Karl R. Popper (1902 - 1994) war einer der einflußreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Er hat die Wissenschaftstheorie, die Diskussion um das Leib-Seele-Problem und das politische Denken maßgeblich beeinflußt. Dieser Band führt mit zentralen Texten Poppers in dessen Denken ein. Er macht deutlich, wie klar der Philosoph schwierige Fragen analysieren und wie verständlich und einfach er schreiben konnte.
»Poppers intellektuelle Unabhängigkeit - die in unseren Tagen allein schon ans Wunderbare grenzt - ist zweifellos das Ergebnis von Poppers Idee der Kritik, der Suche nämlich nach Fehlern, aus denen wir am meisten lernen können.« Die Zeit
»Poppers intellektuelle Unabhängigkeit - die in unseren Tagen allein schon ans Wunderbare grenzt - ist zweifellos das Ergebnis von Poppers Idee der Kritik, der Suche nämlich nach Fehlern, aus denen wir am meisten lernen können.« Die Zeit
Einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts
Sir Karl Raimund Popper, 1965 von Queen Elizabeth II. in den englischen Adelsstand erhoben, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Warum Popper als einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts gilt, zeigt das Lesebuch Alle Menschen sind Philosophen auf eine geradezu freundliche Art und Weise.
Feind jeder Ideologie
Ein Kernstück der Philosophie Poppers ist die Annahme, dass jeder Mensch - und nicht etwa nur der Berufsphilosoph - Erwartungen und Einstellungen dem Leben und dem Tod gegenüber entwickelt, die mit vollem Recht philosophisch genannt werden können. Die Bescheidenheit, die sich in dieser Haltung ausdrückt, bestimmte Poppers gesamtes Werk. Sie verdankt sich nicht zuletzt auch einem Schlüsselerlebnis: Als 17-Jähriger wurde Popper, selbst Kommunist, Zeuge einer Schießerei kommunistischer Aktivisten mit der Polizei, bei der acht seiner Freunde ums Leben kamen. Er wandte sich in der Folge von Kommunismus und Marxismus und schließlich von jeder Theorie ab, die ein Kriterium nicht erfüllte: durch Erfahrung widerlegbar zu sein. Popper zufolge muss jede These, so sie wenigstens eine vorläufige Geltung erlangen will, benennen können, durch welches konkrete Geschehen sie sich als falsch erweisen würde.
Sokratische Grundhaltung
Wie sich diese sokratische Grundhaltung im Denken Poppers niederschlug, lässt sich anhand dieses Bandes wunderbar nachvollziehen. In drei großen Abschnitten finden sich Passagen aus Poppers Werk, die die Konsequenz ebenso wie die Beweglichkeit seines Geistes dokumentieren. Erkenntnistheorie, Politische Philosophie, Evolutionstheorie, Geschichtsphilosophie - auf all diesen Gebieten hat Popper Substanzielles zu sagen. Dass die großen Bögen im Rahmen dieses Lesebuchs nur angedeutet werden können, versteht sich von selbst. Aber gerade deshalb ist diese Form vielleicht die beste Möglichkeit, vom Philosophen selbst eine Einführung in sein Denken zu erhalten.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Sir Karl Raimund Popper, 1965 von Queen Elizabeth II. in den englischen Adelsstand erhoben, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Warum Popper als einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts gilt, zeigt das Lesebuch Alle Menschen sind Philosophen auf eine geradezu freundliche Art und Weise.
Feind jeder Ideologie
Ein Kernstück der Philosophie Poppers ist die Annahme, dass jeder Mensch - und nicht etwa nur der Berufsphilosoph - Erwartungen und Einstellungen dem Leben und dem Tod gegenüber entwickelt, die mit vollem Recht philosophisch genannt werden können. Die Bescheidenheit, die sich in dieser Haltung ausdrückt, bestimmte Poppers gesamtes Werk. Sie verdankt sich nicht zuletzt auch einem Schlüsselerlebnis: Als 17-Jähriger wurde Popper, selbst Kommunist, Zeuge einer Schießerei kommunistischer Aktivisten mit der Polizei, bei der acht seiner Freunde ums Leben kamen. Er wandte sich in der Folge von Kommunismus und Marxismus und schließlich von jeder Theorie ab, die ein Kriterium nicht erfüllte: durch Erfahrung widerlegbar zu sein. Popper zufolge muss jede These, so sie wenigstens eine vorläufige Geltung erlangen will, benennen können, durch welches konkrete Geschehen sie sich als falsch erweisen würde.
Sokratische Grundhaltung
Wie sich diese sokratische Grundhaltung im Denken Poppers niederschlug, lässt sich anhand dieses Bandes wunderbar nachvollziehen. In drei großen Abschnitten finden sich Passagen aus Poppers Werk, die die Konsequenz ebenso wie die Beweglichkeit seines Geistes dokumentieren. Erkenntnistheorie, Politische Philosophie, Evolutionstheorie, Geschichtsphilosophie - auf all diesen Gebieten hat Popper Substanzielles zu sagen. Dass die großen Bögen im Rahmen dieses Lesebuchs nur angedeutet werden können, versteht sich von selbst. Aber gerade deshalb ist diese Form vielleicht die beste Möglichkeit, vom Philosophen selbst eine Einführung in sein Denken zu erhalten.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)