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Knopf

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Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

Seit dem ersten Maarten S. Snijder sind die Thriller von Andreas Gruber ein Muss für mich. Auch die erste Jugendtrilogie von ihm hat mir spannende Lesestunden bereitet. Also habe ich mit Vorfreude an den ersten Band der neuen Jugendthriller Trilogie gemacht. Ich wurde nicht enttäuscht und konnte zwischenzeitlich das Buch nicht weglegen.
Geschickt ist das Buch aufgeteilt in zwei Zeitzonen. In der Gegenwart absolviert der junge Agent Jayden D.Knoxville seinen ersten richtigen Einsatz, noch innerhalb seiner eigentlichen Ausbildung, in der britischen Botschaft in Argentinien. Er ist ein der Poststelle untergekommen. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, als die junge Journalistin Sofia Zuflucht in der Botschaft sucht. Sie hat ihrem Arbeitgeber Daten und eine Festplatte gestohlen und wird verfolgt, geradezu gejagt. Bevor sie überhaupt richtig angekommen ist, wird die Botschaft angegriffen und in Schutt und Asche gelegt. Viele Tote und Verletzte. Jayden und Sofia gelingt die Flucht aus der Botschaft, aber wie soll es weitergehen?
In größeren Abschnitten erfährt man, um welche Ausbildung von Jayden es sich handelt, wer mit ihm zusammen zum Team Omega gehört und wie hart dieses gedrillt werden. Die Zeitenwechsel sind immer sehr geschickt gewählt. Einerseits informieren sie darüber, warum Jayden für manche Sachen in der Lage sind, andererseits sind es immer kleine Cliffhanger.....
Im Spätherbst 2024 erscheint der zweite Teil und dieser steht selbstverständlich bei mir auf der Wunschliste.

Bewertung vom 27.03.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


ausgezeichnet

'Tödlicher Stoff' ist der dritte Fall der Hausboot Detektei. Arie beobachtet, wie der bekannte Unternehmer William Bot von einem Müllwagen überfahren wird und auf der Stelle verstirbt. Arie hatte den Eindruck, als ob William fast tänzelnd vor das Auto gelaufen wäre. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Drogengegner ziemlich viel LSD im Blut hatte. War es Selbstmord, ein Unfall?
Seine Tochter Wiebke glaubt eher an einen Mord und beauftragt die Hausboot Detektei mit der Klärung der Ursache. Die Hausboot Detektei erwacht langsam aus Ihrem Dornröschenschlaf. Zwei größere Fälle hat sie schon gelöst und Elin hat eine Krimiserie auf den Markt gebracht. True Crime, nur viele Leser glauben, dass es alles Fiktion ist und sich so niemand anstellen kann als Detektiv. Aber bei manchen Gelegenheiten werden sie erkannt.
William hat mit Stoffen gehandelt, wobei mancher so wertvoll ist, dass er mit 20000 Euro pro Kilo gehandelt wird. Verbirgt sich hier ein Mordmotiv? Die Detektive verfolgen jede Spur, die sich ihnen bietet, sogar bis Schweden. Dort findet wieder ein Mord statt. Diesmal unter Zeugen.
Neben aller Detektivarbeit versucht Arie abzuspecken. Sein Sohn und dessen schwangere Freundin wollen im Herbst zurück nach Amsterdam ziehen. Und er möchte den fitten Opa für seine Enkel geben.
Isa hat ihren Job gekündigt und möchte sich voll und ganz der Mode widmen. Trotz herber Niederschläge hält sie fest daran und findet bei ihren Freunden volle Unterstützung.
Nachdem Elin ein Jahr Pause eingelegt hatte und nun wieder mit ermittelt, verlässt ein anderes Mitglied das Team. So ist immer für Abwechslung gesorgt bei der Hausboot-Detektei.
Die Geschichten sind flüssig zu lesen, kurzweilig, humorvoll und die Kriminalfälle spielen nicht unbedingt die Hauptrolle; sondern wohl eher das Zwischenmenschliche und der liebevolle Umgang miteinander. Cosy Crime!
Für Herbst 2024 ist der vierte Band angekündigt und ich werde ihn auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 16.03.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


