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Top-Rezensenten Übersicht

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Lesen ist die beste Medizin gegen Dummheit

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2017
Glücksmädchen / Ellen Tamm Bd.1
Bley, Mikaela

Glücksmädchen / Ellen Tamm Bd.1


sehr gut

Ellen Tamm, Fernsehjournalistin und Schwester einer toten Zwillingsschwester, führt ein Leben bestimmt von diesen zwei Themen - ihre Arbeit und der Tod ihrer Schwester Elsa. Als achtjährige hatte diese bei einem Schwimmversuch ihr Leben durch Ertrinken verloren. Ellen glaubt bis zum heutigen Tag am Tod ihrer Schwester schuld zu sein. Deshalb hat sie sich einen Job ausgesucht der tagtäglich mit Tod, Leid und Trauer zu tun hat. Doch wirklich helfen kann sie sich damit nicht, denn Karmaschulden werden anders beglichen. Als sie von ihrem Chef und einstigem Liebhaber Jimmy auf die Entführung der acht Jahre alten Lücke angesetzt wird, brechen die alten Erinnerungen an Schuld und Schmerz wieder vehement in ihr Leben ein. Mit allen Mitteln versucht sie Hilfe zur Suche nach Lücke zu organisieren, doch diese wird erst einige Tage nach ihrem Verschwinden gefunden - tot. Ellen versucht nun die Geister der Vergangenheit mit der Aufklärung von Lackes Tod zu bannen. Immer tiefer gerät sie in einen Strudel von Verdacht, Lüge und Verrat. Am Ende löst sie den Fall mit einem mehr als überraschenden Ergebnis. Liebe kann tödlich sein.
Mikaela Bley hat einen spannenden Kriminalroman geschrieben, der an wenigen Stellen Längen aufweist, doch insgesamt überzeugt. Besonders gelungen ist es ihr die Figur der Hauptprotagonistin zu zeichnen. Man darf gespannt sein auf weitere Romane/ Krimis dieser Autorin.

Bewertung vom 18.02.2017
Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


ausgezeichnet

Zoe, eine junge musisch hochbegabte Frau, die mit ihrer Mutter ihrem Stiefvater und Stiefbruder in einem schoenen Haus in wohlhabenden Verhaeltissen lebt, wird bei ihrem ersten Konzertauftritt seit langer Zeit, von ihrer Vergangenheit eingeholt. Mit fuenfzehn Jahren hatte sie einen Unfall verursacht bei dem drei ihrer Schulkameraden ums Leben kamen. Sie musste im Jugendarrest ihre Strafe absitzen. Ihr altes Leben, dass ihr eine vielversprechende Karriere als Pianistin versprach brach komplett zusammen. Ihr leiblicher Vater brach den Kontakt zu ihr und ihrer Mutter ab, da er sich im doerflichen Umfeld ihrer Heimat nur so behaupten konnte. Zoes Mutter Maria zog in eine andere Stadt und lernte dort ihren neuen Mann kennen. Doch sie hat ihm ihr und Zoes Geheimniss nie verraten, denn das Familienglueck, gekroent durch die Geburt der juengsten gemeinsamen Tochter darf durch nichts gestoert werden. Doch nun ist es passiert, der Vater einer der getoeteten Teenager macht waehrend des Konzertes eine Szene und verlangt, dass Zoe wieder ins Gefaengnis sollte statt Konzerte zu geben. Maria versucht die ganze Angelegenheit in gefahrlosere Bahnen zu lenken, das misslingt ihr, denn ihr Mann ist zutiefst enttaeuscht von seiner neuen Frau. Doch im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass er ebenso ein gefaehrliches Geheimnis verbirgt… Am Morgen des folgenden Tages nach dem Eklat ist Maria tot.
Die Autorin Gilly Macmillan erzaehlt die Geschichte mehrerer gescheiteter Lebenslaeufe aus der Sicht von Zoe. In Rueckblenden schildert Zoe die Zeit ihres ersten Lebens welches auch nicht leicht war, da sie als Aussenseiterin galt, trotz ihres herausragenden musikalischen Talentes. Wie sie ungluecklich versuchte dieses Aussenseitertum zu ueberwinden und dadurch einen schrecklichen Unfall verursachte. Doch Zoe ist zwar angeschlagen doch nicht gebrochen, und ergreift eine erneute Chance ihr Leben ein zweites Mal wieder in den Griff zu bekommen. Dies wird ihr durch ihren Mut und ihre Intelligenz am Ende gelingen.
Auf ueber 450 Seiten haelt die Autorin den Leser bis zu den letzten Zeilen in Spannung, denn der Plot loesst sich in vollkommen unerwarteter Richtung, und Zoe gelingt es mit Hilfe ihres Stiefbruders dem gefaehrlichen Stiefvater schliesslich zu entkommen. Spannend und hoechst lesenswert bis zum verblueffenden Schluss.

