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Daniela arbeitet in einer schummrigen Nachtbar im Pariser Rotlichtviertel Pigalle, ihre Schönheit lässt jedem Kunden den Atem stocken. Für 150 Euro und eine Flasche Champagner ist ihre Gunst zu haben, zumindest für kurze Zeit. François dagegen mit seinen etwas zu groß geratenen Ohren und der beginnenden Glatze ist nicht gerade der Typ, auf den Frauen normalerweise fliegen. Das Attraktivste an ihm ist vermutlich der Lottogewinn, von dem er Daniela berichtet - er hat das große Los gezogen!
François möchte mit Daniela nicht nur ein paar entspannende Stunden verbringen, er hat anderes im Sinn.
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Produktbeschreibung
Daniela arbeitet in einer schummrigen Nachtbar im Pariser Rotlichtviertel Pigalle, ihre Schönheit lässt jedem Kunden den Atem stocken. Für 150 Euro und eine Flasche Champagner ist ihre Gunst zu haben, zumindest für kurze Zeit. François dagegen mit seinen etwas zu groß geratenen Ohren und der beginnenden Glatze ist nicht gerade der Typ, auf den Frauen normalerweise fliegen. Das Attraktivste an ihm ist vermutlich der Lottogewinn, von dem er Daniela berichtet - er hat das große Los gezogen!

François möchte mit Daniela nicht nur ein paar entspannende Stunden verbringen, er hat anderes im Sinn. Er schlägt ihr einen Deal vor: Er bietet ihr 100.000 Euro im Monat, wenn sie mitkommt, um mit ihm zu leben - solange das Geld reicht. Ein Vorschlag, dem die schöne Italienerin nicht widerstehen kann.

Doch schon auf der steilen Treppe in sein Apartment fangen die Komplikationen an: François, der ein Herzleiden hat, bricht zusammen. Sein Arzt und Freund André verordnet ihm Ruhe, keine Anstrengung und gesunde Ernährung - und ganz gewiss nicht Pasta, Rotwein und Amore. An dieses Rezept halten sich die beiden Turteltauben bei einem Wochenende am Meer natürlich nicht! Als Daniela kurz darauf erkrankt und André konsultiert wird, erweist sich allerdings ausgerechnet dessen Herz beim Anblick von Danielas zur Untersuchung entblößten Oberkörpers als zu schwach ...

François und Daniela, die Hure und der Angestellte, versuchen ein Leben unter neuen Prämissen - kein leichtes Unterfangen! Im Büro wundern sich die Arbeitskollegen über den sonst so schüchternen François, der plötzlich Selbstbewusstsein ausstrahlt. Daniela zieht es nach einigen Tagen als Hausfrau in ihr altes Milieu zurück. Als François sie dort sucht, kommt es zum Streit, Daniela gesteht ihm, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gibt: Charlie, ihr krimineller Freund und Zuhälter. Dennoch entscheidet sie sich für François.

Zurück im Apartment beschwert sich die attraktive Nachbarin temperamentvoll über den Lärm beim Liebesspiel. Wer so laut stöhne, empfinde nichts, hält sie Daniela vor, und Francois muss eingreifen, um zu verhindern, dass die Rivalinnen aufeinander losgehen. Dann taucht zu allem Überfluss auch noch Charlie auf. So einfach lässt er sich nicht abservieren! Er vermisst "seine" Daniela und verlangt von François eine Verlustentschädigung von vier Millionen Euro. Als der ablehnt, packt Daniela ihre Sachen und kehrt zu Charlie zurück.

Doch die Dinge haben sich verändert. Daniela hat die Liebe kennen gelernt und verlangt nach Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit. Dem irritierten Charlie bleibt nichts anderes übrig, als sie gehen zu lassen. Als sie mit ihren Siebensachen in die Mansardenwohnung zurückkehrt, erlebt Daniela eine Überraschung: François hat sich schnell getröstet, ausgerechnet mit der Nachbarin. Doch kleinlich ist eine Frau wie Daniela nicht. Zwar macht sie François eine Szene, als sie erfährt, dass es gar keinen Lottogewinn gibt, aber im selben Moment hat sie ihm auch schon verziehen. Er hat geblufft, um sie zu erobern! In Zukunft muss also ein Angestelltengehalt zum Leben reichen. Aber vielleicht gibt es ja noch andere Einkunftsmöglichkeiten, François Freunde verzehren sich nach seiner schönen Frau ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Fotogalerie - Informationen zu Cast & Crew
Autorenporträt
Gérard Depardieu, geboren 1948 in Châteauroux, besitzt seit 2013 die russische Staatsbürgerschaft. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Depardieu erhielt den Golden Globe Award, eine Oscar-Nominierung für die Titelrolle in Cyrano de Bergerac und wurde sechzehnmal für den César nominiert, den er zweimal gewann.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.08.2006

Zur Kasse, Schätzchen
Hurenglück: Bertrand Bliers durchtriebener Film "Wie sehr liebst du mich?"

