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tintenmaedchen
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Schleswig-Holstein
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Leseratte, Musikjunkie, stolze Mama, glückliche Verlobte

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 02.02.2014
Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2
Carter, Chris

Der Vollstrecker / Detective Robert Hunter Bd.2


ausgezeichnet

Angst ist eine wichtige Funktion denn sie schärft die Sinne, ist ein Schutzmechanismus und sorgt in einer bedrohlichen Situation für ein angemessenes Verhlten wie zum Beispiel die Flucht. Allerdings ist all das nur möglich wenn die Angst nicht überhand nimmt und einen blockiert. “Vor Angst erstarrt” ist nicht nur eine Redewendung sondern kann tatsächlich Realität werden. Genau diese Erfahrung müssen auch die Opfer des “Vollstreckers”, wie ihn die Presse nennt, kurz vor ihrem Tod machen. Er bringt seine Opfer nicht einfach nur um sondern er konfrontiert sie mit ihren schlimmsten Ängsten, dem wovor sie Todeangst haben. Sind seine Opfer durch die Angst blockiert dann quält er sie möglichst lange bevor sie sterben.
Welche Frage unweigerlich beim Lesen des Buches aufkommt ist “Welche Angst habe ich? Was ist MEINE gröte Angst?”. Ehrlich gesagt grüble ich darüber sogar immernoch nach. Welches die wirklich schlimmste Angst ist ist nicht immer so leicht rauszufinden aber Fakt ist es gibt sie. Jeder Mensch hat Angst.

Der Vollstrecker ist das zweite Buch, welches ich von Chris Carter gelesen habe und wie schon bei “Der Knochenbrecher” bin ich wieder begeistert. Die Morde sind brutal, sie sind blutig und eklig aber wirken dennoch keineswegs überzogen oder übertrieben. Im Gegenteil sie verdeutlichen einem als Leser mit was für einem extrem gefährlichen aber auch intelligenten und vorausschauendem Täter Hunter und Garcia es in diesem Fall zu tun haben. Auch für genüged Spannung ist das ganze Buch über gesorgt. Sei es auf der Suche nach der Verbindung zwischen den Opfern, deren Hintergrundgeschichte oder auf der Suche nach dem Täter selbst. Es wird nie langweilig oder wirkt schleppend. Besonders in der heißen Phase, in der sowohl die Ermittler als auch der Leser selbst denkt das Rätsel ist gelöst, der Täter offensichtlich. Genau in dem Moment wirft der Autor alles über den Haufen und überrascht mit etwas ganz anderem was aber bei genauerer Betrachtung ins Bild passt und sich absolut logisch in die Geschichte einfügt.

Wie schon bei “Der Knochenbrecher” scheint auch in diesem Buch gut recherchiert worden zu sein. Trauma ist wieder ein wichtiges Thema, diesmal in Verbindung mit Mobbing. Wie viel kann ein Mensch aushalten bis er zerbricht? Wie weit kann man jemanden treiben bis etwas das Fass zum übelaufen bringt? Chris Carter zeigt es seinen Lesern auf spannende Art mit einem flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil. Eine Geschichte die fesselt und Thrilleliebhaber garantiert auf ihre Kosten kommen lässt.

Fazit:
“Der Vollstrecker” ist ein Thriller der Extraklasse. Chris Carter versteht es den Leser in seinen Bann zu ziehen und während des gesamten Buches eine Spannung aufrecht zu erhalten die es einem unmöglich macht das Buch einfach aus der Hand zu legen. Ein Muss für jeden Thrillerfan.

