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bücherfreund

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Ich bin ein sehr großer Fan der Reihe um Robert Hunter und Carlos Garcia. Jedes neue Buch ist wie ein großes Wiedersehen mit alten Bekannten, die man lieb gewonnen hat. So geht es mir nur bei ganz wenigen Autoren und daher mag ich Chris Carter auch so sehr.

Typisch für Chris Carter und so auch in diesem Buch ist das rasante Erzähltempo. In kurzen Kapiteln, die meistens mit einem Cliffhanger enden und dadurch für große Spannung sorgen, wird die Handlung voran getrieben. Dieses Buch habe ich an einem Tag und einer Nacht verschlungen, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Was ich gut finde, ist, dass der Fokus dieses Mal nicht auf den brutalen Morden liegt. Fast sämtliche Morde sind schon passiert und als Leser bekommt man nur Ausschnitte aus dem Tagebuch des Mörders präsentiert, anstatt dass man "live" dabei ist. Man kann richtig in die Gedanken des Mörders eintauchen, was ich wahnsinnig spannend finde. Ähnlich war es auch schon bei der "Stillen Bestie", welches mein erstes Carter Buch war und welches immer noch eins meiner Favoriten ist. Denn eigentlich bin ich gar kein großer Fan von besonders blutrünstigen Thrillern, auch wenn Chris Carter dafür bekannt ist.

Daher gefällt mir auch dieses Buch so gut, weil ich finde, dass dieses Mal noch mehr Wert auf Emotionalität gelegt wird. Beim letzten Buch hatte ich ein wenig das Gefühl, dass das Buch eher nach einem Standard runtergeschrieben wurde. So auch der berühmte Satz "Ich lese viel" von Hunter, mit dem er sein großes Wissen erklärt und der in jedem Buch bisher vorgekommen ist. Im letzten Buch tauchte er gefühlt unzählige Male auf, was mich schon leicht gestört hat. Auch die Lebensgeschichte von Hunter wurde bisher in jedem Buch auf mehreren Seiten aufgeführt, die ich als treuer Leser meistens übersprungen habe, da ich sie ja schon kannte. In diesem Buch fehlte beides, was mir persönlich gefallen hat. Ich fand, durch das Weglassen des Offensichtlichen wirkte das Buch nicht mehr so "nach Anleitung geschrieben", sondern einfach persönlicher. Auch dass es Nebencharaktere gab, die dem Leser nahe gebracht wurden und äußerst sympathisch rüber kamen, so dass man eine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte, hat dazu beigetragen.

Also für mich ist dieses Buch eines der besten von Chris Carter. Und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, dass das nächste erscheint.

Bewertung vom 05.07.2020
Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1
Henning, Greta

Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der erste Fall für Minke van Hoorn und somit der Auftakt einer neuen Nordseekrimi-Reihe.
Mich hat das Buch sofort gefangen genommen. Schon alleine die einzigartige Atmosphäre auf der Hallig mit der rauen Natur, den eigensinnigen Charakteren und der eingeschworenen Dorfgemeinschaft wird sehr detailliert beschrieben, was dem Buch ein großes Maß an Authentizität verleiht.

Und Minke macht auf mich einen sehr sympathischen Eindruck und lässt sich durch nichts davon abschrecken, diesen alten Mordfall aufklären zu wollen.

Dieser Krimi ist genau das Richtige für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit einer guten Tasse Tee. Für mich ist Halligmord ein gelungener Auftakt und ich bin sehr gespannt auf mehr von Minke van Hoorn.

Bewertung vom 05.07.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


ausgezeichnet

Der Autor war für mich eine echte Neuentdeckung. Und dieses Buch wird bestimmt nicht mein letztes von ihm bleiben. Ich liebe Thriller, die so spannungsgeladen und rasant geschrieben sind und dann noch eine originelle Story haben.

Hier entführt der Täter seine Opfer und postet auf deren Instagram Seiten die Aufforderung "Findet mich!" mit einem Countdown, was das sympathische Ermittlerteam um Jens Kerner und Rebecca Oswald stark unter Druck setzt. Und je weiter die Ermittlungen fortschreiten, umso mehr scheint der Fall auch in Jens Kerners Privatleben einzudringen.

Mich hat das Buch so in seinen Bann gezogen, dass ich es oft gar nicht mehr aus den Händen legen konnte. Daher eine ganz klare Empfehlung für alle Thriller Fans.

Bewertung vom 05.07.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


ausgezeichnet

Bisher haben mich alle Bücher von Stefan Ahnhem begeistert und so ist es auch dieses Mal. Man muss dazu aber sagen, dass es sich hier um den ersten Band einer Dilogie handelt. Band zwei sollte man unbedingt im Anschluss lesen, da dieser Band mit einem fiesen Cliffhanger endet. Auch würde ich empfehlen, sich zumindest ein wenig mit der Reihe um Kriminalkommissar Fabian Risk vertraut zu machen. Wer zumindest das letzte Buch ("Minus 18°") nicht gelesen hat, dürfte aufgrund des nötigen Hintergrundwissens ansonsten etwas verwirrt sein.

