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S.D.

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Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2013
Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1
Sander, Karen

Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1


sehr gut

Eine Anwältin wird grausam zugerichtet in ihrer Wohnung aufgefunden. Georg Stadler von der Mordkommission in Düsseldorf wird mit den Ermittlungen beauftragt. Schon bald erkennt er Verbindungen zu einem alten Fall, in dem jedoch bereits ein Verdächtiger inhaftiert ist. Doch um seine Theorie zu untermauern zieht Stadler die Kriminalpsychologin Elisabeth Montario hinzu. Als kurz darauf ein weiteres Mordopfer gefunden wird, scheint bestätigt, dass es sich hier um einen Serienmörder handelt. Liz Montario hat derweil mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, denn sie erhält anonyme Drohbriefe.

"Schwesterlein, komm stirb mit mir" von Autorin Karen Sander hat mich gut unterhalten, auch wenn die eine oder andere Frage offen blieb und nicht jede Entwicklung eine echte Überraschung darstellte.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und die Handlung wird durch Zeitungsmeldungen aufgelockert, die Ereignisse aus der Vergangenheit aufgreifen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, meistens von KHK Georg Stadler und Psychologin Liz Montario, aber nicht in der Ich-Form. Das erinnert an erfolgreiche amerikanische Thriller, aber dieses Konzept funktioniert anscheinend auch in Düsseldorf. Die Kapitel fallen sehr kurz aus, wodurch es auch sehr häufige und abrupte Wechsel in der Erzählperspektive gibt. Ich bin damit gut zurechtgekommen, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Leser damit Probleme haben.
Langweilig fand ich das Buch zu keinem Zeitpunkt, aber dennoch bleibe ich mit dem Gefühl zurück, dass man aus diesem Buch noch mehr hätte machen können und doch zu viel unbeantwortet blieb. Ein allwissender Erzähler ist eine Sache, aber allwissende Täter sorgen eher für Unglauben. Insgesamt komme ich hier auf 3,5 Sterne, runde aber nach oben hin auf, da mich das Buch gut unterhalten hat.
Empfehlen kann ich "Schwesterlein, komm stirb mit mir" an alle Leser die Lust auf einen CSI ähnlichen Thrillern haben, der jedoch zur Abwechslung mal in Deutschland spielt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2013
Letzte Ernte / Xavier Kieffer Bd.3
Hillenbrand, Tom

Letzte Ernte / Xavier Kieffer Bd.3


ausgezeichnet

Xavier Kieffer erfüllt sich den Traum von einem eigenen Zelt auf der Schueberfouer, wo er seine hausgemachten Gourmet-Gromperekichelcher anbietet. Auch seine Freundin Valerie Gabin kommt gerne auf einen Besuch vorbei um die Kartoffelküchlein zu probieren. Doch nicht alle Gäste wissen sich zu benehmen und ein anscheinend angetrunkener Gast sorgt für Aufruhr. Als dieser Gast jedoch genau bei Xavier und Valerie seinen Schlüsselbund mit einer Magnetkarte daran verliert, wissen die zunächst nichts damit anzufangen. Doch schon am nächsten Tag gibt es einen Anruf von einer Firma für die der Unruhestifter angeblich gearbeitet hat und dann taucht auch noch die Meldung auf, dass in der Nacht ein Mann von einer bei Selbstmördern bekannten Brücke gestürzt ist. Wer war der Mann wirklich und was hat es mit den Schlüsseln und der Karte auf sich?