gut

Ich lese sehr gerne Cosy Crimes, Bücher die in mehreren Zeitebenen spielen und ich bin im wahren Leben interessiert und zuhörend, wenn es um Familiengeschichten geht. Eigentlich gute Voraussetzungen für das Mörderarchiv. Leider wurde ich enttäuscht, meine Erwartungen waren wohl zu hoch.
Es waren zu viele Personen, teilweise mit Klar- und Spitznamen, vier Generationen, dargestellt in zwei Zeitebenen (1966 und heute), ich fand es teilweise sehr mühsam, sie in jeder Situation richtig zuzuordnen. Kannten sie sich damals? Wie sind die nächsten Generationen noch untereinander bekannt? Das störte manchmal meinen Lesefluss. Vielleicht stand ich mir mit meinem Interesse für Familiengeschichten da selbst im Weg.
Die Handlung plätscherte über das halbe Buch vor sich hin, teilweise sehr ausführlich in den Beschreibungen, teilweise mit Sprüngen in der Handlung. Im einen Moment steigt sie ins Auto, im nächsten Moment sitzt sie in ihrem Zimmer und blättert in einem Album.
Die zweite Hälfte des Buches wurde dann etwas spannender. In beiden Zeitebenen - und letztendlich klärten sich alle Geheimnisse auf und auch die Verschlingungen von damals zu heute und umgekehrt waren logisch.
Allerdings kamen mir die ganzen Personen im Buch auch nicht sympathisch rüber; vielleicht hätte ich sonst mehr bei der Aufklärung mitgefiebert.
Der Grundgedanke für das Buch war gut, leider fand ich die Umsetzung zu langatmig umgesetzt. Wie heisst es immer? Da war noch reichlich Luft nach oben.

Bewertung vom 12.03.2024
Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4
Garner, Mary E.

Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4


gut

Nach der abgeschlossenen Trilogie der gelöschten Wörter erschien nun ein neues Buch der Autorin Mary E.Garner : Das Buch der gefährlichen Wünsche.
Eine Autorin hat ein Buch verfasst: Sehnsuchtserfüllung. Die Protagonistin Izzi besitzt ein Buch, in welchem sie Wünsche ihrer Kunden notiert und diese so in Erfüllung gehen lässt. Als besonderes Highlight hatte die Autorin eine Seite in ihrem Buch so gestaltet, dass sie wie die Seite aus dem Wünscheerfüllerbuch aussieht. Nachdem einige Leser diese Seite mit ihren Wünschen gefüllt hatten, stellte sich heraus, dass sich die Wünsche ins Gegenteil verwandelten und teilweise grosses Leid über sie brachte.
Nun werden Izzi und ihr Helfer Higgs in die magische Bücherwelt geholt und lernen die Zentrale und 'M' kennen. Gemeinsam wollen sie versuchen, zu retten, was noch zu retten ist.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, denn der Schreibstil von Frau Garner liest sich flott und lässt mir die Bücherwelt fast plastisch erscheinen. Diesmal geht es gleich um drei Welten. Die Bücherwelt, die Welt von Izzi und Higgs in ihrem Buch und der richtigen Welt, in der die Autorin lebt. Man verliert sich vielleicht in den einzelnen Welten, allerdings nicht den Überblick.
Die Handlung ist anfangs und zum Ende hin sehr spannend, weist allerdings zwischenzeitlich Längen auf, in denen die handelnden Personen/Figuren oft sehr naiv erscheinen.
Trotz dieses Makels habe ich das Buch gerne gelesen und mich gefreut, wieder einmal ein paar (Lese-)Stunden in der magischen Bücherwelt verbringen zu dürfen.
Im Anhang befindet sich ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe der Bücherwelt erklärt werden und auch zur Auffrischung sehr hilfreich waren

