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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2017
Moon Chosen / Gefährten einer neuen Welt Bd.1
Cast, P. C.

Moon Chosen / Gefährten einer neuen Welt Bd.1


sehr gut

„Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt“ von Autorin P.C. Cast ist ein außergewöhnlicher Auftakt einer neuen Reihe. Schauplatz ist eine dystopische oder postapokalyptische Welt, in der verschiedene miteinander verfeindete Clans ein isoliertes Leben führen. Die Erdwanderer sind ein Volk von Handwerkern, das sich in der Art von Gilden in Stämme aufteilt. Sie führen ein autarkes Leben und sind nicht auf den Handel mit anderen Clans oder Beutezüge angewiesen. Doch sie werden vom geheimnisvollen Nachtfieber befallen und verlieren den Lebenswillen (Frauen) oder die Selbstkontrolle (Männer) wenn sie nicht durch ihre Mondfrau alle paar Nächte gereinigt werden. Die Mondfrau des Weberstammes ist Leda, die mit ihrer 18jährigen Tochter Mari außerhalb lebt.
Auf der anderen Seite des angrenzenden Baches beginnt das Gebiet des Clans der Gefährten, in dem Menschen und Hunde ein lebenslanges Band miteinander eingehen und Energie von der Sonne beziehen. Hier lebt Nik, den bisher noch kein Hund zum Gefährten erwählt hat. Der Bach entstammt einem Fluss, an dem eine Stadt aus der Vorzeit liegt. Von hier beschaffen sich die Gefährten Metall und Glas zur Erweiterung ihrer eigenen Stadt im Wald. Doch hier lebt auch ein dritter Clan, der eine grausame Göttin anbetet und menschliche Opfer zu Linderung ihrer Qualen benötigt, hier liegt der Fokus auf einem Mann mit Namen Fahlauge.
Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Mari, doch auch Nik nimmt einen großen Anteil ein und auch aus der Perspektive von Fahlauge und anderen wird erzählt.
Es ist eine komplexe Welt die die Autorin hier erschaffen hat und als Leser erhält man zunächst nur einen sehr kleinen Einblick. Erst nach und nach öffnen sich Türen und man erahnt wie hier die Zusammenhänge zu sehen sind. Es gibt unterschiedliche Erzählperspektiven, Clans, Orte und vor allem viele Namen. Man braucht daher am Anfang ein bisschen Zeit, bis man sich in dieser Welt orientieren und alle Personen richtig zuordnen kann. Gerade diese Komplexität hat mir jedoch gut gefallen und auch die unterschiedlichen Blickwinkel haben die Geschichte meiner Meinung nach sinnvoll ergänzt. Es mag noch nicht direkt alles offensichtlich sein, doch mit fortschreitender Handlung verknüpfen sich die Fäden miteinander und ergeben ein stimmiges Bild.
Mit den Figuren habe ich zu Beginn etwas schwer getan. Mari ist 18 Jahre alt, erweckt aber oft den Eindruck eines sehr viel jüngeren Mädchens. Auch Nik war mir am Anfang nicht ganz so sympathisch, da er doch sehr auf eine Sache fokussiert wirkte und dadurch wenig Raum für anderes blieb. Hier ist jedoch nicht nur ein langsamer Weltenaufbau zu beobachten, sondern auch eine allmähliche Entwicklung der Figuren, so dass ich mich zum Ende hin immer mehr mit der Geschichte anfreunden konnte und gespannt wartete wie es weiter geht. Dazu haben auch einige interessante Nebenfiguren beigetragen, die ebenfalls Tiefe erhalten und gerne begleitet werden.
Insgesamt gesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn vielleicht die eine oder andere grausame Szene schockiert. Ich bin nun schon gespannt auf die Fortsetzung und hoffe wir müssen nicht allzu lange darauf warten. Empfehlen kann ich „Moon Chosen – Gefährten einer neuen Welt“ an alle Leser die Fantasygeschichten mit umfangreichem Weltenaufbau, unterschiedlichen Erzählperspektiven und vielen Figuren mögen.

