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Für Avi Primor steht fest: Alle Lösungsansätze im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sind bisher gescheitert, weil niemand den Mut hatte, sie gegen die Extremisten auf beiden Seiten durchzusetzen. Der amerikanische Präsident Barack Obama, so der erfahrene israelische Diplomat, hat aber genug Charisma und Macht, endlich eine Lösung herbeizuführen - allerdings wird ihm dies nicht allein gelingen.Unterstützung muss von der EU, vor allem aus Frankreich und Deutschland kommen, zumal die Europäer ein vitales Interesse daran haben sollten, den gefährlichen Konflikt zwischen Israel und…mehr

Produktbeschreibung
Für Avi Primor steht fest: Alle Lösungsansätze im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sind bisher gescheitert, weil niemand den Mut hatte, sie gegen die Extremisten auf beiden Seiten durchzusetzen. Der amerikanische Präsident Barack Obama, so der erfahrene israelische Diplomat, hat aber genug Charisma und Macht, endlich eine Lösung herbeizuführen - allerdings wird ihm dies nicht allein gelingen.Unterstützung muss von der EU, vor allem aus Frankreich und Deutschland kommen, zumal die Europäer ein vitales Interesse daran haben sollten, den gefährlichen Konflikt zwischen Israel und Palästina zu entschärfen. Primor fordert konkret die Ablösung der israelischen Besatzer im Westjordanland durch eine internationale Schutztruppe unter europäischer Leitung. Das Ziel der konzertierten europäischen Aktion muss es sein, die Sicherheitsbedürfnisse von Israelis und Palästinensern zu befriedigen. Nur so kann Israel nach Meinung von Avi Primor einem Friedensvertrag zustimmen.
Autorenporträt
Avi Primor ist Diplomat und Publizist. Er war Botschafter des Staates Israel u. a. in Deutschland und bei der Europäischen Gemeinschaft. Seit seiner Zeit in Bonn (1993 bis 1999) ist er eine der wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs. Heute lehrt Primor an der Privatuniversität IDC in Herzliya/Israel. Der unbequeme, stets konstruktive Autor ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.07.2010

Israels Dilemma
ist lösbar
Avi Primor spricht den Deutschen
eine wichtige Rolle zu
Auch in finsteren Zeiten finden sich immer noch ein paar Optimisten. Manche sind Optimisten aus Neigung, manche aus Naivität, doch es gibt auch solche, die ihre unerschütterliche Hoffnung aus einem Erfahrungsschatz plus visionärer Kraft schöpfen können. Zu letzteren zählt Avi Primor, der frühere israelische Botschafter in Deutschland. Er glaubt an das Gute, also den Frieden in Nahost, und er kann das gut begründen.
Seinen „Standpunkt“ hat er erklärt, mit einer doppelten Programmatik im Titel: „Frieden in Nahost ist möglich. Deutschland muss Obama stärken“. Kluge Gedanken macht er sich darin jenseits aller aktuell-politischen Einwände. Und am Ende kommt er zum paradox klingenden Diktum, dass der Nahe Osten „für eine dauerhafte Friedenslösung noch nie so reif war wie heute“.
Natürlich kennt und benennt auch Primor die Probleme: eine israelische Führung, die keinerlei ernste Anstrengungen in Richtung Frieden unternimmt; ein palästinensisches Lager, dass wenig Vertrauen einflößt mit seinem Dauerkonflikt zwischen der Fatah und der Hamas; eine US-Regierung, die selbst unter Präsident Barack Obama „ein Riese an eisernen Ketten ist“; und schließlich eine Europäische Union, der es „an Wagemut, Initiative und Willen fehlt“.
Doch all diese Einwände wendet er zum Positiven: Einerseits legt er ganz rational die Zwänge zum Friedensschluss dar – inklusive eines Ausgleichs mit Syrien. Andererseits fügt er die Scherben, die auf den Verhandlungstischen liegen, neu zusammen. Manches scheint dabei passend zusammengeschmirgelt – aber das ist das Recht des Visionärs.
Primor definiert vor allem Europas Rolle neu – nicht mehr im Windschatten der USA, sondern gewissermaßen Schatten spendend. Er plädiert für eine von der EU geführte Truppe, die Israel die einzig wichtige Garantie geben soll: Sicherheit. Auch wenn Deutschland aufgrund der historischen Belastungen keine Soldaten schicken wolle (was Primor für ein deutsches und kein israelisches Problem hält), sei hier deutsche Initiative und Führung vonnöten. Bis dahin ist es realpolitisch gewiss noch ein sehr weiter Weg. Doch Primors Buch macht Mut, und das ist viel in diesen Zeiten. PETER MÜNCH
AVI PRIMOR: Frieden in Nahost ist möglich. Deutschland muss Obama stärken. Edition Körber Stiftung, Hamburg 2010. 93 Seiten, 10 Euro.
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