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NRW

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2012
Der Himmel so fern
Ingemarsson, Kajsa

Der Himmel so fern


gut

Anders als erwartet

Durch den Klapptext habe ich hier ein Buch über die Zweifel und den Schmerz einer Frau erwartet, die viel durchgemacht hat. Also eine mitreißende, emotionale Geschichte. Gelesen habe ich eine paranormale Story einer unsympathischen Frau und eines bemitleidenswerten Mannes.

Im Laufe des Buches erfährt der Leser immer mehr über Rebecka und Mikael. Wie war ihr Leben als Ehepaar und warum hat sie sich mit Selbstmord davor geflüchtet. Die Vergangenheit der Protagonisten wird nach und nach aufgedeckt, sodass man einige Handlungen der Hauptpersonen nachvollziehen kann. Nichtsdestotrotz werden sie nicht sympathischer. Gerade Rebecka, mit der man eigentlich mitfühlen sollte, macht einen schier wahnsinnig. Zwischendurch hat man das Bedürfnis sie einfach zu schütteln und zu fragen, ob sie überhaupt ihr Gehirn einschaltet. Für Mikael bleibt nur Mitleid und die Frage, warum er sich so manipulieren lässt.
Das eigentlich unerwartet waren die paranormalen Passagen. Der Leser begleitet Rebeckas Seele nach ihrem Selbstmord in den „Himmel“. Engel, Geister und ihre Reisen sind ein großer Teil des Buches. An sich lese ich gerne über solche Themen, aber so wie es hier dargestellt wurde... Für mich nicht wirklich gelungen. Warum genau, kann ich gar nicht genau begründen – einfach nicht gut.

Das wirklich positive an dem Buch ist der Schreibstil der Autorin. Obwohl ich kein Fan skandinavischer Literatur bin, hat mir die Autorin gut gefallen. Die bildhafte und schöne Sprache war angenehm und flüssig zu lesen. Und wer das trotz mittelmäßiger Geschichte schafft, hat eine zweite Chance verdient.

Insgesamt also hinterlässt das Buch bei mir sehr gemischte Gefühle – wirklich schlecht ist es nicht, aber auch nicht gut. Empfehlen würde ich es aber nicht.

Bewertung vom 12.11.2012
Der Architekt
Winner, Jonas

Der Architekt


schlecht

Nur Langeweile

Vorab: das Buch habe ich nach ca. 150 Seiten abgebrochen! Die Rezension kann sich also nur auf diesen Teil beziehen. Weil ich die Auflösung im Netz nachgelesen habe, kann ich aber auch das Ende ein wenig bewerten.

Der Klapptext und das Cover versprachen viel. Ich hoffte auf Spannung, starken Charaktere und interessante Geschichte. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Das Buch fing schon recht merkwürdig an. Es fiel mir sehr schwer in die Geschichte reinzukommen und es wurde und wurde nicht besser. Der Schreibstil ist recht gewöhnungsbedürftig und nicht flüssig zu lesen. Es entsteht keine Spannung, man hat nicht das Verlangen zu erfahren, wie es weiter geht. Bei einem Thriller sollte es so wirklich nicht sein und ich habe es bisher kaum erlebt.

Ein weiterer negativer Punkt ist der sehr unsympathische Protagonist. Ben ist einfach ein komischer und gruseliger Typ (nicht von der Psycho-Spannung-Sorte). Ich wollte einfach nicht lesen, wie es mit ihm weiter geht. Aber als Hauptperson, ist er immer dabei. Wie soll man also ein Buch lesen und gut finden, wenn man die Handlung langatmig und der Protagonisten schrecklich findet? Und nachdem ich die Auflösung des Rätsels des Buches nachgelesen habe, bin ich sicher wirklich nichts verpasst zu haben.

Insgesamt also eine enttäuschende Lektüre, die nichts mit guter Architektur oder Geschichte zu tun hat.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2012
Mayas Tagebuch
Allende, Isabel

