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Do you really think you are getting a good deal when given that free mobile phone for switching service providers, if a multinational retailer undercuts its competitors or by the fact that food is relatively cheaper today in many countries than ever before?
Think again! As Michael Carolan clearly shows in this compelling book, cheapness is an illusion. The real cost of low prices is alarmingly high. It is shown for example that citizens are frequently subsidising low prices through welfare support to poorly-paid workers in their own country, or relying on the exploitation of workers in poor…mehr

Produktbeschreibung
Do you really think you are getting a good deal when given that free mobile phone for switching service providers, if a multinational retailer undercuts its competitors or by the fact that food is relatively cheaper today in many countries than ever before?

Think again! As Michael Carolan clearly shows in this compelling book, cheapness is an illusion. The real cost of low prices is alarmingly high. It is shown for example that citizens are frequently subsidising low prices through welfare support to poorly-paid workers in their own country, or relying on the exploitation of workers in poor countries for cheap goods. Environmental pollution may not be costed into goods and services, but is paid for indirectly by people living away from its source or by future generations. Even with private cars, when the total costs of this form of mobility are tallied it proves to be an astronomically expensive model of transportation. All of these costs need to be accounted for.

The author captures these issues by the concept of "cheaponomics". The key point is that costs and risks are socialised: we all pay for cheapness, but not at the point of purchase. Drawing on a wide range of examples and issues from over-consumption and waste to over-work, unemployment, inequality, and the depersonalising of communities, it is convincingly shown that cheapness can no longer be seen as such a bargain. Instead we need to refocus for a better sense of well-being, social justice and a balanced approach to prosperity.
Autorenporträt
Michael Carolan is Professor and Chair of Sociology at Colorado State University, USA. He is the author of several books, including "The Real Cost of Cheap Food", "The Sociology of Food and Agriculture", "Reclaiming Food Security" and "Society and the Environment: Pragmatic Solutions to Ecological Issues".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.02.2015