Bewertung vom 16.02.2017
Simple
Henry, Diana

Simple


ausgezeichnet

Ein schoenes Kochbuch, dass einlaedt einfach mit dem Kochen anzufangen. Da die meisten Rezepte leicht nachzukochen sind also auch ein guter Starter fuer Beginners.
Mit schoenen Bildern und klar strukturierten Rezepten,
Besonders gefallen mir die fruchtigen Desserts. Einfache Nachspeisen die nicht schief gehen koennen. Wunderbar.
Fuer jeden Gang ob Vorspeise, Hauptspeise oder das suesse Ende bietet Diana Henry auch aus anderen Laendern reichlich Abwechslung und bunte Vielfalt an Gerichten. Wer sich eingekocht hat kann davon ausgehend auch selbst, mutig, neue Varianten ausprobieren.
Gerade die kleinen feinen Beigaben wie Sossen und Relishes sind das Tuepfelchen auf dem Gourmet-i die dieses Kochbuch so besonders gelungen machen. Denn mit diesen Rezepten kann man aus den simpelsten Gerichten Wunderbares zaubern.
Sowohl die Groesse als auch der Einband des Buches sind genau richtig fuer ein Kochbuch, das man wirklich nutzen und nicht nur zur Zierde der Coffetable verwenden moechte.
Alles in allem bin ich sehr ueberzeugt von Inhalt als auch Form dieses Werkes. Wer Menschen die gerne gut essen und selbst kochen moechten eine wirkliche Freude bereiten moechte, ist mit diesem Buch als Geschenk gut beraten. Zu einem angemessenem Preis zeigt die Autorin auf 335 Seiten alles was man braucht um gut und schmackhaft zu kochen ohne in Stress zu greaten, auch jeden Tag. Und wenn Yotam Ottolenghi alles liebt was Diana Henry kocht, kann man damit eigentlich nichts falsch machen – ausser es brennt was an, weil man so gerne in diesem Buch liest und gerade nicht auf seinen Topf aufgepasst hat. ;-)

Bewertung vom 13.01.2017
Sweetgirl
Mulhauser, Travis

Sweetgirl


ausgezeichnet

Resilienz versus Depression

Bei eisiger Kälte, einem aufziehendem Blizzard und viel Schnee sucht die 16-jährige Percy ihre rauschgiftabhängige Mutter Carletta. Trotz mehrfacher Versuche schafft diese es bisher nicht von den Drogen los zu kommen, und so hat Percy den Schulbesuch gegen eine Arbeit eingetauscht um sie beide finanziell über Wasser zu halten. Da Starr, die ältere Schwester Percys, mit ihrer eigenen Familie in Portland/ Oregon lebt, ist Percy vollkommen auf sich alleine gestellt
Auf ihrer Suche findet sie jedoch statt ihrer Mutter bei dem durchtriebenen und hochgefährlichen stadtbekannten Drogendealer Shelton, ein halb erfrorenes vollkommen verwahrlostes Baby. Ohne groß zu überlegen nimmt Percy die kleine Jenna mit sich, um sie in eine Klinik zu bringen. Sie flüchtet mit ihr zu Portis, dem Exfreund ihrer Mutter. Gemeinsam versuchen die beiden durch die Berge Michigans vor Shelton und seinen Leuten zu entkommen, die noch nicht wissen wer eigentlich das Kind vermeintlich entführt hat. Shelton hat eine hohe Belohnung auf die Ergreifung der Entführer und des Babys ausgesetzt, und so beginnt ein Katz und Maus Spiel, bei dem Percy als Glanzbeispiel für Resillienz strahlt. Denn trotz all des ländlich trostlosen Elends, durchsetzt mit Drogen- und Alkoholabusus, Gewaltexzessen und tiefer Trauer als vermeintlich einzig wahrem Gefühl, schafft sie es gegen alle Widerstände, sogar zuletzt gegen ihre Mutter, Jennas Leben zu retten. Viele Tote, kaputte Autos und Schlitten, und die Enttäuschung der eigenen Mutter nicht helfen zu können werden am Ende der Geschichte eine gereifte junge Frau hervorbringen, die ihren eigenen Weg findet um ihr hohes Potential doch noch für sich nutzen und ihr eigenes Leben führen zu können.
Sweetgirl ist eine wunderbare „comming of age“ Story.
Besonders auffällig schön gelungen ist das Buchcover, in schwarz-weiß, scherenschnittartig gehalten, das die Stimmung dieser ansonsten höchst farbigen Geschichte perfekt wiedergibt.
Ein hervorragendes Debüt von Travis Mulhauser in der wunderbaren Übersetzung von Sophie Zeits!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2017
DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
Callaghan, Helen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest


ausgezeichnet

Schein und Sein

Margot Lewis, Lehrerin und Kolumnistin einer Zeitung in Cambridge, erhält eines Tages Briefe eines vor zwanzig Jahren entführten Mädchens, Bethan Avery. Zur gleichen Zeit verschwindet eine ihrer Schülerinnen, die 15jährige Katie, spurlos, was Margot in große Unruhe versetzt. Sie informiert die örtliche Polizei über die Briefe, als auch über ihren Verdacht, dass das Verschwinden ihrer Schülerin möglicherweise eine Entführung sein könnte. Zusätzlich muss sich Margot mit der Trennung von ihrem Mann Eddy auseinandersetzen, der sie betrogen und verlassen hat, nun aber wieder versucht sich mit ihr zu versöhnen. All diese Umstände verunsichern Margot die sich eigentlich in vermeintlich gefestigten Lebensumständen glaubt. Doch ihre Vergangenheit, sowohl die Bewusste als auch die Verdrängte rückt wieder ans Licht. Margot, die in ihrer Jugend u. a. wegen Drogenmissbrauch in der Psychatrie landete, und diese Umstände bei ihrer Bewerbung an ihrer jetzigen Schule verschwiegen hat, kämpft nun um ihre Existenz, die sowohl durch ihren Noch-Ehemann als auch durch unbekannte Verfolger plötzlich auf der Kippe steht. Doch sie kann und will nicht aufhören nach Katie zu suchen, denn sie fürchtet um deren Leben. Doch es gibt Leute die sie tatkräftig bei ihrer Suche nach Katie behindern, als auch Leute die beginnen ihre Sorge ernst zu nehmen, dass Katie nicht weggelaufen sei sondern entführt wurde. So lernt Margot Martin Forrester kennen, dem sie anfangs misstrauisch begegnet, jedoch im Verlauf des Romans als einen der wenigen erkennen wird dem sie vertrauen kann.
Die Autorin Helen Callahan versteht es gut den Leser am Haken zu halten, denn sie spinnt ein Netz vermeintlicher Sicherheiten, das im Verlauf der Geschichte immer größere Löcher bekommt und eben diese Löcher in unvermutete Richtungen führen, die man nur durch sehr aufmerksames Lesen versteht und in Verbindung miteinander bringt. Denn wirklich nichts ist so wie es zu Anfang erscheint. Die Psyche der Hauptprotagonistin spielt hier eine große Rolle weil sie stärker ist als deren Verstand, und schließlich zu verblüffenden Erkenntnissen und zur Rettung von Katie führen wird. Mein Fazit: Hochspannend und höchst lesenswert!

