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Der altgediente CIA-Agent Bob Barnes (GEORGE CLOONEY) sieht nach einer langen und ehrenvollen Karriere seinem baldigen Ruhestand entgegen. Sein Sohn (MAX MINGHELLA) geht demnächst aufs College, und Bob hofft, den Rest seines Arbeitslebens gemütlich hinter einem Schreibtisch zu verbringen. Als engagiertes Mitglied seines Teams glaubt Bob nach wie vor fest daran, dass er mit seiner Tätigkeit dem Staat dient und somit die Sicherheit seiner Heimat gewährleistet. Bei Bobs letztem Auftrag, der Ermordung zweier Waffenhändler in Teheran, gerät eine Stinger-Rakete in die Hände eines geheimnisvollen…mehr

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Produktbeschreibung
Der altgediente CIA-Agent Bob Barnes (GEORGE CLOONEY) sieht nach einer langen und ehrenvollen Karriere seinem baldigen Ruhestand entgegen. Sein Sohn (MAX MINGHELLA) geht demnächst aufs College, und Bob hofft, den Rest seines Arbeitslebens gemütlich hinter einem Schreibtisch zu verbringen. Als engagiertes Mitglied seines Teams glaubt Bob nach wie vor fest daran, dass er mit seiner Tätigkeit dem Staat dient und somit die Sicherheit seiner Heimat gewährleistet.
Bei Bobs letztem Auftrag, der Ermordung zweier Waffenhändler in Teheran, gerät eine Stinger-Rakete in die Hände eines geheimnisvollen blauäugigen Ägypters. Bei Bobs Rückkehr nach Washington verspricht man ihm eine Beförderung, wenn er einen letzten Undercover-Auftrag ausführt: Er soll Prinz Nasir ermorden. Doch dann lässt ihn einer seiner Gewährsleute vor Ort im Stich, und das Attentat erweist sich als schrecklicher Fehlschlag - Bob steht als Sündenbock am Pranger der CIA: Er wird von jener Organisation verraten, der er sein Leben gewidmet hat. Er versucht zu begreifen, was passiert ist. Und er merkt, dass man ihn belogen und als Schachfigur hin- und hergeschoben hat: Seit Jahren hat er blindlings Aufträge ausgeführt, ohne die wahren Motive zu kennen.
Bennett Holiday (JEFFREY WRIGHT) arbeitet als ehrgeiziger Anwalt in der Kanzlei Sloan Whiting - ihm fällt die heikle Aufgabe zu, das Connex-Killen-Übernahmeverfahren durch die Untiefen von Washington zu lotsen. Er muss dem Justizministerium genug Material zuschanzen, damit es in Bezug auf die undurchsichtigen Killen-Manöver in Kasachstan etwas in der Hand hat. Aber andererseits darf der gesamte Deal dadurch nicht gefährdet werden. Denn im Interesse der Firma und des Landes muss die Übernahme genehmigt werden. Und Bennetts eigene Ambitionen spielen ebenfalls eine Rolle - Pläne, die sein Vater (WILLIAM C. MITCHELL) unterstützt, obwohl sich die beiden ständig in den Haaren liegen.
Der Energie-Analyst Bryan Woodman (MATT DAMON) ist der aufstrebende Star der Energy Trading Company - mit seiner Frau Julie (AMANDA PEET) und zwei kleinen Söhnen lebt er in Genf. Auf einem von Prinz Nasirs Familie ausgerichteten Fest kommt es zu einem tragischen Unfall, bei dem Bryans kleiner Sohn umkommt. Nasir möchte das Unglück irgendwie wieder gutmachen und unterbreitet Bryan ein Geschäftsangebot, mit dem der junge Führer seine Reformideen umsetzen möchte. Bryan erklärt sich trotz der Einwände seiner zu Tode betrübten Frau damit einverstanden.
Dean Whiting (CHRISTOPHER PLUMMER) ist Bennetts Chef und Kopf der Firma Sloan Whiting - einer der mächtigsten Männer in Washington. Sein Ziel: Nasirs Abkommen mit den Chinesen zu torpedieren. Er weiß, dass man Nasirs jüngeren, unerfahrenen Bruder Prinz Meshal (AKBAR KURTHA) leichter auf die amerikanischen Geschäftsinteressen einnorden kann. Deswegen setzt Whiting den alten Emir unter Druck, damit er seinen jüngeren Sohn als Thronfolger einsetzt - was für Nasir das politische Aus bedeuten würde.
Am anderen Ende des Spektrums befinden sich die Gastarbeiter, die auf Nasirs Ölfeldern schuften - sie sind von der Politik der königlichen Familie und den Schachzügen der Konzerne drastisch und unmittelbar betroffen. Als Connex-Arbeiter haben Saleem Ahmed Kahn (SHAHID AHMED) und sein Sohn Wasim (MAZHAR MUNIR) ihre Jobs auf den Ölfeldern verloren, als die Chinesen sie übernahmen, und sie sehen einer völlig ungewissen Zukunft entgegen, wenn sie nicht vor Ablauf ihrer Visa eine neue Arbeit finden. Saleem träumt davon, eines Tages wieder nach Pakistan zurückzukehren. Sein Sohn wünscht sich schon jetzt ein besseres Leben, verliert aber schnell alle Illusionen - denn die Art, wie Migranten am Golf behandelt werden, macht ihn nur wütend. Wasim und sein Freund Farooq (SONNELL DADRAL) finden Zuflucht in der örtlichen Madrassa, wo man sie in dieser trübseligen und fremdartigen Umgebung erstmals anständig behandelt. In der Madrassa nimmt ein charismatischer und gefährlicher Vermittler Wasim und Farooq unter seine Fittiche - es ist jener blauäugige Ägypter, der die verschwundene Stinger-Rakete besitzt.
Scheichs und Ölarbeiter, Regierungsinspektoren und internationale Spione, Reiche und Arme, Berühmte und Unbekannte - sie alle spielen ihre kleine Rolle in dem unüberschaubar komplexen System, das die Zahnräder der Industrie in Bewegung hält. Keiner von ihnen ahnt, in welch explosivem Ausmaß ihr Leben die Welt verändern wird.