Mayas Tagebuch


gut

Langatmige Erzählung

Maya ist 19 und versucht nach schweren Fehlern ein neues Leben auf einer kleinen Insel in Chile anzufangen. Wo vor läuft sie weg? Was hat sie getan? Und wird sie es schaffen sich zu ändern?
Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser was in Mayas Vergangenheit geschehen ist. Im Wechsel lernen wir auch ihr momentanes Leben kennen. Dabei spielen Gefühle und Eindrücke eine sehr große Rolle. Nicht nur die Taten und Geschehnisse werden genau beschrieben, sondern auch die Hintergründe und der psychologische Aspekt. Teilweise ist es der Autorin wundervoll und beeindruckend gelungen. In anderen Kapiteln störte es, weil es einfach zu viel war und man der eigentlichen Geschichte dann kaum noch richtig folgen konnte. So bin ich immer noch Zwiegestalten, ob mich der Schreibstil und die Geschichte verzaubert oder genervt hat.
Was Maya selbst anbetrifft, besteht diese Unsicherheit nicht. Ich muss gestehen, dass ich sie sehr unsympathisch und naiv fand. Zu oft suchte sie eine faule Ausrede für ihre Taten und handelte schon fast dumm. Trotz der schlimmen Erfahrungen scheint sie auch nicht dazu zu lernen. So habe ich mich als Leser sehr oft über sie aufgeregt und konnte dadurch nicht wirklich mitfühlen. Einige Passagen (sowohl aus der Vergangenheit, als auch aus der Gegenwart) fand ich einfach zu unglaubwürdig. Zu viele Zufälle machen eine Geschichte auch schnell kaputt. Und hier gab es einige, die man auch anders hätte erzählen können.
Insgesamt was das Buch zwar in Ordnung, aber nicht mehr. Wirklich empfehlen kann ich es nicht. Schade, denn mit etwas weniger, hätte die Autorin viel mehr geschafft.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012
Wenn die Nacht am stillsten ist
Weitholz, Arezu

Wenn die Nacht am stillsten ist


sehr gut

Anna und Ludwig sind ein eigenartiges Paar. Als Ludwig sich nicht währen kann, erzählt Anna ihm von ihrem tatsächlichen Leben. Denn bisher passte ihre Vergangenheit nicht in Ludwigs perfekte Welt.

Nach und nach offenbart Anna Ludwig und dem Leser, was sie erlebt hat. Von ihrer tragischen Familiengeschichte, ihren Reisen durch die Welt, ihr partyreiches Leben in Südafrika und auch ihren tatsächlichen Gedanken. Ludwig ist ein bemüht perfekter Mensch, der keine negativen Gefühle oder Taten zulässt. Von nicht angesagten Dingen will er nichts wissen, auch wenn sie zu seiner Freundin gehören. Das macht ihn nach und nach immer unsympathischer. Und Anna entwickelt sich auch durch ihre Liebe zu ihm zu einer tragischen Persönlichkeit. Wenn man aber zwischen den Zeilen der Lebensbeichte liest, kommen viel mehr Eigenschaften zum Vorschein und man erkennt die Tiefe der beiden Charaktere.

In diesem Buch ist jede Menge Tiefe. Es ist tragisch, verrückt, melancholisch und gesellschaftskritisch. Ein Buch, das einen zum Nachdenken zwingt. Auch durch den ruhigen Schreibstil kommt eine besondere Stimmung auf, die perfekt zu dem Buch passt.

Insgesamt habe ich das Lesen genossen. In einem Forum habe ich gelesen, dass hier eine Perle versteckt sein könnte und es stimmt. Das Buch ist definitiv eine literarische Perle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2012
Blutsommer / Martin Abel Bd.1
Löffler, Rainer

Blutsommer / Martin Abel Bd.1


gut

Blutig, aber nicht viel mehr

Abartige und sehr blutige Serienmorde erschüttern Köln. Der Fallanalytiker wird zu Hilfe gerufen und soll den örtlichen Ermittlern die entscheidenden Tipps geben.

Schon der Anfang der Buches ist sehr blutig und ekelig, aber auch fesselnd. Man wird neugierig, wie es weiter geht. Als der Fallanalytiker (Profiler) Abel ins Spiel kommt, wird das Buch noch besser. Auch wenn ein kaputter Ermittler nichts Neues ist, aber dieser ist doch recht eigen und auf seine Art dem Leser sympathisch. Der Chef der Kölner Ermittler ist ebenfalls eine einnehmende Persönlichkeit. Die anderen Charaktere fand ich dann leider entweder wahnsinnig nervig (z.B. Christ) oder irgendwie nicht authentisch.

Die Geschichte entwickelt sich recht schnell und gut bis ca. zur Hälfe des Buches weiter. Danach wurde es mir persönlich zu „zufällig“ und klischeebeladen. Die entscheidenden Stellen waren voller unglücklicher Zufälle, die ich so bisher nur in schlechten TV-Krimis gesehen habe. Dazu kam noch der Mörder, der irgendwie nur Klischee ist ohne wirkliche Eigenarten. Der Autor geizte auch nicht mit sehr blutigen und brutalen Details, was nicht so mein Fall ist. Einige detaillierte Beschreibungen hätte man nach meinem Geschmack ruhig weglassen können.