Bewertung vom 01.09.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


gut

"So klingt dein Herz" von Autorin Cecelia Ahern hat beim Lesen der Inhaltsangabe den Eindruck erweckt, dass wir auch hier einen typischen Ahern-Roman vor uns haben. Für mich hat sich das aber insgesamt gesehen nicht bewahrheitet. In den ersten Kapiteln war ich ganz verzaubert von Laura und ihren Fähigkeiten und die Art und Weise wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt und erkundet. Doch recht schnell entwickelt sich die Handlung in eine Richtung die nichts mehr mit dieser magischen Stimmung gemein hat und so auch Laura nicht mehr so wirken lässt wie ich es am Anfang liebte. Vielleicht muss man sich als Leser auch einfach von dem Gedanken frei machen, dass man es hier nicht mit einer romantischen Liebesgeschichte zu tun hat, in der auch wirklich die emotionale Seite im Vordergrund steht. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass Frau Ahern auch ein wenig mit dem abrechnen möchte, was ihr selber an unserer schnelllebigen und oberflächlichen Welt nicht gefällt. Wäre dies vom Verlag anders verpackt worden, mit einem Cover das weniger romantisch-verspielt wirkt und einer Inhaltsangabe die weniger auf die Suche nach der Liebe Bezug nimmt, so hätte dies meiner Meinung nach besser funktionieren können, denn die englische Ausgabe ist deutlich sachlicher gehalten.
Die Figur der Laura und die Idee ihrer besonderen Begabung haben mir grundsätzlich gut gefallen. Auch die Nebenfiguren bieten viel Potenzial, haben mich jedoch nicht unbedingt mit ihrem Verhalten für sich einnehmen können. Irgendwie gab es für mich in diesem Buch auch keinen Spannungsaufbau. Ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung zu Anfang, von der jedoch schon recht schnell klar war, dass es wohl in eine andere Richtung gehen würde. Dann plätscherte die Geschichte so vor sich hin und schließlich gab es einen Abschluss der zwar nicht genau dem entsprach was ich mir ausgemalt hatte, aber schon in Ordnung war. Ich kann daher weder sagen, dass ich im Buch versunken bin, noch fand ich es total blöd.
Insgesamt gesehen hat mir "So klingt dein Herz" nicht so gut gefallen wie ich zu Anfang erwartet hatte. Ich kann es daher nur eingeschränkt weiter empfehlen.

Bewertung vom 27.07.2017
Als die Träume in den Himmel stiegen
McVeigh, Laura

Als die Träume in den Himmel stiegen


gut

Ich bin hin und her gerissen in meiner Bewertung zu "Als die Träume in den Himmel stiegen" von Autorin Laura McVeigh. Meine Erwartungen an dieses Buch und das was dieses Buch ist, drifteten einfach zu sehr auseinander. Ich dachte an eine komplexe Flüchtlingsgeschichte mit glaubhaftem Hintergrund, aber eben fiktiven Figuren. Bekommen habe ich jedoch einen Roman mit Flüchtlingshintergrund, vielen erzählerischen Elementen und effektvollen Wendungen.
Für mich stellt sich daher die Frage wie viel Mainstream in einem Flüchtlingsdrama stecken darf und soll. Ich persönlich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich es nicht mag, wenn mit dramatischen Wendungen und Effekten in so einer ernsten Geschichte hantiert wird. Es gibt daher für mich Bücher, die das Thema besser aufgreifen und dazu gehört auch das auf dem Coveraufkleber zum Vergleich herangezogene "Drachenläufer" von Khaled Hosseini.
Hauptfigur ist hier die junge Samar, mittleres Kind einer achtköpfigen Familie und Erzählerin ihrer eigenen Geschichte. Der größte Teil der Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum der nicht genau definiert wird, aber ca. 8 Jahre ausmacht. Leider gibt es weder Jahresangaben, noch genaue Angaben wie alt die Kinder in den jeweiligen Fluchtetappen sind. Ich habe dem Text entnommen, dass Samar zum Zeitpunkt als die Familie Kabul verlässt ca. 5-6 Jahre alt ist. Die Familie lebt dann für mindestens fünf Jahre in den Bergen, die späteren Ereignisse können zeitlich kaum genau eingegrenzt werden. Der Klappentext des amerikanischen Verlages beschreibt Samar als 15jährige Erzählerin, aber das kann ich nach dem Lesen eigentlich nicht glauben und gehe eher von 12-13 Jahren aus. Samar muss in dieser Geschichte wirklich viel durchmachen und das Buch gehört daher eher zu den traurigen. Aber obwohl ich die Ereignisse schrecklich fand und teilweise auch geschockt war, blieb bei mir eine emotionale Distanz. Ich konnte nicht richtig mit Samar mitfühlen und das führe ich hauptsächlich auf die "Schockelemente" der Autorin zurück, die bei mir wahrscheinlich genau das Gegenteil von dem erreichten was Frau McVeigh wollte. Für mich rutschte die Geschichte dadurch ein wenig in die Effekthascherei ab und das finde ich einfach nur schade, denn Potenzial hat die Geschichte der Familie die sich nicht für ein neues Zuhause entscheiden kann durchaus.
Mit dem generellen Schreibstil kam ich jedoch gut zurecht und schreibe dies auch in Teilen der Übersetzerin Susanne Goga-Klinkenberg zu.
Insgesamt gesehen vermag "Als die Träume in den Himmel stiegen" zu unterhalten und wer wirklich nur Unterhaltungsliteratur erwartet, dem kann ich dieses Buch auch empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2014
Das Blubbern von Glück
Jonsberg, Barry