Ein Nachtclub am Pigalle. Ein Mann nähert sich dem Schaufenster, in dem eine von Neon eingerahmte Frau im Pelz sitzt, und ein Saxophon haucht seine Töne dazu. Der Mann (Bernard Campan) betritt schüchtern den Club, die Frau (Monica Bellucci) setzt sich dazu, und kaum, daß sie ihn begrüßt hat, fragt er hastig, wieviel es bei ihr koste. Hundertfünfzig. Und er müsse im Séparée eine Flasche Champagner bestellen: noch mal hundertfünfzig. Und während man sich noch fragt, ob ihm das wohl zu teuer ist, bietet er hunderttausend. Im Monat. Sie fragt, wofür. Er sagt, um mit ihm zu leben, solange das Geld reicht. Er habe im Lotto gewonnen. Sie willigt ein. Aber als sie ins Taxi steigt, wird ihr doch mulmig, und sie sagt: Sie wolle einen Vorschuß. Und sie wolle gut behandelt werden. Und mit zarten Händen angefaßt werden. Der Mann stimmt allem zu, und als er später hinter ihr die Treppe hochgeht, bekommt er einen Schwächeanfall. Das Herz. Als könnte es sein Glück nicht fassen.

Ein wunderbarer Anfang, der die Ungeniertheit des Angebots kontert mit einer Zärtlichkeit, die fast mit Händen zu greifen ist. Natürlich darf man sich bei Bertrand Blier nichts vormachen, denn seine Filme sind von jeher durch und durch schamlos in der Art, wie sie mit der Sexualität ihr Spiel treiben. Aber es gelingt ihm eben auch, unseren Blick zu schärfen für die unglaubliche Körperlichkeit der Empfindungen. Wo andere blumig werden, da kommt er gleich zur Sache.

Natürlich ist die Geschichte vom unbefleckten Hurenherz eine reine Kinoerfindung, eine Art kinematographischer Destillerie, die die Liebe in ihrer reinsten Form herausfiltern soll. Als müsse man die Liebe erst von ihren körperlichen Aspekten befreien, um ihre wahre Natur besser studieren zu können. Die Liebe einer Frau, die sonst dafür Geld nimmt, so geht die Rechnung, ist irgendwie kostbarer, wenn sie es dann umsonst macht. Bei näherer Betrachtung ist das wahrscheinlich Unsinn, aber als Kinokonvention funktioniert es erstaunlich gut, und zwar um so besser, je künstlicher die Versuchsanordnung ist.

Monica Bellucci ist natürlich die ideale Besetzung für so eine Rolle. Ihre ausladende Erscheinung wirkt immer gleichzeitig sehr direkt und doch auch artifiziell. Deswegen war sie auch in der Welt von "Matrix Reloaded" so gut aufgehoben, denn in der Kunstwelt der Wachowskis kam ihre Präsenz noch schärfer zur Geltung. Und so kommt ihr auch die Kulissenwelt von Bliers Film besonders entgegen, in der sie alles zugleich sein soll: nuttig und mondän, statuarisch und vital, zärtlich und unnahbar. Sie spielt mittlerweile wirklich in einer eigenen Liga, die einzige Schauspielerin, die an die Sexgöttinnen von einst erinnert, Naturschauspiel und Kunstgeschöpf in einem.

Bertrand Blier zieht wirklich alle Register, um ihre erotische Wirkung zu unterstreichen, läßt die Bilder in hellerem Licht erstrahlen und spielt Arien von Verdi, Puccini und Bellini ein, wenn die Macht der Liebe beschworen werden soll. Und wenn dann der Arzt (Jean-Pierre Darrousin) kommt, um das schwache Herz seines Freundes zu untersuchen, macht sein eigenes im Angesicht der entblößten Bellucci schlapp. Natürlich spielt das alles an der Grenze zur Farce, aber Blier hat so eine Art, auf der Größe der Gefühle zu insistieren, daß man sich willig davon blenden läßt.

Wo eine Hure und ein Lottogewinn im Spiel sind, dauert es natürlich nicht lange, bis ein Zuhälter aufkreuzt und seinen Anteil will. Gérard Depardieu spielt ihn mit so depardieuhafter Körperlichkeit, daß er fast schon eine Karikatur ist, aber das macht in diesem Film nicht wirklich etwas aus. Außerdem schafft es Blier, auch dieser Figur eine Wendung zu geben, die ihr eine emotionale Tiefe verleiht, welche man bei ihrem ersten Auftauchen nicht erwartet.

Und für all dieses Neigen von Herzen zu Herzen braucht Blier kaum mehr als die Mansardenwohnung des Mannes, das Treppenhaus davor und die Wohnung daneben. Von dort kommt die Nachbarin und beschwert sich über den Lärm beim Liebesspiel. Wer so laut stöhne, könne in Wahrheit gar nichts empfinden. Und dann macht sie den Orgasmus vor, was zwar nicht so witzig ist wie bei Meg Ryan in "Harry und Sally", aber dafür tatsächlich einiges in Gang bringt. Denn in Bliers Welt ist es eben schon so, daß sich der wahre Orgasmus nicht vortäuschen läßt. Um solche Wahrheiten herum einen ganzen Film zu bauen ist ein ziemlich kühnes Unterfangen.

MICHAEL ALTHEN

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