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Mit der vorliegenden Darstellung verbindet sich der Versuch, in kompakter, verdichteter Form die Geschichte der ersten deutschen Demokratie unter besonderer Berücksichtigung innenpolitischer Geschehenszusammenhänge darzustellen. Wohl existierte die Weimarer Republik lediglich vierzehn Jahre, doch vollzogen sich indieser kurzen Zeitspanne zwischen der Novemberrevolution des Jahres 1918 und der nationalsozialistischen »Machtergreifung« 1933 zahlreiche, teils hochkomplexe Ereignisse, die dem Leser eingebettet in die zentralen politischen Entwicklungslinien in diesem Band unter Berücksichtigung der aktuellen Forschung näher gebracht werden sollen.…mehr

Produktbeschreibung
Mit der vorliegenden Darstellung verbindet sich der Versuch, in kompakter, verdichteter Form die Geschichte der ersten deutschen Demokratie unter besonderer Berücksichtigung innenpolitischer Geschehenszusammenhänge darzustellen. Wohl existierte die Weimarer Republik lediglich vierzehn Jahre, doch vollzogen sich indieser kurzen Zeitspanne zwischen der Novemberrevolution des Jahres 1918 und der nationalsozialistischen »Machtergreifung« 1933 zahlreiche, teils hochkomplexe Ereignisse, die dem Leser eingebettet in die zentralen politischen Entwicklungslinien in diesem Band unter Berücksichtigung der aktuellen Forschung näher gebracht werden sollen.
Autorenporträt
Hendrik Thoß, geb. 1969, ist als wiss. Mitarbeiter an der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Technischen Universität Chemnitz tätig. Promotion im Jahr 2002. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der deutschen Geschichte nach 1945.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2008

Wenige Demokraten

Der ersten deutschen Demokratie sind nach 1945 vielerlei Kennzeichnungen zuteil geworden: "Republik ohne Republikaner", "ungeliebte" oder "überforderte" Republik, "improvisierte Demokratie" oder "Instabilitätsrepublik". Hendrik Thoß fügt eine weitere hinzu: "Demokratie ohne Demokraten?" Diese Titulatur versieht er mit einem Fragezeichen, denn selbstverständlich war die Weimarer Republik keine Demokratie ohne Demokraten - nur waren es deren zu wenige, die engagiert für Sicherung und Erhaltung der parlamentarischen Demokratie eintraten. Thoß will nicht mehr bieten als eine Überblicksdarstellung. Mit Kenntnis des Forschungsstandes schildert er in flüssigem Erzählduktus die drei Phasen der kurzen Geschichte Weimar-Deutschlands, die turbulente Anfangsphase bis 1923, die Jahre der relativen Stabilisierung und die "Zerstörung der Republik 1930 bis 1933". Einzelne sachliche Ungenauigkeiten fallen nicht weiter ins Gewicht, aber der mit der Chronologie nicht vertraute Leser dürfte gelegentlich Mühe haben zu folgen, so etwa, wenn von Locarno die Rede ist, ehe die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten zur Sprache kommt. Im Anschluss an die Darlegungen über die Mittelperiode informiert Thoß in drei kurzen Kapiteln über den Föderalismus in der Weimarer Zeit, über die politische Kultur und über die sich rasant entfaltende Massenkultur. Auf jeweils nur wenigen Seiten kann es um nicht mehr als um einige Schlaglichter gehen, aber immerhin werden wesentliche Entwicklungstendenzen und Sachverhalte knapp thematisiert. Dabei gilt das besondere Interesse des Autors den Systemgegnern von der extremen Linken und extremen Rechten, denen er mit Recht den Verfall der politischen Kultur in Deutschland anlastet. Doch das Scheitern der ersten deutschen Demokratie erklärt er nicht auf die eine oder andere Weise monokausal, sondern er sieht ein komplexes Ursachengeflecht. (Hendrik Thoß: Demokratie ohne Demokraten? Die Innenpolitik der Weimarer Republik. Bebra Verlag, Berlin 2008. 207 S., 19,90 [Euro]. )

EBERHARD KOLB

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