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Benutzername: 
tintenmaedchen
Wohnort: 
Schleswig-Holstein
Über mich: 
Leseratte, Musikjunkie, stolze Mama, glückliche Verlobte

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 02.02.2014
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


sehr gut

Welches Kind lauscht nicht gerne den Erzählungen von Oma oder Opa? War es nicht immer spannend wenn sie von früher erzählten auch wenn die Erlebnisse selber gar nicht immer so fröhlich waren? Wie oft habe ich mit großen Augen vor meinem Opa gesessen und seinen Erzählungen gelauscht. Ich weiß es nicht aber ich weiß dass er mich immer in seinen Bann ziehen konnte wenn er anfing zu erzählen und ich habe es geliebt mit meiner Oma auf der Couch zu sitzen und alte Fotos zu betrachten.
Jacob hört auch Geschichten von seinem Großvater doch es ist völlig klar dass all diese Geschichten erfunden sein müssen. Schließlich kann es unmöglich wahr sein dass es einen Jungen gibt in dessen Körper Bienen wohnen oder ein Mädchen das so leicht ist dass sie davon fliegen würde wenn man sie nicht an einem Seil festbinden würde. Als dann Jacobs Großvater stirbt ist Jacob aufgrund der mysteriösen Umstände und einiger merkwürdiger Hinweise gezwungen seine Meinung über den Großvater und, mehr noch, sein gesamtes Weltbild zu überdenken.
Schon von der ersten Seite an zieht das Buch einen in seinen Bann. Die traurig düstere Atmosphäre übt einen schwer erklärbaren Reiz aus der einen dazu bringt unbedingt mehr erfahren zu wollen und so begibt sich Jacob nicht alleine auf die Suche nach der Wahrheit sondern er nimmt den Leser und eine große Portion Neugier mit. Die Atmosphäre des Buches wird durch Bilder der besonderen Kinder, die wie echte Fotografien wirken, noch zusätzlich unterstrichen und verleiht allem einen Hauch von Wirklichkeit. Mindestens einmal stellt man sich als Leser, vielleicht auch nur unbewusst, die Frage ob es nicht vielleicht doch wahr sein könnte. Die Fotos fügen sich passend in Jacobs Geschichte ein dadurch bekommt der Leser fast den Eindruck Jacob beim Betrachten der Fotos über die Schulter zu schauen.
Jacob, der Protagonist in dieser Geschichte, scheint während seiner Erlebnisse erwachsener zu werden. Wirkt er anfangs noch ziemlich naiv, unwissend und begriffsstutzig so spürt man später deutlich wie er beginnt innerlich zu reifen und die Welt und Menschen um sich herum mit anderen Augen zu betrachten.
“Die Insel der besonderen Kinder” ist keineswegs nur eine Geschichte über einen Jungen der wissen will was mit seinem Großvater geschah, nein, es geht um viel mehr. Es geht darum zuzuhören und andere ernst zu nehmen. Kennenlernen anstatt einfach zu verurteilen. Es geht ums Begreifen und Handeln. Um Vertrauen, Misstrauen und Liebe aber vorallem geht es um Freundschaft.
Der Schreibstil des Buches ist recht einfach gehalten und gut verständlich und dennoch schafft es der Leser mit schönen Formulierungen und gelungenen Umschreibungen dem Leser einige Gänsehautmomente zu verschaffen. Was neben dem angenehmen Schreibstil und der spannenden Geschichte ansich leider zu kurz kommt ist die Charakterisierung der besonderen Kinder. Man erfährt welches ihre besondere Eigenschaft ist und darauf werden sie dann auch reduziert. Man erfährt kaum etwas über ihr Wesen, ihre Vorlieben und Abneigungen. Die ganze Persönlichkeit scheint ledilich auf ihre eine besondere Fähigkeit zusammenzuschrumpfen wodurch die Kinder leide etwas flach, ja sogar fast leblos wirken. Das können auch die Fotos leider nicht ausgleichen.

Fazit:
“Die Insel der besonderen Kinder” bietet ein besonderes Leseerlebnis egal ob man das Genre Fantasy liebt oder nicht. Die eingebundenen Fotos verleihen dem Buch zusätzlich zu seiner düsteren Atmosphäre einen realistischen Touch wodurch alles viel greifbarer wirkt. Auf vollständig ausgearbeitete Charaktere mit tiefgehender Persönlichkeit hofft man hier jedoch vergebens was aber das Lesevergnügen nicht in erheblichem Maße mildert.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Ein ganzes halbes Jahr
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