"Letzte Ernte" ist das erste Buch das ich von Autor Tom Hillenbrand gelesen habe. In der Reihe rund um den Luxemburger Koch Xavier Kieffer ist dies jedoch nach "Teufelsfrucht" und "Rotes Gold" bereits der dritte Band. Ich hatte nicht den Eindruck, dass man die ersten beiden Bücher kennen muss um hier folgen zu können. Alle Figuren wurden ausreichend vorgestellt und auch einige Ereignisse aus den ersten Büchern erwähnt.
Eigentlich fand ich das Buch ganz in Ordnung und habe mich beim Lesen auch nicht durchquälen müssen. Aber insbesondere im Rückblick gibt es doch einiges das mich gestört hat und daher die guten Ideen des Autors erdrückt.
Die Hauptfigur Xavier Kieffer lebt in Luxemburg, das eine eigene Sprache (das Luxemburgische) hat. Insbesondere die Namen der Speisen, aber auch Begrüßungen und die ersten Sätze von Dialogen sind daher in dieser Sprache wiedergegeben. Da der Rest aber in Hochdeutsch ist und auch an Ort und Stelle keine Übersetzung erfolgt (wobei man das meiste aber herleiten kann) fand ich das eher störend, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Auch das ständige Gequalme im Buch unter häufiger Erwähnung der Tabakmarken hat mich gestört. Wie können diese ganzen Gourmets überhaupt noch etwas schmecken, bei diesem extremen Zigrarettenkonsum?
Der Fall an sich und die Figuren die darin verwickelt sind fand ich interessant. Nur leider wird hier nicht wirklich ermittelt und der Leser hat auch keine Chance mitzuraten. Zwar fällt Kieffer mal ab und zu etwas Merkwürdiges auf, aber diese Idee teilt er nicht mit dem Leser und die Aufklärung erfolgt auch eher in Rückblicken und durch Erzähler, als durch das eigene Erleben. In diesem Zusammenhang ist auch nicht unbedingt alles logisch und scheint teilweise eher auf Zufällen zu beruhen.
Insgesamt gesehen kann ich "Letzte Ernte" daher nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 26.06.2013
Die Rosen von Montevideo
Federico, Carla

Die Rosen von Montevideo


weniger gut

Uruguay, 1843.
Rosa de la Vega wächst als Kaufmannstochter in Montevideo auf. Gegen ihren Willen soll sie mit einem viel älteren Geschäftspartner ihres Vaters verheiratet werden. Doch Rosa sträubt sich dagegen und findet den Ausweg in dem jungen Deutschen Albert Gothmann, der nach Uruguay gereist ist um Handelsbeziehungen aufzunehmen. Direkt nach der Hochzeit reisen Rosa und Albert mit dem Schiff nach Deutschland um Rosa der Familie vorzustellen und Albert verspricht ihr schon bald wieder zurückzukehren und die Welt zu bereisen. Aber in Frankfurt angekommen tritt die Ernüchterung ein. Alberts Vater ist verstorben und nun muss er als ältester Sohn in dessen Fußstapfen treten und die Privatbank leiten. Alle weiteren Reisepläne sind damit hinfällig und er uns seine Frau an Frankfurt gebunden. So hatte sich Rosa ihr Leben nicht vorgestellt und diese Entwicklung hat weitreichende Folgen auf ihrer aller Zukunft ...

"Die Rosen von Montevideo" erzählt über drei Generationen hinweg die
Geschichte der Familien de la Vega und Gothmann in Frankfurt/Deutschland und Montevideo/Uruguay. Es handelt sich hier um einen Einzelband von Autorin Carla Federico, von der ich bereits den ersten Band ihrer Chile-Trilogie gelesen habe.
Über Uruguay hatte ich bisher noch kein Buch gelesen und ich fand es daher interessant mehr über dieses Land und den Tripel-Allianz-Krieg gegen Paraguay zu erfahren. Auch die Vergleiche zwischen Uruguay und Deutschland im 19. Jahrhundert waren sehr aufschlussreich. Das ist jedoch leider schon alles, was ich an positivem zu "Die Rosen von Montevideo" sagen kann. Schon im Chile-Buch der Autorin hatten mich die vielen Zufälle in der Handlung gestört und dies wird auch hier leider fortgeführt. Konnten mich sonst noch die Figuren und spannenden Entwicklungen über diese Schwäche hinweg trösten, so war mir dies hier jedoch nicht möglich. Die Hauptfiguren waren mir sämtlich unsympathisch, teilweise habe ich richtige Abneigungen gegen die Personen entwickelt und auch die Nebenfiguren konnten mit wenigen Lichtblicken das nicht ausgleichen. Dazu kommt noch, dass das erste Buchdrittel sich ziemlich hin zieht und Spannung nicht bei mir aufkam. Ich hatte auch keine große Lust weiterzulesen, was bei insgesamt fast 800 Seiten auch keine gute Aussicht bedeutet. Zwar konnte der Mittelteil mehr überzeugen, aber dafür wurde die Handlung immer abstruser und die neuen Figuren auch nicht sympathischer. Hätte ich das Buch nicht mit der Auflage eine Rezension zu schreiben erhalten, so hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.
Empfehlen kann ich "Die Rosen von Montevideo" nur sehr bedingt an Leser, die auf der Suche nach einem historischen Roman über Südamerika sind und die keine Sympathieträger in der Geschichte brauchen.

