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Liebevoll bebildert von Gestalten-Favourites wie Bastien Aubry oder Benjamin Güdel, verdeutlichen und unterstreichen die neu untermalten Klassiker wie Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Rumpelstilzchen, aber auch weniger bekannte wie Jorinde und Joringel oder Gevatter Tod, Aktualität und zeitlose Sprache dieser All Time Classics. Entstaubt für alle Altersstufen und Jahreszeiten, mal filigran gezeichnet, mal grob geklotzt, irrsinnig detailverliebt, cartoonig, verspielt, romantisch, fantasievoll, simpel und klar, ergreifend, düster, trendy, fashionable, stilisiert, skurril, angedeutet, magisch,…mehr

Produktbeschreibung
Liebevoll bebildert von Gestalten-Favourites wie Bastien Aubry oder Benjamin Güdel, verdeutlichen und unterstreichen die neu untermalten Klassiker wie Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Rumpelstilzchen, aber auch weniger bekannte wie Jorinde und Joringel oder Gevatter Tod, Aktualität und zeitlose Sprache dieser All Time Classics.
Entstaubt für alle Altersstufen und Jahreszeiten, mal filigran gezeichnet, mal grob geklotzt, irrsinnig detailverliebt, cartoonig, verspielt, romantisch, fantasievoll, simpel und klar, ergreifend, düster, trendy, fashionable, stilisiert, skurril, angedeutet, magisch, psychedelisch, verschmitzt oder auch hintergründig verlocken die Märchen zum Schummeln und Vorblättern, denn von Kapitel zu Kapitel tun sich immer wieder neue Welten und Fantasien auf.
Das ideale Geschenk für (Paten)Kinder und ihre Eltern. Und für sich selbst, um vielleicht heimlich der vergangenen Kindheit hinterher zu seufzen.
Natürlich mit Lesezeichen - wie es sich gehört.
Mit Arbeiten von: 'bake, Christian Montenegro, Deanne Cheung, Bastien Aubry (Silex), Rilla Alexander (Rinzen), Judith Zaugg, A-Linha, Dead Chickens, Kytarow, etc.
Autorenporträt
Jacob Grimm wurde 1785 in Hanau geboren. Er studierte in Marburg und Paris. Der Germanist arbeitete als Professor in Göttingen, wurde jedoch als Mitverfasser des politischen Protestes der Göttinger Sieben von seinem Amt enthoben. 1841 holte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ihn und seinen Bruder Wilhelm Karl Grimm (1786-1863) als Mitglieder an die Akademie der Wissenschaften nach Berlin. Mit seinen auf eingehender Quellenforschung beruhenden Werken Deutsche Grammatik und Geschichte der deutschen Sprache legte Jacob Grimm die Grundlage der Germanistik. Er bearbeitete die ersten Bände des von ihm und Wilhelm Grimm begründeten Deutschen Wörterbuchs. Gemeinsam mit seinem Bruder und K. Lachmann gilt Jacob Grimm als der eigentliche Begründer der deutschen Philologie. Jacob Ludwig Carl und Wilhelm Karl Grimm sind die bekannten Herausgeber der "Kinder- und Hausmärchen". Jacob Grimm starb 1863 in Berlin.

Wilhelm Grimm, geb. am 24. Februar 1786 in Hanau, gestorben am 16. Dezember 1859 in Berlin, lehrte in den 1830er Jahren in Göttingen, war Mitglieder der Göttinger Sieben und ab 1841 der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Gemeinsam mit seinem Bruder Jacob arbeitete er an den "Kinder- und Hausmärchen", den "Sagen" und vor allem am "Deutschen Wörterbuch", das ab 1854 entstand. Sie gelten als Gründer der Deutschen Philologie und Germanistik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2004

Frisch getüncht ist halb gewonnen
Die Märchen der Brüder Grimm, zeitgenössisch illustriert

Die Zahl der deutschen Ausgaben von Grimms Märchen ist - gelinde gesagt - schwer überschaubar; aktuell lieferbar sind in Einzel- und Gesamtausgaben etwa hundertzwanzig, und antiquarisch dürften zahllose weitere dazukommen. Darunter befinden sich zwei besonders empfehlenswerte: Die des Deutschen Klassiker Verlags ist philologisch erstklassig betreut, die des Verlags Beltz und Gelberg ist von Nikolaus Heidelbach erstklassig illustriert worden - jeweils in einer Weise, die keine Wünsche offenläßt. Beide sind zudem derzeit in preiswerten Sonderausgaben lieferbar. Was also begehrt man mehr?

