Die Welt ist im Umbruch und steuert auf einen "Weltsystemcrash" zu, wie Max Otte in seinem Buch schreibt. Ein Funken genügt und die Krisenherde in der Welt münden schnell in eine noch größere Katastrophe. Aber es gibt vielleicht Auswege und so beschreibt Otte wie eine "finanzielle Arche" aussehen
kann, um das eigene Vermögen bestmöglich zu retten. Er empfiehlt konkret, wie man sich jetzt…mehrDie Welt ist im Umbruch und steuert auf einen "Weltsystemcrash" zu, wie Max Otte in seinem Buch schreibt. Ein Funken genügt und die Krisenherde in der Welt münden schnell in eine noch größere Katastrophe. Aber es gibt vielleicht Auswege und so beschreibt Otte wie eine "finanzielle Arche" aussehen kann, um das eigene Vermögen bestmöglich zu retten. Er empfiehlt konkret, wie man sich jetzt vorbereiten sollte und welche Kapitalanlagen für die kommende Krise geeignet sind.
Otte analysiert, wie sich die Welt in den letzten Jahrzehnten radikal geändert hat und dass es mehr Krisenherde denn je gibt. Es scheint, dass die Phase der Globalisierung zu Ende geht und der Nationalstaat wieder in den Vordergrund rückt (z.B. die "America First"-Strategie der USA). China setzt mit seiner "Neuen Seidenstraße" dagegen weiterhin auf globale Expansion und will die USA als stärkste Wirtschaftsmacht ablösen. Otte fragt, ob das Imperium USA seinem Ende zu geht und ob Trump mit seinen Handelskriegen wirksam dagegen halten kann. Nur eines ist sicher: Einen Gewinner wird es nicht geben.
Den Schwerpunkt des Buches legt Otte aber auf konkrete, ungelöste Probleme, wie z.B. die unbewältigte Finanzkrise, den Abstieg der Mittelschicht, die Herrschaft der Superreichen, und den zunehmenden Populismus. Europa steht vor der Zerreißprobe und die Zerstrittenheit und Wehrlosigkeit der Akteure werden - da ist sich Otte sicher - in ein Euro-Desaster münden. Ein großer Verlierer wird dabei Deutschland sein und seinen Wohlstand vollständig einbüßen. Für die Weltpolitik sieht Otte drei Zukunftsszenarien, wobei auch eine große militärische Auseinandersetzung nicht unwahrscheinlich ist.
Nur ein kleiner Teil des Buches (rd. 100 Seiten) befasst sich mit der konkreten Krisenvorsorge. Der Autor beschreibt, wie man sich auf den Katastrophenfall vorbereiten kann (z. B. Bevorratung bei Lebensmitteln, Wasser, und Medikamenten), sein Vermögen in einer Bilanz übersichtlich strukturiert, einen Einnahmen- und Ausgabenplan entwickelt und sich strategisch für die Krise diversifizieren sollte (z. B. Bargeld, Gold und Edelmetalle, Aktien, Anleihen und Devisen). Dass Otte Immobilien als sinnvolle Sachwertanlage hinterfragt, mag manchen vielleicht überraschen, ist aber vor dem Hintergrund des "Klumpenrisikos" und der mangelnden Mobilität durchaus berechtigt. Seine Ausführungen sind praxisnah und konkret und eine wirkliche Hilfestellung bei der Entwicklung einer eigenen Krisenstrategie. Besonders in diesem Teil des Buches, haben mich aber leider die ständigen Verweise auf seine (angeblich) so erfolgreichen Fonds und bisherigen Bücher ziemlich genervt. Es ist aus meiner Sicht durchaus legitim, dies kurz zu erwähnen, aber nicht laufend und dann noch unter Angabe der WKN. Das ist Werbung pur und lässt bei mir Zweifel an den sonstigen Empfehlungen aufkommen.
Übrigens: Ottes von ihm selber hoch gelobter Vermögensbildungsfonds hat übrigens zwischen Mitte 2014 und 2019 gerade einmal 11 % Zuwachs generiert (abzüglich Ausgabeaufschlag und jährliche Verwaltungskosten)...
Insgesamt sind Ottes Analysen allgemein verständlich, ausführlich ohne langatmig zu sein, nachvollziehbar und mit vielen Quellen untermauert. Sie sind ein wertvoller Beitrag zum Verständnis der geopolitischen Entwicklungen und lassen bei mir (leider) keinen Zweifel aufkommen: Wir steuern wirklich auf einen Weltsystemcrash zu. Die Frage ist nur, welcher Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen wird und was danach kommt. Wie wird die neue Weltordnung aussehen? Wird es eine Währungsreform geben? Wird Bargeld und Gold verboten? Genau diese Fragen machen die persönliche finanzielle Krisenvorsorge aber so schwierig, sodass man zur Zeit mit allem rechnen und mit seinen Anlagen breit aufgestellt sein muss... und am besten morgen das Land verlassen kann.