Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Krimifan
Wohnort: 
Andernach

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2016
Matilda und die Sommersonneninsel / Summer Girls Bd.1
Sahler, Martina;Wolz, Heiko

Matilda und die Sommersonneninsel / Summer Girls Bd.1


ausgezeichnet

Summer Girls – Matilda und die Sommersonneninsel, von Martina Sahler und Heiko Wolz, Carlsen Verlag
Das Wetter über der Mitte Deutschland hängt seit Monaten im April fest, was kann man da besseres machen, als sich den Sommer zwischen zwei Buchdeckel zu schnappen. Das gelingt mit diesem Buch wunderbar!
Matilda und ihre Cousine Emmy leben auf einer Norddeutschen Insel. Ihre Familie betreibt den Bossenhof. Ein kleines Familienunternehmen mit Surfschule, in der jeder mit anpackt. Die 14 jährige surfverrückte Matilda genauso wie ihre nur wenig jüngere Cousine, das süße Gothic-Girl, daß immer die Nase in Bücher oder in ihren Video-Buchblog steckt und deshalb liebevoll Würmchen genannt wird. Sie ist so ganz anders, als ihre intrigante ältere Schwester Valerie, die Matilda weniger liebevoll Seepferd nennt. Ständig versucht das Seepferd Matilda in Schwierigkeiten zu bringen. Wie gut, daß die impulsive Matilda jederzeit auf Emmy und ihre übrigen Freundinnen Merit und Josy (Johanna) zählen kann. Auf ihren Treffen auf dem Dachboden der Surfschule reden sie über alles was ansteht und das ist diesen Sommer, da die vier sich erstmals für Jungs interessieren, eine ganze Menge! So rast Matildas Herz jedes Mal, wenn Sie Lasse aus Frankfurt sieht. Dabei hat sie sich doch geschworen, auf Grund ihres Familiengeheimnisses, niemals etwas mit einem Nicht-Insulaner anzufangen…
Neben Sommer, Sonne, Meer steckt zwischen diesen Buchdeckeln auf jede Menge wunderbaren Herzklopfens, Aufregung und scheiternde Intrigen. Es ist ein Jugendbuch ab 12 Jähren, daher sind diese Intrigen auch wirklich nicht mit TV-Serien vergleichbar. Doch ist es keine schnulzige Sommerschmonzette sondern wirklich wunderbar leicht, wunderschön und doch nicht platt. Denn die vier Mädchen haben jedes so ihre eigenen Probleme. Wie im wahren Leben gibt es noch ein Leben neben der ersten Liebe, auch wenn das manchmal etwas in Vergessenheit geraten kann. Die Probleme sind aus dem Leben der Lesezielgruppe gegriffen und macht dieses Buch so bereichernd, auch wenn es sich im Null-Komma-Nix lesen läßt (und das ganz ohne Bilder, nur mit kleinen süßen Vignietten) und man es dann mit einem „Schade, schon zu Ende“ wieder weglegt. Das sonnig, warme wohlige Gefühl im Bauch hält noch eine Weile an.
Gut gefallen mir auch die schön dargestellten Nebenrollen, wie zum Beispiel die Kinder aus Matildas Anfängerkurs, die mit großer Begeisterung bei der Sache sind.
Da Buch gewährt einen guten Einblick in das Leben der Menschen, die da leben, wo andere Urlaub machen. Die vier Freundinnen sind alle vier in den Ferien in den elterlichen Betrieben zur Hochsaison eingespannt. Sie habe in der Schulzeit fast mehr freie Zeit zur Verfügung, als während der Ferien. Dennoch ist es für sie eine Selbstverständlichkeit mit anzupacken und die Familie zu unterstützen. Es fällt aber auch leichter, da es alle Insel-Kinder gleich trifft. Dennoch lieben die Vier ihre Ferien und erledigen ihre Aufgaben zuverlässig. Das hat mich schon beeindruckt, welchen Arbeitseinsatz diese 14-Jährigen an den Tag legten und wie sie sich die Arbeit z.B. mit Cousinen-Challenges spannender gestalteten.
Dieses Buch ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die wohl voraussichtlich 4 Bände, für jedes der 4 Mädchen eines, umfassen wird. Ich bin jetzt schon gespannt, auf die Fortsetzungen, wobei ich schon klare Favoritinnen habe. Denn die vier Mädels sind sehr unterschiedlich, nicht nur in ihren Interessen, sondern auch in ihrer Einstellung zur Liebe. Von „Angst vor dem Verlassen werden“, über „die eine große romantische Liebe“ über „mich-will-ja-eh-keiner“ zu „mal-sehen-mit-wem-ich-am-meisten-Spaß-habe“ ist bei den Summer Girls alles vertreten. Kann die lockere Josy doch noch mein Herz erobern, sobald ein Buch sich ausschließlich ihr widmet? Ich bin gespannt!
Für dieses Buch für Mädchen ab 12 Jahren die volle Leseempfehlung, es ist ein super Heilmittel gegen den Aprilwetterblues im Sommer!