ausgezeichnet

Es gibt Bücher die berühren dich, bringen dich zum lachen oder weinen, regen zum Nachdenken an oder unterhalten einfach nur. Und es gibt Bücher die dich packen, mitreißen und nicht wieder loslassen. Du versinkst in ihnen, bekommst sie nicht aus dem Kopf und grübelst du über Stunden während sie in dir nachhallen.
Dieses Buch gehört in die letztere Kategorie.
Die Geschichte beginnt mit Will Treynors Unfall springt aber gleich danach zwei Jahre weiter zu Louis deren Tag genau so begonnen hat wie jeder andere auch. Nur dass sie am Ende des Tages arbeitslos sein wird. Louisa lebt zusammen mit ihren Eltern, ihrem Großvater, ihrer Schwester Treena und deren Sohn Thomas in einem Haus. Louisas Familie steckt in einer finanziellen Situation die alle beunruhigt. Der Vater fürchtet um seinen Job, Treena verdient kaum etwas und die Mutter kümmert sich um ihren Enkel und den Großvater. Louisas Einkommen war sehr wichtig für die Familie darum bemüht sie sich sofort um eine neue Stelle. Dieses Unterfangen stellt sich allerdings als schwierig heraus denn entweder sagen ihr die Jobs nicht zu oder aber der Arbeitgeber ist mit ihr unzufrieden.
Doch dann hat sie ein Vorstellungsgespräch bei der Familie Treynor deren Sohn Will seit einem schweren Unfall Querschnittsgelähmt ist. Obwohl Louisa das Gefühl hat keine gute Figur beim Vorstellungsgespräch gemacht zu haben wird sie für 6 Monate als seine Betreuerin eingestellt um Will Geselslchaft zu leisten. Louisa ist unsicher im Umgang mit Will denn er ist zynisch, sarkastisch und ziemlich unfreundlich. Aber je mehr die Zeit die beiden miteinander verbringen desto mehr entsteht zwischen ihnen etwas. Vertrauen, Freundschaft und letztendlich sogar Liebe.
Von Anfang an kann man völlig in die Geschichte abtauchen. Man erlebt Louisas Verunsicherung und Enttäuschung nicht nur mit sondern fängt an sie selber zu empfinden wenn Will sie wieder einmal vor den Kopf stößt.
Doch genau wie Louisa lernt man ihn anzunehmen und Verständnis für ihn zu entwickeln. Und es zeigt sich dass hinter seiner harten Schale einfach nur ein Mensch steckt der mit seiner Situation nicht zurecht kommt. Die Hilflosigkeit weil man seinen Körper nicht mehr benuten kann aber trotzdem ständig von Schmerzen gepeinigt wird. Die Scham darüber nicht einmal die kleinste Alltagstätigkeit alleine ausüben zu können und die Wut über die Tatsache dass einem alle Entscheidungen einfach abgenommen werden. Das Leben hat sich für Will von einen Moment auf den Nächsten komplett verändert. Louisa beginnt zu verstehen und mit dem Verständnis wächst sie an ihrer Aufgabe. Sie schafft es mit ihrer einfachen, teilweise unbeholfenen Art wieder ein wenig Sonnenschein in Wills Leben zu bringen.
Die Protagonisten des Buches könnten kaum unterschiedlicher sein. Louisa ist noch nie aus ihrer Heimatstadt heraus gekommen ist zum Teil sehr naiv und hat einen Modegeschmack bei dem einem so manches Mal die Haare zu Berge stehen.
Will besitzt viel Geld, ist viel herumgereist und verbrachte seine Zeit mit Bungee-Jumping und Motorradfahren. Er liebt Musik und ausländische Filme und macht sich immer mehr Gedanken um Louisas Zukunft was sie selber scheinbar niemals tut.
Und so schön all das auch klingt, zwei Menschen die sich anfangs nicht leiden können sich dann aber näher kommen. Ein Mann der durch einen Unfall querschnittsgelähmt ist fängt an sich wieder zu freuen. So hängt doch das Damoklesschwert düster über den Ereignissen. Louisa bekommt einen Termin zwischen Will und einem Anwalt für Testamentsrecht mit woraufhin sie seine Mutter um ein Gespräch bittet und erfährt dass es einen Grund dafür gibt dass sie nur für 6 Monate eingestellt wurde denn nach dieser Zeit hat Wiill einen Termin in der Schweiz um zu sterben. Für Louisa beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit denn sie nimmt sich vor Will umzustimmen. Man hofft und bangt mit ihr. Man wünscht sich das Happy End so sehr dass man das Buch einfach nicht weglegen kann. Ob es das schöne Ende für Will und Lou gibt?