Bewertung vom 03.06.2013
Fürchtet euch
Cash, Wiley

Fürchtet euch


gut

In einer Kirche wird ein Heilungsgottesdienst durchgeführt, bei dem ein Junge ums Leben kommt. Warum musste Christopher sterben und warum möchte niemand erzählen, was in der Kirche geschehen ist? Christophers Bruder Jess leidet besonders unter dem Verlust, die Sonntagsschullehrerin hat das Unglück kommen sehen und der Sheriff versucht Licht ins Dunkel zu bringen.

"Fürchtet euch" von Autor Wiley Cash hörte sich für mich nach der Inhaltsangabe wie ein Krimi/Thriller an. Doch diese Erwartung passt nicht unbedingt zum Buch. Eine Genreeinordnung fällt hier schwer, aber ich würde es am ehesten als Drama bezeichnen. Die Frage warum ein Junge sterben musste steht hier nicht als Kriminalfall im Vordergrund, sondern eher als Sozialstudie. Manchmal begegnet einem das Böse dort, wo man es nicht vermutet und das ist auch in "Fürchtet euch" so. Man könnte sagen, dass hier der Weg das Ziel ist.
Erzählt wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven, von einem neun Jahre alten Jungen, über den ca. 60jährigen Sheriff, bis hin zur über 80jährigen Hebamme und Sonntagsschullehrerin. Diese unterschiedlichen Blickwinkel auf die gleiche Situation fand ich sehr interessant. Jedoch dienen diese Handlungsstränge auch ein wenig als Füllmaterial und lenken von den aktuellen Ereignissen ab. Wenn man immer noch denkt hier einen Krimi zu lesen, dann stört das. Geht man jedoch vom Roman/Drama aus, dann sind diese Geschichten Teil der Gesamthandlung.
Insgesamt gesehen gibt es hier jedoch sehr viele unnötige Tote und Leid und solche Bücher sind für mich generell immer sehr schwer nachvollziehbar. Der Schreibstil von Wiley Cash ist durchaus angenehm zu lesen und vermag zu fesseln, aber ich hatte einfach keine Freude beim Lesen und es konnte mich auch nicht so berühren, dass dies dadurch ausgeglichen geworden wäre. Letztendlich ist "Fürchtet euch" ein gutes Beispiel dafür, wozu jegliche Art von Fanatismus und Abhängigkeit führen kann.
Empfehlen kann ich dieses Buch an alle Leser, die sich für das Thema Glauben/Irrglauben interessieren und gerne dramatische Geschichten lesen.

Bewertung vom 29.04.2013
Ein ganzes halbes Jahr
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


ausgezeichnet

Ich habe selten zuvor ein Buch gelesen, das einen beim Lesen so oft schlucken lässt. Ich empfinde große Erleichterung, dass niemand in meinem Familien- und Freundeskreis bisher so Schweres durchmachen musste wie Will hier und ich habe großen Respekt vor allen die es geschafft haben, ihr Leben trotz aller Handicaps zu akzeptieren und zum Guten zu wenden. "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes ist ein Roman und doch zeigt es auch ein Stück Leben. Eigentlich müsste diesem Buch direkt eine Familienpackung Taschentücher beiliegen, denn die habe ich beim Lesen gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dieses Buch liest ohne davon bewegt zu werden und mit jeder Seite die umgeblättert wird mit den Figuren zu hoffen.
Ich war mir zuerst überhaupt nicht sicher, ob ich denn dieses Buch lesen möchte. Zu sehr hatte mich die Inhaltsangabe an eine Mischung aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" und einer Seifenoper erinnert. Aber ich habe dieses Buch nicht nur gelesen, sondern bin regelrecht darin untergegangen. Es hat mich gepackt und erst wieder losgelassen, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ich habe überlegt, ob ich genauso wie Lou gehandelt hätte und wie es mir in einer Situation wie der von Will gehen würde und ich habe die Momente der Freude genossen, die ich mit den Figuren erleben durfte. Neben Will und Lou konnten mich jedoch auch die vielen kleinen Nebenhandlungen überzeugen, die mit realistischen Figuren die Haupthandlung säumen.
"Ein ganzes halbes Jahr" ist ein Buch für alle die auch ungewöhnliche Liebesgeschichten mögen und die sich mitreißen lassen wollen in dieses wirklich ganz besondere halbe Jahr, das sich anfühlt wie ein ganzes Jahr.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2013
Ostfriesenmoor / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.7
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenmoor / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.7


