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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2024
Der Experte
Cook, Robin

Der Experte


sehr gut

Meistens kommt es anders als man denkt.

Der Pathologe Dr. Jack Stapleton soll einen Mann untersuchen, der unerwartet an einer Virusinfektion verstarb.
Laurie Montgomery obduziert die übel zugerichtete Leiche eines Opfers aus dem Skinhead-Milieu.
Yuri Davydov ist Taxifahrer und stammt ursprünglich aus Russland.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen - aber das habe ich von diesem Autor auch nicht anders erwartet. Ich habe schon einige seiner Werke gelesen und war jedes Mal begeistert, sowohl von der Schreibweise als auch von den recherchierten Hintergründen.

Wie einfach es ist, manipuliert zu werden und aus Überzeugung einen Anschlag zu planen, ist erschreckend. Aber leider nicht nur ein Hirngespinst. Auch in diesem Fall steckt mehr dahinter als Langeweile und Geltungssucht. Ungerecht behandelt fühlen und reißerische Propaganda ist eine gefährliche Mischung.

Yuri hat in der Sowjetunion in einer biochemischen Forschungseinrichtung gearbeitet und kennt sich mit der Herstellung von Anthrax- und Botulismusbakterien aus. In Amerika wird seine Arbeit nicht anerkannt und um nicht abgeschoben zu werden, hat er geheiratet. Aber er wurde immer unzufriedener und hat sich mit falschen Freunden eingelassen…

Das Buch war spannend von Anfang bis zum Ende. Es gab unerwartete Überraschungen und spektakuläre Wendungen. Das Ende war gut gewählt - das Nachwort erschreckend.

Bewertung vom 03.04.2024
Neue Träume am Strand / Küstenzauber Bd.1
Oswald, Susanne

Neue Träume am Strand / Küstenzauber Bd.1


sehr gut

Herzerwärmend und tief bewegend.

Bentje arbeitet in einer Marketingagentur in Hamburg und nachdem sie in letzter Zeit viele Überstunden gemacht hat, um ein Projekt für einen neuen Kunden zu entwickeln, hat sie sich jetzt ihren Urlaub redlich verdient. Sie fährt zu ihren Eltern nach Kiekersum und freut sich auf ruhige und entspannte Tage an der Nordsee. Doch daraus wurde nichts…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Bentje war mir sofort sympathisch, ebenso ihre Freundin Imke. Und auch die Bewohner von Kiekersum sind mir schnell ans Herz gewachsen.

Bentje hat sich so auf Urlaub und Ruhe gefreut - doch schon am nächsten Tag jagte eine Katastrophe die nächste. Sie muss sich entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen soll. Ihr ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt und ihre Entscheidung ist weitreichend… Was ist besser: Vernunft oder Traum?

Während ein Teil der Menschen um sie herum die eine Lösung befürworteten war der andere Teil dagegen. Und warum reagierte ausgerechnet ihre Mutter so heftig?

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, sosehr hat mich die Geschichte gefesselt. Mein Gefühlskarrussel fuhr Achterbahn! Freude und Traurigkeit gingen Hand in Hand.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Ich habe das Buch lächelnd aus der Hand gelegt.

Bewertung vom 31.03.2024
Sylt im Getriebe
Thesenfitz, Claudia

Sylt im Getriebe


sehr gut

Wechseljahre haben ihre Tücken!

Marina sitzt gerade im Wartezimmer um ihre Angstattacken zu therapieren, als ihr Handy klingelt. Ihre Cousine braucht ihre Hilfe. Sie muss wegen eines Familiennotfalls zu ihrer Tochter und braucht eine Vertretung für ihren Laden auf Sylt. Nur ein paar Wochen! Marina bekommt Panik, kann aber auch nicht absagen. Also fährt sie nach Sylt…

Es ist mein erstes Werk dieser Autorin und ich habe mich sofort wohl gefühlt. Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Die Kapitel waren angenehm kurz, was mir ebenfalls sehr gefiel.

Marina hat nach dem Auszug ihrer Kinder den Lebensmittelpunkt verloren. Sie fühlte sich nutzlos und ohne Aufgabe. Ihr Mann, den sie wegen seiner Arbeit kaum sah, wollte sie nicht arbeiten lassen, da er genug verdiente und sie es nicht nötig hatten. Aber Marina war langweilig und mit Mitte 50 fand sie sich nur schwer damit ab. Der Hilferuf ihrer Cousine machte ihr wahnsinnige Angst, aber es sollte ja auch nicht für lange sein.