Bewertung vom 02.02.2014
Joyland
King, Stephen

Joyland


gut

Neue Stephen King Bücher werden von mir immer gespannt erwartet. Wenn es dann noch um einen Ort geht an dem es spuken soll gleich noch mehr. Spannung und Grusel sind dabei ja schließlich vorprogrammiert. Das zumindest könnte man meinen. Stephen King beweist allerdings mal wieder dass er Erwartungen gerne mal durchkreuzt. Man muss eines ganz klar wissen bei diesem Buch nämlich dass es nicht die ganze Zeit um merkwürdige und unheimliche Ereignisse geht die Devin während seiner Zeit in Joyland erlebt. Es gibt keine unheimlichen Geräusche die man aus der Geisterbahn hört oder zahlreiche andere Ungereimtheiten die einem die Haare zu berge stehen lassen. Im Gegenteil, “Joyland” ist ein ziemlich ruhiger Roman in dem es mehr um das Drumherum geht. Um Devins Zeit in Joyland, das Schließen neuer Freundschaften und das Verarbeiten von Schicksalsschlägen. Die Geschichte um die Geisterbahn nimmt zwar viele Gedanken und auch einiges an Zeit von Devin in Anspruch aber eben mehr dadurch dass er sich für die Ereignisse die mit der Geisterbahn in Verbindung gebracht werden interessiert und er beginnt Nachforschungen anzustellen. Devin selber erlebt keine unheimliche Begegnung in Bezug auf die Geisterbahn anders ergeht es da hingegen seinem Freund und Arbeitskollegen Tom der daraufhin nichts mehr mit Devins Nachforschungen zu tun haben will.

Ich muss ehrlich sagen ich habe ein anderes Buch erwartet. Spuk an einem Ort, in einem Gebäude. Als ich den Kappentext gelesen habe dachte ich eher an eine Geschichte wie “Haus der Verdammnis” in der es ja immer wieder recht bewegt zugeht und sich ein unheimliches Ereignis an das andere reiht. “Joyland” ist mit dieser Geschichte nicht zu vergleichen. “Joyland” ist viel ruhiger und es stehen mehr die Nachforschungen Devins im Vordergrund als die Geisterbahn selbst. Der Klappentext ist da meiner Meinung nach etwas irrefühend weil man etwas viel spannungsgeladeneres erwartet. “Joyland” ist keineswegs langweilig. Die Geschichte wird flüssig erzählt und der Schreibstil ist gut und angenehm zu lesen. Man erwartet jedoch wie gesagt etwas anderes und darum war ich doch ziemlich enttäuscht auch wenn Stephen King einem trotz der falschen Erwartungen ein gutes Buch liefert.

Das Buch bietet einem eine entspannt erzählte Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten. Devin ist ein ruhiger, freundlicher junger Mann der irgendwie versucht mit der Trennung sener Freundin fertig zu werden. Der Sommer 1973 bedeutet für ihn loslassen müssen, Neues annehmen, sich entwickeln, Entscheidungen treffen und lernen. Er lernt Menschen kennen zu denen sich sehr enge Freundschaften entwickeln und die ihn noch viele Jahre begleiten werden. “Joyland” ist also keine typische Horrorgeschichte sondern bietet einiges mehr.

Fazit:
“Joyland” ist nicht die typische Geister-/Spukstory in der man mit mysteriösen und unheimlichen Elementen überhäuft wird. Viel mehr geht es um die Neugier eines jungen Mannes der unbedingt ein furchtbares Ereignis aus der Vergangenheit aufklären will. Wer also auf eine spannungsgeladene Geschichte hofft wird schnell feststellen dass er sie hier vergebens sucht. Dennoch hat “Joyland” viel zu bieten und kann einem einige schöne und unterhaltsame Lesestunden bieten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2014
Ich weiß, was du bist
Chapman, Emma

Ich weiß, was du bist


gut

Als ich anfing dieses Buch zu lesen war ich der Meinung es gibt nicht viele Möglichkeiten was des Rätsels Lösung angeht. Entweder Marta leidet an Nebenwirkungen durch das Absetzen ihrer Medikamente auf eigene Faust, sie leidet unter einer psychischen Störung wie vielleicht Schizophrenie oder jemand treibt ein sehr gemeines Spiel mit ihr. Für mich ging es also nur noch darum rauszufinden welche dieser Möglichkeiten nun die Richtige ist und wie es dazu kommen konnte. Umso überraschter war ich dann als sich herauskristalliesierte dass es sehr wohl noch eine weitere Möglichkeit gibt.
Marta und Hector sind schon lange verheiratet. Marta verdankt ihrem Mann viel. Schließlich hat er sie vor vielen Jahren halb verhungert und völlig kraftlos gefunden und sich um sie gekümmert. Es war eine Hochzeit aus Liebe, Marta und Hector ware glüklich. Das zumindest ist es was Hector immer wieder erzählt. Doch schon von Anfang zeigt sich deutlich dass Marta alles mögliche ist aber nicht glücklich. Sie versucht die perfekte Hausfrau zu sein hat aber immer wieder das Gefühl ihren Mann zu enttäuschen. Wenn sie nicht gerade den Einkauf erledigt dann ist sie nur im Haus um zu kochen, waschen, putzen und aufräumen. Seit dem Auszug ihres gemeinsamen Sohnes Kylan fühlt sich Marta einsam und verlassen.