Bewertung vom 20.06.2016
Ab in die Dertschi!
Caspers, Ralph;Hoffmann, Ulrich

Ab in die Dertschi!


ausgezeichnet

Ralph Caspers (ja der aus dem Kinderfernsehen und Caspers und Co.) und Ulrich Hoffmann haben zusammen 6 Kinder, aber nicht zusammen. Jeder hat 3, das neue Statussymbol des Mittelstandes ;) Mit Kinder kann man jederzeit sein blaues Wunder in jeder Hinsicht erleben. Und so erzählen diese 33 recht kurzen und sehr kurzweiligen Geschichten davon, was einem mit seiner Familie so alles passieren kann. Wichtig ist dabei, aufeinander zu achten und nicht alles zu verplanen. So geht es über das Kinder Hörmissverständnis welches aus „Arrivederci“ beim Italiener „Ab in die Dertschi!“ werden läßt, über Übernachtungen im Wald, Bastelaktionen für Nichtbastler, den Vater-Sohn-Longboard-Kurs, kreative Rebellion, entschleunigendes Tretbootfahren und Kindermodebeschäftigungen jede Menge Inspirationen aber auch tröstliches wie Haustiersitting mit Todesfall einiges, was einem in der einen oder anderen Art mit den eigenen Kindern auch passiert ist, oder noch passieren wird. Ich mußte teilweise lachen, habe mir aber sofort auch Notizen für die nun anstehenden Kindergeburtstagen gemacht, fühlte mich bestätigt, gegen die väterlichen Widerstand mit den Kindern doch zu zelten und werde wohl über einige Anekdoten dieses Buches wohl auch immer wieder denken müssen, auch an die Flachwitze ;) Meine Sommerkinder werden nun Flachwitzchallengegeburtstage feiern müssen und es wird sicher lustig! Es tröstet mich aber auch, daß entgegen der Beteuerungen meiner Mutter, es in anderen Haushalten mit zwei berufstätigen Elternteilen auch nicht besser aussieht, ein gemeinsames Aufräumen aber auch bereichernd wirken kann. Nicht immer aber immer öfter! Allerdings hätte ruhig öfters mitgeteilt werden dürfen, wie alt die Kinder waren, als die Geschichten sich ereigneten.

Klar gefallen mir einige Geschichten besser als andere. Es sind zwei Autoren mit unterschiedlicher Schreibweise. Eine mehr auf die humoristischen Erlebnisse ausgerichtet, der andere mehr auf trocken humoristische Betrachtungen. Schlecht oder enttäuschend ist aber keine dieser Geschichten, auch wenn sie sehr kurz sind, sind sie nicht flach. Sie eignen sich hervorragend für kurze Pausen zwischendurch, für die Hausaufgabenzeit der Kinder, zum Lesen zwischen 2 Romanen, wenn man gedanklich noch irgendwie im letzten Buch feststeckt, vor dem Einschlafen, beim Warten beim Arzt… also fast immer. Dabei bleiben sie im Gedächtnis und haben daher sogar 5 von 5 Sternen verdient, was bei mir Geschichtensammlungen nicht so oft schaffen.

Dieses Buch ist ein tolles Geschenk zur Geburt des zweiten oder dritten Kindes (da haben die Eltern meist schon alles, wenn auch keine Zeit und keine Nerven) und hat mir mehr gebracht, als Ratgeber à la „Oje, ich wachse!“ und machte vor allem mehr Spaß zu lesen.
Absolute Leseempfehlung für Familien bei denen Liebe wichtiger als Perfektion ist, man muß halt mal 5 grade sein lassen…..

Bewertung vom 20.06.2016
Myka und die Versteckschule
Bonitz, Asja

Myka und die Versteckschule


ausgezeichnet

Myka ist ein kleines Pilzolottenmädchen. Das ist fast so etwas wie ein Pilz und sieht den uns bekannten Pilzen auch sehr ähnlich. Allerdings können sich Pilzolotten mithilfe von Arm- und Beinfäden fortbewegen und auch klettern oder vor Pilzsammlern und gierigen Tieren weglaufen oder sich verstecken! Das lernen sie, sobald sie größer und für das menschliche Auge besser sichtbar sind, in der Versteckschule! Dort soll Myka, wenn sie im Herbst aus ihrem Dreijahreszeiten-Schlaf erwacht, auch hingehen, so wie ihr großer Bruder Myrko. Aus Bammel vor dieser unbekannten Einrichtung und dieser einschneidenden Veränderung in ihrem Leben, erwacht Myka etwas früher als alle anderen aus ihrem Dreijahreszeitenschlaf und macht sich heimlich auf die Suche nach der Versteckschule um etwas mehr über sie zu erfahren! Dabei erlebt sie eine Menge Abenteuer, welche ihr letztendlich die Angst nehmen!

Das Buch ist sehr solide und hochwertig gebunden, in einem ungewöhnlich großen Format, das aber sehr geeignet zum Vor- und Mitlesen ist. Die Illustrationen, die von einer der Verleger stammen, sind wirklich sehr ansprechend und kindgerecht. Sie sind sehr freundlich und warmherzig, und auch wenn die kleine Pilzolotte Angst vor der unbekannten Versteckschule hat, sind die Bilder niemals furchteinflößend. Sie wirken auch nicht wie am Küchentisch selbstgemalt, sondern sehr professionell und gefallen uns besser, als viele in Kinderbüchern großer renommierter Verlage. Zudem finde ich die Schrift immer gut und klar lesbar, wenn auch für Leseanfänger zu klein, aber die Geschichte richtet sich thematisch an Vorschulkinder und ist somit zum Vorlesen gedacht. Dabei wird es für den Vorleser das Vorlesen erleichtert, dadurch, daß Abschnitte in direkter Rede farblich abgesetzt sind und man so auch beim ersten Vorlesen lebendiger betonen kann.

Ich wollte das Buch ursprünglich meiner jüngsten Tochter, die bereits ins 1. Schuljahr geht und ein ganz schöner Angsthase ist, vorlesen. Aber die Geschichte kam so gut an, daß nach kurzer Zeit auch meine vorpubertäre ältere Tochter zu hörte. Die Große meckert schon mal gerne bei Büchern für Jüngere, aber dieses Buch hat nur Gemecker ausgelöst, weil es der Kleinen gehört und nicht ihr. Beiden Kindern (und auch mir) hat die Geschichte ebenso gut gefallen wie die Illustrationen. Ich hatte nur ein wenig Sorge, daß die Große bei den Waldjugendspielen auf die Suche nach Pilzolotten ginge, aber das war wohl nicht der Fall. Auch in der Sachunterrichtsarbeit zum Thema Wald will sie nichts über Pilzolotten schreiben. Da hat sie mir versprochen. Bei der Kleinen hatte ich schon manchmal den Verdacht, daß sie sich die Pilze im Garten (es hört ja derzeit nicht auf zu regnen) nun genauer anschaut, ob es ein Stillpilz oder eine Pilzolotte sei. So nachfühlbar und lebendig erlebte sie die Geschichte mit, daß ich den Eindruck hatte, daß bei ihr ein wenig die Grenzen zwischen Realtität und Fiktion verschwinden. Die Kinder nickten auch eifrig mit, als festgestellt wurde, daß die zwar ein wenig strenge Lehrerin durchaus sehr verständnisvoll und hilfsbereit ist. Auch sie stellten fest, daß es viele verschiedene Arten guter Lehrer gibt. Als die Geschichte zu Ende war, war die Kleine sehr traurig und rief sofort: noch mal von vorne.

Na ja, Myka und die Versteckschule ist zwar kein sehr langes Buch, aber zum zweimal direkt hintereinanderlesen, ist es vielleicht doch ein wenig zu umfangreich. Aufgrund des Umfangs ist es auch wirklich erst für Vorschulkinder geeignet, die auch schon längeren Textabschnitten folgen und nicht nur ganz kurze Sätze verstehen können. Ab 5 Jahren ist es aber hervorragend geeignet. Es fördert die Neugier und den Forscherdrang und nimmt wunderbar die Angst vor der bevorstehenden Einschulung!

Bewertung vom 15.06.2016
Jojo und Juna auf Himmelstour
Schütze, Andrea

Jojo und Juna auf Himmelstour


sehr gut

Seit Juna mit ihrer Familie zu ihrer Oma auf den alten Hof zog ist alles viel besser und lustiger für Jojo! Das kleine Genie einer wildgewürfelten Patchworkfamilie mit Tieren und französischen Au Pair Brüno, hat nun endlich eine Freundin und Verbündete gegen die fiesen 3 Ls aus dem Neubaugebiet.

