12,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Der Denkmalverein Hamburg treibt mit diesem kleinen, aber feinen Buch einen Paradigmenwechsel weiter voran - hin zu einer neuen, alten Form der Stadtentwicklung, die den Bestand bewahrt, weiterdenkt und fortentwickelt. Die Publikation wirbt für den Erhalt historischer Baukultur, indem sie das große Potenzial von Altbauten verschiedener Epochen zeigt, die Leistungen besonders engagierter Bauherr:innen und Architekt:innen würdigt und wertvolle Inspirationen für zukünftige Sanierungs- und Umbauprojekte gibt. »Stadt Neu!« ist die erste Publikation, in der vorbildliche Hamburger Sanierungs- und…mehr

Produktbeschreibung
Der Denkmalverein Hamburg treibt mit diesem kleinen, aber feinen Buch einen Paradigmenwechsel weiter voran - hin zu einer neuen, alten Form der Stadtentwicklung, die den Bestand bewahrt, weiterdenkt und fortentwickelt. Die Publikation wirbt für den Erhalt historischer Baukultur, indem sie das große Potenzial von Altbauten verschiedener Epochen zeigt, die Leistungen besonders engagierter Bauherr:innen und Architekt:innen würdigt und wertvolle Inspirationen für zukünftige Sanierungs- und Umbauprojekte gibt. »Stadt Neu!« ist die erste Publikation, in der vorbildliche Hamburger Sanierungs- und Umnutzungsprojekte in dieser Form vorgestellt werden: mit prägnanten Texten des Architekturjournalisten Claas Gefroi und eindrucksvollen Fotografien, anschaulich und auch für Laien verständlich. Dabei birgt das Buch Überraschungen, denn gezeigt werden acht vor allem eher unbekanntere Objekte wie die Erweiterung der Kirche St. Ansgar in Niendorf, die Umwandlung eines Bürohochhauses in der City Nord in ein Apartmenthaus oder die Umnutzung der ehemaligen Arrestanstalt Wandsbek in Räume für das benachbarte Amtsgericht. Weitere Bände sind geplant.
Autorenporträt
Herausgeber Der 1982 gegründete Denkmalverein Hamburg e.V. setzt sich für die Denkmäler und das gewachsene Stadtbild ein. Er ist die wichtigste politisch unabhängige Stimme für den Denkmalschutz in Hamburg. Autor Claas Gefroi ist studierter Architekt und tätig als freier Architektur- und Kulturjournalist sowie Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hamburgischen Architektenkammer.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.01.2023

Vorbildhaft saniert
Wie in Hamburg historische Bauten erhalten wurden

Die großen Villen an Alster und Elbe, das Bergedorfer Schloss oder die Speicherstadt - viele Hamburger Bauwerke existieren nur noch, "weil sie über Jahrhunderte gehegt und gepflegt, genutzt, aber auch umgenutzt oder weitergebaut wurden". Meist geschah das, weil Abriss und Neubau wirtschaftlich unattraktiv waren, schreiben Vorstand und Geschäftsführung des Denkmalvereins Hamburg. Inzwischen mag man "wirtschaftlich" durch "ökologisch" ersetzen oder ergänzen. Das Buch "Stadt Neu!" belegt, dass Altbau-Erhaltung und moderne Nutzung sehr gut vereinbar sind.

Das kleine Buch zeigt anhand gelungener Restaurierungen und mit vielen Fotos, wie Städte neu gedacht werden können. Gezeigt wird etwa das ehemalige Reederei- und Lagerhaus-Ensemble Brandshofer Deich. Erbaut Mitte der Zwanzigerjahre, wurde das Haus zwischen 2015 und 2021 saniert und umgenutzt. Einst beherbergte es die Hauptniederlassung, eine der bedeutendsten Hamburger Binnenschiffsreedereien. Heute finden wir hier loftartige Büros für die Kreativszene und Datenunternehmen, dazu ein Restaurant. Die alten hölzernen Kastenfenster, die besser dämmen als heutige Schallschutzfenster, wurden ausgebaut, aufgearbeitet und mit Leinölkitt verkittet. Aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde auch das Dehmelhaus in Blankenese, auf Wikipedia ist noch ein Foto des alten Zustandes zu sehen. Umgenutzt wurde die Tankstelle bei den Grindelhochhäusern. Inzwischen werden hier Pflanzen und Kristalle verkauft. Die Jugendarrestanstalt Wandsbek wurde zum Gericht, der Harburger Kaufhaus-Speicher zur Eventlocation. Zutreffend formuliert es der Bauhistoriker Markus Jager von der Uni Hannover: "Kontinuität war einmal eine Qualität von Architektur. Erst im 20. Jahrhundert ist sie verloren gegangen. Bis dahin war das Bauen ganz wesentlich ein Umbauen, ein Weiterbauen, ein Wiederverwenden." Im 21. Jahrhundert werden wir uns - schon aus Klimaschutzgründen - wieder dahin entwickeln. JOCHEN ZENTHÖFER

Denkmalverein Hamburg; Claas Gefroi: Stadt Neu! Beispielhafte Sanierungen aus Hamburg; Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2022, 72 Seiten, 12 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr