit Darwins Lehre verknüpft. „Sexuelle Selektion” und Attraktivität handelt Neffe in Rio de Janeiro ab; eine schöne Pointe, scheint hier doch „ein Stück Menschheit den möglichen Sieg der Evolution über die Hässlichkeit vorweggenommen zu haben”.
Ohnehin hat Neffe sein Buch offenbar nicht für Leser geschrieben, die mehr als eine gut geschriebene Geschichte erwarten. Die Art, wie er Darwin zitiert, verschleiert, wie und wo der Naturforscher etwas gesagt oder erkannt hat. Neffe benutzt dessen Schiffstagebuch und den neun Jahre nach Rückkehr mit viel neuem Wissen überarbeiteten Bericht „Die Fahrt der Beagle” meist als austauschbare Quellen. Auf der Suche nach Parallelen zwischen seiner und Darwins Reisen überschreitet er Grenzen von Zeit und Raum: So spiegelt er Erlebnisse des Naturforschers in Uruguay mit seinen eigenen in Argentinien oder konstruiert die szenische Schilderung eines Ausflugs am Beagle-Kanal aus Sätzen, die Darwin Ende 1832 und Anfang 1834 datiert.
Dieser freie Umgang mit Darwins Schriften ist an manchen Stellen ärgerlich, zum Beispiel wenn Neffe auf die Religion zu sprechen kommt. Darwin, der ursprünglich Pfarrer werden wollte, verlor seinen Glauben beim Studium der Natur und besonders nach dem Tod seiner Lieblingstochter Annie. Neffe zufolge nahm der Naturforscher dafür „die größtmögliche Rache an seinem Schöpfer”. Der Autor bauscht den Gegensatz zwischen Evolutionslehre und Glauben auf: Wenn Darwin recht habe, gebe es keine Seele und keine Hoffnung, schreibt er. Der Naturforscher selbst hat derartige Konflikte schon wegen seiner tiefgläubigen Ehefrau vermieden und sich öffentlich viel zurückhaltender geäußert. „Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum die in diesem Werk entwickelten Ansichten irgendwie religiöse Gefühle verletzen sollten”, schreibt er in dem Buch, das die Evolutionslehre begründete, der „Entstehung der Arten”. Damals wie heute gab und gibt es viele Wissenschaftler, die Evolution und Religion als keineswegs unvereinbar sehen und vor einer Rhetorik des Konflikts warnen, die am Ende nur den Fundamentalisten nützt.
Neffes Reise indes ist allemal ein Buch wert. Sie hat ihn schließlich um die Welt geführt. Er beobachtet genau und besitzt das Talent, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. So schildert er Begegnungen mit den Betreibern der Bibliothek auf einer Müllhalde im Norden Rios, mit Professoren, Bergarbeitern und Gauchos, mit der letzten Überlebenden eines Stamms von Ureinwohnern in Patagonien, mit wissbegierigen Teenagern, beschränkten Fremdenführern und Schiffsoffizieren. Es sind die Reisebekanntschaften, die nach Lektüre dieser Reisereportage in Hardcover im Gedächtnis bleiben. Auch Darwin hatte schließlich am Ende seiner Reise gestaunt, „wie viele wahrhaft gutherzige Menschen es gibt”. CHRISTOPHER SCHRADER
JÜRGEN NEFFE: Darwin. Das Abenteuer des Lebens. C. Bertelsmann, München 2008. 528 Seiten, 22,95 Euro.
Charles Darwin (1809-1882) Scherl
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2008

Zur Zeit wird hier der Raum

Jürgen Neffe reist mit Darwin um die Welt und kommt bei der modernen Biologie an.

Von Helmut Mayer

Im Sommer 1837 beginnt der englische Gentleman und Naturforscher Charles Darwin, damals achtundzwanzig Jahre alt, ein neues Notizbuch. Er füllt es mit Überlegungen über die von ihm nicht mehr angezweifelte Tatsache des Artenwandels. Stichwortartige Texte und Skizzen greifen dabei manchmal ineinander. Zu Recht berühmt und oft reproduziert ist jene, die mit dem Eintrag "Ich denke" beginnt und darunter ein Diagramm zeigt, auf das ein Eintrag einige Seiten früher schon vorbereitete: "Die Organisation der Lebewesen stellt einen sich unregelmäßig verzweigenden Baum dar, einige Zweige viel stärker verzweigt."