Nun richtet sich der Spott der arroganten Klassenzicken nicht mehr nur auf Jojo alleine. Dass Jojo und Juna auf einem magischen mintgrünen Zaubertandem namens Peggy Peppermint herumfahren bietet natürlich noch extra Angriffsfläche. Denn außer für die 2 Freundinnen, auch das doppelte Jottchen genannte, ist Peggy einfach nur ein altes Tandem, denn Peggys magisches Geheimnis soll auch geheim bleiben.

In diesem zweiten Band der Serie sind die Freundinnen direkt zu Beginn mit einem fiesen Streich der 3 Ls beschäftigt und drohen von der Schule zu fliegen. Aber natürlich halten Jojos Patchworkbrüder zu den Mädchen und helfen tatkräftig mit, die Schmierereien von der Turnhallenwand zu entfernen. Nach getaner Arbeit beschließt Peggy, daß der gewünschte Weg nicht der richtige ist und schlägt einfach den Weg ein, wo sie am Ziel am meisten gebraucht werden. Das stellt sich als ziemlich schräg, etwas gruselig und auch sehr witzig heraus!

Dieses Buch für Mädchen ab 7 Jahren ist eine witzige Abenteuergeschichte mit lauter kleineren Erlebnissen von 2 Freundinnen, die festzusammen halten und vielleicht nicht die hippsten, dafür aber die besten Freundinnen sind. Dabei werden sie tatkräftig unterstützt, vor allem von Junas patenter und durchblickender Oma Heidi und dem besorgten Brüno, der der deutschen Sprache gerne schon mal neue Wendungen abgewinnt. Brüno war ein absoluter Liebling bei meinen Mädels, wobei mir hilft, daß ich französisch spreche, allerdings wird es oft in Lautschrift geschrieben, so daß es auch für andere kein Problem sein dürfte.

Zu Beginn gibt es eine kurze Vorstellungsrunde, damit auch diejenigen gut in die Geschichte hineinfinden, die Band 1 noch nicht kennen. Da das Buch aber eine Entwicklung aus dem Vorgängerband aufgreift, ist des wohl dennoch sinnvoll mit Band 1 zu beginnen – sinnvoll aber nicht zwingend notwendig.

Meine Tochter Johanna war natürlich schon von dem Titel begeistert, aber das schöne witzige Glitzercover hat beiden Töchtern sehr gut gefallen. Sie waren auch sehr gespannt auf die angekündigten Flüge mit dem magischen Tandem. Auf diese muß man jedoch einige Zeit in dem Buch warten, bis es so weit ist. Das baut eine etwas fehlgeleitete Erwartungshaltung auf, denn eigentlich gilt für dieses Buch, der Weg ist das Ziel. Einfach die kleinen Episoden erlesen und genießen und zwischendurch ein wenig kichern.

Die letzte Geschichte stellte dann den romantischen Abschluß nach einem besonders dramatischen Rettungseinsatz dar. Die Geschichte ist für dieses Alter recht umfangreich zum Selbstlesen, aber das Druckbild ist angenehm groß, mit einigen schönen Bildern und auflockernden Graphikdruck, besonders wenn Peggy sich mitteilen möchte.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch weil die Mädchen zusammen hielten, aber auch für ihre „Feindinnen“ einspringen, wenn sie in der Klemme sitzen und sie auch dann nicht verpetzen, als man ihnen richtig böse mitspielten. Etwas hat mir jedoch ein roter Faden gefehlt, aber das ist sehr subjektiv. Meine Töchter (fast 9 und fast 7 Jahre) fanden es jedoch toll, vor allem die Ältere. Die Sätze sind recht lang, so daß es nicht immer ganz leicht war, vorzulesen ohne sich zu verhaspeln. Für Leseanfänger sind die Sätze bisweilen zum Selberlesen etwas kompliziert.

Ich würde dem Buch 4 Sterne geben, aber meine Kinder, die immerhin die Zielgruppe sind, vergeben 5 Sterne! Eine klare Leseempfehlung meiner Jojo-Tochter, die nun auch gerne Band 1 hätte.