Doch wer die Bücher von Ahnhem liebt, dem wird dieses sehr gefallen. Nachdem seine Familie beim letzten Fall nur knapp einer Katastrophe entgangen ist, ist Risk erst mal vom Dienst freigestellt. Doch die neuen Fälle lassen ihm keine Ruhe, vor allem auch, weil er sich nicht sicher ist, ob er einem seiner engsten Kollegen überhaupt noch vertrauen kann. So stürzt sich Risk wieder in die Arbeit und ermittelt auf eigene Faust in einem äußerst brutalen Mordfall.

Für Ahnhem typisch reißt er seinen Leser wieder mit. Spannend und rasant wird die Geschichte vorwärts getrieben. Dabei werden ständig neue, unerwartete Erzählstränge eröffnet, die alles Bisherige wieder in Frage stellen. So auch ganz zum Schluss. Denn wer meint, dass von Risk alles restlos aufgeklärt werden kann, liegt falsch. Auch dies ist fast schon typisch für Ahnhem. Daher unbedingt den zweiten Teil schon zuhause parat haben.

Bewertung vom 05.07.2020
Die Schlange
Wehrle, Martin

Die Schlange


gut

Mietmobbing, Luxussanierung, Wohnungsnot: Die Journalistin Susanne Mikula soll den schmutzigen Machenschaften einer Hamburger Immobilienfirma nachgehen. Aber gilt ihr Rechercheauftrag wirklich dem Ziel, einen Mietskandal aufzudecken – oder steckt ein viel größeres Komplott dahinter? Susanne lässt nicht locker, bis sie selbst in die Falle tappt …

Der Klappentext liest sich interessant. Man erwartet eine fesselnde, spannende Geschichte. Der Anfang des Buches war auch durchaus vielversprechend. Doch leider war der Schreibstil so gar nicht meins, was mich im Laufe des Buches immer mehr gestört hat.

Die Charaktere bleiben blass. Es fehlt die Tiefe, die einen zum Mitfiebern bringen. Da mir Charaktere ziemlich wichtig sind, ich mich mit ihnen aber nicht identifizieren konnte, war mir der Ausgang der Geschichte leider fast schon egal.

Auch die Geschichte konnte mich nicht wirklich packen. Vielleicht liegt es am Thema. Ich fand es etwas trocken geschrieben. Es steckt eine sehr gute Idee dahinter, man hätte bestimmt mehr draus machen können. Schade.

Mir hat das Buch leider nicht so gut gefallen, doch es gibt bestimmt Leser, für die es genau das Richtige ist.

Bewertung vom 07.06.2020
Aufgetaut
Safier, David

Aufgetaut


sehr gut

Eine Frau, die mit einem Mammut über 30.000 Jahre in einem Eisblock eingefroren war, taut in der heutigen Zeit auf und muss sich in ihr zurecht finden. Wie kann sie ihr Glück finden in einer Welt, die so ganz anders ist?

Dann ist da noch Felix, der eine Glücks App erfinden möchte, um damit zum ersten Mal in seinem Leben wirklich etwas zu erreichen. Dabei hofft er selber sein Glück zu finden.

Das elfjährige Mädchen Maya möchte die Erde retten. Das ist ihr größter Wunsch.

Diese Hauptcharaktere treffen in diesem Roman aufeinander. Eine abstruse Ausgangssituation, doch alle sind auf demselben Weg: der Suche nach dem Glück.

Safier schreibt mit seiner gewohnten Mischung aus Humor und Gesellschaftskritik, was mir sehr gut gefällt. Allerdings finde ich es schade, dass Glück hier oft an Romantik geknüpft ist und der Suche nach einem Partner. Das hätte ich mir ein bisschen differenzierter erhofft. Doch als leichte, witzige Lektüre für zwischendurch finde ich das Buch sehr gelungen.

Bewertung vom 07.06.2020
Ayurvedische Wohlfühlküche
Alter, Divya

Ayurvedische Wohlfühlküche


ausgezeichnet

Ich habe mir das Buch geholt, um einmal in die Ayurvedische Küche reinzuschnuppern, die ja sehr gesund sein soll.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, was für mich als Ayurveda Neuling ideal war. Im ersten Teil gibt es eine Einführung in die Ayurvedische Küche. Man kann außerdem einen Test machen, um herauszufinden, welcher Ayurveda Typ man ist. Sehr interessant und hat mir ein paar neue Anreize für meine eigene Ernährung gegeben.