14 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Ein Teelöffel Land und Meer
Nayeri, Dina

Ein Teelöffel Land und Meer


sehr gut

Jeder der Geschwister hat kann wohl eine bestimmte Verbundenheit zu diesen nicht leugnen. Dabei spielt es keine Rolle ob man sich gut oder schlecht mit ihnen versteht denn man gehört trotz allem immer ein Stück weit zusammen ob man will oder nicht. Bei Zwillingen ist diese Verbundenheit besonders stark ausgeprägt. Umso härter trifft es Saba Hafezi als sie mit ansehen muss wie ihre Mutter zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Mahtab in ein Fluzeug nach Amerika steigt. An diesem Tag sieht sie beide zum letzten Mal. Fortan fühlt sie sich unvollständig ohne Mahtab an ihrer Seite. Ihr ist egal wie oft Nachbarn, Freunde und sogar ihr Vater darauf bestehen dass Mahtab nie am Flughafen war. Saba ist sich sicher mit ihrem Zwillingssinn kann sie spüren dass Mahtab den Iran mit der Mutter verlassen hat und nun in Amerika lebt. Sie erfindet Briefe von Mahtab und Geschichten über Mahtabs Leben in Amerika.
Auch als Saba älter wird denkt sie nicht daran etwas anderes zu glauben als dass Mahtab nun irgendwo in Amerika lebt. Trost und Verständnis findet sie bei ihren beiden besten Freunden Ponneh und Reza, in den Saba heimlich verliebt ist. Obwohl Ponneh und Reza nicht überzeugt sind von Sabas Geschichten hören sie ihr doch immer wieder voller Begeisterung zu und trösten sie wenn der Schmerz um den Verlust von Mahtab zu stark wird.
Einen wichtiger Bestandteil des Buches ist, das die Geschichte im Iran spielt und immer wieder wird deutlich wie anders das Aufwachsen und Leben im Iran, speziell den dörflichen Gegenden, doch ist. Regelmäßig besuchen Mullahs (islamische Rechts- und Religionsgelehrte) das Haus der Hafezis um zu überprüfen ob Saba und ihr Vater sich an die Regeln und Vorschriften des Islam halten. Saba fällt es des öfteren schwer sich nach diesen Regeln zu richten, hat doch ihre Mutter sie und Mahtab immer ermahnt Köpfchen zu beweisen als blind diesen, teils nicht nachvollziehbaren, Regeln zu folgen und sich nicht stets als niederes Wesen behandeln zu lassen. Welche Folgen es allerdings haben kann sich Regeln und deren Hütern zu wiedersetzen wird Saba und dem Leser schmerzhaft deutlich vor Augen geführt als Ponneh mit jemandem von der Sittenpolizei in einen Konflikt gerät.
Das Buch fesselt mit einer, nicht nur, spannenden sondern auch berührenden Geschichte. Sabas Bemühen an dem Glauben dass Mahtab in Amerika lebt festzuhalten ist bewegend und mitleiderregend zugleich. Als Leser beginnt man zu rätseln, zu hoffen, Ideen zu entwickeln und wieder zu verwerfen. Vorallem aber kommt man nicht umhin Sabas Geschichten gebannt zu lauschen und immer wieder den Gedanken im Kopf zu haben dass es genau so sein könnte.
Was den Lesegenuss ein wenig trübt sie die vielen Fremdworte die immer wieder im Buch benutzt werden: Taarof und Bazi sind nur zwei dieser Begriffe. Obwohl manche dieser Wörter sehr oft im Buch genutzt werden fällt es schwer sich alle Erklärungen zu ihnen zu merken. Auch die Erklärungen selbst sind oft nicht sehr aufschlussreich sodass man mehr als einmal vor dem Buch sitzt und krampfhaft versucht sich die Bedeutung des gerade gelesenen Satzes zusammen zu basteln. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen eine Liste der Fremdwörter mit ans Ende oder den Anfang des Buches zu setzen. Davon sollte man sich jedoch keinesfalls abschrecken lassen denn wer über diesen kleinen Schönheitsfehler hinwegsieht, den erwartet eine ganz besondere und fesselnde Geschichte mit viel Herz, Freundschaft und Geschwisterliebe die einen einfach nicht mehr loslässt.

Fazit:
"Ein Teelöffel Land und Meer" ist ein besonderes Buch. Ein Buch das einen packt und mitreisst ohne dabei an fesselnder Handlung zu verlieren. Von Anfang bis Ende rätselt der Leser mit und muss seine Ideen immer wieder neu überdenken. Ein Buch über die Macht des Glaubens und Geschichtenerzählens.

Bewertung vom 02.02.2014
Wunder
Palacio, R. J.

Wunder


ausgezeichnet

Es gäbe so viele Worte die man zu diesem Buch sagen könnte und keines davon würde seinem Inhalt wirklich gerecht werden.
Auggie kam mit einem entstellten Gesicht zur Welt. Mit den Jahren haben sowohl er als auch seine Familie gelernt damit zu leben. Auggie weiß sehr genau dass er die Blicke auf sich zieht. Er will es nicht und mag es nicht aber er hat sich damit irgendwie abgefunden. Daran gewöhnen kann er sich allerdings nicht. Stets trägt er sein Haar so dass es möglichst viel von seinem Gesicht verdeckt. Wenn er geht hält er den Kopf gesenkt. Er tut alles um möglichst wenig aufzufallen. Als er in die Schule kommt lernt Auggie kennen was es heißt tagtäglich einer großen Menge von Menschen zu begegnen. Er erfährt wahre Freundschaft und Unterstützung aber auch Grausamkeit und Demütigung. Auggie ist vorallem eines, Realist. Er spielt sein Aussehen nicht herunter und macht sich auch keine falschen Hoffnungen auf Besserung, dramatisiert andererseits aber auch nicht.
Via, Auggies Schwester, hat schon immer zurückgesteckt. Niemand hat sie je darauf vorbereitet oder es ihr erklärt, nein, sie hat es von alleine bemerkt und sich darauf eingestellt. Nie hat sie sich beschwert dass Auggie stets alle Aufmerksamkeit und auch den Großteil an Zuwendung und Interesse von den Eltern bekommt. Aber Via hat auch Probleme, sie wird älter, ihr Umfeld und ihre Interessen ändern sich und stets fühlt sie sich damit allein und auf ihren entstellten Bruder reduziert.
Jack und Summer werden durch die Schule zu sehr engen und wichtigen Freunden von Auggie. Während Summer von Anfang an kein Problem mit Auggie und seinem Aussehen hat gibt Jack sich anfangs nur mit ihm ab weil der Schulleiter ihn darum bittet. Als Jack Auggie dann immer besser kennenlernt ist die Bitte des Schulleiters jedoch schnell vergessen und Jack erweist sich als echter Freund auch wenn das bedeutet dass er selber zum Aussenseiter wird.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Auggie, Via, Jack, Summer und noch einigen anderen Personen erzählt. So erhält man nicht nur einen weit gefassten Überblick über die Geschehnisse sondern erfährt die Beweggründe für das Handeln der Personen und man lernt jeden von ihnen kennen obwohl es keine ewig langen Textabschnitte sind.
Die Gefühle und Empfindungen der Charaktere, ebenso wie ihr Handeln, werden realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Das Buch bewegt, rüttelt auf, schockiert, ergreifet, und schildert schonungslos. Es weckt so gut wie alles was es an Emotionen gibt. Es ist ein besonderes Buch ohne reisserische Szenen oder übertriebene Darstellungen.
Einige Stellen machten mich beim Lesen geradezu wütend. Gerade bei Auggies Mitschülern jedoch bleibt zu beachten dass es eben Kinder sind und Kinder leben in erster Linie ja das aus was ihnen ihr engstes Umfeld vorlebt. So wird zum Beispiel auch bei Auggies Mitschüler Julian, der keine Gelegenheit auslässt Auggie zu demütigen, klar dass es vorallem das Elternhaus ist das diese Einstellung vertritt. Julians Mutter ist es auch die das aktuelle Klassenfoto so mit Photoshop bearbeitet dass Auggies Gesicht nicht zu sehen ist und es dann an die anderen Eltern schickt. Es wird aber auch ebenso deutlich dass Abneigung oft etwas mit Unsicherheit zu tun hat.
Ich finde einfach nicht die richtigen Worte um das Buch zu beschreiben aber eines ist sicher: das Buch ist etwas besonderes denn es ist ein eigenes kleines Wunder. Ein Buch für die Auggies dieser Welt die sich jeden Tag wieder ihrem Schicksal stellen. Ein Buch für die Jacks und Summers die allen Vorurteilen und Unsicherheiten zum Trotz den Mut aufbringen auf jemanden zuzugehen und zu anderen zu stehen. Und auch ein Buch für die Julians, die offen Abneigung zeigen und bewusst verletzen um sich selber groß zu fühlen. Ein Buch für ALLE.

Fazit:
Wunder ist ein unglaubliches Buch dass es ohne jede Übertreibung oder Dramatik schafft den Leser zu begeistern einfach mit Realtität und Menschlichkeit. Ein Must Read für alle Altersgruppen.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Jonasson, Jonas