weniger gut

Im Moor wird ein Präparat aus menschlicher Haut gefunden. Schnell ist klar, dass es sich hier um die Haut eines vermissten Mädchens handelt und die Polizei beginnt nach den anderen Körperteilen zu suchen. Parallel wird ein Baby aus dem Kinderwagen entführt, während Mutter und große Schwester sich ganz in der Nähe befanden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fällen? Ann Kathrin Klaasen und ihre Kollegen werden mit den Ermittlungen betraut.

"Ostfriesenmoor" ist mein erster Ostfriesenkrimi von Klaus-Peter Wolf. Wahrscheinlich ist das auch mein Hauptproblem mit diesem Buch. Es handelt sich hier bereits um den siebten Band der Reihe.
Die Reihenfolge der Bände lautet:
Ostfriesenkiller
Ostfriesenblut
Ostfriesengrab
Ostfriesensünde
Ostfriesenfalle
Ostfriesenangst
Ostfriesenmoor

Bei "Ostfriesenmoor" habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass auch mal endlich richtige Ermittlungen beginnen. Die Figuren werden mehr bei ihren Freizeitaktivitäten beschrieben als bei der Arbeit und die Erkenntnisse und Auflösungen ergeben sich hier hauptsächlich durch den Zufall. Abgesehen davon waren mir die Figuren auch nicht sonderlich sympathisch, weshalb ich mich auch nicht so für ihr Privatleben interessiert habe. Verwirrend finde ich die Namensgebung, da manche Personen mit Vornamen und andere mit Nachnamen benannt werden. Vielleicht fehlen mir auch zu viele Informationen aus den Vorgängerbüchern, um die Verbindungen und Eigenarten hier richtig zu deuten. Spannung kam leider keine bei mir auf.
Ich lese eigentlich ganz gerne Regionalkrimis, aber die Ostfriesenreihe schien mir dann doch eher was für echte Fans oder Patrioten zu sein. Orte, Geschäfte, Restaurant und bekannte Ostfriesländer werden reichlich erwähnt und häufig gelobt. Das war mir doch einen Ticken zu übertrieben.
Empfehlen kann ich "Ostfriesenmoor" daher nur an die Leser, die auch die anderen Bücher der Reihe mögen oder Personen die gerne mehr über diese oft verspottete Region Deutschlands lesen möchten und dabei nicht so viel Wert auf den Kriminalfall legen. Der nächste Band der Reihe mit dem Titel "Ostfriesenfeuer" ist bereits in Vorbereitung.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2013
Der Sarg
Strobel, Arno

Der Sarg


sehr gut

Im Wald wird ein vergrabener Sarg gefunden, in dem eine Frau lebendig begraben wurde und so qualvoll gestorben ist. Bernd Menkhoff ist aus Aachen zu Kölner Polizei gewechselt und wird mit den Ermittlungen beauftragt.
In Köln lebt auch Eva, die von merkwürdigen Träumen heimgesucht wird. Im Traum ist sie in einem Sarg eingesperrt und sie kann sich nicht befreien. Doch am nächsten Morgen wacht sie mit Verletzungen an den Händen auf. Ist es wirklich ein Traum?
-
"Der Sarg" von Autor Arno Strobel ist ein spannender Psychothriller, der sich mit der Frage Wahn oder Wirklichkeit auseinandersetzt. Nicht nur die Figuren, sondern auch der Leser ist sich lange nicht im klaren darüber ob hier Dinge im Traum oder in der Realität geschehen. Es ist nicht das erste Buch des Autors das ich gelesen habe und der Autor hat sich hier auch selber die größte Konkurrenz geschaffen. Nach "Der Trakt" und "Das Wesen" liegt für mich die Messlatte sehr hoch. "Der Sarg" braucht sich vor dem Vergleich nicht zu scheuen, aber ganz so mitreißen, wie die davon unabhängigen Vorgänger konnte mich dieses Buch nicht. Das hängt zum Teil auch mit dem Kernthema des Buches zusammen, das mir recht schnell klar war da ich erst vor einiger Zeit ein Buch mit ähnlicher Thematik gelesen hatte. Inhaltlich möchte ich auch gar nicht mehr verraten, da dies es mit die Spannung ausmacht, nicht genau zu wissen wohin sich die Geschichte entwickelt.
Die Figur des Bernd Menkhoff ist auch aus anderen Büchern des Autors bekannt und ich habe mich gefreut sie hier wieder zu treffen. Er ist sympathisch mit Ecken und Kanten, um es vereinfacht darzustellen. Ein wenig enttäuscht haben mich in "Der Sarg" die Nebenfiguren, da zum Ende hin vieles in der Luft hängen bleibt und nur der Haupthandlungsstrang aufgeklärt wird. Die übrigen Figuren werden nicht mehr aufgegriffen und die offenen Fragen in ihrem Verhalten und Wesen, die sie mit zu Verdächtigen machten, daher nicht beantwortet. Insgesamt gesehen lässt sich das Buch jedoch sehr flüssig lesen und es fällt leicht mit Spannung dabei zu bleiben und seine Vermutungen bestätigen oder auch zerstören zu lassen. Überraschen konnte mich die Auflösung zwar nicht, aber unterhalten konnte mich das Buch über einige Stunden hinweg sehr wohl.
Empfehlen kann ich "Der Sarg" daher wieder allen Lesern, die gerne Thriller lesen, die ohne blutige Gemetzel auskommen. Wer noch kein Buch von Arno Strobel gelesen hat, dem lege ich auch insbesondere "Der Trakt" und "Das Wesen" ans Herz.