Die hohen Kosten
niedriger Preise
Michael Carolan korrigiert Billig-Kalkulationen
Wenn man im Internet eine Seite mit Text und Bildern aufruft, kostet das nichts. Warum auch, im Netz ist schließlich alles gratis. Der Preis von hundert Google-Anfragen: 0,00 Euro. Zwei zehnminütige Videoclips auf Youtube? 0,00 Euro. Die Suchanfragen verursachen 1660 Gramm CO&sub2;-Ausstoß. Das ist etwa so viel, als wenn man mit dem Auto drei Kilometer zu einer Bibliothek fährt, um sich die Information zu beschaffen – bloß mit dem Unterschied, dass der Fahrer die Kosten für den Sprit trägt. Bei der Google-Suchanfrage bezahlen alle dafür: Das Problem ist, dass die ökologischen Kosten nicht eingepreist sind.
  Der Soziologe Michael Carolan, der an der Colorado State University lehrt, zeigt in seinem Buch „Cheaponomics“ über „die hohen Kosten niedriger Preise“ diese Widersprüchlichkeit anschaulich auf. Die Plastiktüte im Supermarkt ist das Paradebeispiel. Jahr für Jahr verbrauchen wir zwischen 500 Milliarden und einer Billion Plastiktüten. Für diese Menge benötigt man rund 137 Millionen Barrel Erdöl. Plastiktüten sind veritable Umweltkiller, sie sammeln sich in den Ozeanen und zerstören den Lebensraum von Meerestieren. Damit sich der Bestand des Pazifischen Nordkapers erholt, müsste jeder Haushalt mindestens 73 Dollar entrichten, rechnet Carolan vor. Trotzdem zahlen wir an der Supermarktkasse (fast) nichts für eine Tüte.   „Was wie ein Paradoxon erscheint, ist in Wirklichkeit eine unerhörte Rechnung“, schreibt der Autor, „denn Plastiktüten sind in Wirklichkeit nicht umsonst.“ Sie verursachen Kosten in Milliardenhöhe. Allein die kalifornischen Steuerzahler kamen in den vergangenen 20 Jahren mit zwei Milliarden Dollar für die Entsorgung von Plastikmüll auf. Das steht freilich nicht auf den Kassenzetteln, die uns die Supermarkt-Kassierer in die Hand drücken.
  Die Quittung dieser Billigwirtschaft bekommen wir erst mit zeitlicher Verzögerung: in Form von Volkskrankheiten, Umweltschäden oder Armut. Carolans Kernargument ist, dass die Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden: über Steuern, Subventionen, und vor allem ökologische und soziale Folgekosten. Wenn die in China hergestellte Mikrowelle billiger ist als der Gemüseeinkauf beim lokalen Biobauern, läuft etwas schief. Carolan argumentiert, dass das Preissystem nicht funktioniert und falsche Anreize schafft. Wir kennen das aus dem Alltag: Das T-Shirt gibt es für drei Euro, das Kilo Schweinehals bisweilen für zwei Euro, und den Burger bei der Fast-Food-Kette für 1,50 Euro. Günstig ist das Gift der Gesellschaft, in der immer noch das „Geiz-ist-geil“-Credo aus der Werbung nachhallt – so könnte man Carolans Kritik zu einer These verdichten.
  Seine Ausführungen sind zwischen den Positionen klassischer Wachstumskritik und den Anhängern der Sharing-Ökonomie anzusiedeln. Er prophezeit, langfristig müssten wir uns vom Eigentum verabschieden und auf Zugangsmodelle hinbewegen – so wie beim Carsharing.
  Autofahrer bezahlten nur ein Prozent der realen Kosten. „Das ist kein Marktversagen, das ist Marktmissbrauch“, urteilt Carolan. 2002 wurden in den USA 374 Milliarden Dollar für öffentliche Parkplätze ausgegeben. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist das Auto oft das einzige Transportmittel. Städte werden nicht mehr für die Bürger, sondern für Autos gebaut – ein Irrsinn, meint der Autor. Stattdessen hätte man auch Wälder zur Absorption von CO&sub2; pflanzen oder Solaranlagen installieren können. Carolan erweitert die etwas verengte ökonomische Sicht vom entgangenen Grenznutzen, etwa im Hinblick auf Baustoffe, um urbane Elemente: Ihm geht es auch um Dinge wie Spielplätze und Radwege.
  Darin liegt sein Hauptverdienst: Die ökonomischen Standardmodelle ergänzt er um eine Perspektive, die nicht in den einschlägigen Lehrbüchern steht und den Blick auf die wahren Kosten der Konsumgesellschaft schärft. Die Frage ist nur: Was ist die Alternative zu der herrschenden Cheaponomics, in der Güter zu Tiefstpreisen verramscht werden? Allein mit Subventionsabbau ist dem nicht beizukommen. Solange es eine Nachfrage nach Fast-Food, Billigklamotten und Plastiktüten gibt, wird das Angebot nicht verschwinden.
  Der Soziologe vertritt einen dezidiert linken Ansatz: Mit einer Lenkungsabgabe auf Wasser und Energie soll das eklatante Missverhältnis zwischen Preisen und Kosten – zumindest im Ansatz – korrigiert werden. Das Modell ist nicht neu. Pigou-Steuern dienen dazu, durch die Internalisierung externer Effekte ein Marktversagen zu korrigieren. Die Alkopop- oder die Tabaksteuer sind Beispiele dafür. Das Problem an diesem Steuermodell ist, dass es vor allem ärmere Haushalte trifft, die einen Großteil ihres Einkommens für den Konsum ausgeben. Daher plädiert Carolan für Freibeträge. Der Autor unterbreitet den interessanten Vorschlag, dass Internetkonzerne wie Facebook oder Google für den immensen Energieverbrauch ihrer Rechenzentren besteuert werden sollen. Zusammengerechnet verbrauchen alle Serverfarmen dieser Welt mehr Energie als Deutschland.
  Das Charmante an dieser Idee ist, dass man endlich einen Hebel hätte, die Tech-Giganten zur Kasse zu bitten. Fraglich ist allerdings, ob dieser Vorschlag politisch durchsetzbar und letztlich auch praktikabel ist – schließlich haben die Internetkonzerne diverse Strategien entwickelt, um mit komplexen Konstrukten „Steuervermeidung“ zu betreiben. In jedem Fall ist der Vorschlag diskussionswürdig.
  Michael Carolan hat ein interessantes Buch vorgelegt, das die ökonomischen Wirkungszusammenhänge klug erhellt. Kenntnisreich referiert der Autor Studien und zeigt deren Widersprüchlichkeiten auf. Neoklassische Argumente zerpflückt er mit einer sprachlichen und intellektuellen Leichtigkeit, die beeindruckend ist. Mitunter ist das Buch etwas zu ausführlich geraten, das macht aber nichts. Schön wäre es, wenn es ins Deutsche übersetzt werden würde.
ADRIAN LOBE
Michael Carolan: Cheaponomics: The High Costs of Low Prices. Routledge, London 2014. 215 Seiten, 20,94 Euro.
Adrian Lobe hat Politik und Rechtswissenschaft studiert. Er schreibt für verschiedene Zeitungen im deutschsprachigen Raum.
Internetkonzerne, meint Carolan,
sollten ihrem Energieverbrauch
entsprechende Steuern zahlen
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"While our consumer society has long been celebrated as an unrivaled mode of social organization, its gradual waning has now begun to focus attention on the fact that prevalent lifestyles are built on a mountain of ecological, financial, and societal debt. Cheaponomics expertly accounts for the costs that we have incurred and highlights alternative systems of exchange that promise to be immensely more satisfying in a world of increasingly constrained resources." - Maurie J. Cohen, Associate Professor of Sustainability Studies at the New Jersey Institute of Technology, USA and co-founder of the Sustainable Consumption Research and Action Initiative.