Bewertung vom 06.06.2016
Pernilla oder Warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mussten / Pernilla Bd.2
Schlichtmann, Silke

Pernilla oder Warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mussten / Pernilla Bd.2


ausgezeichnet

Pernilla oder warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mußten von Silke Schlichtmann und Susanne Göhlich

Dies ist Band 2 der Geschichte von Familie Petersen aus Buxtehude. Familie Petersen sind: Papa Hannes, Bestatter und Gitarrenspieler, Mama Antje, Regionalthrillerautorin, Lars, 15 Pubertist mit unreiner Haut und Mitglied in der Band die Buxtehuder Beatles, Ole 10, empathisch, ausredegewandt und leider ein Magnet für schlechte Schulnoten, Pernilla 8, sehr familiär, mit Leib und Seele Schwester, geht den Dingen gerne auf dem Grund und Tierbestatterin, Sten 1 Jahr schmeißt gerne seinen Becher um, krabbelt und brabbelt. In weiteren Nebenrollen: Oma Hilde, nimmersiegender Quell unendlicher weiser Sprichworte für jede passende und unpassende Gelegenheit, Opa Albert, Uroma Alma mit schlappen 109 noch richtig fit und Onkel Hinrich der zur Zeit für 3 Monate in Australien ist. Dazu kommen Pernillas beste Freundin Ina, die die Klasse wiederholt und doch so viel weiß, der fiese Fiete, der Pernilla immer küssen will (iiiiiii!), Frau Rettig ihre Klassenlehrerin, Frau Miller ihre fast allwissende Horterzieherin, Regenwürmer, Wüstenrennmäuse, Bestattungsansorge, Frank Feindt…..

Pernilla und Ina haben sich beim Versteckspiel mit Ole in einem leeren Sarg in der Schreinerei versteckt und lauschen heimlich, daß auf Grund von Geldsorgen, das Haus mit Schreinerei wohl verkauft werden muß, weil sie seit Monaten keine Aufträge mehr bekommen und ein gewisser Frank Feindt Mutter Petersen eine Verleumdungsklage androht, da er behauptet, er wäre in dem letzten Thriller als Mörder dargestellt worden und nun blieben seine Kunden aus.

Natürlich wollen die Petersenkinder nicht in eine kleine 4 Zimmerwohnung ziehen und von Sozialleistungen leben. Daher beschließen sie, der Sache auf den Grund zu gehen und ermitteln!

Diese wunderbar warmherzige Familiengeschichte ist ein herrlicher Mix. Voller Slapstick Momenten, Missverständnissen, Weisheit (nicht nur von Oma Hilde, sondern auch bisweilen von den Kindern), überraschenden Wendungen und echtem Zusammenhalt.

Auch als sehr erfahrene Krimileserin und Anwältin, die weiß, daß das Böse nie ruht, hat mich das Ende wirklich überrascht, auch wenn wir mit einem weinenden Auge feststellen mußten, daß das Buch nach „nur“ knapp 300 Seiten schon vorbei ist. Die Ermittlungen bei der Bestattungskonkurrenz, die unter der Last der Aufträge fast zusammenbricht, während bei Petersen die Holzwürmer auf den Särgen tanzen, die Regenwurmrettung, das Aufspüren des geheimnisvollen Frank Feidt, eigentlich ist ständig was los, in dieser Chaos Familie. Aber man erfährt viel von den Gedankengängen und Überlegungen der Kinder. Wobei die Älteren den Jüngeren oft Missverständnisse und neue komplizierte Zusammenhänge und Begriffe erläutern, was für das Lesealter 9 -11 eine echte Bereicherung ist. Denn nicht alle Kinder kennen den Unterschied zwischen Hartz IV und dem Harz. Dabei ist es wunderbar locker leicht, geschrieben und doch wirklich sprachlich ansprechend und eben teilweise zum Brüllen komisch. Wer hätte gedacht, daß es bei einer Bestatterfamilie, bei der der Tod zum täglichen Leben gehört, so lustig zugeht?

Abgerundet wird dieses literarische Erlebnis nicht nur für Kinder durch viele kleine lustige Zeichnungen und die wirklich witzigen Kapitelüberschriften die Neugierde wecken und eine kleine Vorschau auf die kommenden Seiten bietet.

Absolute Leseempfehlung, auch wenn man Band 1 nicht kennt. Dennoch werde ich meinem Patenkind zum 9. Geburtstag wohl Band 1 schenken. 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 31.05.2016
Venezianische Verwicklungen / Luca Brassoni Bd.1
Gesing, Daniela

Venezianische Verwicklungen / Luca Brassoni Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist Luca Brassonis erster Fall, ganz frisch als Taschenbuch, statt eBook!

