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Als Botenjunge eines Filmstudios stolpert Morty S. Tashman (Jerry Lewis) von einer Katastrophe in die andere! Der Präsident der Paramutual Studios heuert Morty an, damit er als Bürobote seine Kollegen ausspioniert. Über alle dunklen Machenschaften soll der Spitzel seinem Boss sofort Bericht erstatten. Doch der größte Übeltäter ist der Tollpatsch selbst! Kein Platz auf dem Studiogelände ist vor dem Ein-Mann-Abrissunternehmen sicher. Morty hinterlässt eine Spur der Verwüstung in Aufnahmestudios, Büros und Produktionsräume und stürzt das Unternehmen ins totale Chaos. Licht ... Kamera ab ...…mehr

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Produktbeschreibung
Als Botenjunge eines Filmstudios stolpert Morty S. Tashman (Jerry Lewis) von einer Katastrophe in die andere! Der Präsident der Paramutual Studios heuert Morty an, damit er als Bürobote seine Kollegen ausspioniert. Über alle dunklen Machenschaften soll der Spitzel seinem Boss sofort Bericht erstatten. Doch der größte Übeltäter ist der Tollpatsch selbst! Kein Platz auf dem Studiogelände ist vor dem Ein-Mann-Abrissunternehmen sicher. Morty hinterlässt eine Spur der Verwüstung in Aufnahmestudios, Büros und Produktionsräume und stürzt das Unternehmen ins totale Chaos. Licht ... Kamera ab ... Katastrophe!

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Ausgewählte Szenen kommentiert von Jerry Lewis und Steve Lawrence - "Bloopers" - Werbespots
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2004

Der Mann, der die Frauen liebte
Jerry Lewis' wunderbare Welt der Schwerkraft als DVD-Edition

Darauf muß man kommen: Auf der DVD von "Der verrückte Professor" prangt allen Ernstes ein Aufkleber, auf dem Thomas Hermanns sein übliches Grinsen grinst und seine Empfehlung für Jerry Lewis ausspricht. Das ist ungefähr so, als würde auf einer CD der Berliner Philharmoniker ein Sticker kleben, auf dem André Rieu für die Kollegen wirbt. Andererseits hat der Mann vom Quatsch Comedy Club natürlich völlig recht: Jerry Lewis ist nicht nur im gleichnamigen Film von Martin Scorsese der "King of Comedy". Wenn's also der Sache hilft . . .

Bei Paramount Home Entertainment sind nun also sechs Filme mit und meistens auch von Jerry Lewis in einer wunderbaren Widescreen-Edition erschienen, die nicht nur erstaunlich preiswert, sondern auch mit reichlich Zusatzmaterial versehen ist: "Cinderfella" (Aschenblödel, 1959), "The "Bellboy" (Hallo, Page!, 1960), "The Ladies' Man" (Zu heiß gebadet, 1961), "The Errand Boy" (Der Bürotrottel, 1961), "The Nutty Professor" (Der verrückte Professor, 1962) und "The Patsy" (Die Heulboje, 1964). Nur beim ersten Film führte noch Frank Tashlin Regie, ehe dann Jerry Lewis die Sache selbst in die Hand nahm und wurde, was schon der Titel seines berühmten Buches propagiert: "The Total Film-Maker".

Als Regisseur hatte Lewis eine Menge zu verarbeiten, vor allem seine sechzehn Filme währende Partnerschaft mit Dean Martin, die 1956 in die Brüche gegangen war, weil beide auf einmal den Eindruck hatten, sie würden nur die zweite Geige spielen: Jerry konnte es nicht ertragen, daß Dean immer die Mädchen abbekam, während Dino den Eindruck hatte, nur Stichwortgeber zu sein. So fand Martin eine zweite Heimat im Rat Pack, wo er endlich so cool sein konnte, wie es ihm entsprach, und Lewis konnte endlich seinen Ambitionen freien Lauf lassen, es jemandem wie Chaplin gleichzutun. Und tatsächlich scheinen seine ersten Regiearbeiten vor lange unterdrückter Inspiration geradezu zu platzen.