Seit Marta ihre Medikamente abgesetzt hat sieht sie immer öfter ein junges Mädchen das ihr scheinbar etwas mitzuteilen versucht. Hector, der nichts davon weiß dass sie ihre Pillen nicht nimmt, ist der Meinung ihre Medikamente wirken nicht mehr und sie hätte noch dazu eine blühende Phantasie. Generell scheint es kein Vertrauensverhältnis in der Ehe zu geben und Marta hat stets das Gefühl ihren Mann zu enttäuschen.
Das Buch könnte so spannend sein denn die Basis, der Grundgedanke ist sehr gut gewählt. Nur leider klärt sich nichts auf, der Leser wird mit sehr vielen Fragen zurückgelassen. Die Spannung die sich im Laufe des Buches aufbaut verklingt ziemlich bald wieder. Auch die Protagonisten bleiben sehr undurchsichtig da man so gut wie nichts über sie erfährt. Eine Aufklärung der Ereignisse gibt es nicht. Jedenfalls keine zufriedenstellende. Alles bleibt im Unklaren. Schade denn es hätte eine so tolle Geschichte werden können, denn man spürt das Potential es bricht nur leider nicht richtig durch.
Gegen einen guten Cliffhanger ist nichts einzuwenden nur ist es in diesem Fall nunmal so dass man als Leser einfach in der Luft hängen gelassen wird. Das Buch dreht sich immer wieder um die Fragen wie gut man sich selber und auch die Menschen, die einem nahe stehen, kennt. Eine Antwort gibt es in diesem Buch für Marta nicht wobei gerade das der Punkt gewesen wäre an dem die Geschichte so richtig hätte beginnen können.

Fazit:
Eine tolle Basis für ein spannendes Buch mit viel Potential welches jedoch leider nicht ausgeschöpft wird. Das Buch wirft mehr Fragen auf als es beantwortet und lässt einen als Leser ziemlich ratlos und unbefriedigt zurück. Für die Idee und den angenehmen wie auch kreativen Schreibstil gibt es von mir aber immerhin noch 3 sehr gut gemeinte Federn.

Bewertung vom 02.02.2014
Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4
Carter, Chris

Totenkünstler / Detective Robert Hunter Bd.4


sehr gut

Auch der 4. Band um das Ermittlerduo Hunter und Garcia versteht es den Leser für sich einzunehmen und in einen ebenso bizarren wie schockierenden Fall hineinzuziehen. In alter Manier gönnt Chris Carter seinem Leser nicht viel Ruhe sondern zeigt gleich zu Beginn des Buches womit man es hier zu tun hat, nämlich einem skrupellosen Killer der vor nichts zurückschreckt und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Nicht nur Hunter und Garcia läuft es im Laufe der Ermittlungen mehrmals eiskalt den Rücken herunter. Eines ist ganz klar, dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter oder Menschen mit einem empfindlichen Magen.
Deutlich wird in diesem Buch auch die Steigerung der Brutalität. Von Buch zu Buch werden die Morde grausamer, brutaler, hemmungsloser, unbegreiflicher.

Wie auch schon in seinen vorigen Büchern bleiben die Charaktere sehr vage beschrieben. Man erfährt wenig darüber wie es ihnen ganz persönlich mit dem Fall geht und welche Gefühle er bei ihnen auslöst. Dadurch entsteht schnell der Eindruck dass man es hier mit zwei emotionslosen, erkalteten Menschen zu tun hat. Die kleinen Einblicke die man jedoch in ihre Gefühlswelt erhält zeigen das Gegenteil. Im Endeffekt erscheint es logisch schließlich arbeiten Hunter und Garcia seit Jahren für das Morddezernat. Sie haben viel gesehen, noch mehr erlebt und auch wenn sich keine Routine einstellt, weil es diese in Mordfällen einfach nicht gibt, so haben sie sicher doch gelernt professionell aufzutreten. Neu in diesem Buch ist das Auftreten einer Person aus Hunters Vergangenheit die dafür sorgt dass man tatsächlich auch mal Ansätze einer ganz anderen Person in Hunter erkennt.
Chris Carter versteht es auch in diesem Buch die Handlung sehr lebendig und farbig zu erzählen. Wortgewandt und detailliert wird hier die Geschichte eines Falles beschrieben der einem regelrecht Gänsehaut beschert.