Das Diagramm führt diese Unregelmäßigkeit vor Augen: Man sieht gar keinen Baum, sondern ein Büschel von Linien mit unterschiedlich dichten Verzweigungen. Einige Linien laufen offen aus und bezeichnen die Entwicklungslinien ausgestorbener Arten, die anderen sind mit Querstrichen abgeschlossen und repräsentieren bestehende Arten. Prägnanter lässt sich der Grundgedanke der Evolutionstheorie kaum fassen. Es sei denn, man denkt an Darwins spätere und noch knappere Formel "Vererbung mit Variation".

Aber bis zur ausformulierten und mit Belegen reich versehenen Theorie, die freilich über die biologischen Mechanismen hinter dieser Vererbung nur spekulieren konnte, brauchte es noch über zwanzig Jahre und letztlich die Drohung, durch Alfred Russel Wallace um die Anerkennung als Entdecker gebracht zu werden. Diese Gefahr ließ sich abwenden, und deshalb sehen wir zwei gut vorbereiteten Jubiläen entgegen: hundertfünfzig Jahre "Entstehung der Arten" und zweihundertster Geburtstag ihres Autors.

Jürgen Neffe, Biologe und renommierter Wissenschaftsautor, hat sie zum Anlass genommen, Darwins Spuren zu folgen. Und in diesem Fall meint das nicht nur die Konsultation von Archiven, Bibliotheken und der mittlerweile kaum mehr zu überblickenden Darwin-Literatur, sondern eine Reise rund um die Welt: entlang der Route der H.M.S. Beagle, auf der der junge Darwin im Dezember 1831 in See stach und erst knapp fünf Jahre später wieder nach England zurückkehrte.

Darwins Aufzeichnungen, Briefe und der später publizierte Reisebericht bilden den unmittelbaren Hintergrund für eine Reiseerzählung, die die Schauplätze der historischen Fahrt gut hundertfünfundsiebzig Jahre später vor Augen führt. Die Gegenführung von Darwins Schilderungen mit den Eindrücken des Autors zeigt die eingetretenen Veränderungen im Kontrastverfahren. So einsam wie zu Darwins Zeiten sind die meisten der berührten Gegenden natürlich nicht mehr, und jene, die schon Darwin zu Betrachtungen über fremde Städte anregte, haben sich mitunter zu Riesenagglomerationen entwickelt.

Aber Neffe setzt nicht nur auf diesen Reiz, dem historischen Bericht die Bilder und Begegnungen eines heute Reisenden entgegenzustellen. Die Weltreise selbst ist ihm vielmehr der rote Faden, mit dem er eine viel weiter ausgreifende Erkundung verknüpft. Fast jede Etappe bietet Gelegenheit für Einlassungen zur Biografie Darwins und der Entwicklungsgeschichte seiner Ansichten, aber auch zu modernen Entwicklungen auf dem von ihm eröffneten Gebiet der Evolutionsbiologie. Des Autors Reise mit Darwin ist auch eine durch die biologische Ideengeschichte.

Eine panoramatische Darstellung also, unterteilt und organisiert nach den Stationen der Beagle und Darwins Exkursionen. Die Technik der geschickt montierten Abschweifungen wird man dabei eher bewundern als stilistische Valeurs bei der Schilderung der Reiseeindrücke: Ob nun Strandszenen in Rio zum Anlass genommen werden, zur Theorie der sexuellen Selektion überzugehen, Darwins Notizen Anmerkungen zur Naturgeschichte und Geologie im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts anstoßen oder das Experiment des Kapitäns der Beagle, Eingeborenen von Feuerland zwangsweise die Segnungen der Zivilisation und christlichen Religion angedeihen zu lassen, zur Erörterung soziobiologischer und evolutionspsychologischer Versuche führt.