Bewertung vom 18.02.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


sehr gut

Das Leben der vier Senioren des Donnerstagsmordclubs ist über Weihnachten recht beschaulich. Am 2. Feiertag feiern Sie gemeinsam und Joyce hat jemanden Neues - Mervyn dazu geladen. Um ihn kennenzulernen und um den Club eventuell zu erweitern. Allerdings scheint Mervyn nicht sehr interessiert zu sein und Der Donnerstagsmordclub kommt schnell dahinter, dass er wohl einem Love Scram aufgesessen ist. Da muss man eingreifen.
Als der befreundeter Antiquariat Kuldesh Shamar ermordet wird, bekommen sie klare Anweisung von Donna und Tom sich aus dem Fall rauszuhalten. Doch kurze Zeit später bekommen Donna und Tom die gleiche Anweisung von höherer Stelle. Dabei sind alle überzeugt das Kuldesh nichts bewußt mit Rauschgifthandel zu tun hatte. Was steckt also dahinter?
Elisabeth zieht sich etwas zurück um bei ihrem Stephen zu sein. Joyce übernimmt!
Das Buch war anfangs etwas holprig zu lesen(Übersetzung?) Aber dann hat es mich wieder in seinen Bann gezogen. Diese Senioren sind toll. Immer für die anderen da, helfen und trösten wo sie können. Haben alle ihre eigenen Schicksale zu bewältigen und möchten die Welt besser machen, in dem sie Verbrecher überführen. Auch diese sind in ihren Augen Menschen und keine Ungeheuer und werden dementsprechend behandelt.
Der Band ist besonders emotional und sentimental, aber auch gewohnt lustig gehalten. Der nächste Band ist geplant und ich nehme an, dass Bob, der 'Computerexperte' auch wieder erscheinen wird.
Von mir gibt es 4*

Bewertung vom 01.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

Bei der Burg handelt es sich um Greiffenau, die zweitgrößte erhaltene Burganlage Europas. Sie wurde von dem Milliardär Nevio wieder aufgebaut, restauriert und total umgebaut zu einer Escape Erlebniswelt. Und das Neueste daran? Sie wird von KI gesteuert. Bevor die Erlebniswelt freigegeben wird, will Nevio alles noch einmal austesten und lädt fünf Personen dazu ein. Zusammen mit einem seiner Assistenten und gleichzeitig Mitentwickler des Spiels begeben sie sich in das Abenteuer. Der KI werden Wünsche für das Spiel vorgegeben und diese soll es umsetzen und ausführen. Anfangs klappt alles wunderbar und die Spieletester bestaunen diese neue Welt. Allerdings dauert es nicht lange, bis alles aus dem Gleichgewicht läuft und die KI anscheinend das Ruder in die Hand nimmt.
Bis hierher fand ich die Geschichte sehr spannend und war auf die weitere Handlung gespannt. Leider flachte sie sehr ab. Der Versuch die Burg wieder zu verlassen stellte sich als unmöglich heraus und die endlosen Beschreibungen der Gänge, Räume und Türen und auch der Figuren, welche von der KI erschaffen wurden, waren doch ermüdend. Ich stelle mir ja gerne Menschen und Figuren mit meiner eigenen Phantasie vor, aber diesmal habe ich mir das ganze als Film gewünscht. Die weitläufigen Gänge und Räume mit wechselnden Kulissen wären bestimmt beeindruckender gewesen. Das Ende war dann doch leicht überraschend und versöhnte mich etwas mit der Handlung.
Der tolle Schreibstil von Frau Poznanski und die kurzen Kapitel haben mich das Buch dann doch gut lesen lassen, wobei ich allerdings schon spannendere Bücher von ihr gelesen habe.

Bewertung vom 04.01.2024
Wollwut / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.2
Kramer, Leonie