Schon die Fahrt von Hamburg nach Sylt war für Marina eine Herausforderung - sie war mehrmals kurz davor umzukehren, aber dann fiel ihr das fiese Lachen ihres Mannes ein, der ihr nur wenige Minuten zustand, bevor sie wieder auf der Matte stehen würde. Auf Sylt angekommen und nach anfänglichen Schwierigkeiten taute sie auf und fand sogar Freundinnen. Es war schön, mitzuerleben wie aus der grauen Maus ein selbstbewusster Pfau wurde. Ihr Mann musste lernen damit zurecht zu kommen, dass sich seine Frau nicht mehr alles vorschreiben ließ…

Zum Ende hin wurde es nochmal sehr turbulent, mit 2 ganz dicken Hammern - aber mit einem herrlichen Finale! Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich fand mich gut unterhalten.

Bewertung vom 26.03.2024
Das Anti-Streß-Programm zur optimalen Bewältigung von Alltag und Beruf
Lindemann, Hannes

Das Anti-Streß-Programm zur optimalen Bewältigung von Alltag und Beruf


gut

Stress gehört zum Leben dazu.

Es gibt positiven Stress und negativen Stress. Aber ganz ohne Stress macht krank. Auf die richtige Mischung kommt es an. Jeder Mensch reagiert verschieden auf Stressoren. Man muss auf seine Warnsignale achten und rechtzeitig dagegensteuern, wenn man merkt, dass es einem nicht gut geht. Stress macht krank!

Das Buch erklärt verschiedene Stressfaktoren und die Auswirkungen auf den Körper. Wie Stress entsteht und was man dagegen tun kann. Im Anti-Stress-Programm werden verschiedene Methoden in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Psychohygiene vorgestellt.

Ich habe in dem Buch gelernt, wie Stress entsteht und wie er sich verhält. Aber das Vermeiden und Gegensteuern kam mir zu kurz. Auch die einzelnen Übungen konnte ich nicht für mich übernehmen. Entweder habe ich sie nicht verstanden, oder sie haben nicht funktioniert. Auch die Hinweise auf weitere Bücher, in denen die Maßnahmen genauer beschrieben werden, fand ich nicht hilfreich. Trotzdem war das Buch interessant und das ein oder andere davon lässt sich bestimmt umsetzen.

Bewertung vom 19.03.2024
Der Puppenkünstler
Summer, Drea

Der Puppenkünstler


sehr gut

Menschliche Abgründe sind manchmal grenzenlos…

Vor einem Jahr wurde Otto Seidel als Puppenkünstler überführt und verurteilt, obwohl er bis zum Schluss seine Unschuld beteuerte. Jetzt taucht ein neues Opfer des Puppenkünstlers auf - aber Seidel hat sich vor kurzem umgebracht. Haben die Ermittler Steffi Teufel und Jan Graf den Falschen eingebuchtet?

Es ist das dritte Buch um das Ermittlerduo, aber mein erstes Werk der Autorin. Ich hatte keine Probleme, weil ich die vorigen Bände nicht kenne. Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch die Passagen des Täters zwischendurch waren interessant.

Steffi und Jan waren mir sympathisch - was ich von ihren Kollegen bis kurz vor Schluss nicht behaupten konnte. Der Fall war spannend und auch wenn ich die ein oder andere Theorie hatte, so kam es dann doch ganz anders. Das Buch endete mit einem Showdown, alles wurde aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen. Ein kleiner Cliffhanger gibt Ausblick auf einen weiteren Fall…

Bewertung vom 16.03.2024
Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht / Haus Sonnenuntergang Bd.2
Bullatschek, Sybille

Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht / Haus Sonnenuntergang Bd.2


ausgezeichnet

Unterhaltsam und humorvoll.