"Michael Carolan has unearthed a fatal flaw in the economic status quo. That's quite a feat on its own. But more amazing is the way Carolan has sidestepped doom and gloom in Cheaponomics by providing logical examples, touches of humor, and plenty of solutions for societies that desperately need them." - Rob Dietz, former executive director of CASSE (the Center for the Advancement of the Steady State Economy) and co-author of Enough Is Enough: Building a Sustainable Economy in a World of Finite Resources.

"Cheaponomics is a revelation! It uncovers the devastating truth behind the modern economy of 'bargains'. It turns out to be like a game of global Whack-a-Mole - when prices are pushed down in one place, the real costs pop up somewhere else, often in our own backyards. Michael Carolan finishes by describing a new game that would make 99% of us better off." - Clive Hamilton, Professor of Public Ethics at Charles Sturt University, Canberra, Australia and author of Growth Fetish, Affluenza and Requiem for a Species.

"Michael Carolan presents a successful challenge to the conventional way we measure well-being. In sprightly prose and well-chosen data, Carolan shows that the costs of a race to the bottom in labor, environmental and social standards produces low retail prices that are opiates: addictive, destructive and unsustainable. More than a great teaching tool, Cheaponomics suggests an alternative - economic life whose goal, if we willed it, could be human fulfilment." - Robert J.S. Ross, Research Professor of Sociology and The Mosakowski Institute for Public Enterprise at Clark University, USA and author of Slaves to Fashion: Poverty and Abuse in the New Sweatshops.

"Michael Carolan writes a great story, with numerous examples, on how we are addicted to cheap stuff with their massive societal costs like environmental pollution and negative consequences to our wellbeing. He concludes with practical recommendations for improvement. Cheaponomics is a must-read for all of us." - Philip Vergragt, Professor Emeritus of Technology Assessment, Delft University of Technology, The Netherlands, and a Fellow at Tellus Institute, USA.

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