Das Blubbern von Glück


sehr gut

"Das Blubbern von Glück" von Autor Barry Jonsberg ist eine sehr ungewöhnliche Geschichte über die 12jährige Candice Phee und ihre Familie. Candice sind andere Dinge wichtig als ihren Mitschülern. Sie hat ihrer Meinung nach viele Freunde, doch beruht dies leider nicht auf Gegenseitigkeit. Ihre besten Freunde sind daher eine Brieffreundin die ihr noch nie geantwortet hat und ihr Goldfisch Erdferkel-Fisch der wahrscheinlich an einer Identitätskrise leidet. Mit Computern kann Candice nichts anfangen, obwohl ihr Vater einen Reparaturdienst hat und ihr reicher Onkel Brian mit einem Computerprogramm Millionen gemacht hat. Seit ihre kleine Schwester Sky gestorben ist, hat Candice nicht mehr das Blubbern von Glück erlebt, das vorher ihre Familie erfüllt hat. Am liebsten würde Candice die ganze Welt glücklich machen, aber nun möchte sie erst einmal mit ihrer Familie anfangen. Dumm nur, dass ihre Bemühungen nicht immer auf fruchtbaren Boden fallen.
Geschrieben ist "Das Blubbern von Glück" aus der Perspektive von Candice. Sie erhält in der Schule die Aufgabe einen Aufsatz zu schreiben der von ihr selber handelt und bei dem jeder Absatz mit einem Buchstaben des Alphabets beginnt, in der Reihenfolge von A bis Z. Doch als Candice bemerkt, dass sie schon achtzehn Absätze braucht nur um den Leser ihren Namen mitzuteilen, beschließt sie, dass dies ein längeres Projekt werden muss und auch alle die ihr wichtig sind darin Erwählung finden müssen. So ergibt sich schließlich ein ganzes Buch von A wie Aufsatz über H wie Hoffnung, bis zu Z wie Zeitenwende.
Candice Überlegungen und Gedankengänge sind mehr als ungewöhnlich, doch immer voller Herz und Mitgefühl. Es ist ein Buch das es vermag Menschen verschiedenster Altersstufen anzusprechen und jeder wird darin etwas finden das ihm in Erinnerung bleibt. Es handelt von Kindern, ist aber kein reines Kinderbuch und Erwachsene können noch viel lernen von Candice Bemühungen das Blubbern von Glück zurück in ihre Familie zu bringen. Das Konzept des Schulaufsatzes der zu einem Buch führt und daher über Wochen hinweg erzählt wird fand ich nicht immer so ganz überzeugend und schlüssig was den Adressaten betrifft, aber das ist auch meine einzige Kritik an dieser Geschichte.
Empfehlen kann ich "Das Blubbern von Glück" daher an alle Leser die Geschichten mögen die das Herz berühren können und dabei auch Humor beweisen.