Sybille ist Pflägekraft im Haus Sonnenuntergang, einer Seniorenresidenz im klassischen Stil. Als das Gerücht aufkommt, dass die Konkurrenz Senior Palace auch ein Heim in dem kleinen Ort aufmachen und sie übernehmen möchte, um seine Luxus-Residenzen zu erweitern, stößt das bei der Belegschaft sauer auf. Für monatlich 6.000 € wird den Senioren dort das Paradies beschrieben.
Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich Sybille und ihre Kolleginnen auseinander setzen müssen: ein Bewohner hat eine Tasche mit 250.000 € liegen lassen und die verstecken sie jetzt, um es zu schützen, bis Herr Bellis sie wieder haben möchte…

Das Buch ist angenehm geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Humorvoll wird das Geschehen aus Sicht von Sybille dargestellt. Sie ist eine sympathische Chaotin, die sich nicht nur mit der Konkurrenz und dem Geld auseinander setzen muss, sondern auch mit einem unbekannten Nachbarn der sie immer wieder zuparkt, einer dementen Seniorin, einer neugierigen und tratschenden Kollegin, dem nervösen Chef, dem sie die vergammelte Tasche zum Geburtstag schenkt und diese dann von der Polizei gesucht wird.

Als sie beschloss, inkognito im Senior Palace zu spionieren, wird es immer turbulenter. Am Ende kam durch einen glücklichen Hinweis alles zum Guten und ich habe das Buch mit schallendem Gelächter aus der Hand gelegt…

Bewertung vom 14.03.2024
Das kleine Buch der großen Risiken
Thomä, Jakob

Das kleine Buch der großen Risiken


gut

Zukunft versus Gegenwart?

Der Autor zeigt 26 Risiken, die unser Leben mehr oder weniger real bedrohen. Die Menschen werden in den Medien von Krisen gewarnt, die sie nicht immer realisieren können. Jedes einzelne Szenario in alphabetischer Reihenfolge wird zuerst erklärt, dann kommt die Einschätzung wie groß die Gefahr ist und endet mit einem Vorschlag was wir dagegen tun könnten. Manche der Risiken sind banal, manche auch absurd, aber andere könnten tatsächlich eintreten…

Ein unterhaltsames Buch, das zum Nachdenken anregt. Das ein oder andere Thema war durchaus interessant. Manche wissenschaftlichen Erläuterungen waren für mich nicht nachvollziehbar, aber einiges fand ich sehr aufschlussreich! Der ein oder andere Kritiker wird das Buch als Schwarzmalerei ansehen, aber manches sollte zum Nachdenken anregen und vllt auch zum Umdenken…

Was mich ein bisschen wundert, ist dass es nicht die Frage ist, ob es eine Apokalypse geben wird, somit nur welche. Und vllt noch die Frage, wann. Ich tue mich mit diesen vielen Weltuntergangsszenarien etwas schwer. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, die Verschwörungstheoretiker hätten sich hier zusammen getan - Horrorvorhersehungen pur!

Bewertung vom 09.03.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


sehr gut

Spannend, unvorhersehbar und spektakulär.

Carla Seidel ist mit ihrer Tochter von Hamburg nach Penkefitz im Wendland gezogen, um neu anzufangen. Die Kriminalkommissarin hat sich nach einem traumatischen Ereignis von der Kripo in die ländliche Polizeistation versetzen und degradieren lassen. Aber jetzt wurde bei den Elbtalauen ein 18-jähriger bestialisch ermordet aufgefunden. Ihr neuer Chef ist mit der Situation überfordert…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Carla war mir sofort sympathisch. Ihr Chef war zwar etwas konfus, aber trotzdem umgänglich. In dieser Idylle mit so einem Massaker konfrontiert, konnte ich das gut nachvollziehen. Die Eltern des Jungen waren sonderbar - aber das kann vllt auch nur an den Umständen liegen. Die Mutter Hausfrau und der Vater Immobilienmakler und viel geschäftlich unterwegs. Seine Mitschüler haben ein negatives Bild von ihm gegeben. Scheinbar kannte keiner den Jungen wirklich. Wussten die Eltern wirklich nicht, was ihren Sohn umtrieb?

