Es gibt Stücke, die sind so zum Selbstläufer geworden, dass sie sich auf einen Satz reduzierten lassen: Die Hölle, das sind die anderen. Ein Schlüsselsatz des Existenzialismus, den wir nur allzu gerne aufgreifen, um das Leben abzuhaken. Sartre zeigt eins: Der Mensch hält es mit dem Menschen nicht
aus. Eine Erkenntnis, die während eines Krieges gefaßt, nur allzu nachvollziehbar ist. Es gibt…mehrEs gibt Stücke, die sind so zum Selbstläufer geworden, dass sie sich auf einen Satz reduzierten lassen: Die Hölle, das sind die anderen. Ein Schlüsselsatz des Existenzialismus, den wir nur allzu gerne aufgreifen, um das Leben abzuhaken. Sartre zeigt eins: Der Mensch hält es mit dem Menschen nicht aus. Eine Erkenntnis, die während eines Krieges gefaßt, nur allzu nachvollziehbar ist. Es gibt allerdings auch die Erkenntnis, dass man sich überall hin mitnimmt. In der Geschlossenen Gesellschaft steckt die Wahrheit, dass für jeden ein Zimmer bereitsteht, in dem man erwartet wird. Das Zimmer trägt man mit sich rum, richtet es ein, während man lebt. Die Abrechnung findet bei Sartre in einem merkwürdigen Hotel statt. Oder ist es gar kein Hotel? Ein Hospiz? Ein Altenheim? Die Hölle? Der Himmel? Über Glück oder Unglück entscheidet der Mensch nicht selber. Das Urteil spiegelt sich auf einer bewegten Wasseroberfläche, in den anderen ab, in denen, die auch noch da sind, in denen, die vergessen wurden, in denen, die zu viel mit auf den Weg bekommen haben. Auch in uns selbst. Die Geschlossene Gesellschaft ist das Spiegelkabinett der Seele. Hoffnungen und Niederlagen enden darin, dass nichts mehr bewegen wird, dass einem nur die Zeit bleibt, über alles immer und immer wieder nachzudenken.