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NRW

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2011
Die Vergolderin
Glaesener, Helga

Die Vergolderin


ausgezeichnet

Braunschweig im Jahr 1604: die junge Elisabeth versucht sich und ihre Geschwister zu versorgen. Als Frau hat sie keine Möglichkeit einen Beruf auszuüben, aber heimlich die Arbeit des Großvaters als Vergolderin zu machen. Durch Zufall trifft sie den blinden reichen Martin, der sich in sie verliebt. Elisabeth kann jedoch nicht nur aufgrund ihrer Liebe zu einem Anderen eine Beziehung zu Martin nicht eingehen.

Was anfangs wie eine Liebesgeschichte klingt, entpuppt sich als ein Roman mit vielen Fassetten. Es geht um das harte Leben und Überleben einer Frau im 17. Jahrhundert, die Liebe zum Beruf, Intrigen und innerlichen Zwiespalt. Trotz des Titels kann man auf dieses Buch nicht in eine Schublade mit historischen Berufsromanen stecken.. Genau das finde ich hier auch gut. Ein Buch sollte mehr beinhalten, als nur das Wehleiden einer Frau, die nicht legal Vergolderin sein kann.

Man erfährt viel über das Stadtleben an sich in dem Zeitalter, die Gedanken und Sorgen der Menschen. Die Charaktere, selbst die Nebenfiguren, sind sehr gut durchdacht und wirken echt und authentisch. Die Szenen sind bildhaft, aber nicht überzogen, beschrieben, sodass man sich beim Lesen in den Roman hineinversetzt fühlt.
Durch verschiedene Erzählperspektiven (u.a. aus der Sicht von Elisabeth, Martin oder seinem bösen Bruder Gregor) steigert sich die Spannung zwischen den einzelnen Kapiteln. Man bekommt zusätzlich die Ansichten der einzelnen Figuren noch mehr mit, wodurch die Geschichte noch schlüssiger und "realer" wirkt. An Spannung mangelt es dieser Geschichte wirklich nicht. Bis zum Schluss möchte man das Buch am liebsten nicht aus den Händen legen und erfahren, wie es weiter geht.

Der Schreibstil wirkt sehr authentisch. Die Autorin kombiniert eine moderne Schreibweise mit geschichtlicher Sprache. So lässt sich der Roman gut lesen, bleibt aber ein historischer Roman.

Auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch, auch wenn es eigentlich nicht in das Beuteschema passt.

Bewertung vom 23.03.2011
Mr. Monster / John Cleaver Bd.2
Wells, Dan

Mr. Monster / John Cleaver Bd.2


ausgezeichnet

John ist 16 und ein Soziopath. Er ist fasziniert von Serienkillern und weist selber alle Anzeichen auf, um ein mehrfacher Mörder zu werden. Vor einigen Monaten hat er einen Dämon umgebracht, der einige Morde in der Nachbarschaft auf seinem Gewissen hatte. Jetzt ist ein neuer Serienkiller aufgetaucht, aber kann es nur ein Zufall sein? Und ist John in der Lage seine Natur zu zügeln und nicht noch mehr zu morden?

Diesen Fragen geht John im zweiten Teil der Trilogie auf die Spur und findet einige Antworten, mit denen kaum jemand gerechnet hat. Welche genau, sollte jeder selber nachlesen :-)

Die Fortsetzung von "Ich bin kein Serienkiller" gehört ab jetzt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Im Vergleich zum dem ersten Teil ist "Mr Monster" eine gute Steigerung. Der Autor scheint sich klarer geworden zu sein, wie John und seine böse Seite, Mr Monster, sind. Dadurch sind einige Unstimmigkeiten aus dem ersten Teil verschwunden und man erkennt in dem Werk ein geniales Konzept. Als Leser kann man die Gedankengänge und Handlungen des Protagonisten gut verstehen, wenn auch nicht immer nachvollziehen (außer, der Leser ist auch ein Soziopath).

Die Mischung zwischen Fantasy und Psychothriller ist einfach genial. Der Fantasy-Teil ist jedoch relativ "normal" und nicht zu fantasievoll, so dass die Geschichte an sich sehr real erscheint, und nicht wie ein böses Märchen wirkt.

