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Bewertungen
Insgesamt 283 BewertungenBewertung vom 17.09.2013 | ||
Elizabeth von Arnims spitze Zunge war gefürchtet. Die Schriftstellerin die mit Romanen wie “Elisabeth und ihr Garten” oder “Verzauberter April” zu Weltruhm gelangte und vor allem durch ihre gefühlvollen Landschafts- und Naturbeschreibungen und humorvolle menschliche Studien überzeugte, konnte auch anders. In ihrem Roman “Vera” verarbeitet sie das Scheitern ihrer zweiten Ehe, indem sie die charakterlichen Abgründe ihres Exmannes in mitreißender Prosa offenlegt. Ihrem Werk “die Reisegesellschaft” liegt ebenfalls eine persönliche Zäsur zugrunde. Die Trennung von ihrem ersten Ehemann. Sechzehn Jahre war die Engländerin mit australischen Wurzeln mit einem preußischen Grafen verheiratet. Jahre die zumeist auf dem abgelegenen idyllischen Landgut Nassenheide verbracht wurden, wo sich auch der Garten befand, der von Arnim zu ihrem ersten und berühmtesten Roman inspirierte. Jahre aber auch, in denen ihr Gatte, oft nur “der Grimmige” genannt, für Verdruss sorgte. |
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Bewertung vom 15.09.2013 | ||
Die Blütezeit der Miss Jean Brodie In einem Zeitungsartikel fiel mir kürzlich ein Foto der jungen Maggie Smith auf. Für diejenigen die mit dem Namen nichts anfangen können: Sie spielt Professor Minverva McGonagall in den Harry Potter Verfilmungen. Auf dem Bild war Sie als Miss Jean Brodie zu sehen, in der Verfilmung des gleichnamigen Romans für den sie 1970 auch ihren ersten Oscar erhielt. “Die Blütezeit der Miss Jean Brodie” gilt (unter Kritikern) als das Werk das den “Weltruf” der Schriftstellerin Muriel Spark begründet hat. Meine Neugier war also geweckt, denn ich kannte Muriel Spark bislang nur von ihrer Biographie der Bronte Schwestern (die ich bei Interesse für die Werke von Charlotte und Emily Bronte sehr empfehlen kann) und von ihrem Buch “Dr. Wolfs Methode” (dessen Inhalt sich mir nicht nachhaltig eingeprägt hat). |
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Bewertung vom 08.09.2013 | ||
“Es gibt dieses Irland: wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor.” Diesen Hinweis stellt Heinrich Böll seinem “Irischen Tagebuch” voran. Ersatzansprüche geltend zu machen, wäre schwierig. Der deutsche Nobelpreisträger von 1972 ist schließlich seit fast dreißig Jahren tot. Und es ist auch nicht notwendig, denn dieses kleine, feine Büchlein erklärt auch heute noch auf wunderbare Weise den Zauber der grünen Insel und ihrer Bewohner. |
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Bewertung vom 05.09.2013 | ||
Der Welt entrückt |
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Bewertung vom 09.08.2013 | ||
“Heathcliff aus Sturmhöhe ist der bei weitem faszinierendste Bösewicht, der mir in der Literatur je begegnet ist”, schreibt Muriel Sparks in ihrem Buch über die Schwestern Brontë. Erst ihre Worte haben mich mit diesem Werk der Weltliteratur wieder versöhnt. Das erste Mal habe ich “Wuthering Heights” als zwanzigjährige gelesen. Inspiriert durch Kate Bush, die in ihrem gleichnamigen Welthit in fast hypnotischer Weise immer und immer wieder “Heathcliff. It’s me, Cathy, coming home. Let me in your window” singt. Das Werk von Emily Brontë hat mich damals fasziniert. Die Brontë Schwestern öffneten mir die Tür. Ich wurde in der englischen Literatur des 18. Und 19. Jahrhunderts heimisch. |
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Bewertung vom 01.08.2013 | ||
Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1 “Die Bestsellerreihe Fifty Shades of Grey” hat offenbar nicht nur das Sexleben vieler Leser belebt, sondern auch den Alltag der Londoner Feuerwehr. Seit Erscheinen der Sado-Maso-Trilogie seien die Einsatzkräfte vermehrt zu Menschen gerufen worden, die sich nicht aus ihren im Sexspiel angelegten Handfesseln befreien konnten. In den vergangenen drei Jahren mussten 79 Menschen aus einer solchen Situation gerettet werden”. Diese Meldung überraschte mich in der Süddeutschen Zeitung vom 30.Juli, als ich den ersten Band der Reihe gerade gelesen hatte. Ich musste schmunzeln, weil Christian, die männliche Hauptfigur, niemals so dilettantisch fesseln würde, dass eine Rettung von außerhalb notwendig wäre. 15 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.07.2013 | ||
Tierische Profite / Commissario Brunetti Bd.21 Während und nach der Lektüre von Donna Leons “Tierischen Profiten” wird so mancher Leser wohl auf den Genuss von Fleisch und Fleischprodukten verzichten. Die blutigen Stellen im Krimi stammen diesmal nicht von menschlichen Opfern grauenvoller Gewaltverbrechen. Brunetti durchwatet sie mit Gummischuhen an der Seite seines getreuen Vianello im Schlachthof von Mestre. Der Mord an einem Veterinärmediziner führt sie dorthin. Was aber hat den für seine Tierliebe bekannten Mediziner dorthin verschlagen, in diese Hölle für Vierbeiner? 10 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 23.07.2013 | ||
Mister Morgan und die Puppenspielerin Als ich gerade “Mr. Morgan und die Puppenspielerin” las, entdeckte ich in der Süddeutschen Zeitung eine kleine Notiz, nach der sich der Schauspieler Hugh Jackmann manchmal verkleidet um seine Frau glücklich zu machen. Morgan, der Held aus Anne Tylers Roman, verkleidet sich ebenfalls. Aber nicht weil er “wieder auf etwas Action im Schlafzimmer aus ist” wie der Hollywood Star. Für Morgan “waren alle Kleidungsstücke Kostüme. Er öffnete den Wandschrank, knipste das Licht an und überlegte wer er an diesem Tag sein wollte.” |
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Bewertung vom 17.07.2013 | ||
Ins Gras gebissen / Pippa Bolle Bd.4 Harry Bornwasser, seines Zeichens Gerichtsvollzieher der schon zu Lebzeiten in dem Ruf stand, den Hals nicht voll zu kriegen, liegt tot unter einem tropfenden Bierfass. Tragisches Unglück oder Mord: »Der Mann hat sich unter das Fass gelegt, um das Bier zu probieren, das er beschlagnahmen wollte. Leider überschätzte er sein Fassungsvermögen. Betrunken, wie er war, wollte er wieder hochkommen, stieß mit der Stirn gegen den eisernen Zapfhahn, prallte zurück und fiel mit dem Kopf auf den Steinfußboden. Bewusstlos lag er da, wie ein Käfer auf dem Rücken. Das Bier ist immer weiter in seinen offenen Mund gelaufen, und so ist er schlicht ertrunken.« Der junge Kommissar Hartung scheint die Lösung des Falles schon gefunden zu haben, als ihn die Patriarchin des Ortes aufklärt: »Unsinn, junger Mann. Was hier passiert ist, nennt sich Water … Beerboarding – in diesem Falle selbstverschuldet.« Aber ganz so einfach ist die Sachlage nicht. Denn im idyllischen Storchwinkel wird nicht gefoltert, sondern getötet und der gierige Gerichtsvollzieher bleibt nicht das einzige Opfer. |
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