Bewertung vom 06.02.2013
Die Lazarus-Formel
Pala, Ivo

Die Lazarus-Formel


sehr gut

Eve Sinclair forscht nach einem Heilmittel gegen Krebs. Dabei stößt sie auf die besonderen Eigenschaften der Eibe, die es einem Organismus ermöglichen, das Zellsterben zu verhindern und auf diese Art und Weise Unsterblichkeit zu erlangen. Doch bei den Recherchen, ob schon andere Wissenschaftler zu diesem Thema veröffentlicht haben, fällt auf, dass fast jeder der dazu geforscht hat einem mysteriösen Laborbrand zum Opfer gefallen ist. Mehr Informationen erhofft Eve sich von Arthur Feldmann, dem Sohn von Melchior Feldmann, der bereits vor 60 Jahren in diese Richtung geforscht hat. Doch dieser Besuch ist der Auftakt einer Reihe von Todesfällen und der Verfolgung durch rivalisierende Gruppen. Aber immer wenn es ganz brenzlig wird, taucht ein Mann auf, der behauptet Eve schützen zu wollen.
-
Ich liebe Wissenschaftsthriller, muss aber gestehen, dass ich nicht genug Wissen in diesem Bereich habe, um die dargestellten Theorien auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wenn es für mich einigermaßen logisch klingt, dann schaue ich daher gerne über dahingehende Schwächen hinweg.
"Die Lazarus-Formel" von Ivo Pala verdient für mich den Begriff des "Pageturner". Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war immer weiter gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt. Wenn ich bei einem Thriller die Zeit vergesse und richtig abtauche in die Handlung, dann ist das ganz gewiss ein Zeichen dafür, wie spannend das Buch ist.
Die Hauptfigur der Eve Sinclair hat mir gut gefallen. Man konnte mit ihr mitfiebern und wurde genauso wie sie von den Ereignissen überrascht. Zudem gab es einige sehr faszinierende Nebenfiguren, die für mich ein Highlight bildeten.
Sehr schön fand ich, dass hier unterschiedliche Mythologien in die Geschichte integriert wurden und die Handlung so auch ein fantastisches Element erhielt.
Ebenfalls eine Rolle spielen Rätsel und Verschlüsselungen. Dies ist natürlich auch aus den bekannten "Verschwörungs-Thrillern" der letzten Jahre bekannt, aber der Roman wirkte eigenständig genug auf mich, so dass mich das nicht störte, sondern nur in der besonderen Darstellungsform faszinierte. Auch wer noch nicht viel Erfahrung mit Chiffre etc. hat, wird hier gut herangeführt und alles verständlich erläutert.
Ich bin ein wenig unschlüssig, was mein Gesamturteil für "Die Lazarus-Formel" angeht. Es gab ein paar Episoden, die mir nicht ganz in die Geschichte passten und auch zum Ende hin flaute für mich der Spannungsbogen etwas ab. Der Schluss konnte mich nicht mehr so überzeugen, wie der Weg dorthin, auch wenn mein Gesamteindruck vom Buch immer noch positiv ist.
Ich kann "Die Lazarus-Formel" auf jeden Fall an alle Leser empfehlen, die Interesse an Verschwörungen, Geheimnissen und der Verbindung mit wissenschaftlichen Theorien haben.