Bewertung vom 02.01.2017
Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3
Ahnhem, Stefan

Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3


ausgezeichnet

Seelenkälte


Fabian Risk, Kommissar der schwedischen Polizei in Helsingborg , ist diesmal mit einem Fall konfrontiert, der ihn wirklich an seine Grenzen bringt. Doch nicht nur seine Arbeit überfordert ihn, auch sein Familienleben droht diesmal endgültig zu scheitern, denn seine Frau will sich trennen und sein Sohn Theodor gerät in Kreise, die hoch kriminell sind.
Ein Serienmörder dessen Opfer nach und nach per Zufall auftauchen stellen die Polizei vor Rätsel, die sich erst nach und nach zu einem teuflischen Muster zusammenfügen, reiche Leute um ihr Vermögen zu bringen. Auch vor Morden an völlig Unbeteiligten schreckt der Täter nicht zurück um seine Ziele zu erreichen. Fabian und seine Kollegen sind nicht nur schockiert sondern auch frustriert, da es zuerst keinerlei Hinweise über den Täter gibt, da dieser nirgendwo in den verfügbaren Dateien auftaucht. Gleichzeitig ermittelt Dunja Hougaard die dänische Kollegin Fabian Risks in mehrern Fällen von Mordanschlägen auf Obdachlose. Tatkräftig behindert wird sie von ihrem ehemaligen Vorgesetzten und erklärtem Erzfeind Sleizner, der Dunja endgültig ruinieren will, weil sie ihn beinahe zwei Jahre zuvor durch Aufdeckung seiner Betrügereien zu Fall gebracht hätte. Dunja weiß sich zwar der Unterstützung durch Fabian sicher, doch immer wieder gerät ihre eigentlich erfolgreiche Arbeit durch widrige Umstände zu scheitern.
Der neue Thriller von Stefan Anhehm fesselt den Leser von Anfang an, denn das Tempo ist nahezu atemlos, in dem er die Ereignisse aneinander reiht. Besonders der Fall der Serienmorde der zu Beginn keinen Sinn erkennen lässt, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem Plot von ungeahnter Bösartigkeit, der wie immer bei solchen Fällen, natürlich in der Vergangenheit des Täters zu Grunde liegt. Auch die Serienmorde an den Obdachlosen machen fassungslos wegen ihrer Sinnlosigkeit und Gemeinheit. Man kann einfach die Brutalität dieser Taten nur schwer ertragen. Offenbar sind es jugendliche Täter die sich maskiert an ihren wehrlosen Opfer vergehen.
Der Autor greift die Tendenzen unserer Zeit und unserer westlichen Zivilisation auf und setzt sie in eine erschütternde Geschichte und einen Spiegel unserer Gesellschaft um. Mein Fazit: Höchst lesenswert sowohl für Fans von wirklich gelungenen Thrillern, als auch als Warnung an uns alle, sich mehr miteinander zu beschäftigen als sich dem täglichen Hamsterrad der Ablenkungen von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens hinzugeben.

Bewertung vom 31.12.2016
Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1
Simon, Lars

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1


ausgezeichnet

Lennart Malmkvist, aufstrebender Unternehmensberater, wird durch das Verschwinden seines Nachbarn Buri Bolmen aus seiner Lebenslaufbahn geworfen, denn er erbt dessen Zauberladen mit der Auflage ein Jahr lang dessen Mops Bölthorn zu versorgen. Lennart, der eigentlich nach der Frau seines Lebens sucht, doch durch eine Bindungsallergie immer an seine inneren Grenzen stößt, sprich keine feste langfristige Beziehung eingehen kann, verzweifelt erst einmal gehörig. Denn er fühlt sich verfolgt von einem unheimlichen Leierkastenmann, den nur er bis in seine Träume sehen kann, der ihm große Angst einjagt. Ihm verschlägt es die Sprache was ihn seinen Job kostet. Doch er hat auch Helfer, sichtbar wie unsichtbar. Da wäre seine Nachbarin, die ihn mit wunderbaren Mahlzeiten versorgt, denn sie beherrscht die Kunst der italienischen Küche wie keine andere. Und gutes Essen stärkt nicht nur den Körper sondern bekanntlich auch Geist und Seele. Und ja, da ist auch Bölthorn, den Lennart zu Anfang nur als pupsende lästige Pflicht empfindet, die man füttern und Gassi führen muss. Doch darf er feststellen, dass der Mops sprechen kann und ihm wertvolle Informationen zukommen lässt , die ihm helfen das Verschwinden seines Gönners und etliche andere Seltsamkeiten aufzuklären. Des weiteren helfen ihm ein Anwalt, eine Kommissarin und ein IT-Genie. Lennart findet schließlich sein Glück in vielerlei Hinsicht und beginnt eine Karriere als Zauberladenbesitzer, die ihm viel mehr Freude bereitet als sein alter Job. Amüsant erzählt, mit spannenden Passagen als auch sehr komischen Zwischenfällen bereitet der Autor dem Leser höchst vergnügliche Stunden. Wie es Lennart, Bölthorn und allen anderen wohl weiter ergeht? Eine Fortsetzung wäre wunderbar!