Vielleicht eine Kombination beider, aber ohne daß man einfach den Text der einen und die Bilder der anderen Ausgabe zusammenwürfe. Denn die umfassende Sammlung des Klassiker-Verlags mag manchen Interessenten zu umfangreich geraten sein. Wenn wir ehrlich sind, wollen wir ja gar nicht jedes Hausmärchen lesen, sondern meist nur die bekanntesten ein zweites, drittes, zehntes oder - horribile dictu - erstes Mal: etwa Schneewittchen, Aschenputtel, Hänsel und Gretel, Der Wolf und die Sieben Geißlein. Das sind allerdings nur vier von gewiß zwei Dutzend, die zumindest passiv in jeder deutschen Erinnerung verankert sind - und so enthält eine nun erschienene neue Auswahl aus dem Grimmschen Märchenschatz auch genau dreiundzwanzig Stück (das zweite Dutzend hätte man etwa mit dem "Fischer und seiner Frau" abschließen können). Diese wiederum werden ergänzt durch Illustrationen, aber diesmal wurde diese Aufgabe nicht einem einzelnen Zeichner gestellt, sondern jedes Märchen wurde von einem anderen Künstler ins Bild gesetzt. Da in der Tat die Stilvariationen zwischen den einzelnen Texten der Grimmschen Sammlung groß sind, hat dieses Verfahren einiges für sich.

Das Projekt, das gleichzeitig auch auf englisch publiziert worden ist, verdankt sich dem in Berlin und London ansässigen Die Gestalten Verlag, der sich generell die Publikation buchkünstlerisch gelungener Titel zum Ziel gesetzt hat. Seine internationalen Kontakte haben es ihm ermöglicht, Zeichner aus der ganzen Welt für die Bebilderung der Märchen zu gewinnen - Schwerpunkte sind Deutschland und Japan, aber auch Dänemark, Island, Amerika, England, Argentinien oder Australien sind vertreten -, und das Ganze trägt den bedeutungsschwangeren Titel "Die illustrierten Märchen", als hätte es das bislang noch nie gegeben.

Der Reiz der Ausgabe liegt zweifellos in der Unterschiedlichkeit, mit der die beteiligten Künstler arbeiten: Da gibt es scherenschnittartige Schwarzweißabbildungen und Computerzeichnungen, deren Farbkraft auf den Seiten zu explodieren scheint. Mal bricht sich Genie Bahn, mal erbricht es sich auf die Seiten, deren Papier wie frisch getüncht wirkt. Bei einigen Zeichnungen - und nicht nur den fernöstlichen - scheint das Vorbild des Ukiyo-e, des japanischen Farbholzschnitts, fröhliche Urständ zu feiern. Es ist auffällig, daß mehr als hundert Jahre nach der Mode des Japonismus gerade im Zeitalter der Computergraphik dieser Einfluß wieder an Bedeutung gewinnt. Die Farbqualität solcher Meister wie Hiroshige, Kuniyoshi oder Yoshitoshi war in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts allerdings erst durch den Import künstlicher Farben aus dem Westen möglich geworden; nun schließt sich der Kreis ein weiteres Mal.