Alles in einem muss ich sagen, dass ich von dem Buch enttäuscht bin. Nach der Masse an Werbung und sehr schnell sehr vielen Rezensionen hätte ich einiges mehr erwartet. Schlecht ist es zwar nicht, aber wirklich gut eben auch nicht. Eine Empfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen.

6 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2012
Sterbenswort
Langer, Siegfried

Sterbenswort


ausgezeichnet

Einnehmender perfekter Thriller!

Eine grausame Tat, die 4 Freunde verbindet. Ein kleines Mädchen, das in die Fänge eines Rächers gerät. Und immer wieder die Frage, was in der schicksalhaften Nacht tatsächlich geschah.
Auf dieses Buch habe ich mich schon gefreut, nachdem ich „Vater, Mutter, Tod“ verschlungen habe. Für mich war klar, dass ich das nächste Buch von Siegfried Langer einfach lesen muss und es bestimmt wieder so genial wird. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Bereits die ersten Seiten packen den Leser und zerren ihn mitten ins Geschehen. Mit jedem Satz steigt die Spannung, die Erwartung, die Hoffnung, sodass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Zu keinem Zeitpunkt wird die Geschichte langweilig, platt oder vorhersehbar. Der Autor legt immer wieder falsche Fährten und zwingt den Leser zum Zittern und Mitraten. Man fiebert mit den authentischen Protagonisten mit und fühlt ihre Empfindungen. Das schafft nur ein sehr guter Erzähler, was Siegfried Langer ohne Frage ist. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte geheimnisvoll und fesselnd, und ergibt auch noch Sinn (leider ist das nicht in allen Thrillern selbstverständlich).
Der Schreibstil passt einfach perfekt zu den Situationen und Personen. So kann der Leser sich alles richtig vorstellen und in der Buch versinken. Dazu lässt es sich sehr flüssig lesen, sodass es wirklich gut möglich ist, dass man das gesamte Werk in einem Zug verschlingt.
Für jeden, der gerne spannende Bücher bis zum Schluss, die gut geschrieben sind, liest – für den ist Sterbenswort einfach Pflicht!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2012
Ein letzter Job
McKinty, Adrian

Ein letzter Job


ausgezeichnet

Die letzte Chance

Ein intelligenter Krimineller im Ruhestand möchte noch ein letztes Mal gut Geld verdienen – doch dieser Job wird anders, als die bisherigen. Es bleibt nicht einfach bei dem Job. Diesmal werden Leben für immer verändert und manche verdient beendet.
In diesem Buch erfährt der Leser, wie es ist, sich als „alter“ 40-jähriger Ganove zu Ruhe setzten zu wollen. Killian wollte es versuchen und doch wird er von dem neuen Job in eine neue Zukunft geworfen und mit der Vergangenheit konfrontiert. Er ist ein Mann, der lieber mit der Vernunft und Argumentationen arbeitet, statt mit roher Gewalt. Und genau das findet sich wunderbar in dem Schreibstil wieder.
Durch verschiedene Erzählperspektiven bekommt man verschiedene Seiten der Geschichte gezeigt und kann sich so sein eigenes Bild machen und Sympathien oder Antipathien für bestimmte Charaktere aufbauen. Die Personen haben nämlich alle gut beschriebene Charaktere, ebenso die Schauplätze. So fühlt sich der Leser von der ersten bis zur letzten Zeile direkt in die Geschichte hineinversetzt. Man sieht die Landschaft Irlands genauso vor sich, wie die Protagonisten. Die düstere Stimmung wird wunderbar vom Autor rübergebracht – alles andere würde die Geschichte kaputt machen. Der Stil passt zum verregneten und grauen Wetter Irlands und auch perfekt zu den Situationen, die bei diesem letzten Job entstehen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass der Autor uns nicht direkt die Guten und die Bösen serviert. Es gibt kein Schwarz und Weiß, sondern viele Schattierungen dazwischen. So haben alle Charaktere ihre guten und schlechten Seiten. Natürlich sind manche schlimmer, als die anderen. Aber der Autor zeigt immer wieder wunderbar, dass hinter einer Fassade eine ganz eigene, manchmal überraschende, Geschichte steckt.
Nur vor dem Ende muss ich die Leser warnen – so genial es ist, so gemein ist es uns gegenüber und man ist wahnsinnig enttäuscht, dass das Buch tatsächlich zu Ende ist.
Insgesamt absolut empfehlenswert und ich werde auf jeden Fall noch die anderen Bücher des Autors lesen.