Luca Brassoni Anfang 40 frisch geschiedener Kaffeeliebhaber, stammt aus Venedig (bis auf seine deutsche Seite, die kommt aus Bayern) und liebt seine Stadt, auch wenn die Einheimischen immer mehr von Touristen verdrängt werden. Bei seinen Ermittlungen wird er von Maurizio Goldini, einem gutaussehenden Schokoholic mit unerschütterlichem Glauben an seine große Liebe Sarah. Gemeinsam werden sie zu der übel zugerichteten Leiche eines deutschen Kunstprofessors, der offensichtlich vor seinem Tod brutal gefoltert wurde gerufen. Dieser sollte als Experte die Echtheit eines unbekannten Picassos für die Peggy Guggenheim Sammlung verifizieren und wurde von seiner jungen gutaussehenden wissenschaftlichen Mitarbeiterin begleitet. Als diese kurz nach ihrer Befragung durch Commissario Brassoni die Treppe hinuntergestürzt wird und nur knapp überlebt, ist es offensichtlich, daß die Tragweite dieses Falles weitaus größer ist, als anfangs vermutet.

Der Commissario liebt das Leben, den Kaffee, Cornetti, schöne Frauen und gutes Essen. Die schönen Frauen machen ihm das Leben schwer. Denn ganz glücklich ist er in seiner Affäre mit der verheirateten Chefsekretärin der Questura Maria Grazia nicht, denn sie ist ebenso dominant, wie verführerisch. Die schöne Pathologin Carla Sorrenti scheint da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt zu sein. Dieses Gefühlschaos des Commissarios ist ein netter Nebenstrang, der aber die eigentliche Krimihandlung nicht behindert oder überlagert. Man muß schon schmunzeln, bei Maria Grazias Bemühungen das Unausweichliche zu verhindern. Aber auch Brassonis bayrischer Cousin Stefan Mayer, genannt Caruso, als Journalist in Venedig stets eine Quelle von neuen Informationen und aus Neugierde gerne mal undercover eingesetzt, setzt sympathische Akzente. Sie lassen diesen ansonsten sehr spannenden Krimi menscheln. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich, es werden Spuren gelegt und völlig logisch und nachvollziehbar aufgelöst und nach dem großen Finale zusammengefügt. Das Ende kommt gerade richtig, es ist nicht zu abrupt und ohne unnötige Längen, nachdem der eigentliche Fall bereits gelöst ist. Ein Krimi der nichts zu wünschen übrig läßt.

Es kommen viele italienische Redewendungen vor, die aber keine Verständnisschwierigkeiten bereiten. Auch Venedig spielt eine tragende aber nicht erdrückende Rolle. Die Atmosphäre ist dicht, aber eben nicht zu dicht, und durchaus eigenständig und kein Abklatsch anderer bekannter Venedig Krimis.

Ein gelungenes Debüt einer sympathischen Autorin, weshalb ich nun direkt Band 3 als ebook lese, um noch ein wenig in Venedig zu verweilen, während in Deutschland eine Unwetterfront wütet.

5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 27.05.2016
Buddhas baden besser
Schumacher, Dirk M.

Buddhas baden besser


sehr gut

Dieses wasserfeste kleine Entspannungsbuch ist garantiert in 15 lesbar, bis man allerdings alle angebotenen Entspannungsübungen hintereinander ausprobiert hat, dauert es etwas länger. Zudem erhält man eine Empfehlung wie oft die Übungen wiederholt werden sollten, für Anfänger und Fortgeschrittene gesondert.

Macht nix, dieses Buch bietet zahlreiche meditative Entspannungsübungen, die auch Yoga-Neulinge hervorragend ohne Verrenkungen in der Wanne üben können. Dazu gabs noch ein Mandala, daß man beginnen kann, während man die Wanne einläßt, am Besten gleich mit wasservermalbaren Aquarellstiften!

Das kleine Büchlei beginnt mit einer Einführung zur Entspannung und Verwendung des Buches. Danach werden verschiedene einfache aber effektive Übungen vorgestellt, die Wannen, aber nicht Duschtauglich sind. Allerdings, kann man einige dieser Übungen auch vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen im Bett machen, oder auf auf der Liege am Pool, egal wie viel die Kinder gerade beim Plantschen spritzen.