Die Spannung und Atmosphäre des Buches sind einfach unbeschreiblich, zumindest ich finde einfach keine Worte, die diesem Werk gerecht werden würden. Man ist völlig gefesselt, fasziniert und möchte schnell wissen, was demnächst passiert. Dass man alles durch die Augen eines verhaltensgestörten Teenys betrachtet, verleiht der Geschichte noch mehr Charakter. Sehr viele Szenen, Dialoge und Monologe sind sehr tiefgründig und manchmal sogar philosophisch. Die Ergründung der menschliche Psyche auf die Art und Weise, wie Dan Wells es hier macht, ist nicht nur etwas Neues und dadurch schon gut, sondern von der Qualität her beeindruckend. Mit diesem Buch erforscht man auch ein wenig sich selbst und ob man vielleicht selber Symptome einer Verhaltensstörung aufweist ;-)

Der Schreibstil ist auch in diesem zweiten Teil eher anspruchsvoller und nicht sehr umgangssprachlich, aber auch nicht zu hochgestochen. Zu dem Ich-Erzähler John und dem Grundgedanken des Buches passt es meiner Meinung nach perfekt. Das Buch liest sich dennoch sehr flüssig.

Ja, ich bin begeistert von diesem Meisterwerk und kann es kaum erwarten Teil 3 zu lesen, dass schon in meinem Regal steht. Und jedem, der genauso euphorisch nach Beendigung einer Lektüre sein möchte, kann ich nur wärmstens ans Herz legen - schnappt euch "Mr Monster" und schließt euch für einige Stunden mit Nervennahrung ein! Mr. Wells, sie haben einen neuen Fan :-)

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2011
Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1
Wells, Dan

Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1


sehr gut

Ein 15-jähriger Jungen, der keine Emotionale Bindung zu Menschen aufweist und sie nur als "Es" sieht, als Dinge. Aber er lernt mit dieser Schwäche umzugehen und zwingt sich selber Regeln auf, damit er niemanden verletzt oder umbringt - was sein innerster Wunsch ist. Er weiß, dass seine Gefühle falsch sind und handelt so gegen seine eigentliche Natur - er versucht die Menschen in seinem Wohnort vor einem Serienkiller zu schützen.

Eine wahnsinnig interessante Geschichte und vor allem voller neuer Ideen, die meines Wissens nach noch nicht so in einem Buch auftauchen. Wer ist dieser Junge? Was steckt wirklich hinter seiner Fassade? Ist er wirklich ein geborener Serienkiller und schafft er es gegen sein Verlangen anzukämpfen? Man möchte als Leser immer mehr erfahren und hofft, dass alle diese Fragen beantwortet werden. Und genau so sollte ein Buch sein - einen mit jeder einzelnen Seite fesseln, sodass man beim Lesen alles um sich herum vergisst.

Auf den Inhalt gehe ich nicht weiter ein, damit ich nicht zu viel verrate und die Spannung nehme.
Beim Lesen erfährt man nach und nach immer mehr über den Protagonisten John und seine Gedankengänge (die nicht immer appetitlich sind). Auch über den Mörder weiß man recht schnell sehr viel, was die Spannung jedoch absolut nicht nimmt, ganz im Gegenteil.

Dem Autor ist es unglaublich gut gelungen das Zwischenmenschliche und die Jagd nach dem Killer in einer zusammenhängenden Geschichte darzustellen. Denn nicht nur die brutalen Morde werden behandelt, sondern auch der Umgang eines Soziopathen mit seinen Mitmenschen. Dadurch gewinnt das doch recht brutale Buch viel Tiefe. Dieses Zusammenspiel ist nicht einfach zu verfassen, aber Dan Wells hat es erfolgreich geschafft.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive des jungen John geschrieben. Dafür ist es doch recht anspruchsvoll vom Stil her, aber nicht unglaubwürdig oder unpassend. Da John ein sehr schlaues Köpfchen ist, wirkt die Sprachwahl nicht übertrieben. Leider gab es auch Momente beim Lesen, die ich alles andere als loben kann. Einige Szenen waren, meiner Meinung nach, zu sehr in den Vordergrund gerückt worden und somit zu gut beschrieben. Zum Beispiel brauchte ich die Einbalsamierungsrituale nicht soo genau nachzuvollziehen. Für die Geschichte sind sie wichtig, aber waren doch zu detailgetreu. Auch einige kleine Szenen fand ich merkwürdig und irgendwie unstimmig. Aber sie hielten sich doch in Grenzen. Und vielleicht kann man sie nachvollziehen, wenn man die Fortsetzung gelesen hat.