Leider ist das Buch stellenweise ein wenig langatmig und dennoch schafft man es kaum das Buch aus der Hand zu legen. Zu spannend ist die Geschichte ansich, zu interessant und aufwühlend entwickeln sich die Ermittlungen. Es bleibt einem einfach nichts anderes übrig als weiterzulesen und sich nicht von den wenigen, aber dennoch vorhandenen, langatmigen Stellen nicht entmutigen oder gar täuschen zu lassen. Denn trotz kleiner Schwächen erwartet den Leser ein spannungsgeladener und mitreissender Thriller der Extraklasse.

Bewertung vom 02.02.2014
Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1
Ryan, Amy Kathleen

Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1


sehr gut

Zu Beginn des Buches lernt man als Leser die Welt von Waverly und Kieran ein wenig kennen. Man bekommt man einen guten Eindruck davon wie das Leben auf eben diesem Sternenschiff zu sein scheint. Man lernt ein bisschen was vom Tagesablauf kennen und begnet mehreren Personen die einem vorgestellt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei ganz klar Waverly und Kieran. Bereits hier zeigen sich große Charakterunterschiede zwischen den Protagonisten. Kieran ist sich sicher Waverly schnellstmöglich heiraten zu wollen während Waverly zögert. Kieran scheint eher nach Vorschrift zu handeln und die Erwartungen anderer erfüllen zu wollen. Waverly hingegen hat ihren eigenen Kopf und sie scheut sich nicht ihn zu benutzen. Sie hinterfragt, sie überlegt, sie holt sich Rat und vorallem überlegt sie was sie selber eigentlich will.

Nach den ersten Seiten habe ich befürchtet dass die Beziehung zwischen Waverly und Kieran die zentrale Rolle des Buches einnehmen wird doch nachdem es mit der Ruhe auf der Empyrean vorbei ist ist es das auch für den Leser und es kristalisiert sich schnell heraus dass das zentrale Thema etwas anderes ist. Waverly und Kieran bzw ihre Liebe wird zum Randthema denn obwohl sie den jeweils anderen vermissen und wieder bei sich haben wollen wird wissen sie dass andere Dinge vorrang haben. Beide müssen plötzlich und auf unschöne Weise lernen sich durchzusetzen und zu behaupten. Verantwortung muss übernommen und getragen werden was sich mehr als einmal schwierig erweist.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Waverly und Kieran erzählt wodurch der Leser einen guten Rundumblick erhält, da man sowohl über die Ereignisse auf der Empyrean als auch auf der New Horizon immer auf dem Laufenden gehalten wird. Der Schreibstil ist dabei flüssig und lässt sich gut lesen. Die Autorin versteht es die Handlung immer wieder mit kleinen spannungsgeladenen Momenen zu füllen so dass man als Leser immer wieder aufhorcht und ein gewisser Spannungsgrad regelmäßig aufgebaut und befriedigt wird.

Insgesamt wirken die Protagonisten glaubhaft und reichlich durchdacht. Auch ihre Entwicklung ist in Anbetracht ihrer jeweiligen Situation logisch und nachvollziehbar. Weniger nachvollziehen konnte ich dafür das Handeln und die Reaktion von so manchem Nebencharakter. Amanda sticht da am stärksten heraus. Beste Freundin und enge Vertraute von Anne Mather und trotzdem bemerkt sie nicht was wirklich auf der New Horizon geschieht. Während andere Personen sehr wohl wissen was Sache ist.

Das Buch punktet mit einer ungewöhnlichen Kulisse die neben den aktuellen Dystopien alles andere als typisch ist. Auch steht, wie bereits erwähnt, die Beziehung zwischen Waverly und Kieran nicht im Mittelpunkt sondern es geht viel mehr darum wie Menschen in Extremsituationen reagieren und agieren. Es geht um Unterdrückung, Lügen und Intrigen aber auch darum sich durchzusetzen, Verantwortung und Stärke. Lediglich die Blauäugigkeit mancher Personen lässt einen das ein oder andere Mal etwas ungläubig den Kopf schütteln.

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