Es gibt großartige Bebilderungen in dem Buch: Zeichnungen, die man mit einem altertümlichen Begriff als Illuminationen bezeichnen könnte, weil sie tatsächlich die Texte in ein eigenes Licht setzen. Die erstaunlichen, in Formensprache und Farbpalette am Jugendstil geschulten Computerzeichnungen von Birgit Amadori zu "Aschenputtel" etwa, die sich nie ganz aufs Zitieren verlegen, sondern in ihrer Vorführung gegenwärtiger technischer Möglichkeiten der Perspektivenverschiebung und Schichtenkomposition zugleich ein Exerzitium computergestützten Zeichnens bieten. Oder eine - aber wirklich nur eine - der Illustrationen, die der Japaner Kinpro alias Shinya Chisato zu "Schneewittchen" angefertigt hat: Da ist wie in Legetechnik zusammengesetzt das Profil der bösen Königin zu sehen, die in Verkleidung den vergifteten Kamm ins Haus der Zwerge bringen will, und die schwarze Kapuze dieser düsteren Erscheinung fungiert zugleich als einer der sieben Berge. an den sich die Zwergenbehausung anschmiegt. Zudem arbeitet Kinpro mit großflächig aufgetragenen satten Farben und stilisierten Figuren, so daß seine Bilder einerseits kindgerecht schlicht erscheinen, andererseits aber wie ausgetüftelte Piktogramme wirken.

Zum "Märchen von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen", hat Hendrik Heilige, der das Projekt auf den Weg gebracht hat, realistisch ausgeführte Schattenspieldekors geschaffen, die mit den Versatzstücken des "american gothic" genauso spielen wie mit der abgehackt-beweglichen Figurengestaltung von Geisterbahnen. Zu "Frau Holle" wiederum hat die Brasilianerin A-Linha (Clarissa Tossin) ein technizistisches Design entwickelt, das in den Bildern fast nicht mehr erzählt, sondern nur symbolische Assoziationen ermöglicht. Das ist aber allemal interessanter als die direkt darauf folgenden epigonalen Bilder von Judith Drews und Hans Baltzer, die wie eine Kombination aus den Berliner Zeichnerwelten von Atak und Nadia Budde wirken. Und allzu viele der Illustratoren beschränken sich auf solides Handwerk, das aber - wie etwa im Falle von Michal Ksiazek aus Polen beim "Froschkönig" - keinen Dialog mit der Geschichte selbst aufnimmt, sondern sie bloß bebildert, statt sie zu bereichern. Soviel aber muß man von einem Buch erwarten, daß sich in Konkurrenz zur Vielzahl anderer Ausgaben von Grimms Märchen begibt. Und einem guten Viertel der ausgewählten Zeichner gelingt das auch vortrefflich.

ANDREAS PLATTHAUS

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: "Die illustrierten Märchen der Gebrüder Grimm". Hrsg. von Robert Klanten und Hendrik Heilige. Die Gestalten Verlag, Berlin 2003. 208 S., zahlr. Abb., geb., 29,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Unter den vielen Einzel- und Gesamtausgaben der Grimmschen Märchen kennt Andreas Platthaus bereits zwei absolut empfehlenswerte Ausgaben: die philologisch hervorragende Gesamtedition im Deutschen Klassiker Verlag sowie die von Nikolaus Heidelbach exzellent illustrierte Ausgabe bei Beltz & Gelberg. Eine Kombination von beiden wäre aber durchaus wünschenswert, meint Platthaus und begrüßt darum die neue Publikation des "Gestalten Verlags", der buchkünstlerisch stets hohe Maßstäbe anlege. Im vorliegenden Fall wurden Zeichner aus aller Welt mit der Illustration von 23 Grimmschen Märchen beauftragt: nur rund ein Viertel davon genügen allerdings Platthaus' Anforderungen. Jedes Märchen werde von einem anderen Zeichner illustriert, so Platthaus, der darin zweifelsohne den Reiz dieser Edition sieht. Leider beschränkten sich viele Illustratoren auf das reine Handwerk, bedauert der Rezensent, nur wenige Künstler wie Birgit Amadori, Ukiyo-e, A-Linha bereicherten die Märchen um eine eigene Lesart, die anderen bebilderten bloß die Geschichte und nähmen keinen Dialog mit ihr auf, kritisiert Platthaus. Für einen stolz angekündigten Band der illustrierten Märchen - als einem von vielen - sei das im Grunde zu wenig.

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