Der zweite Teil ist der Hauptteil: die Rezepte. Ich muss sagen, dass ich im Vorhinein etwas skeptisch war, ob die Rezepte einfach nachzumachen sind oder ob man erst auf die Suche nach besonderen Zutaten gehen muss. Doch ich wurde positiv überrascht. Man kann sagen, dass für jeden etwas dabei ist. Einfache Rezepte, die schnell gehen, doch auch etwas anspruchsvollere für Leute, die vielleicht noch tiefer in die Materie eindringen wollen.

Im dritten Teil geht es noch mal um die Ayurvedische Küche an sich. Es wird auf die Ausrüstung eingegangen, z.B. mit einer Liste mit Gewürzen und deren heilenden Eigenschaften.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich habe schon das ein oder andere Rezept ausprobiert. Bisher hat es sehr geschmeckt.

Bewertung vom 07.06.2020
Can you help me find you?
Parks, Amy Noelle

Can you help me find you?


ausgezeichnet

Mir hat das Buch sehr gefallen. Es ist eine schöne Romanze, die sich leicht lesen lässt und mit einer guten Prise Humor auch nicht kitschig rüberkommt.

Evie und Caleb sind beste Freunde. Was Evie nicht weiß: Caleb ist in sie verliebt, doch traut sich nicht zu seinen Gefühlen zu stehen. Als der süße Leo neu an die Schule kommt, auf den Evie ein Auge geworfen hat, sieht sich Caleb zu einer ungewöhnlichen Tat gezwungen. Er gibt sich einfach im Internet als Fremder aus und verwickelt Evie so in eine Chatbeziehung. Leider geht sein Plan auf und er versinkt immer tiefer in seinem Lügenchaos, mit dem er die Freundschaft aufs Spiel setzt.

Die Geschichte an sich mag nichts völlig Neues sein, doch die Art, mit der sie erzählt wird, fand ich sehr angenehm und erfrischend. Ohne Kitsch, ohne Klischees. Und mit einer Protagonistin, die wirklich sehr sympathisch rüberkommt mit ihren Eigenheiten und Ängsten, die man sehr gut nachempfinden kann.

Bewertung vom 27.10.2019
Ein neues Blau
Saller, Tom

Ein neues Blau


ausgezeichnet

Die 18 jährige Anja wird als Gesellschafterin der älteren Dame Lili eingestellt. Obwohl sich die beiden zuerst fremd sind, entwickelt sich eine besondere Freundschaft zwischen den beiden. Denn trotz des großen Altersunterschieds gibt es einige unerwartete Parallelen im Leben der beiden.

Lili wächst als Halbjüdin in einem Deutschland auf, in dem die Nazis immer mehr Einfluss bekommen. Sie lernt den Direktor der Königlichen Porzellanmanufaktur kennen und kann dort eine Ausbildung beginnen. Doch nach der endgültigen Machtergreifung der Nazis muss sie aus Berlin fliehen.

Ein bewegtes Leben hinter sich, kann Lili sich nur schwer öffnen. Dabei merkt Anja immer mehr, dass es sich lohnt, die Lebensgeschichte der alten Dame zu hören.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gelingt ihm sehr gut. Und nebenbei lernt man auch noch viel über das Porzellanhandwerk.

Bewertung vom 27.10.2019
Menschen neben dem Leben
Boschwitz, Ulrich Alexander

Menschen neben dem Leben


ausgezeichnet

Den Autor kannte ich bereits vom ersten erschienenen (wieder entdeckten) Buch "Der Reisende". Schon da war ich beeindruckt von der Beobachtungsgabe und der eindrucksvollen Fähigkeit des Autors, Menschen zu beschreiben und die Gesellschaft zu charakterisieren.

"Menschen neben dem Leben" ist das erste Buch des damals noch sehr jungen Autors, auch wenn dies erst nach dem Reisenden erschienen ist. Die Geschichte spielt im Berlin während der Wirtschaftskrise zwischen den Weltkriegen. Als Leser begleitet man die Leute, die im ersten Weltkrieg alles verloren haben durch ihren Alltag. Es sind die kleinen Leute, die wenig besitzen, zum Teil nur noch die Kleider an ihren Körpern und auf der Straße leben.

Ich fand das Buch sehr mitreißend. Der Autor hat eine erstaunlich kraftvolle Sprache, wodurch man sich als Leser direkt in die Handlung hinein versetzt fühlt. Man ist mit diesen Leuten unterwegs, begleitet sie durch ihren tristen Alltag und freut sich mit ihnen über die kleinen Freuden ihres Lebens: ein Tänzchen oder ein Bier im Fröhlichen Waidmann, wenn man es sich leisten konnte. Man merkt, dass Boschwitz die Zeit selber miterlebt hat, was die ganze Geschichte sehr authentisch macht.
Was ich außerdem interessant fand, waren auch die Reaktionen der Mitmenschen auf diese Charaktere, was die Gesellschaft zu der Zeit gut charakterisiert.

Ein wirklich lesenswertes und vor allem auch heute noch aktuelles Buch.

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