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1953: Kurz nach Stalins Tod erschütterte der Aufstand des 17. Juni das Selbstverständnis des Ulbricht-Regimes, und auch in der Tschechoslowakei brachen Unruhen aus. Der Gefahr weiterer spontaner Entladung sozialer Interessenkonflikte versuchte Moskau durch eine kontrolierte "Entstalinisierung" vorzubeugen. Die Verdammung Stalins auf dem XX. Parteitag der KPdSU markierte 1956 den Höhepunkt dieser Beschwichtigungspolitik.
Schon 1956 zeigte sich in Polen und Ungarn, dass die Krise des Systems der sozialen Zwangsordnung mit internen Herrschaftsmitteln nicht zu entschärfen war. Die soziale Krise
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Produktbeschreibung
1953: Kurz nach Stalins Tod erschütterte der Aufstand des 17. Juni das Selbstverständnis des Ulbricht-Regimes, und auch in der Tschechoslowakei brachen Unruhen aus. Der Gefahr weiterer spontaner Entladung sozialer Interessenkonflikte versuchte Moskau durch eine kontrolierte "Entstalinisierung" vorzubeugen. Die Verdammung Stalins auf dem XX. Parteitag der KPdSU markierte 1956 den Höhepunkt dieser Beschwichtigungspolitik.

Schon 1956 zeigte sich in Polen und Ungarn, dass die Krise des Systems der sozialen Zwangsordnung mit internen Herrschaftsmitteln nicht zu entschärfen war. Die soziale Krise eskalierte vielmehr und erfasste unmittelbar die politische Sphäre. Die nationalen Variationen der "Untergangskrise des Kommunismus" (Jerzy Holzer, Warschau) oder seiner "Konsolidierungskrise"(Egbert Jahn, Mannheim), wie sie heute kontrovers beurteilt wird, werden auf der Grundlage von Quellen aus insgesamt zwanzig Archiven in Ungarn, Polen, der DDR und der Tschechoslowakei im Zeitraum nach Stalins Tod 1953 bis zum Ungarischen Volksaufstand 1956 vorgestellt. Die vergleichende Perspektive eröffnet einen neuen Blick für Asymmetrien zwischen den Herrschaftssystemen, Asymmetrien, die unmittelbaren Einfluss auf die Geschichte des politischen Kommunismus hatten und wegen ihrer Wechselwirkungen bei der Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit (und deren Auswirkung auf die jeweilige Nationalgeschichte) auch heute noch von aktueller Bedeutung sind.
Autorenporträt
Jan Foitzik, Dr. phil., geb. 1948, ist Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Außenstelle Berlin.