In "Hallo, Page!", einer geschickt verquickten Nummernrevue in Filmform, testet er gleich mal, wie weit er mit der Kamera gehen und wie weit er das Spiel mit der eigenen Figur treiben kann. Er tritt in dem schwarzweiß gedrehten Reigen rund ums Hotel Fontainebleau in Miami nicht nur als stummer Hotelpage, sondern auch als Jerry Lewis selbst auf und verarbeitet zum ersten Mal die eigenen Erfahrungen mit dem Ruhm. Seine Kunst besteht darin, daß seine Eitelkeit als Schauspieler und seine Ambitioniertheit als Regisseur niemals der stets liebenswerten Persönlichkeit seiner Figur im Wege stehen und ihre Unschuld noch beim durchtriebensten Gag unangetastet bleibt.

Je weniger von Jerry erwartet wird, desto sicherer wächst er über sich hinaus, und je größer die Verantwortung, die ihm aufgehalst wird, desto totaler die Zerstörung, die er anrichtet. Der Film endet mit einem wunderschönen Gag, in dem seine Experimentierlust als Regisseur und märchenhafte Unschuld als Figur ineinanderfließen: Als er mit Blitzlicht den Vollmond über Miami zu fotografieren versucht, macht er buchstäblich die Nacht zum Tag. Ein Blitz und die Sonne scheint - die Liebespärchen kommen aus den Gebüschen gerannt, und aus den Hotelzimmern hört man verschlafene Stimmen, die sich über die plötzliche Helligkeit wundern. Jerry hat den Lauf der Welt verändert und wundert sich in seiner Arglosigkeit noch nicht einmal darüber.

Nachdem er in "Hallo, Page!" mit dem Kino wie mit einem großen Spielzeug herumexperimentiert hatte, konnte er sich handfesteren Geschichten zuwenden, die seiner Figur mehr zumuteten als eine Verkettung von Sketchen. So ließ er für "The Ladies' Man", wie um seine Ambitionen zu unterstreichen, für das Mädchenpensionat eine riesenhafte Kulisse durch zwei Studiohallen hindurchbauen, deren Gesamtansicht wie ein aufgeschnittenes Puppenhaus wirkt. Ausgerechnet dort ist Jerry nach einer traumatischen Erfahrung in Herzensdingen als Mädchen für alles zugange, und sein unkoordinierter Bewegungsapparat steht natürlich in krassem Gegensatz zur atemberaubenden Choreographie, mit der das Zusammenleben der Mädchen im Pensionat organisiert ist. Lewis' Genie als Regisseur wird besonders deutlich in einer Szene, wo Jerry vom Anblick der vielen jungen Damen so geschockt ist, daß er Reißaus nimmt. In dem Moment schneidet Lewis auf die Totale des Puppenhauses und läßt fünf Jerrys gleichzeitig panisch durch die Kulisse laufen. Das ist stets sein größtes Glück, wenn er die Regeln der Schwerkraft überwinden kann.

Der wichtigste Film ist natürlich "The Nutty Professor", in dem sich Lewis mit der Geschichte von Jekyll und Hyde seinen Reim auf seine Zeit mit Dean Martin macht. Seine gockelhaften Auftritte als Buddy Love sind dabei schon deswegen so phantastisch, weil Dino selbst schon davon lebte, daß er sein Image auf die Schippe nahm. Am Ende erkennt Jerry, daß er sich gar nicht in Buddy verwandeln muß, um sein Mädchen zu kriegen. So gelingt Lewis mit diesem wunderbar bonbonhaft bunt schillernden Film sein Meisterstück.

Den Audiokommentar von Jerry Lewis und Steve Lawrence kann man sich indes sparen. Die beiden sind meistens sprachlos vor Staunen und lachen sich immer wieder halbtot. Dazu haben sie allerdings allen Grund.

MICHAEL ALTHEN

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