Wollwut / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Mit Wollwut hat Leonie Kramer den zweiten Teil der Handarbeitskrimireihe um den MKHC erschaffen. Und sie hat es nicht mit der heißen Nadel gestrickt, sondern sich wieder viel Mühe mit den lesenswerten Feinheiten gegeben. Man beachte gerne die tollen Kapitelüberschriften!
Der Madlfinger Krimi und Handarbeitsclub verweilt z.Z. in Bad Kohlgrub für ein Wellnesswochende mit Wollfärbeseminar.
Kommissar Wallenstein ist gerade zurück aus Island als sein ehemaliger Kollege und Kumpel Arne aus Köln aufschlägt und ihn mit sportlichen Aktivitäten überhäuft, bis das Unglück passiert. Arm verstaucht und zur Physio nach Bad Kohlgrub.
Was passiert, wenn der Kommissar und der MKHC aufeinandertreffen? Natürlich ein Mord. Nicht nur, dass der Tote in der Moorwanne gefunden wird, nein er hat zusätzlich einen blauen Kopf. Wurde er in einem Färbebad des Seminars ertränkt?
Der MKHC mischt natürlich wieder heftig mit und Arne hilft eigentlich nur dem behinderten Kommissar, geht aber auch seine eigenen Wege.
Neben dem Kriminalfall, spielt das Leben im Dorf und die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große, wichtige Rolle.
Wer gerne lustige Cosy Crimes liest, die nicht platt daherkommen und etwas Ahnung von Handarbeiten und Wolle hat, wird genau wie ich, vergnügliche Lesestunden haben. Es ist erstaunlich, welche Redewendungen und Anspielungen der Autorin zum jeweiligen Thema des Buches einfallen. Diesmal zum Thema färben mit der Hauptfarbe blau und immer pointiert platziert.
Ich freue mich auf weitere Bücher dieser Reihe und bin gespannt in welches Gebiet der kreativen Welt uns die Autorin dann entführt.

Bewertung vom 29.12.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Mit 'Stille Falle' beginnt eine neue Kriminalromanreihe des schwedischen Autors Anders de la Motte. Die Protagonistin Kriminalinspektorin Leo Asker arbeitet in der Abteilung für Kapitaldelikte und rechnet sich Chancen aus, die Abteilung, nach dem Weggang ihrer Chefin, zu übernehmen. Doch dann wird ihr alter Widersacher Jonas Hellmann zurückgeholt und macht ihr das Leben schwer, bis sie sogar strafversetzt wird. Sie soll die Reserveabteilung übernehmen. Die Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen. Deren bisheriger Chef liegt im Krankenhaus und wird wohl später auch nicht wiederkommen.
Ihre Mitarbeiter flößen Ihr auf den ersten Blick nicht gerade Vertauen ein.
In der Abteilung Kapitaldelikte wird gerade fieberhaft nach der verschwundenen Smilla Holst und ihrem Freund Malik Masur gesucht. Für Hellmann steht fest, dass Masur der Entführer ist, denn Smilla stammt aus höheren Kreisen. Und es geht bestimmt um Lösegeld!
Leo verfolgt andere Spuren und kann nach und nach auf ihre neue Truppe zurückgreifen. Jeder scheint auf seinem Gebiet sehr fähig zu sein.
Das Buch ist in mehrere Erzählstränge gegliedert und auch in verschiedene Zeitebenen. Die kurzen, oft spannenden Kapitel verleiten dazu immer weiter zu lesen. Anfangs sind es noch zu viele Personen und Orte um gleich ganz reinzufinden, aber das ändert sich rasch. Alles entwickelt sich, viele Stränge verweben sich und bilden wieder neue Ideen. Für die Ermittler und für die Leser.
Ich habe mitgeraten, manchmal richtig gelegen, aber manchmal nur erstaunt festgestellt, wie man sich doch in Personen irren kann.
Am Ende wird der Fall abgeschlossen, Leo befördert und sie entscheidet sich für ihre weitere Karriere sehr überraschend. Alles endet mit einem Cliffhanger, der mich neugierig auf das nächste Buch macht.