Alles in einem finde ich diesen ersten Teil der Trilogie sehr gelungen und lesenswert für alle Thriller/Fantasy Fans. Eine wirklich gute Arbeit, Mr. Wells!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2011
Die Freundin meines Sohnes
Grodstein, Lauren

Die Freundin meines Sohnes


gut

Ein Vater, der versucht seinen einzigen und heiß geliebten Sohn zu schützen. Wie und wo vor erfährt man nach und nach beim Lesen.

Die Grundidee des Buches ist gar nicht mal so schlecht, leider finde ich die Umsetzung eher nicht gelungen. Die Geschichte zieht sich und die Autorin unterbricht zu oft den Roten Faden.
Am Anfang des Buches erfährt man, wie der Beschützerversuch ausgegangen ist. Vom Kapitel zu Kapitel erzählt dann der Vater als Ich-Erzähler die gesamte Geschichte. Dabei stehen oft Situationen im Mittelpunkt, die für die Geschichte nicht wichtig sind und beim Lesen ablenken. Nach dem fünften Mal nervte das nur noch beim Lesen.
Zeitsprünge an sich finde ich oft sehr spannend und interessant. Es sollte aber zumindest ein Satz als Überleitung zwischen diesen Sprüngen sein, damit man beim Lesen auch weiß, wo man gerade ist. Bei dieser Geschichte verzichtete die Autorin nicht nur auf die Überleitungssätze, sondern sogar auf Absätze zwischen den Zeitspannen. So gab es in einem Kapitel mindestens 3 Stellen, an denen man stocken musste und ein paar Sätze wiederholt lesen. Der Leser verliert immer wieder die Übersicht. Und wenn in den Rückblenden auch noch Kommentare aus der Heute-Sicht stehen, ist es ganz vorbei. Aus diesem Grund habe ich einige Male das Buch wieder weggelegt. Ich musste mich danach zum Lesen zwingen. Und das sollte nicht der Sinn und Zweck eines Buches sein.

Bei der Erzählung an sich werden viele Personen einem nach und nach unsympathisch - ihre Handlungen wirken entweder zu aufgesetzt oder einfach nur dumm. Mit gesundem Menschenverstand ist es schwer so zu handeln, wie einige der Hauptpersonen es tun. Emotionen hin oder her. Einige Charaktere schienen auch zu wenig durchdacht und ihre Eigenschaften widersprachen sind im Lauf des Buches, z.B. bei Laura und Alec. Diese Unstimmigkeiten kann man auch nicht mit unterschiedlichen Stimmungen oder dem Erwachsenwerden erklären. Und wenn man bei der Auflösung auf einen Hammer wartet, wird man enttäuscht. Das Ende des Beschützerdrangs ist zwar nicht ohne, aber die Vorankündigungen waren zu übertrieben.

Ein Vergleich mit American Beauty ist also völlig überzogen. Dieses Buch kann es leider nicht mal annähernd damit aufnehmen. Eine Empfehlung kann ich hier absolut nicht aussprechen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2011
Mein fahler Freund
Marion, Isaac

Mein fahler Freund


sehr gut

R ist ein Zombie, der sich in ein Mädchen namens Julie verliebt. Ein Zombie mit Gefühlen? Normalerweise gibt es so etwas nicht, aber R ist nicht normal - er verändert sich.

Mit diesem Gerüst wird eine spannende, witzige, romantische und vor allem eine wirklich neue Geschichte aufgebaut. Der Autor schafft es, dass der lebende Leser sich in einen Toten verwesenden Mann hineinversetzt fühlt. Das ist eine beachtliche Leistung!
Man erfährt wie die Zombies sind - wie sie denken, reden und "überleben". Stellenweise sind diese Beschreibungen nicht sehr appetitlich, aber so sind diese Kreaturen nun mal. Der Leser erfährt auch viel über die Welt, wie sie zu der Zeit aussieht und wie die noch lebenden Menschen in der neuen Welt zurechtkommen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr durchdacht und vielschichtiger. Es geht bei weitem nicht nur um die Zombies an sich und auch nicht nur um die Liebe, die zwischen R und Julie entsteht. Vor allem zum Ende hin gibt es Hinweise und Antworten vom Autor, die zum Nachdenken anregen.
Spannung gibt es natürlich auch, besonders im letzten Drittel. Die Romantik entspricht so gar nicht den Klischees und Twilight-Schnulzen, es ist eher zwischen den Zeilen zu lesen und durch bestimmte Sätze und Handlungen perfekt an die Situationen angepasst.