Bewertung vom 18.12.2016
Phase Null / Die Auserwählten Bd.5
Dashner, James

Phase Null / Die Auserwählten Bd.5


ausgezeichnet

Endlich hat die Menschheit es geschafft, die Welt ist Trümmerfeld. Man muss sich fürchten vor dem Brand, eine Krankheit die den Betroffenen in ein Monster verwandelt. Sprich die PostAids Zeiten sind angebrochen, und wer kann rettet sich in eine Enklave, die bevölkert von Forschern und menschlichen Versuchskaninchen irgendwo im Untergrund vergraben sind. Es wird geforscht was das Zeug hält um dieser Krankheit, auf die Schliche zu kommen – um jeden Preis. Dies bekommen besonders die Versuchskaninchen zu spüren, Kinder die man in jungen Jahren ihren Eltern entführt hat, weil sie immun sind gegen die große Plage. Gedrillt und gehirngewaschen sollen sie die Welt, die die Altvorderen ruiniert haben nun retten. Thomas, der einmal Steven hieß ist eines dieser „Opfer“. Verdammt tagaus tagein nur zu lernen und in Isolationshaft gehalten geprüft und getestet zu werden, lernt endlich nach Jahren der Einsamkeit seine Kommilitonen kennen. Auserkoren von einer zweifelhaften Wissenschaftler- und Erwachsenenclique sollen sie gemeinsam das Labyrint als Testfeld für die Welt draussen bauen. Dies nimmt gleich mal ein paar Jahre in Anspruch, währenddessen Thomas und seine Freundin Teresa lernen sich mittels ihrer eingepflanzten Hirnchips ohne Worte auszutauschen. Immer jedoch ist die latente Unsicherheit und Angst da, überall, selbst im eigenen Kopf, überwacht zu werden. Denn die Wissenschaftler experimentieren mit den gestohlenen Kindern mittels Kopfimplantaten, wie Menschen am besten zu manipulieren und zu steuern sind. Thomas ersinnt eine Plan zur Flucht vor dem ultimativen Experiment, dass durch eine der Wissenschaftlerinnen, Dr. Paige, die sich mittels Putsch an die höchste Instanz katapultiert hat kurz vor der Durchführung steht. Doch es misslingt, Thomas wird verraten.
Kurz gesagt die Geschichte ist ein Albtraum, wie man ihn eigentlich nicht erleben möchte. Doch ich fürchte der Autor kleidet nur in Worte, was schon längst Realität ist, nämlich dass der Mensch solange an der Schöpfung herum fummelt bis er sie kaputt bekommt. Bedrückend und eindringlich geschrieben macht mir dieses Buch wirklich schlechte Laune weil es so möglich scheint was sich da abspielt. Wenn man es denken kann, kann man es auch machen?! Apokalypse pur, wenn auch sehr kühl beschrieben, eine gelungene Vorstellung was da noch so auf uns alle zukommen könnte. Mein Fazit: Höchst Lesenswert, nicht nur für Jugendliche!

Bewertung vom 02.12.2016
Stiefkind
Tremayne, S. K.