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


ausgezeichnet

Um ehrlich zu sein ging es mir anfangs genau so wie den Leuten die von Allans plötzlichem Verschwinden überrumpelt werden denn auch ich habe mir die Frage gestellt wie effektiv die Flucht eines so alten Mannes denn schon sein kann und vorallem wie sich daraus eine spannende Geschichte, ja sogar ein ganzes Buch, entwickeln soll. Dieses Vorurteil ändert sich schon beim Lesen der ersten Seiten. Man ist sofort in der Geschichte drin, nämlich genau an dem Zeitpunkt an dem Allan aus dem Fenster steigt und verschwindet. Alleine das ist ja schon eine beachtliche Leistung für einen Mann seines Alters, nicht zuletzt weil er auch noch eine Mauer überwinden muss um in das ortsansässige Reisezentrum zu gelangen.
Allan ist ein symphatischer, offener Mensch der einem sofort ans Herz wächst, und man kann nicht umhin zu hoffen dass ihm seine Flucht bis zuletzt gelingt. Mit seiner offenen aber auch direkten Art gewinnt Allan im Laufe der Geschichte immer mehr Verbündete die ihm bei seiner Flucht helfend zur Seite stehen.
Das Buch springt immer wieder in der Zeit so dass man nicht nur Allans, wahrlich spektakuläre, Flucht mitverfolgen kann sondern zudem viel aus Allans Leben erfährt. Eines stellt Allan unabdingbar klar: er hat keinerlei Ahnung von Politik und auch nicht die Absicht daran irgendwas zu ändern. Weder entscheidet er sich dafür Links oder Rechts eingestellt zu sein, noch hat er in irgendeiner Art Interesse daran sich von anderen in Sachen Politik belehren zu lassen. Schließlich hat ihm das Schicksal seines eigenen Vaters gezeigt wohin politisches Interesse und eine persönliche politische Einstellung einen bringt. Witzigerweise ist es aber eben jenes Desinteresse das Allan immer wieder in so gut wie jedes große historische Ereignis der letzten hundert Jahre verwickelt hat.
Während des lesens musste ich mir irgendwann die Frage stellen ob all die historischen Ereignisse, in die Allan nicht nur verwickelt sondern teilweise auch stark involviert war, nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben sind. Nach dem Beenden des Buches kann ich jedoch sagen dass dies nicht der Fall ist. Zwar ist es sehr unwahrscheinlich dass es jemandem in Bezug auf die historischen Ereignisse so ergangen ist wie Allan aber dafür sind all jene Ereignisse in Zusammenhang mit Allan, der ja wirklich immer mittendrin ist statt nur dabei, so herrlich und erfrischend beschrieben dass die Frage danach wie realitätsnah so ein Leben sein kann so weit in den Hintergrund rückt dass es schon fast aus dem Bewusstsein verschwindet.
Nicht nur Allans Schlagfertigkeit sondern auch der Schreibstil des Autors verleihen dem Buch eine besondere Würze. Geschichte einmal anders, denn obwohl einem durchaus bewusst ist wie ernst die beschriebenen geschichtlichen Ereignisse sind, gelingt es dem Autor immer wieder sie lustig rüberzubringen und man schafft es als Leser einfach nicht sich ein Schmunzeln zu verkneifen.
Jonas Jonasson hat hier eine erstaunliche Geschichte hervorgebracht die zu Recht den Titel Sensationsbestseller trägt. Mit einer perfekten Mischung aus Ernst, Humor, Abenteuer, Freundschaft und Schicksal bereitet dieses Buch einem ein einmaliges Lesevergnügen. Zwar wirkt der Verlauf der Geschichte manchmal ein wenig trocken und irgendwann wirkt das Buch auch ein wenig in die Länge gezogen allerdings ohne dass man das Gefühl bekommt dass man sich nun durch den Rest kämpfen muss. Wer also über diese kleinen Fehler hinwegsehen kann wird von dem Buch alles andere als enttäuscht sein.

Fazit:
"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg" und verschwand bietet dem Leser sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Stunden. Ein Lesevergnügen besonderer Art von dem man nicht bereut sich darauf eingelassen zu haben.

17 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Auftakt / Dancing Jax Bd.1
Jarvis, Robin

Auftakt / Dancing Jax Bd.1


sehr gut

Die Kinder lesen heutzutage viel zu wenig sondern sitzen lieber in ihren Zimmern vor irgendwelchen Videospielen und Fernsehsendungen. So oder ähnlich hat es sich schonmal jeder gehört. Wenn plötzlich alle Kinder nur noch Interesse an einem bestimmten Buch haben gibt es also keinen Grund zur Besorgnis sondern eher zur Freude. Doch was ist wenn dieses Buch die Menschen, die es lesen, verändert? Wenn etwas böses in diesem Buch darauf lauert mehr und mehr Menschen in seinen Bann zu ziehen? Genau das ist bei Dancing Jax der Fall. Anfangs ist niemand beunruhigt darüber das das Kinderbuch Dancing Jacks sich einer wachsenden Leserschaft erfreut. Eltern und Lehrer sind zwar verwundert aber dennoch hocherfreut dass die Kinder und Jugendlichen sich mit so viel Eifer auf ein Buch stürzen. Die Persönlichkeitsveränderung der Leser bleibt nicht unbemerkt doch kaum jemand hat Gelegenheit sich näher damit zu befassen. Denn bevor jemand zu genau nachforschen kann gerät er selber in den Bann des Buches.
Dancing Jax ist von der ersten Seite an fesselnd. Gespannt verfolgt man den Verlauf Veränderungen die in dem Städtchen Felixstowe vor sich gehen und mit Jezza ihren Anfang nehmen. Schockiert muss man mit ansehen wie immer mehr Leute zu dem Buch greifen und sich ihm nicht mehr entziehen können. Obwohl die Idee eines bösen Buches das Besitz von seinem Leser ergreift nicht neu ist, ist Dancing Jax doch anders als die Werke die man bereits kennt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Auszug aus dem Kinderbuch wodurch Realtiät und die Welt des Buches fast miteinander zu verschwimmen scheinen. Auch die Geschichte um das Buch selber ist merkwürdig und unheimlich denn der Verfasser Austerly Fellows, der seinerzeit ein bekannter Okkultist war, verschwand eines Tages auf unerklärliche Weise.
Wer in den Bann von Dancing Jax gerät wird zu einem Charakter aus der Geschichte und einem der viel Königreiche, Herz, Pik, Kreuz oder Karo zugeordnet. Mit einer, an der Kleidung befestigten Spielkarte, zeigt man den anderen zu welchem Königreich man gehört und welche Stellung man in diesem hat. Die Charaktere sind ebenso wie die Personen zu denen sie werden ohne viel Aufhebens beschrieben wirken aber nicht oberflächlich. Im Gegenteil, der Autor schafft es seine Personen ohne viel Drumherum so gut zu beschreiben dass man sie sich bildlich vorstellen kann.
Der Schreibstil ist kühl, kritisch und sarkastisch und so manches Alltagsproblem das man kennt wird mit Dancing Jax angesprochen und thematisiert.
Wie auch die Menschen in dem Buch konnte ich mich als Leser kaum von dem Buch loslösen zu spannend war der Verlauf der Geschichte und zu sehr brannte ich darauf zu erfahren wie es weiter geht. Doch mit der Zeit störte ich mich ein wenig daran dass eben wirklich so gut wie jeder dem Buch verfällt. Wer die ganze zeit über tapfer kämpfte wird dennoch früher oder später zu einem Anhänger des Buches. Das ist nur ein kleiner Kritikpunkt und auch der einzige bei dem auch noch bedenken muss dass es sich um etwas handelt was einfach Geschmackssache ist.