Bewertung vom 27.10.2014
Das Rosenholzzimmer
Romer, Anna

Das Rosenholzzimmer


gut

"Das Rosenholzzimmer" von Autorin Anna Romer macht seinen ersten Fehler schon mit dem deutschen Buchtitel, denn einen Zusammenhang zum Inhalt konnte ich hier nicht feststellen. Die Geschichte kann jedoch mit schönen landschaftlichen Beschreibungen und netten Schauplätzen überzeugen und so dem Leser ein gutes Bild von Australien (beschränkt auf Melbourne und Queensland) und den Besonderheiten in Flora und Fauna vermitteln.
Die Hauptfigur Audrey hat mir grundsätzlich ganz gut gefallen. Teilweise unpassend zum Verhalten fand ich jedoch die Altersangaben zu vielen der Figuren, was insbesondere Audrey und die 11jährige Bronwyn betrifft. Inhaltlich geht es hier hauptsächlich um die Geheimnisse im Zusammenhang mit Tonys Familie, wie z.B. den ungeklärten Mord an seiner Großmutter Aylish. Einige Kapitel werden auch zur damaligen Zeit erzählt und widmen sich den Ereignissen vor diesem Todesfall. Leider passen diese Abschnitte aber nicht so Recht zum Rest der Geschichte und reißen den Leser eher mitten raus aus den Ereignissen. Anderes wird in Form von Briefen und Tagebüchern wieder gegeben, was ich den besseren Weg fand und stimmiger im Gesamtbild.
Wirklich gestört haben mich einige logische Lücken zum Ende hin und manche Figuren und Ereignisse denen in ich in Hinblick auf die Handlung keinen rechten Sinn zuordnen konnte.
Insgesamt gesehen hat es "Das Rosenholzzimmer" daher schon vermocht mich zu unterhalten, aber auch viele Fragen aufgeworfen und unbeantwortet zurück gelassen. Ich kann das Buch daher nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 18.06.2014
Mein Sommer am See
Hall, Emylia

Mein Sommer am See


gut

"Mein Sommer am See" von Autorin Emylia Hall ist nicht ganz die Sommerlektüre, die ich zunächst erwartet hatte. Dieser Roman hat nichts leichtes an sich. In den Beschreibungen der ungarischen Sommer ist immer auch die Schwere durch die Erinnerungen der Hauptfigur Beth zu spüren. Man weiß von Anfang an, dass es ein Geheimnis gibt, das zum großen Bruch geführt hat als Beth 16 Jahre alt war. Der Weg dorthin ist gepflastert mit den Erinnerungen an die Sommer in Ungarn, die jedoch zum größten Teil ohne große Ereignisse verlaufen.
Die größten Probleme hat mir dabei der Schreibstil der Autorin bereitet, da hier nicht chronologisch erzählt wird oder in einzelnen Kapiteln, sondern die Erinnerungen in den Fließtext eingebettet sind. Ich persönlich mag Geschichten die auf mehreren Zeitebenen erzählt sind sehr gerne. Ich hätte es jedoch bevorzugt, wenn hier durch eigene Kapitel und Überschriften einen klare Trennung zwischen Gegenwart und Vergangenheit erfolgt wäre. So wie es hier gelöst ist, hat es meinen Lesefluss ein wenig gebremst und auch die unterschiedlichen Zeitformen fand ich nicht ganz so glücklich gewählt.
Die Figuren wirken leider bis auf die Hauptfigur Beth alias Erzsi recht unnahbar und man erfährt wenig über ihre Gefühle und Beweggründe. Es ist mir daher nicht gelungen mit den Protagonisten mitzufiebern und erst im Nachhinein konnte ich mir so manches erklären.
Die Auflösung empfand ich zwar als überraschend, jedoch emotional nicht ganz nachvollziehbar.
Insgesamt gesehen habe ich "Mein Sommer am See" daher als interessante Unterhaltung empfunden, aber eher kurzweilig als beeindruckend.
Empfehlen kann ich dieses Buch daher nur als leichte Lektüre für zwischendurch, wobei es sich hier aber meiner Meinung nach nicht unbedingt um einen Roman handelt, der ein Urlaubsgefühl auslöst.