Mit der Zeit wurde die ein oder andere Frage geklärt, aber die Geheimnisse blieben weiterhin gewahrt. Erst ganz zum Schluss wurde alles spektakulär aufgelöst - damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Das Ende war plausibel, zum Fall blieben keine Fragen offen und das Buch endete mit einem Cliffhanger und macht neugierig auf den Folgeband…

Alles in allem ein gutes Buch mit meistens sympathischen Charakteren, die Kommissarin kommt menschlich rüber mit ihren Ängsten um Ecken und ihre pubertierende Tochter hat eine besondere Eigenschaft, die es ihr erschwert, Freundschaften zu schließen. Bei der Arbeit wurde Carla sehr gut integriert und ihr Job macht ihr wieder Spaß! Vermutlich wird es aber noch eine Weile dauern, bis sie die Vergangenheit hinter sich lassen kann…

Bewertung vom 04.03.2024
Schachnovelle
Zweig, Stefan

Schachnovelle


sehr gut

Im Nichts, ohne Zeit und Raum zum Wahnsinn!

Auf einem großen Passagierdampfer fährt der Weltschachmeister Mirko Czentovic nach Argentinien.

Der Schreibstil ist schwierig zu lesen, aber ich habe alles verstanden und konnte es mir sehr gut vorstellen. Ein Junge ohne Intellekt, der nicht richtig schreiben, lesen oder rechnen konnte und sich auch sprachlich sehr einfach ausdrückte, spielte mit 15 seine erste Partie Schach und gewann daraufhin gegen fast jeden Gegner.

Auch auf dem Dampfer hatte Czentovic keine Gegner - bis eines Tages ein Unbekannter auftauchte, der Züge vorausberechnen konnte und ihm Paroli gab. Der Leser erfuhr, wie Dr. B. unter der Herrschaft der Nationalsozialisten leiden musste und in Isolation alleine in einem leeren Raum ohne irgendetwas monatelang ausharren musste - bis er beim Warten auf das nächste Verhör in einer hängenden Jacke ein Buch ausmachen konnte. Er schaffte es, das Buch an sich zu bringen und heimlich in seine Zelle zu schmuggeln. Endlich Nahrung für sein Gehirn und ein Ausweg aus der zermürbenden Einsamkeit! Als er es endlich betrachten konnte, war die Enttäuschung groß: es war ein Schachrepetitorium, eine Sammlung von 150 Meisterpartien…

Ein Buch, dass sehr genau beschreibt, was mit der Psyche passiert, wenn das Gehirn keine Aufgabe hat. Berührend, verängstigend und erschreckend - auch wenn es nur Fiktion ist, wirkt es sehr realistisch!

Bewertung vom 04.03.2024
Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1
Auerbach & Keller

Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1


gut

Krieg und Misstrauen in der Kleingartenanlage…

Lutz Erdmann möchte die Schrebergärten auf der idyllischen Insel Schreberwerder bekommen, um dort ein Hanf-Hotel bauen zu können. Aber nicht jeder möchte seine Parzelle verkaufen…
Pippa Bolle ist Übersetzerin und lebt in Berlin. In einem Haus mit ihren Eltern, Bruder und den anderen Mietern findet sie allerdings wenig Ruhe für ihre Arbeit. Da kommt der Vorschlag ihrer Freundin zum Housesitting nach Schreberwerder zu fahren, wie gerufen…

Der Schreibstil ist angenehm und sehr humorvoll. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Pippa und die meisten Inselbewohner habe ich sofort ins Herz geschlossen - im Gegensatz zu Herrn Erdmann. So ein arroganter Lackaffe! Er geht über Leichen - aber mit der Gegenwehr eine kleinen Gemeinschaft hat er nicht gerechnet.

Die beschauliche Gartensiedlung wirkt sehr idyllisch und friedlich - aber beim genauen Hinsehen wird es anders. Nach der ersten Toten deutete noch alles auf Unfall hin, aber immer mehr Ungereimtheiten kamen ans Licht. Und mittendrin Pippa, die doch nur in Ruhe arbeiten wollte. Aber sie erfuhr so manches - und ich verstand nicht, dass sie das alles auf sich beruhen ließ und auch der Polizei nichts davon erzählte. Vielleicht wäre der ein oder andere Mord verhindert worden, wenn sie geredet hätte…

Bis dahin war ich von dem Buch begeistert! Aber das letzte Drittel hat so gar nicht mehr gepasst. Das Ende hat mir dann wieder gefallen. Alles wurde gut und es blieben keine Fragen offen…