Fazit:
Mit viel Spannung und einer zwar alten aber neu umgesetzten Idee schafft es der Autor einen völlig in den Bann von Dancing Jax zu ziehen so dass man das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 02.02.2014
Erfüllung / Crossfire Bd.3
Day, Sylvia

Erfüllung / Crossfire Bd.3


weniger gut

Gefesselt war ich vom ersten Band der Crossfire Reihe. Etwas ernüchtert dann leider vom zweiten Band aber mit viel Hoffnung auf Besserung. Leider wurde diese Hoffnung nicht erfüllt denn Erfüllung hat mich fast ausschließlich enttäuscht.
Das Buch besteht fast nur noch aus purem Sex und zwar in so einem Maße dass ich es nicht mehr als Erotikbuch bezeichnen würde sondern schlicht und ergreifend als Buchporno. Hinzu kommt dass diese mehr als nötigen Sexszenen mittlerweile so weit fern ab von jeglicher Realität sind dass ich nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Sexszene reiht sich an Sexszene und das auch noch ohne große Abwechslung. Zwischendurch werden dann doch nochmal ein paar kleine Häppchen an Handlung dazwischen gestreut.
Sex ist Evas und Gideons Allheimittel geworden. Bei schlechter Laune, Streitigkeiten untereinander, Probleme in der Familie und bei Stress wird halt miteinander geschlafen bis der Arzt kommt. Natürlich hat Gideon jedes Mal mehrere Orgasmen, wer begnügt sich denn auch schon mit nur einem. Und natürlich gilt gleiches auch für Eva.
Das bisschen was an Handlung noch geboten wird reisst es leider nur teilweise wieder raus denn viel Neues ist es nicht. Es dreht sich vorallem um die altbekannten Dinge: Gideons Albträume, seine Exfreundin(en) und die Eifersucht die sowohl Gideon als auch Eva empfinden. Einzig neu ist weitestgehend die Angst die sowohl bei Eva als auch Gideon herrscht. Angst davor dass jemand aufdeckt dass Gideon der Mörder von Evas Stiefbruder ist. Doch natürlich kommt ein derart reicher Mann wie Gideon Cross auch mit einem Mord durch, keine Frage.
Überraschungen gibt es kaum noch. Lediglich eine Begegnung zwischen Evas Eltern und eine Hiobsbotschaft die Evas Mitbewohner und besten Freund Cary erreicht, sorgen für ein bisschen Aufhorchen und Spannung.
Wie auch in den vorigen Bänden fällt hier wieder auf dass wirklich Jede Person die auftaucht eine makellose Schönheit ist. Sei es Cary, Evas Mitbewohner oder eine nervige Reporterin die auf Rache aus ist. Nie ist die Rede von irgendeinem Makel was das Aussehen der Charaktere angeht.
Immerhin ist eine kleine Persönlichkeitsveränderung bei Eva und auch Gideon spürbar. Eva rennt nicht mehr vor jeder unangenehmen Situation davon und Gideon versucht sich seinen Dämonen aus der Vergangenheit ein wenig zu stellen.
Wirklich positiv ist zu bewerten dass mit Erfüllung die Buchreihe noch nicht beendet ist. Am Ende des Buches befindet sich ein Vermerk der Autorind ie darauf hinweist dass Evas und Gideons Reise weitergehen wird. Es bleibt also doch die Hoffnung dass die Kurve noch geschafft wird und mich der nächste Band wieder mehr für sich begeistern kann. Ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Fazit:
Kaum Handlung, wenige glaubhafte Emotionen und übermäßige und übertriebene Sexszenen machen das Buch leider nicht zu einem angenehmen Lesegenuss. Es bleibt nur zu hoffen dass mit dem nächsten Band die Wendung kommt. Mit viel gutem Willen gibt es von mir gerade mal noch 2 Sterne.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Offenbarung / Crossfire Bd.2
Day, Sylvia