Durch den recht einfachen Schreibstil (der perfekt zu der Geschichte und dem Ich-Erzähler R passt) liest sich das Buch sehr flüssig und schnell. Die knapp 300 Seiten wirken wie 50, was nochmal beweist, dass dieses Buch wirklich gut ist. Trotz aller Untoten mit ihren Essgewohnheiten und Verwesung schafft es der Autor nicht einfach eklig oder plump zu schreiben. Selbst die "typischen" Zombieszenen kann man gut lesen.

Ich hoffe, dass es von den Zombies und/oder Isaac Marion noch mehr geben wird. Und dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen, vor allem denjenigen, die mal was Neues lesen möchte.

Bewertung vom 21.01.2011
Blutstein
Theorin, Johan

Blutstein


gut

Bei Blutstein lernen wir mehrere Familien mit ihren eigenen Geschichten und Geheimnissen kennen. Diese Geschichten werden immer aus der Sicht der jeweiligen Hauptperson erzählt - Gerlof, Per, Vendela. Gleichzeitig besteht zwischen allen diesen Geheimnissen ein Zusammenhang, der nach und nach gelüftet wird.
Dieser Steckbrief, der Klapptext und vor allem die Leseprobe haben mich sehr neugierig gemacht und ich erwartete recht viel von diesem Schweden-Krimi. Ich bin absolut kein Fan skandinavischer Literatur, aber dieses Buch versprach dies zu ändern. Leider hatte ich zu hohe Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Schweden und co. sind einfach nicht meine Buchländer.

Das Buch fing sehr spannend an. Man fing an mit zu rätseln und mit den Hauptpersonen mit zu fiebern. Der Autor schaffte es durch die drei verschiedenen Hauptcharaktere und durch stätigen Wechsel zwischen ihren Geschichten die Spannung aufzubauen.
Doch nach maximal 100 Seiten wurde das ganze sehr eintönig. Es gab meiner Meinung nach zu viele überflüssige Beschreibungen und einige Erzählstränge waren einfach uninteressant und hatten auch nicht wirklich etwas mit dem großen Ganzen zu tun. Dadurch zog sich das Buch stellenweise wie altes Kaugummi. Die Spannung und das Interesse an den Geheimnissen der Protagonisten nahmen mit jeder Seite immer weiter ab. Zusätzliche entwickelte sich bei mir zu einigen Charaktere eine Antipathie, weil sie zu lange für sehr einfache Lösungen brauchten und teilweise schon einfach dumm wirkten. Dadurch wurden einige Dinge einfach zu sehr ausgeschmückt und zu stark erläutert. So dass man sich schon selber schwer von Begriff vorkam. Ich brauche keine perfekten Genies in Büchern, aber ein wenig Menschenverstand erhoffe ich doch, außer das Buch dreht sich um entsprechende Handykaps. Bei Blutstein standen aber offensichtlich andere Dinge im Mittelpunkt.
Ich denke, der Autor hat meistens versucht auf einige Probleme unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und zum Nachdenken zu zwingen. Leider ist ihm das in diesem Buch nicht gelungen.
Trotz der Zusammenführung der Schicksale der drei Hauptpersonen, wirkte das Ganze nicht harmonisch. Irgendwas passte einfach nicht.

Sehr schade, aber leider wurde ich bei Blutstein enttäuscht. Die Grundidee hat einiges an Potenzial, das leider nicht richtig genutzt wurde.

Bewertung vom 10.01.2011
Gefangene der Dunkelheit / Fever-Serie Bd.4
Moning, Karen M.

Gefangene der Dunkelheit / Fever-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Der 4. Teil der sagenhaften Fever-Serien von Karen Marie Moning schließt direkt an den 3. Teil an. Es geht spannend und fesselnd weiter.

Mac wird von drei Unseelie-Prinzen und einem vierten Unbekannten in der Kirche vergewaltigt. Die Mauern zwischen dem Feen- und Menschenreich sind an Halloween eingestürzt und die Welt versinkt im Chaos. Die scheinbar einzige Chance der Menschheit, die Sidhe-Seherin MacKayla Lane, wurde durch die Übergriffe der Prinzen jedoch zu einer Priya (süchtig nach Feen-Sex). Doch der geheimnisvolle Barrons schafft es sie wieder ins "Leben" zurückzuholen.

Mehr schreibe ich zum Inhalt auch nicht, da sonst zu schnell die Spannung genommen werden könnte. Und bei diesem Buch wäre es viel zu schade.

