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Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium - Deelmann, Thomas
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Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Vom "System von der Leyen" und einem Buddy-Netzwerk war die Rede, von untereinander zugeschusterten Aufträgen und von Beratern, die von Beamten kaum noch zu unterscheiden waren: Alles so irritierend, dass der eingesetzte Untersuchungsausschuss in 40 Sitzungen 41 Zeugen befragen und 4.700 Ordner mit Beweismaterial sichten musste.Aus beratungsfachlicher Perspektive arbeitet Thomas Deelmann die Affäre auf. Neben dem Beratermarkt im öffentlichen Sektor, beteiligten Akteuren und Kontrollinstanzen werden die…mehr

Produktbeschreibung
Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Vom "System von der Leyen" und einem Buddy-Netzwerk war die Rede, von untereinander zugeschusterten Aufträgen und von Beratern, die von Beamten kaum noch zu unterscheiden waren: Alles so irritierend, dass der eingesetzte Untersuchungsausschuss in 40 Sitzungen 41 Zeugen befragen und 4.700 Ordner mit Beweismaterial sichten musste.Aus beratungsfachlicher Perspektive arbeitet Thomas Deelmann die Affäre auf. Neben dem Beratermarkt im öffentlichen Sektor, beteiligten Akteuren und Kontrollinstanzen werden die entscheidenden Szenarien ausgeleuchtet.- Die Ausgangssituation: Hintergründe, Verfehlungen, öffentliche Kritik- Die Aufarbeitung: im Untersuchungsausschuss und medial - chronologisch nachgezeichnet- Die Auswirkungen: Marktentwicklung, Professionalisierung, VerbesserungenEin prägnanter Einblick in ein dysfunktionales System mit konkreten Empfehlungen für das Beratungsprojektmanagement auf beiden Seiten. Und mit neuen Impulsen, um externe Expertise produktiv mit verantwortungsvollem Verwaltungshandeln zu verbinden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Chronik der Berateraffäre
Einblicke in eine verschwiegene Branche

Es war zwar nicht der ganz große Skandal. Dennoch kamen im Zuge der Berateraffäre im Verteidigungsministerium Dinge ans Licht, die bei der Vergabe von externen Berateraufträgen falsch gelaufen sind und erhebliche Zweifel am Gebaren vieler Beteiligten säten. In seinem lesenswerten Buch zeichnet der auf Unternehmensberater spezialisierte Wirtschaftswissenschaftler Thomas Deelmann die Affäre noch einmal detailliert nach. Der größte Teil des Buches ist ein minutiöses Protokoll der 40 Sitzungen des Untersuchungsausschusses: Welcher Zeuge sagte was, und wie wurde das in den Medien rezipiert? Aufklären sollte der Untersuchungsausschuss des Bundestags, ob bei der Auftragsvergabe alles mit rechten Dingen zuging, nachdem der Rechnungshof Zweifel angemeldet hatte.

Geholt wurden die Unternehmensberater eigentlich, um die schwerwiegenden Beschaffungsprobleme der Bundeswehr in den Griff zu bekommen. Das ist leider bis heute nicht gelungen: Angesichts des Ukrainekrieges klagen selbst hochrangige Soldaten öffentlich über den desolaten Zustand der Truppe.

Im Zuge der Affäre erhielt die Öffentlichkeit immerhin Einblicke in die verschwiegene Beraterbranche. Anders als in den sonst glänzenden Außendarstellungen erfährt man in Deelmanns Buch etwas davon, wie profan es in der Welt der Berater manchmal wirklich läuft. Interessant ist die Beschäftigung mit der Affäre schon allein deshalb, weil Unternehmensberater im öffentlichen Sektor künftig eine noch wichtigere Rolle spielen dürften als heute. Womöglich auch wieder bei der Bundeswehr. Denn einige der geholten Berater haben sich zwar blamiert, wirklich gute Ratgeber aber hätte die Bundeswehr noch immer dringend nötig. TILLMANN NEUSCHELER

Thomas Deelmann: Die Berateraffäre im Verteidigungsministerium (Reihe "Management und Wirtschaft Studien", Band 78), Erich Schmidt Verlag, Berlin 2021, 336 Seiten, 50 Euro.

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