Offenbarung / Crossfire Bd.2


gut

Was ganz deutlich hervorsticht im Vergleich zum ersten Buch “Versuchung” ist dass die Sexszenen um einiges reduziert worden. Im zweiten Band der Crossfire Trilogie wird sich mehr auf die Handlung konzentriert. Natürlich gab es eine Handlung auch im ersten Band aber in Offenbarung wird darauf mehr eingegangen. Die Sexszenen die es allerdings gab erschienen mir zu einem großen Teil doch mittlerweile sehr weit hergeholt. Entweder der Herr Gideon Cross ist eine Maschiene, inklusive Orgasmus-Knopf, oder das größte Sexmonster von dem die Welt je gehört hat. Mir ist durchaus bewusst dass es Menschen gibt die sexuell sehr aktiv sind und auch der Ausdruck multiple Orgasmen ist mir ein Begriff doch ehrlich gesagt kann ich mir nur schwer vorstellen dass es bei einem Pärchen wirklich jedes Mal so “heiß hergeht” wie bei Eva und Gideon. Anfangs war es noch nett das zu lesen doch irgendwann hatte ich dafür nur noch ein ungläubiges Kopfschütteln übrig.
Über die leicht übertriebenen Sexszenen kann ich hinwegsehen zumal es sich einfach um einen Erotik Roman handelt und dabei wahrscheinlich niemand den einfachen 08/15 Sex lesen möchte. Worüber ich dann nicht mehr hinwegsehen kann ist das ständige Hin und Her in der Beziehung. Immer wieder kommt Eva die Erkenntnis dass es mit ihr und Gideon nicht klappt und sie sich trennen müssen. Eva betrachtet sie bereits als getrennt und kaum wenige Tage später ist wieder das genaue Gegenteil der Fall und Eva schwärmt in den höchsten Tönen davon dass sie immer zusammen sein werden. Die Beziehung schlittert von einem Extrem ins Nächste und mit der Zeit fängt es an zu nerven. Mit viel gutem Willen kann ich selbst da noch ein Auge zudrücken in Bezug darauf dass beide schwer traumatische Erfahrungen machen mussten und sich das nunmal in ihrem Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen spiegelt. Allerdings hat mich Eva in diesem Buch auch in anderer Hinsicht enttäuscht. Man bekommt langsam das Gefühl dass sie vorallem heiße Luft von sich gibt. Das beste Beispiel ist die Auseinandersetzung mit ihrem Mitbewohner Carry. Eine Auseinandersetzung die von ihr groß angelündigt wird aber nie wirklich stattfindet sondern zu einem vergnüglichen Wochenendtrip mutiert.
Man darf aber nicht unerwähnt lassen dass man in Offenbarung einiges, vorallem über Gideon, erfährt. Man bekommt nähere Informationen was genau Gideon in seiner Vergangenheit erleben musste und wie diese traumatischen Erlebnisse mit dem Hass auf seine Familie zusammenhängen. Endlich kann er sich Eva gegenüber ein ganzes Stück weiter öffnen und ihr etwas von seiner Kindheit erzählen. Auch von Eva lernt man etwas mehr kennen und erhält einen Blick auf ihre verschiedenen Chraktereigenschaften. Der Schreibstil ist wieder recht einfach aber nicht plump und lässt einen das Buch gut und flüssig lesen. Es macht Spaß die Geschichte um Eva und Gideon weiter zu verfolgen und rauszufinden ob ihre Liebe stark genug ist den Problemen der Vergangenheit und Gegenwart zu trotzen.

Fazit:
Offenbarung gibt einen einiges an neuen Informationen, wirft dadurch aber auch neue Fragen auf. Insgesamt ist es ein gutes Buch das mich allerdings nicht so sehr überzeugen konnte wie der erste Band. Es bleibt zu hoffen dass der dritte und letzte Band der Reihe wieder besser wird.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Versuchung / Crossfire Bd.1
Day, Sylvia

