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Die frühen Jahre des Nationalsozialismus in München und dessen Auswirkung auf die Familien Pringsheim und Mann.Seit Hedwig Pringsheim wählen darf, wählt sie sozialdemokratisch. So ist es nicht verwunderlich, dass sie den stetigen Aufstieg der Nationalsozialisten mit großer Sorge verfolgt. Und mit dieser Sorge sollte sie recht behalten, denn mit der »Machtergreifung« Hitlers im Januar 1933 wirkt die Politik zunehmend zerstörerisch auf ihre Familie ein: Im April 1933 wird der Sohn Peter Pringsheim auf Grund des sog. »Berufsbeamtengesetz« entlassen; fast zur selben Zeit erhält Sohn Heinz als…mehr

Produktbeschreibung
Die frühen Jahre des Nationalsozialismus in München und dessen Auswirkung auf die Familien Pringsheim und Mann.Seit Hedwig Pringsheim wählen darf, wählt sie sozialdemokratisch. So ist es nicht verwunderlich, dass sie den stetigen Aufstieg der Nationalsozialisten mit großer Sorge verfolgt. Und mit dieser Sorge sollte sie recht behalten, denn mit der »Machtergreifung« Hitlers im Januar 1933 wirkt die Politik zunehmend zerstörerisch auf ihre Familie ein: Im April 1933 wird der Sohn Peter Pringsheim auf Grund des sog. »Berufsbeamtengesetz« entlassen; fast zur selben Zeit erhält Sohn Heinz als Musikkritiker Berufsverbot; Sohn Klaus, seit September 1931 Kapellmeister in Tokio, kann einen Besuch bei den Eltern nicht mehr riskieren und der »Protest der Richard-Wagner-Stadt München« zwingt die Familie Mann ins Exil. Als den Pringsheims dann im Juni mitgeteilt wird, dass sie ihre beiden Häuser in der Arcisstraße »zum Heile Hitlers« verkaufen und räumen müssen, müssen sie sich auch in ihremeigenen Lebensumfeld völlig neu orientieren. Auf diese Schicksalsschläge reagiert der Vater Alfred Pringsheim zunehmend mit Depressionen. Es liegt nun an Hedwig durch ruhige Besonnenheit und vernünftiges Handeln ein Minimum an Lebensqualität für alle wieder herzustellen.
Autorenporträt
Hedwig Pringsheim (1855-1942) war die Tochter der bekannten Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, Ehefrau des Mathematikprofessors und Kunstmäzens Alfred Pringsheim und Mutter der seit 1905 mit Thomas Mann verheirateten Katja Mann (1883-1980).
Rezensionen
»Ein einzigartiger Schatz für Alle, die sich umfassend für die Familie Mann interessieren.« (Judith Leister, SR2 Kulturradio, 25.02.2020)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In zwei Bänden sind nun nicht nur die Tagebücher Hedwig Pringsheims aus den Jahren 1885 bis 1897 erschienen, sondern auch ihre zwischen 1933 und 1941 verfassten Briefe an Katia Mann von Dirk Heißerer unter dem Titel "Mein Nachrichtendienst" herausgegeben worden, berichtet Rezensent Stephan Speicher. Der Kritiker liest die Schriften zwar mit Interesse, muss aber durchaus gestehen, dass er sich streckenweise ein wenig gelangweilt hat: In den Tagebüchern erfährt er etwa, wie die "Grand Dame" der Prinzenregentenzeit und Schwiegermutter Thomas Manns, Gäste empfing, Theater- und Opernbesuche knapp bewertete oder auch, wann ihre Menstruation einsetzte - so bekommt Speicher zwar einen Eindruck von den Lebensformen der Oberschicht, allzu viel Persönliches liest er allerdings nicht. Auch die von Dirk Heißerer sorgfältig editierten und erläuterten, im Exil verfassten Briefe an ihre Tochter Katia verraten nicht wesentlich mehr, konstatiert der Kritiker, der hier zwar interessiert und erstaunt Hedwigs Ansichten über Hitler und Judentum liest, aber dennoch private Einblicke vermisst. Nichtsdestotrotz hat sich der Rezensent mit den Schriften der eigensinnigen und charmanten Dame durchaus amüsiert.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Eintragungen sind oft kurz, (...) aber sie lassen erkennen, wie die bürgerliche Weltordnung (...) zusammenbricht. So ist gerade dieser Band eine ebenso ernüchternde wie ergiebige Lektüre.« (Stefana Sabin, NZZ am Sonntag, 28.11.2021) »Die Herausgeberin Christina Herbst hat diese Mammut-Aufgabe, zu der nicht zuletzt die Entzifferung und die Transkription von Pringsheims handschriftlichen Eintragungen gehörten, (...) in weniger als zehn Jahren bewältigt.« (Rolf Löchel, literaturkritik.de, 17.12.2021) »Humor selbst in widrigsten Situationen: Das ist ein Markenzeichen der Tagebuch-Schreiberin Hedwig Pringsheim.« (Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 27.01.2022) »der neunte und letzte Band einer umfangreichen, mustergültig besorgten Edition im Wallstein-Verlag, die auf die Familie Mann mehr als nur einen Seitenblick wirft und für die Thomas-Mann-Forschung eine unerlässliche Quelle bedeutet.« (Gerhard Zeillinger, Der Standard, 18.04.2022) »Hedwig Pringsheim ist vor allem bekannt gewesen, weil sie die Schwiegermutter von Thomas Mann war. (...) Als Tagebuchschreiberin aber ist sie dem Literaturnobelpreisträger in nichts nachgestanden« (Judith Leister, SR2 KulturRadio, 27.07.2022) »ein monumentales Unternehmen« (Holger Pils, Germanistik, Bd. 63 Heft 1-2 (2022))