Wenn das politische Zeitgeschehen in einen Kriminalroman eingreift, brilliert er immer dann, wenn er uns vor Augen führt, wie haarscharf wir entweder an einer Katastrophe entgangen sind, oder wie die Welt ein völlig anderes Gesicht bekommen hätte, wenn ein Attentat, ein Mordanschlag gelungen wäre.
So widmet Frederik Forsyth im Schakal einem Attentat auf De Gaulle seine ganze Aufmerksamkeit oder…mehrWenn das politische Zeitgeschehen in einen Kriminalroman eingreift, brilliert er immer dann, wenn er uns vor Augen führt, wie haarscharf wir entweder an einer Katastrophe entgangen sind, oder wie die Welt ein völlig anderes Gesicht bekommen hätte, wenn ein Attentat, ein Mordanschlag gelungen wäre. So widmet Frederik Forsyth im Schakal einem Attentat auf De Gaulle seine ganze Aufmerksamkeit oder webt um die Liquidierung Bin Ladens vor 9/11 in Der Rächer ein Netz von Morden und CIA-Machenschaften. Beide Attentate scheitern mit unterschiedlichen Auswirkungen. Philip Kerr spielt in seinem Roman mit dem Genre. Er führt den Leser in die Irre, erschafft ein überzeugendes Motiv für den mutmaßlichen Attentäter JFKs versetzt die gesamte Handlung in die sich überstürzenden politischen Umwälzungen Anfang der Sechziger und bietet gleichzeitig eine mögliche Erklärung, warum das Attentat schließlich doch durchgeführt wurde. Dann jedoch kommt es zur überraschenden Wende. Einem politischen Handel. Der Tag X ist ein packender Thriller von der Art, daß man zwar weiß, wie es war, es so aber auch hätte sein können.