Versuchung / Crossfire Bd.1


ausgezeichnet

Wahrscheinlich ist schon völlig klar dass die Crossfire Reihe nicht um zahlreiche Vergleiche zu den Shades of Grey Büchern herumkommen wird. Was naheliegend ist denn Shades of Grey war in aller Munde selbst bei denen die es nicht gelesen haben und der Klappentext von Crossfire lässt einen zunächst an eine fast identische Geschichte denken.
Tatsächlich gibt es viele Parallelen zu Shades of Grey aber eben doch auch gravierende Unterschiede so dass Crossfire am Ende doch eine eigene Geschichte ist.
So ist zum Beispiel Eva es durchaus gewohnt ein relativ luxuröses Leben zu führen da sie einen sehr reichen Stiefvater hat. Mit ihren Eltern hat Eva generell leider eher Probleme. Seit sie als Kind von ihrem Stiefbruder vergewaltigt wurde macht ihre Mutter sich ständig Sorgen um sie und erdrückt sie förmlich mit ihrer Angst. Ihr Stiefvater tut alles um seine Frau zufriedenzustellen und zu beruhigen auch wenn es dabei über Evas Grenzen hinaus geht.
Gideon ist es gewöhnt zu bekommen was er will. Er dominiert gerne die Menschen um sich herum, auch die Frauen mit denen er sich einlässt. Eva jedoch hat ihren eigenen Kopf und bietet ihm in dieser Hinsicht deswegen immer wieder die Stirn was ihn ebenso verwirrt wie anzieht. Doch auch er hat mit Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen und man kann sich zwar ungefähr vorstellen welcher Art diese Dämonen sind doch erfährt noch nichts näheres über sie.
Natürlich hat Crossfire einen sehr hohen Erotikanteil der jedoch keineswegs billig wirkt oder sogar irgendwann anfängt zu langweilen. Man erlebt viel mehr mit wie zwei Menschen sich aufeinander einlassen und dabei in jeder Hinsicht kennen lernen trotz vieler Ängste vor dem Unbekannten.
Auffällig ist, dass nahezu jeder Charakter in Crossfire eine aussergewöhnliche Schönheit zu sein scheint. Ich kann mich zumindest an keinen erinnern der nicht als unglaublich gutaussehend beschrieben wurde. Das ist doch sehr realitätsfern und macht es so schwierig sich mit den Personen zu identifizieren. Dafür gibt die Autorin sich redlich viel Mühe den Personen charakterlich einiges an Tiefe zu geben was verhindert dass die Charaktere zu oberflächlich wirken.
Was mich allerdings sehr gestört hat war dass es ausserhalb von Bett bzw sexuellen Aktivitäten doch eher wenige frohe Momente gibt. Sowohl Eva als auch Gideon mussten wie gesagt einiges durchmachen und auch der Mitbewohner von Eva hat nicht gerade eine rosige Vergangenheit. So erweckt es den Anschein als wenn alles vorallem negativ behaftet ist und die Charaktere nur beim Sex wirklich glücklich sein können da es sonst nichts schöne sin ihrem Leben gibt.

Fazit:
Crossfire versteht es seine Leser zu fesseln und sich trotz vieler Ähnlichkeiten doch klar von Shades of Grey zu distanzieren so dass es eine eigene, neue Geschichte ist die man nur schwer wieder aus der Hand legen kann.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Aber Mutter weinet sehr
Brenner, Wolfgang

Aber Mutter weinet sehr


schlecht

Der Alptraum aller Eltern wird für Marie bittere Realität. Man sollte eigentlich meinen Mutter und Vater halten in der Zeit zusammen, geben sich gegenseitig Halt und stützen einander. Hier ist das nicht der Fall da Marie und ihr Mann sich immer mehr entzweien. Während ihr Mann die ganze Zeit mit der Polizei zusammen arbeitet sondert Marie sich immer mehr ab, misstraut zunehmend allen und ist davon überzeugt dass die ganze Polizeiarbeit ihren Sohn nur noch mehr gefährdet. Ansich ist das auch alles nachvollziehbar, hat doch jeder Mensch seine eigene Art mit Extremsituationen umzugehen und welche Mutter würde wohl seelenruhig alles verfolgen wenn ihr eigenes Kind entführt wurde? Doch Marie scheint über allem zu verdrängen wie sehr sie selber immer wieder das Leben ihres Kindes gefährdet. Mit ihren Alleingängen stört sie immer wieder die Arbeit der Polizei und behindert so die Ermittlungen.
Obwohl die Entführung eines Kindes natürlich etwas sehr grauenvolles ist konnte mir das Buch diese Sache nicht wirklich näher bringen. Marie als Protagonistin hat mich mit der Zeit immer mehr genervt damit dass sie alles und jenen zurückstößt und immer wieder auf eigene Faust handelt ohne dabei wahrzunehmen dass sie vieles nur verschlimmert.
Beim großen Showdown konnte ich schließlich nur noch den Kopf schütteln denn spätestens da erschien mir die ganze Geschichte nur noch absurd und fernab jeder Realität.
Richtige Spannung kommt leider gar nicht erst auf und man schleppt sich eher durch die Geschichte. Die Geschichte zieht sich irgendwann wie Kaugummi, obwohl das Buch nicht einmal sehr viele seiten besitzt.

Fazit:
Ein Buch mit einer tollen Grundidee aber leider schlechter Umsetzung die immer weiter von der Realität abweicht. Nett gemeint aber leider nicht gelungen.

12