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Catull lebte in einer Zeit des Übergangs (etwa 84-54 v. Chr.), am Ende der römischen Republik. Er stand unter dem Einfluss hellenistischer Dichtung, aber trotz mannigfacher inhaltlicher und formaler Anklänge ist seine charakteristische Individualität, sein respektlos-zarter, »moderner« Ton in allen bedeutenden Gedichten vernehmbar. Und es ist kein Wunder, dass er in der europäischen Literatur viele (heimliche) Nachahmer fand - und seit über 2000 Jahren immer wieder neue (junge) Leser.Sprachen: Deutsch, Latein

Produktbeschreibung
Catull lebte in einer Zeit des Übergangs (etwa 84-54 v. Chr.), am Ende der römischen Republik. Er stand unter dem Einfluss hellenistischer Dichtung, aber trotz mannigfacher inhaltlicher und formaler Anklänge ist seine charakteristische Individualität, sein respektlos-zarter, »moderner« Ton in allen bedeutenden Gedichten vernehmbar. Und es ist kein Wunder, dass er in der europäischen Literatur viele (heimliche) Nachahmer fand - und seit über 2000 Jahren immer wieder neue (junge) Leser.Sprachen: Deutsch, Latein
Autorenporträt
Michael von Albrecht, geb. 1933, studierte in Stuttgart, Tübingen und Paris Musik, Klassische Philologie und Indologie. Nach der Promotion 1959 und der Habilitation 1963 lehrte er in Heidelberg als Ordinarius für Klassische Philologie (1964-98) und als Gastprofessor in Amsterdam und USA. Ehrendoktor der Aristoteles-Universität in Thessaloniki (1998), Rußlanddeutscher Kulturpreis (1991), Praemium Classicum Clavarense 2000. Mitglied mehrer Akademien und Fachzeitschriftenredaktionen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.1996

Catulli Carmina
Übersetzt von Michael von Albrecht

Die Gedichte des C. Valerius Catullus (etwa 84 bis 54 vor Christus) beeindrucken auch heute noch durch die Kraft ihrer Empfindungen und den Rang ihrer Artikulation. Die Passion einer Liebe, die Trauer um den Bruder, die Landschafts- und Naturschilderungen, die Invektiven gegen verhaßte Personen, die kunstvollen Gestaltungen mythologischer Themen im Banne hellenistischer Vorbilder - all dies entstand in einer Epoche des Wandels der Werte und der Mentalitäten, in einer Zeit der Emanzipation wie der Individualisierung, des Durchbruchs neuer, vitaler künstlerischer Energien und Formen. Catulls Verse genießen so gerade in der Gegenwart hohe Aktualität. Sie faszinierten Ezra Pound wie Thomas Wolfe, Thornton Wilder wie Heimito von Doderer, inspirierten Carl Orff wie Wolfgang Fortner.

Es hängt mit der Eigenart der lateinischen Sprache, ihrer oft lapidaren Wucht, aber auch mit Catulls teils äußerst subtilen, teils geradezu ordinären Formulierungen zusammen, daß Übertragungen seiner Gedichte so schwierig sind. Max Brod ist bekanntlich an dieser Aufgabe gescheitert. Michael von Albrecht, der angesehene Heidelberger Latinist, reiht sich nun mit der wohl ersten deutschen Prosa-Gesamtübersetzung in die Kette der Vermittler ein. Er unternimmt es, die Verse möglichst wortgetreu und sinngemäß in ein klares Deutsch zu übertragen. Wenn es von Albrechts Ziel war, "den suggestiven Lakonismus der Poesie" nicht zu verwässern, so hat er dies in den meisten Fällen erreicht.

Der Übersetzung wurden wertvolle Anmerkungen und Hilfen beigegeben. Das Nachwort variiert die einschlägige Partie der informationsreichen "Geschichte der römischen Literatur" (1992) des Verfassers. Erwünscht wären genauere Erklärungen von Catulls großenteils ungewöhnlichen Versmaßen. Über dessen Wirkung und Nachleben wird man in Otto Weinreichs vergleichbarem Taschenbuch von 1960 ausführlicher informiert. KARL CHRIST

C. Valerius Catullus: "Sämtliche Gedichte". Lateinisch / Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Michael von Albrecht. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1995. 246 S., br., 10,- DM.

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Die Gedichte des C. Valerius Catullus (etwa 84 bis 54 vor Christus) beeindrucken auch heute noch durch die Kraft ihrer Empfindungen und den Rang ihrer Artikulation. Die Passion einer Liebe, die Trauer um den Bruder, die Landschafts- und Naturschilderungen, die Invektiven gegen verhasste Personen, die kunstvollen Gestaltungen mythologischer Themen im Banne hellenistischer Vorbilder - all dies entstand in einer Epoche des Wandels der Werte und der Mentalitäten, in einer Zeit der Emanzipation wie der Individualisierung, des Durchbruchs neuer, vitaler künstlerischer Energien und Formen. Catulls Verse genießen so gerade in der Gegenwart hohe Aktualität. Sie faszinierten Ezra Pound wie Thomas Wolfe, Thornton Wilder wie Heimito von Doderer, inspirierten Carl Orff wie Wolfgang Fortner.

Es hängt mit der Eigenart der lateinischen Sprache, ihrer oft lapidaren Wucht, aber auch mit Catulls teils äußerst subtilen, teils geradezu ordinären Formulierungen zusammen, dass Übertragungen seiner Gedichte so schwierig sind. Max Brod ist bekanntlich an dieser Aufgabe gescheitert. Michael von Albrecht, der angesehene Heidelberger Latinist, reiht sich (...) in die Kette der Vermittler ein. Er unternimmt es, die Verse möglichst wortgetreu und sinngemäß in ein klares Deutsch zu übertragen. Wenn es von Albrechts Ziel war, "den suggestiven Lakonismus der Poesie" nicht zu verwässern, so hat er dies in den meisten Fällen erreicht. Der Übersetzung wurden wertvolle Anmerkungen und Hilfen beigegeben. Frankfurter Allgemeine Zeitung…mehr