Bewertung vom 24.12.2023
Helle Tage, dunkle Schuld
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld


ausgezeichnet

Nach der tollen Ruhrgebietssaga der Autorin musste ich jetzt einfach mit : Helle Tage, dunkle Schuld weiterlesen. Auch dieses Buch spielt in Essen, diesmal im Jahr 1948. Der Krieg ist zu Ende, aber es herrscht noch sehr große Not. Die Leute hungern und haben meist kein Dach über dem Kopf. Der letzte Winter war besonders hart.
Carl Bruns darf endlich wieder in seinem Beruf als Kriminalbeamter arbeiten. Wegen seines jüdischen Großvaters musste er aus diesem ausscheiden und hat 11 Jahre Unter Tage auf dem Pütt malocht. Nun begegnet er immer öfter seinen Widersachern, die teilweise wieder in ihre früheren Berufen eindringen. Carl versucht nicht nur aktuelle Mordfälle aufzuklären, sondern er beschäftigt sich auch mit einem Massaker an Zwangsarbeitern und Inhaftierten kurz vor Kriegsende. Als die Mutter des verurteilen Hauptverdächtigen dieses Massakers ermordet aufgefunden, verweben sich die Fälle.
Carl stößt bei seinen Recherchen auf seine erste Liebe Anne. Deren Schwester Frieda ist die Schwiegertochter der Getöteten und laut Testament erbt ihr Sohn Emil das Haus in Essen Rüttenscheid. Sie übersiedeln sofort von Köln nach Essen und wohnen nun gleich um die Ecke von Carl und auch vom Polizeipräsidium.
Die Geschichte, basierend auf wahren Begebenheiten, ist gut recherchiert und spannend zu lesen. Manche Tatsachen waren aus Erzählungen der eigenen Verwandtschaft bekannt, aber nicht unbedingt in dieser Ausführlichkeit. Hamsterfahrten, Hungern, Zwangseinquartierungen, Persilscheine usw. - harter Tobak, aber eingepackt in einem spannenden Kriminalroman. Wer ist Freund, wer ist Feind?
Von mir gibt es 5* und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Bei Nele Neuhaus' Kriminalroman 'Monster' handelt es sich bereits um den 11.Fall für Pia Sander, Oliver von Bodenstein und deren Team.
Die 16-jährige Schülerin Larissa (Lissy)wird zuerst vermisst gemeldet, kurz darauf wird ihre Leiche entdeckt. Hinter einem Marienbild liebevoll zurecht gelegt und mit ihrem Mantel zugedeckt. Das spricht dafür, dass der Täter sein Opfer gut kannte, außerdem weist nichts auf ein Sexualdelikt hin. Neben ihren Eltern trauert ganz besonders ihre beste Freundin Sara. Diese hat gleich jemanden im Verdacht. Aber die Polizei geht anderen Spuren nach und bevor sie den Hauptverdächtigen einvernehmen kann, ist dieser verschwunden. Es handelt sich um einen abgelehnten Asylbewerber und dementsprechend schlagen die Wellen hoch.
Kurze Zeit später läuft ein Mann vor ein Auto. Es sieht aus, als ob dieser auf der Flucht war. Er hatte weder Strümpfe oder Schuhe an und das bei Minustemperaturen und Schnee. Außerdem wurde er misshandelt und hat zahlreiche Bißspuren. Wolfsbisse? - Nein. Hundebisse von einer Rasse, die nur äußerst selten ist und als Anlagehund zählt. Die letzte Mahlzeit des Getöteten: Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Gerichtsmediziner hatte doch vor kurzem bereits eine Leiche auf seinem Tisch, dessen Mageninhalt das gleiche aufwies.
Viel haben die Ermittler ja nicht in der Hand, aber sie gehen jeder kleinsten Spur nach, kombinieren richtig und kommen so einer grausamen Verbrecherbande auf die Spur. Als es noch ein Selbstmordattentat im Gerichtsgebäude gibt, bei der zuvor eine Kollegin erschossen wird und Bodenstein fast Augenzeuge wird, fallen noch viele Puzzlesteine an die richtigen Stellen.
Dieser Fall ist für mich einer der besten aus der Taunuskrimi Reihe. Er behandelt viele aktuelle Themen: Ausländerfeindlichkeit, Selbstjustiz und auch die Medienpräsenz und deren rasante Übermittlung von Nachrichten und leider auch von Fakenachrichten.
Ich bin auf weitere Fälle gespannt, denn auch das Privatleben der Ermittler hat einige Veränderungen erfahren und macht mich neugierig darauf, wie es weitergeht.