Das Mandala-Malen im Schaum ist nicht so für das eigene Bett geeignet und im schaumig verdreckten Meer auch eher supoptimal, aber die Atem- und Phantasieübungen sind doch sehr unversell! Nur eben nicht, husch husch unter der Dusche, es sei denn, macht ist so gestresst, daß man keinen anderen Ort findet, um die Übungen noch mal nachzulesen ;)

Daher kann die Entspannung eigentlich schon beginnen, während man nach dem Aquarell-Mandala in die Wanne steigt und erst mal in aller Ruhe dieses ansprechend anschmiegsame Buch liest. Das ist auch durchaus mehrmals möglich. Es reiht sich auch farblich schön in eine Badewannenbibliothek ein, denn der Verlag liefert noch einige andere Genres zur unterhaltsamen Plantscherei, von Krimi, über Comedy bis zur Erotik.

Dieser Band ist ein super Geschenk für gestresste Mütter vor einem Badeurlaub, oder zur Geburt. Dann können sie mit dem Baby plantschen und gleichzeitig entspannen, denn Mütter sind ja sooooo multitaskingfähig!

Die absolute Empfehlung zum Verschenken und Selbersammeln!

Bewertung vom 19.05.2016
Free again - alles auf Anfang (eBook, ePUB)
Abidi, Heike

Free again - alles auf Anfang (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Juliane (Jule) ist Anfang 40 und glücklich geschieden. Aber nicht nur von ihrem treulosen Ehemann, den sie inflagranti mit der Braumutter erwischte, sondern leider auch von ihrem Traumjob als Hochzeitsplanerin im Romatikhotel des untreuen Gatten Malte.

Nun hat sie nichts außer einer riesigen Traumwohnung und vermietet sie ganz spontan an den netten gutaussehenden Zahnarzt, der ihr vor die Einkaufstüten läuft. Mit dem Mieterlös quartiert sie sich bei ihrer besten Freundin Lisa und deren pubertierenden 14jährigen Sohn Morten im Gästezimmer ein, um in aller Ruhe zu überlegen, was sie kann, was sie will und wo es hingehen soll.

Aber eigentlich lebt sie nur in den Tag hinein und ärgert sich über den Pubertisten, der ihr den Lieblingsjoghurt wegfuttert! Manchmal trifft sie sich dann noch mit ihrem Mieter und das wars!

Bis das Schicksal in Form einer ehemaligen Kundin, einem Top-Model in Scheidung über den Weg läuft und ihr ihre Karriere quasi auf’s Auge drückt. Kaum läuft es mit der Arbeit, scheinen auch die Verehrer Schlange zu stehen, dabei möchte Jule doch erst einmal herausfinden, was sie wirklich will! Für die Liebe hat sie da keine Zeit.

Die Geschichte von Heike Abidi ist nicht nur für für ihre eingefleischten Fans, aber auch die kommen auf ihre Kosten. Der Stil ist gewohnt locker, witzig, aber nicht seicht. Es ist wunderbare Unterhaltung mit Niveau. Nicht abwertend, nicht unter der Gürtellinie und vor allem, wirklich überraschend!

Mit dem Ende hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und das ist auch gut so! Die Geschichte war kurzweilig, mit tollen Musiktipps bei Liebeskummer und gute-Laune-Wohlfühl-Songs.

Das Ende ist wunderbar romantisch, ohne daß die Geschichte schmalzig wird. Pubertist Morten sorgt immer wieder für ein fettes Grinsen im Gesicht und auch manchen Lacher! Selbst wenn man gerade kein PuberTier zu Hause hat.

Nebenbei fürchte ich, daß es nun Zeit wird mir mal „The Big Bang Theorie“ anzuschauen, was mein kleiner Bruder (auch er machte damals Computer Parties im Keller meiner Eltern, allerdings noch ohne Wlan und zu unser aller Unverständnis) mir schon seit Jahren predigt.

Dieses Buch macht einfach Spaß und ist nicht nur für frischgetrennte geeignet, sondern kann uns auch einfach zeigen: es ist jederzeit ein Neuanfang möglich, auch beruflich.

Wie bereits erwähnt, was ich an Heike Abidis Heldinnen schätze: sie sind wirklich sympathisch, nicht Wonderwoman und keine Dumpfbacken, bei denen ich mich immer frage, welcher Mann will denn so’ne Trulla, sondern Heldinnen, mit denen wir alle sicher mal gerne einen Trinken gehen würden.

Eine uneingeschränkte Leseempfehlung für das Genre: locker, flockig, witzige Unterhaltung mit Niveau! (o.k. es ist schon eher nix für Kerle….)