Bewertung vom 24.04.2014
Morgen kommt ein neuer Himmel
Spielman, Lori Nelson

Morgen kommt ein neuer Himmel


ausgezeichnet

"Morgen kommt ein neuer Himmel" von Autorin Lori Nelson Spielman ist ein Roman über Kindheit und Erwachsensein, Phantasie und Realität und Liebe und Vertrauen der mich sehr bewegt hat.
Im Mittelpunkt steht hier die 34jährige Brett, die plötzlich mit ihrer 20 Jahre alten Liste an Lebenszielen konfrontiert wird. Bisher war sie eigentlich der Meinung ein gutes und glückliches Leben zu führen und so empfindet sie das Vermächtnis ihrer Mutter an sie eher als Verrat und Zurückweisung. Doch je mehr sich Brett mit der Wunschliste auseinandersetzt, umso mehr muss sie erkennen, dass sie sich vielleicht allzu oft mit der zweiten Wahl zufriedengegeben hat und zu früh aufgegeben hat obwohl es sich gelohnt hätte zu kämpfen.
Die Hauptfigur Brett hat mir sehr gut gefallen und auch die Nebenfiguren können überzeugen. Manchmal hatte ich zwar den Eindruck einigen Stereotypen gegenüber zu stehen und die Klischees allzu deutlich vorgesetzt zu bekommen, aber der gefühlvolle Schreibstil der Autorin hat dies für mich wieder ausglichen. Ich hatte schon früh einige Ideen, wie sich die Anforderungen des Testamentes für Brett umsetzen lassen und ich bin froh, dass ich mit einigen recht hatte und mit anderen nicht. Es ist nicht alles auf den ersten Blick offensichtlich und ich fand es sehr schön, wie hier auch die Wünsche miteinander verbunden wurden und es sich so nicht nur um eine reine Abarbeitung der Punkte auf einer Liste handelt.
Doch "Morgen kommt ein neuer Himmel" hat auch seine traurigen Momente, in denen es die Autorin geschafft hat mich zu berühren und für ihre Geschichte einzunehmen, unabhängig davon ob das nun alles unbedingt realistisch ist, was hier passiert.
Gut gefallen hat mir an der Buchausstattung, dass die Lebensliste von Brett im Buchdeckel abgedruckt ist und man nicht wild im Buch suchen muss, wenn man noch mal was nachlesen möchte.
Empfehlen kann ich "Morgen kommt ein neuer Himmel" an alle Leser die einen Sinn für Romantik haben und einem gefühlvollen Roman auch gerne Schwächen in der Realitätsnähe verzeihen.

Bewertung vom 16.10.2013
Und dann kam Ute
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


gut

Nun hat er also auch noch ein Buch geschrieben, der Atze. "Und dann kam Ute" ist ein Roman in dem Atze die Hauptfigur und der Erzähler ist und natürlich auch als fiktiver Autor in den Fokus rückt. Geschrieben wurde das Buch anscheinend in Zusammenarbeit mit Till Hoheneder und ist inhaltlich vergleichbar mit Atzes sonstigem Bühnenprogramm. Einige der Witze und Szenen sind auch schon aus dem Programm bekannt und wurden nun hier in den Roman integriert. Der eine wird gähnen, wenn er einen bekannten Witz liest und der andere freut sich vielleicht, hier noch mal ein Revival in anderer Umgebung zu erleben.
Ansonsten ist "Und dann kam Ute" eine Mischung aus One-Man Comedy, Liebesroman und erotischer Geschichte, alles mit Original-Atze-Humor, oft unter der Gürtellinie und voller Klischees und Vorurteile. Also so, wie man es von Atze eben kennt. Wer bisher die Witze von Atze nicht mochte, der wird sicherlich auch hier keine Erleuchtung erleben. Für mich persönlich war ein ganzes Buch dann doch ein bisschen zu viel des Guten und nach starkem Start kamen für mich dann doch einige Geschichten die ich nicht ganz so witzig fand und die Nudel war dann irgendwann abgenudelt. Eigentlich hätte auf das Cover auch ein großer Aufkleber mit "Dauerwerbesendung" gehört, denn davon gibt es reichlich, was für mich neben dem doch recht hohen Preis für ein relativ dünnes Buch dann eine nicht so gelungene Mischung ergibt.
Uneingeschränkt empfehlen kann ich "Und dann kam Ute" nur an echte Atze Schröder Fans, die auch nach diversen Shows noch nicht genug von ihm bekommen können. Bestimmt ist dann auch das Hörbuch eine Erwähnung wert, denn das wird von Atze persönlich gelesen.