Bewertung vom 29.01.2013
Der verschwundene Halbgott / Helden des Olymp Bd.1
Riordan, Rick

Der verschwundene Halbgott / Helden des Olymp Bd.1


ausgezeichnet

Jason wacht ohne Erinnerung daran wer er ist, oder wo er her kommt in einem Schulbus auf. Neben ihm sitzen Leo und Piper, die behaupten seine Freunde zu sein und mit ihm auf die „Wüstenschule“, eine Schule für Jugendliche mit Problemen, zu gehen. Nach turbulenten Ereignissen ist Jasons Erinnerung noch nicht vollständiger, aber dafür werden die Drei damit konfrontiert Halbgötter zu sein. Aber es bleibt keine Zeit sich mit diesen neuen Informationen auszuruhen, denn Visionen und Hilferufe erreichen Camp Half-Blood. Hera wurde entführt und Jason soll sie befreien. Doch nicht nur Hera ist verschwunden, sondern auch ein Halbgott namens Percy Jackson.
-
"Helden des Olymp" ist eine neue Reihe von "Percy Jackson" Autor Rick Riordan, die in der gleichen Welt angesiedelt ist wie die Bücher um den Sohn des Poseidon.
Im Mittelpunkt der Ereignisse steht eine Prophezeiung, laut der sieben Halbgötter gemeinsam die Giganten bekämpfen und den Olymp retten sollen. "Helden des Olymp" widmet sich daher der Suche nach diesen sieben Personen und der anschließenden Erfüllung der Aufgabe.
Im ersten Buch der Reihe stehen die drei neuen Figuren Jason, Leo und Piper im Mittelpunkt. Es gibt jedoch auch ein Wiedersehen mit bekannten Personen aus dem Percy-Jackson-Universum.
Die neuen Figuren haben mir sehr gut gefallen. Jason, Leo und Piper sind alle ungefähr 15 Jahre alt und stammen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Nach und nach erfährt der Leser ihre persönlichen Hintergründe und da aus allen drei Perspektiven erzählt wird, sind auch ihre Gefühle und Gedanken ein Teil der Geschichte.
Sehr schön fand ich hier auch, dass erstmalig eine Rolle spielt, dass die griechischen Götter in Personalunion mit den römischen Göttern gehen und man hier daher auch viel über die römische Götterwelt erfährt. Damit die ganzen neuen Namen nicht ganz so verwirrend sind, gibt es am Ende des Buchs einen Glossar.
Rick Riordan ist es hier sehr gut gelungen die beiden Reihen zu verweben, so dass man sich einerseits freut Bekanntes wiederzuerkennen, andererseits jedoch auch so viel Neues kennenlernt, dass die Neugier geweckt und Spannung aufgebaut wird.
Während der Leser bei Percy Jackson mit den Jahren mitwuchs und sich die Reihe über einen langen Zeitraum erstreckte, ist der zeitliche Rahmen bei "Helden des Olymp" sehr viel kompakter und das Erzähltempo dadurch sehr hoch. Es ist ein richtiges Abenteuer, das zwar durch die einzelnen Bände in Abschnitte unterteilt ist, aber dem Grunde nach ein Ganzes darstellt. Es ist daher unbedingt empfehlenswert, mit "Der verschwundene Halbgott" zu beginnen, da die Bücher stark aufeinander aufbauen.
Fortgesetzt wird dieses Buch mit "Der Sohn des Neptun". Wie viele Bände die Reihe insgesamt haben wird ist noch nicht bekannt, auf Englisch ist jedoch bereits der dritte Band erschienen. Ich bin nun bereits sehr gespannt, wie es weiter geht und welche anderen Halbgötter das Team der Sieben ergänzen werden.
Empfehlen kann ich "Der verschwundene Halbgott" an alle an Mythologie und Abenteuern interessierten Leser ab ca. 12 Jahren. Es ist nicht erforderlich die Percy Jackson Bücher vorher gelesen zu haben, einige Anspielungen und Ereignisse sind dadurch aber besser verständlich.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.