Zumal Neffes Ausführungen zu den eher spekulativen Applikationen oder auch weltanschaulichen Generalisierungen von Evolutionstheorie genauso solide ausfallen wie die Erläuterungen zu evolutionsbiologischen Fragestellungen und Einsichten im engeren Sinn. Bei aller Faszination angesichts des einen kontinuierlichen Gewebes von Leben, wie es die moderne Biologie vor Augen führt, behält der Autor einen klaren Kopf, wenn es um biologische Fundamentalismen geht.

Ein Geist, der aus vielen Befunden allgemeine Gesetze destilliert.

Darwin war gerade einmal einundzwanzig Jahre alt, als sich ihm überraschend die Möglichkeit der Weltumseglung bot. Alexander von Humboldts Beschreibung der Tropen hatte ihre Wirkung auf den jungen Sammler und Anfänger im Feld der Naturgeschichte nicht verfehlt. Die Vorsätze waren hoch gesteckt, und die Begeisterung, die aus seinen Briefen spricht, die von den ersten Ausflügen in tropischen Regionen erzählen, ist heute noch ansteckend. Gesammelt wurde dann nicht gerade systematisch, wofür Darwin noch gar nicht die Kenntnisse mitbrachte, dafür aber im großen Umfang.

Die Wissenschaftshistoriker haben gezeigt, welche schon bereitliegenden Elemente in dem neuen Bild der Entwicklung des Lebens zusammenschossen, das Darwin kurz nach der Rückkehr von seiner Weltreise zu skizzieren begann. Zur Verblüffung neigt man trotzdem, wie schnell er im Austausch mit den Londoner Experten auf dem Feld der Naturgeschichte zu dem neuen Koordinatensystem kam, für das nun die Belege sprechen sollten. Aber Perspektivenwechsel so grundlegender Art sind nun einmal keine Sache der langsam voranschreitenden Umwälzung von Datenmengen. Die mühsame Arbeit kam erst noch, auf die der alte Darwin zurückblickte, als er seinen Geist mit einer Maschine verglich, "wie gemacht dafür, allgemeine Gesetze knirschend aus großen Tatsachensammlungen herauszumahlen".

An Herausbildung und Arbeit dieses Geistes ist Neffe ebenso interessiert wie an den modernen Ausfaltungen der "allgemeinen Gesetze", auf die Darwin stieß. Die Reise durch den Raum wird zu einer durch die Zeit, wie es das Thema der Evolution selbst zu verlangen scheint. Wir haben uns an diese Perspektive gewöhnt, doch so lange ist das noch gar nicht her.

Jürgen Neffe: "Darwin". Das Abenteuer des Lebens. C. Bertelsmann Verlag, München 2008. 527 S., Abb., geb., 22,95 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Angetan zeigt sich Rezensentin Barbara Kerneck von Jürgen Neffes Buch "Darwin – Das Abenteur des Lebens". Sie sieht darin zwei Bücher in einem: einen "überraschungsreichen" Abenteuerreisebericht sowie eine Biografie des großen Naturwissenschaftlers. Wie sie berichtet, hat sich Neffe auf die Spuren von Darwins großer Reise begeben und ist dessen Route nachgereist, wobei er ähnliche Verkehrsmittel wie sein Vorbild wählte: Frachtschiffe, Fischerboote und Pferde. In den Reportagen aus den von Darwin besuchten Regionen und Orten schildere der Autor seine Begegnungen mit Fischern, Kameraleuten und Chauffeuren und zitiere dazwischen immer wieder in Kursivschrift die Beobachtungen aus dessen Reisetagebüchern. "Wir erfahren daher von Ort zu Ort", resümiert die Rezensentin, "um wie viel besiedelter oder verwüsteter die Welt seither geworden ist und um wie viel weniger auf ihr jene Natur waltet, in der Darwin die Gesetze seiner Theorie fand."

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»Eine äußerst spannende Biographie Darwins - so spannend wie ein Krimi.« Gert Scobel im ZDF