Die Geschichte geht ohne Zeit- oder Handlungssprünge direkt weiter und das rasanter, spannender als in allen Teilen zuvor. Man leidet als Leser mit Mac mit und hofft auf einen positiven Ausgang der einzelnen Handlungsstränge. Beim Lesen lernt man immer mehr über die Feen und ihre Eigenarten, über die machtvollen Sidhe-Seherinnen und ihre Organisation. Auch Dani darf eine der Hauptrollen übernehmen und den Leser begeistern und zum Lachen bringen. Was ich besonders gut fand, waren einige Enthüllungen über Barrons. Auch wenn immer noch sehr viele Fragen zu seiner Person unbeantwortet sind, kleine Tipps und Eigenschaften hat uns Frau Moning verraten. Und ich muss zugeben, er wird immer stärker, kluger, emotionaler (mit Tiefgang) und natürlich erotischer für den Leser. Dabei fehlt es an Kitsch, Klischees etc. vollkommen - eine sehr nette Abwechslung also zu den vielen Bücher zurzeit.

Auch in diesem Teil bewundert man immer wieder, wie gut die Autorin alles durchdacht hat. Man hat das Gefühl, sie hat die Bücher nicht "erfunden", sondern erzählt einfach etwas Bekanntes. Dadurch liest sich das Buch noch flüssiger und leichter. Man ist kaum in der Lage es auch nur für ein paar Minuten aus den Händen zu legen. Der Schreibstil ist auch genau passend zu der 22-jährigen Ich-Erzählerin, genauso zu Dani, die für kurze Zeit das Zepter übernimmt. Man kann sich in jede Rolle und Situation direkt hineinversetzen. Und das ist das große Talent eines Schriftstellers - und Karin Marie Moning hat jede Menge davon.

Ich kann nur allen empfählen alle vier Teile der Serie zu lesen, am besten direkt hinter einander weg. Und wenn ihr am Ende von Teil 4 seid - stellt euch neben einem Boxsack. Das Ende ist nicht nur wahnsinnig spannend und ergreifend, es ist die "schlimmste" Stelle der gesamten Reihe und man kann nicht weiter Lesen! Ich habe das halbe Haus zusammengeschrien, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass die Autorin uns so etwas antun kann. Jetzt warte ich wahnsinnig gespannt auf Teil 5, das hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Das Buch also in einem Wort beschrieben: GENIAL!!!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
American Devil
Stark, Oliver

American Devil


ausgezeichnet

Ein sehr gelungenes Debüt!


Ein Serienmörder hält die New Yorker Polizei in Atem. Die Opfer: allesamt blonde Frauen Anfang zwanzig. Eine undichte Stelle erschwert die Ermittlungen von Detective Tom Harper. Denn die Zeitungen sind über sämtliche Details – die engelhaften Posen der Leichen, die entfernten Körperteile und die am Tatort verstreuten Blütenblätter – bestens informiert. Dann wird vom sechsten Mord berichtet, und das, noch ehe er passiert ist. Spätestens jetzt ist klar: Der „American Devil“ spielt ein wahrhaft teuflisches Spiel …



Dieser Klapptext verspricht schon sehr viel Spannung und man wird nicht enttäuscht.



Der Leser betrachtet die bestialischen Morde von der Sicht der Polizei, vor allem dem sehr gut beschriebenen Hauptermittler Harper, und der des Mörders. In einigen Fällen wird man sogar in die Opferrolle versetzt. Man schwankt zwischen Mitleid zu den Opfern, den Ermittlern und teils sogar zu dem Mörder. An sehr vielen Stellen wird deutlich gemacht, wie der Killer denkt und wie krank er ist. Man erfährt im Verlauf des Buches immer mehr über die Hintergründe der Mordserie und die Psyche des Mörders. Die Opfer und der Mordprozess werden nicht einfach oberflächlich blutig beschrieben, sondern zeigen auch die psychischen Aspekte. Dies wird vor allem durch die Zitate und Bilder, die der Mörder hinterlässt, deutlich. Dadurch bleibt die doch aus einigen Büchern bekannte Grundidee spannend und lesenswert.

Die Figuren sind sehr gut beschrieben. Sie sind nicht perfekt und handeln nicht immer fehlerfrei, wodurch die Geschichte sehr realistisch und nicht überzogen wirkt.

Durch den flüssigen und sehr gut lesbaren Schreibstil von Oliver Stark verschlingt man das Buch regelrecht und würde dank der gut positionierten Spannungsbögen am liebsten das gesamte Buch in einem Zug durchlesen.

Auf jeden Fall ein empfehlenswerte Lektüre, die hoffentlich nicht letzte von Stark sein wird.