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"Dieses Buch ist wie großes Kino." Süddeutsche Zeitung New Orleans in den Fünfzigerjahren: zwielichtige Gestalten, dunkle Gassen. Josie Moraine, Tochter einer Prostituierten, ist früh selbstständig geworden. Über dem Buchladen, den sie mit ihrem besten Freund Patrick zusammen führt, hat sie ein kleines Zimmer. Doch insgeheim träumt sie vom Smith College und einer Studentinnen-Freundschaft mit Charlotte. Und auch wenn das unerreichbar scheint für eine junge Frau ihrer Herkunft, will Josie sich nicht von ihren Plänen abbringen lassen. Dann taucht der Gangster Cincinnati in der Stadt auf. Ein…mehr

Produktbeschreibung
"Dieses Buch ist wie großes Kino." Süddeutsche Zeitung
New Orleans in den Fünfzigerjahren: zwielichtige Gestalten, dunkle Gassen. Josie Moraine, Tochter einer Prostituierten, ist früh selbstständig geworden. Über dem Buchladen, den sie mit ihrem besten Freund Patrick zusammen führt, hat sie ein kleines Zimmer. Doch insgeheim träumt sie vom Smith College und einer Studentinnen-Freundschaft mit Charlotte. Und auch wenn das unerreichbar scheint für eine junge Frau ihrer Herkunft, will Josie sich nicht von ihren Plänen abbringen lassen.
Dann taucht der Gangster Cincinnati in der Stadt auf. Ein Mann wird ermordet. Und Josie muss Entscheidungen treffen, die ihr Schicksal bestimmen.
Autorenporträt
Sepetys, Ruta
Ruta Sepetys wurde in Michigan geboren und hat litauische Vorfahren. Ihren Wurzeln ging sie in ihrem ersten Buch, "Und in mir der unbesiegbare Sommer", nach. Für ihren zweiten Roman, "Ein Glück für immer", hat sie ihre Lust an historischer Recherche mit dem Interesse an New Orleans und seinem schillernden French Quarter verbunden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2015

Freaks im French Quarter
Ein Schmöker aus dem New Orleans der Fünfzigerjahre, lebensprall und ein bisschen verrucht
Aschenputtel mixt perfekte Drinks. Eine gute Voraussetzung, um in der Welt, in die es hineingeworfen wurde, zu überleben. Für die Mutter, eine Prostituierte, mixt Aschenputtel Martinis, nebenbei kocht sie und putzt. Der herben Puffmutter Willie, die in ihrem Freudenhaus in New Orleans ein strenges Regiment führt, schenkt sie Scotch ein, ohne Eis und ohne mit der Wimper zu zucken. Die Frau ist beeindruckt. Da ist Aschenputtel sieben Jahre alt.
  Mit dem Einzug von Aschenputtel alias Josie und ihrer Mutter in den Puff beginnt die Geschichte Ein Glück für immer – und dieses erste Kapitel ist, man kann es nicht anders sagen, ein verdammt cooler Einstieg. Mit dem hat die Autorin Ruta Sepetys den Leser oder eher die Leserin ein für alle Mal an der Angel – und da zappeln sie fortan und lesen und lesen, bis dieses süffige, lebenspralle Buch endlich aus ist und sie wissen, ob alles gut ausgegangen ist. Wird die inzwischen fast erwachsene, kluge und belesene Josie, die in einer Buchhandlung jobbt und wohnt und morgens im Freudenhaus die Reste der Nacht wegputzt, an einem angesehenen College aufgenommen werden? Muss sie für einen reichen Widerling ihre Unschuld hingeben, um das Geld fürs College und für eine Erpresser-Gang zusammenzukriegen? Wird sie der feingeistige Buchhändlersohn Patrick, dem sie auch noch patent bei der Betreuung seines dementen Vaters hilft, womöglich aus dem Elend herausheiraten – oder macht der gut aussehende Strahlemann und Auto-Freak Jesse das Rennen? Und was schließlich wird ihre dumpfe, labile, kleinkriminelle Prostituierten-Mutter noch alles anstellen, um das Leben der Tochter zu ruinieren? Eine ganze Menge, und das ist das allergrößte Problem.
  Ruta Sepetys hat einen herrlichen Schmöker über das verruchte French Quarter von New Orleans im Jahr 1950 geschrieben, und sie hat dafür gut recherchiert. Zusammen mit der hartgesottenen Ich-Erzählerin Josie, die unbedingt aus dem halbseidenen Milieu aufsteigen will, sehen, riechen, hören die Leser geradezu, was alles auf den Straßen los ist. Sepetys malt in kräftigen Farben die Szenen und Figuren aus. Manchmal trägt sie auch ein bisschen arg dick auf, Kitsch und Klischee sind ihr nahe Verwandte. Macht nichts, denn dieses Buch ist wie großes Kino.
  Mit Schwung streift die Autorin bei ihrem Parforceritt durch Josies wilden Alltag eine Vielzahl von Themen, geht verschwenderisch großzügig mit Ideen und Figuren um. Angetippt werden Sujets wie beste Freundinnen und Seelenverwandtschaften, Liebe und Homosexualität, Demenz und Tod. Das gebildete Buchhändler-Milieu ist nur eine Schaufensterscheibe entfernt von der Gangster-Welt, was für Spannung in der Handlung sorgt. Und nebenbei ist dies auch noch, psychologisch durchaus fein gezeichnet, die Geschichte einer Reifung. Denn Josie muss noch mehr als andere Teenager mit vielen widersprüchlichen Gefühlen und Situationen fertig werden. Und dabei unter anderem lernen, dass sie mit der Wahrheit auf Dauer vielleicht besser fährt als mit Lügen.
  Ja, wohin das alles Aschenputtel letztlich führt? Wenn das Leben ein Märchen wäre, die Antwort fiele leichter aus. Am nächsten kommt der Botschaft dieses Buches wahrscheinlich ein Kumpel von Josie: „Manchmal will man irgendwohin und landet am Ende ganz woanders“, sagt er zu ihr. „Aber weißt du, was: Das ist egal. Wichtig ist, dass man aufbricht.“ Und wer so gute Drinks mixen kann, dem muss die Welt einfach offenstehen. (ab 14 Jahre)
ANTJE WEBER
Ruta Sepetys: Ein Glück für immer. Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Carlsen (Königskinder) 2014. 378 Seiten, 17,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Einen tollen Schmöker hat Antje Weber mit Ruta Sepetys "Ein Glück für immer" gelesen, eine richtig wilde Geschichte aus dem verruchten New Orleans der fünfziger Jahre. Hier lebt Aschenputtel, genauer gesagt die siebenjährige Jodie, deren Mutter im großen Freudenhaus des French Quarters als Dirne arbeitet. Lebensprall und süffig erzählt Sepety die Geschichte, versichert die vergnügte Rezensentin, ständig bange man mit dem Mädchen, ob es von hier wirklich einen guten Weg gelangen kann. Ein bisschen Kitsch und ein paar Klischees lässt sich Weber da gern gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieses Buch ist wie großes Kino.", Süddeutsche Zeitung, Antje Weber, 10.03.2015