Stiefkind


gut

Rachel eine junge Frau, die sich aus ärmlichsten Verhältnissen durch eigene Kraft hochgearbeitet hat, trifft auf David Spross einer sehr alten Unternehmerfamilie aus Cornwall. Aus sofortiger Faszination wird schnell Heirat und Umsiedlung von London nach Cornwall. Doch was sich nach Märchenliebe und glücklicher Familienidylle liest kippt nach ein paar Monaten in Angst und Psychose. Jamie, Davids Sohn aus erster Ehe, sieht seine tödlich verunglückte Mutter in Halluzinationen und prophezeit Rachel ihren Tod an Weihnachten des selben Jahres. Rachel, die sich zuerst sehr bemüht die Lücke der schmerzlich vermissten Mutter und ersten Ehefrau auszufüllen, gerät immer wieder in verwirrte Zustände, da David sich mehr und mehr vor ihr zurück zieht und ihre Fragen zur Familienvergangenheit nur spärlich beantwortet. Doch auch Rachel hat ein Geheimnis welches ihr letztendlich keine Ruhe lässt. So prallen zwei Familiengeheimnisse aufeinander, die durch unglückliche Umstände miteinander tiefer verbunden sind als alle Protagonisten ahnen. Rachel wird an ihrer Vergangenheit nicht zerbrechen, sondern gestärkt hervorgehen, und David wird sich endlich vom 1000 jährigen Erbe seiner Familie befreien können. Der Plot der Geschichte ist einerseits spannend doch leider durch Längen künstlich herbei geschriebener psychischer Verwirrspielchen nicht wirklich gelungen. Der Leser quält sich am Ende des Buches durch die letzten 100 Seiten ahnend wie die Geschichte ausgeht. Daher nur vier Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2016
Wintergewitter / Kommissär Reitmeyer Bd.2
Felenda, Angelika

Wintergewitter / Kommissär Reitmeyer Bd.2


ausgezeichnet

München 1920 ist nicht die Stadt die leuchtet, sondern eher die Stadt die die finsteren Vorboten der kommenden dunklen und unrühmlichen Jahre des Nationalsozialismus aufzeigt.
Kommissar Reitmeyer traumatisierter Soldat des ersten Weltkrieges schlägt sich mehr oder eher weniger gut durch sein Leben als Beamter der Polizei der bayrischen Hauptstadt.
Aufzuklären gibt es zuerst einen, dann einen zweiten Mord an zwei jungen Frauen, die sich in der Halbwelt der Münchner Filmindustrie als Komparsen, aber auch mit anderen eher unmoralischen Tätigkeiten ihren Lebensunterhalt verdienten.
Doch Reitmeyer findet schnell heraus, dass sich in einer neu gebildeten Nachkriegsgesellschaft von Neureichen und anderen fragwürdigen Individuen mit teils militärischer Vergangenheit eine kriminelle Vereinigung bildet, die ohne Rücksichten auf Moral oder Individuen ihre Interessen durchsetzt.
Ausgebremst von seinen Vorgesetzten versucht er mit seinen z.T. geheimen Ermittlungen mit Hilfe seiner treuen und vertrauenswürdigen Mitarbeiter beide Fälle zu lösen. Dabei begegnet ihm immer wieder eine jungen Frau, Gertie Blumfeld aus Berlin, die seit Monaten ihre in München verschwundene Schwester sucht. Beide bewegen sich im selben Bekanntenkreis, was sich jedoch erst im Laufe der Ermittlungen herausstellt. Zu Anfang begegnen sie sich sehr misstrauisch, da beide voneinander nicht wissen, dass sie im selben Milieu recherchieren, um sowohl die Morde zu lösen als auch die vermisste Schwester wieder zu finden.
Dieses Buch ist für mich nicht nur Krimi sondern auch historischer Roman zugleich. Die Autorin Angelika Felenda versteht es hervorragend die Stimmung der Stadt als auch die Verzweiflung der Menschen im Deutschland der Nachkriegsjahre zu schildern, die so gar nicht golden waren. Deutschland liegt am Boden nach dem selbst angezettelten ersten Weltkrieg und leidet an den Reparationszahlungen die es an die benachbarten Länder zu entrichten hat. Es fehlt der breiten Bevölkerung an allem. Auch die Situation der Kriegsheimkehrer denen es, sowohl in vielen Fällen körperlich versehrt als auch psychisch schwer belastet, oft nicht gelingt wieder ein normales Leben zu führen. Armut zeichnet diese Gesellschaft hauptsächlich aus. Jedoch gibt es wie immer eine Schicht die sich mit Geld, z. T. aus dubiosen Quellen, alles leisten kann. Das bewirkt gesellschaftliche Spannungen die den Boden für die spätere Machtergreifung Hitlers vorbereiten.
Ein in mehrfacher Hinsicht spannender Kriminalroman. Mein Fazit: Sehr empfehlenswert!