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Das fünfarmige Delta, der letzte Gedichtband, den Octavio Paz veröffentlicht hat, kann als sein lyrisches Vermächtnis betrachtet werden - es sind Denkbilder einer Epoche, Bruchstücke einer großen Konfession, es ist die Summe seiner Poesie. Fünf lange Poeme - die berühmten Gedichte Sonnenstein, Weiß, Nachtstück von San Ildefenso, Noch einmal durchwacht und Charta des Glaubens - hat Octavio Paz gegen Ende seines Lebens in einem Band zusammengestellt und mit pointiert kurzen Gedichten, "winzigen Irrlichtern", eingefaßt und kontrastiert. Entstanden ist ein Ganzes, das die Gestalt eines Fächers…mehr

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Produktbeschreibung
Das fünfarmige Delta, der letzte Gedichtband, den Octavio Paz veröffentlicht hat, kann als sein lyrisches Vermächtnis betrachtet werden - es sind Denkbilder einer Epoche, Bruchstücke einer großen Konfession, es ist die Summe seiner Poesie.
Fünf lange Poeme - die berühmten Gedichte Sonnenstein, Weiß, Nachtstück von San Ildefenso, Noch einmal durchwacht und Charta des Glaubens - hat Octavio Paz gegen Ende seines Lebens in einem Band zusammengestellt und mit pointiert kurzen Gedichten, "winzigen Irrlichtern", eingefaßt und kontrastiert. Entstanden ist ein Ganzes, das die Gestalt eines Fächers oder fünfarmigen Deltas bildet.
In dieser Komposition zeigt sich, daß Octavio Paz mit seinen langen Gedichten eine von Walt Whitman über Ezra Pound und Pablo Neruda führende Tradition der Moderne produktiv fortführte: die des hymnischen Gedichts, Anrufung des Lebens, Evokation des erfüllten Augenblicks. Das Gedicht wird zu einer "Folge intensiver Momente, die nicht so sehr durch das Erzählte verbunden werden als vielmehr durch das Schweigen, die Auslassungen", wie Paz in seinem Vorwort schreibt.
Autorenporträt
Octavio Paz wurde am 31.3.1914 in Mexiko-Stadt geboren. Die Familie Paz ist indianischer und spanischer Abstammung. Der Großvater galt als herausragende Figur des mexikanischen Liberalismus, und der Vater war Mitarbeiter des Sozialrevolutionärs Zapata. Mit 17 war er Mitbegründer einer literarischen Zeitschrift und begann gleichzeitig zu publizieren. Im Laufe der Zeit erschienen zahlreiche Zeitschriften unter seiner Leitung. Nach seinem Jura- und Philosophiestudium arbeitete als Lehrer und engagierte sich politisch. 1944/45 hielt er sich als Guggenheim-Stipendiat in San Francisco und New York auf. 1946 trat er in den Auswärtigen Dienst Mexikos ein und wurde nach Paris entsandt. Hier begegnete er André Breton und arbeitete an surrealistischen Publikationen mit. 1962 wurde er zum Botschafter in Neu-Delhi ernannt. Dieses Amt legte er 1968 aus Protest gegen das Massaker an demonstrierenden Studenten in Mexiko-Stadt nieder. Ab dieser Zeit lehrte als Gastprofessor in den USA. Im Jahr 197

1 kehrte er nach Mexiko zurück, wo er, unterbrochen von Lehrtätigkeiten an nordamerikanischen Universitäten, bis zu seinem Tod am 20. April 1998 lebte.

In seinem berühmtesten Essay "Das Labyrinth der Einsamkeit" analysiert er den Komplex verschiedener Kulturen in Lateinamerika. Sein Gesamtwerk wurde 1990 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans-Jürgen Schmitt erzählt die Vorgeschichte des Bandes, dass nämlich jemand vom "Circulo de Lectores" (Bertelsmann) in Barcelona dem Dichter zum 80.Geburtstag einen Jubiläumsband aus den vier bei Suhrkamp erschienenen Langgedichten vorschlug. Paz wollte ein fünftes dabeihaben - neben "Sonnenstein", "Weiß", "Nachtstück von San Ildefonso" und "Von der Kladde zur Klarheit" noch "Charta des Glaubens". Die Zahl fünf war wichtig, da sie sich zusammensetzt aus der 3 als "Zahlensymbol unserer Kultur" und der 2 als Symbol des Ursprungspaars. So also ist das "Delta" zu seinen fünf Armen gekommen, und als Einführung und Abschluss gibt es Kurzgedichte dazu. Schmitt weist darauf hin, dass die Langgedichte ("Von der Kladde zur Klarheit" ist umbenannt in "Nocheinmal durchwacht?) weniger schwer zu lesen sind als gemeinhin angenommen, man müsse sie nur als "Wanderung" begreifen. Aus "Sonnenstein" und "Nachtstück von San Ildefonso" zitiert er, gibt gewissermaßen Proben seiner eigenen Wanderung, um Paz als "bis heute unerhört modern und unentbehrlich" zu zeigen. Dieser Band, so Schmitt, liest sich als "poetisches Vermächtnis" des 1998 gestorbenen Dichters.

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