Bewertung vom 17.05.2016
Rabenherz / Rabenepos Bd.1
Ukpai, Anja

Rabenherz / Rabenepos Bd.1


ausgezeichnet

St. Gilberts High School vor den Toren Londons liegt inmitten eines Parks mit See. Doch ist es den Schülern strengstens verboten diesen zu betreten, vor allem nachts, es sei denn sie werden von einer Lehrperson mit Erlaubnis begleitet. In diesem exklusiven Internat wird der Nachwuchs der englischen Oberschicht auch in ungewöhnlicheren Fächern wie Fechten, Falknereikunde und klassischen Tänzen unterrichtet. Auch ansonsten gibt es sehr strenge Regeln und Verbote für alle Schüler und eine im Besonderen.
Alle 7 Jahre wird ein streng geheimes Vollstipendium an einen hochbegabten Schüler vergeben, der weder seine Identität noch seine Beurteilungen preis geben darf.
Als June, die Tochter des örtlichen Buchhändler, Tierpräparators und Falkners für die Oberstufe für weitere 2 Jahre in Genuß dieses Stipendiums kommt, scheint ihr Glück perfekt. Doch ihre hellfühlige Tante Phoebe warnt sie, die Bestimmte zu sein, die von dem Fluch der Schule bedroht und in höchste Gefahr gebracht wird, der es aber auch möglich ist, diesen Bann zu lösen!
Welche Rolle spielen die Raben die immer häufiger nachts vor ihrem Fenster auftauchen und sie zu beobachten scheinen? Von wem geht die Gefahr für Junes Leben aus? Welcher der 3 neuen wahnsinnig attraktiven Mitschüler, die allen Mädels den Kopf verdrehen ist der Stipendiat, der zu Junes Schutz abgestellt wurde.
Eine fremde Macht verschafft sich Zugang zu Junes Gedanken und ein unheimlicher Schwindel bemächtigt sich ihrer.
Dennoch scheint das Glück für June und ihre beste Freundin Emma perfekt zu sein, als sich ihre Wünsche beim traditionellen Michaelmasball zu erfüllen scheinen…
Das Buch überzeugt schon auf den ersten Blick optisch, umso mehr, als ich das Glück hatte noch die passenden Glückskekse à la Tante Phoebe zu dem Buch erhalten zu haben. Aber auch im Inneren spricht es an. Nach jedem Kapitel folgt ein Auszug aus den alten Aufzeichnungen einer geheimen Gilde und einer Prophezeiung des Rabenlords oder Tante Phoebes Guru. Diese werden von einer stimmungsvoll mystischen schwarzen Rabensilhouette begleitet, deutlich abgegrenzt von der fortlaufenden Handlung um June. Die Prophezeiungen und Auszüge aus den Berichten des Rabenlords sind kryptisch und verleiten zum steten miträtseln und spekulieren. Auch Tante June mit ihren Orakelkeksen und ihrer Handlesekunst sorgt nicht nur für Schmunzler sondern gibt auch weitere Rätsel auf. Langsam baut sich die Spannung immer weiter auf, während auch die Romantik zunimmt. Eigentlich sollen sich ja June und Emma auf’s Lernen konzentrieren, aber wie soll man das mit 16 Jahren schaffen, wenn man mit Liam, Jacob und Rodney so wahnsinnig gutaussehende, sympathische und begabte neue Mitschüler hat, die einem stets über den Weg laufen. Dummerweise ist auch Junes Erzrivalin Rachel Howard nicht immun gegenüber den drei Neuzugängen. Wird sie es mal wieder schaffen sich in den Vordergrund zu spielen?
Das mag einem irgendwie bekannt vorkommen und dennoch ist es nicht abgekupfert sondern zieht die Leserin (ja, das ist definitiv Chick-Lit!) in ihren Bann! Die Nebel bei Sonnenuntergang auf dem alten Friedhof am See sind ebenso unheimlich wie die Legende der immer wieder unerklärlich im Park verschwindenden Schüler. Junes übersinnliche Fähigkeiten nehmen ebenso zu, wie ihre Faszination für ihre neuen Mitschüler und einen im ganz Besonderen. Das ist nicht kitschig, sondern richtig romantisch. Zumindest für alle, die Drei Nüsse für Aschenbrödel ebenso lieben wie June und die Edelsteintriologie von Kerstin Gier verschlungen haben. Da kommen Liebhaberinnen von Mystik, Fantasy, Spannung und Romantik voll auf ihre Kosten. Dummerweise muß ich nun noch bis September diesen Jahres warten, ehe ich weiß, wie sich für June alles zum Guten wenden wird. Denn davon dass alles gut wird, bin ich fest überzeugt.
Und so spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen aus!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.