Bonusmaterial

- Kapitel- / Szenenanwahl - Eine Unterhaltung mit George Clooney - "Make a Change - Make a Difference" - Nicht verwendete Szenen - 72-seitiges Booklet
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2006

Schöne Kunst der Explosionen
Die Berlinale läßt es krachen und freut sich an lustvoller Zerstörung: "Syriana", "Breakfast on Pluto" und "V for Vendetta"

Der "Inferno-Artist" stirbt aus. Wenn heute auf der Leinwand Autos, Häuser, Schiffe explodieren, ist meistens ein Computertechniker am Werk. So auch in James McTeigues "V for Vendetta", der außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft und hinsichtlich seiner Explosiv-Schauwerte ohnehin als konkurrenzlos gelten darf. Mit einer Ausnahme, aber dazu später.

Kurz nach dem Auftakt von "V for Vendetta" wird bereits die Kuppel des Londoner Gerichtsgebäudes Old Bailey gesprengt, und zum Abschluß des Films sind die Houses of Parliament inklusive Big Ben (unsere Abbildung) dran - pünktlich um Mitternacht zum Beginn des Guy Fawkes' Day am 5. November, jenem Tag also, an dem 1605 ein anderer Attentäter das Parlamentsgebäude detonieren lassen wollte. Er blieb damals noch erfolglos.

Welchen Spaß die lustvolle virtuelle Zerstörung prominenter Bauwerke machen kann, hat die Kinogeschichte oftmals bewiesen. Dieses Vergnügen spricht nun auch aus dem Drehbuch der Wachowski-Brüder für "V for Vendetta", das auf der Grundlage des gleichnamigen Comics von Alan Moore entstanden ist. Moore hat - wie häufiger bei Verfilmungen seiner Comics - als Autor seinen Namen aus dem Projekt zurückgezogen. So steht im Abspann "Based on the comic drawn by David Lloyd". Das ist so, als schriebe man "Nach der von Lorenzo da Ponte verfaßten Oper" auf eine Schallplattenaufnahme von "Don Giovanni" - eine kleine Implosion für die Wachowskis.

Im Comic ist die erste Serie von Explosionen der narrative Höhepunkt: Überall in London läßt der als Guy Fawkes maskierte Widerstandskämpfer mit dem Codenamen V öffentliche Gebäude im Takt eines von ihm dirigierten sinfonischen Werkes in die Luft gehen. Im Film beschränken sich die Wachowskis auf Old Bailey, um den Schluß noch als Steigerung inszenieren zu können, wenn die von Tschaikowsky in seiner Partitur zum Orchesterstück "1812" geforderten Kanonenschüsse mit den Explosionen in Whitehall synchronisiert werden. Großes Kino!

Es ist überhaupt eine Berlinale der beeindruckenden Detonationen - ob mittels reichlichem Suspense vorbereitet wie in "Syriana", wo mit chirurgischer Präzision über Tausende von Kilometern ein Auto in der Wüste bombardiert wird, oder auch überraschend wie gleichfalls in "Syriana", als gleich zum Beginn hinter George Clooney mitten auf der Straße eine der Raketen explodiert, die er in seiner Rolle als amerikanischer Geheimdienstler gerade an iranische Terroristen verkauft hat. Einmal Computer, einmal Inferno-Artist, beides aber im selben Film - hier hat Stephen Gaghan noch einmal gezeigt, daß beide Techniken ihre cineastische Berechtigung haben.

Die israelische Regisseurin Dalia Hager ist dagegen allein schon ihrer Herkunft wegen zurückhaltender. In ihrem Forum-Beitrag "Close to Home" hat sie bewiesen, daß man auf spektakuläre Darstellungen von Detonationen verzichten kann, ohne deren Schrecken zu mildern. Hier wird ein Bombenattentat mitten in Jerusalem ausgeführt, und Dalia Hager läßt es lediglich hören. Doch das ist um so erschreckender, als die beiden Hauptdarstellerinnen Smadar Sayar und Naama Schendar als israelische Soldatinnen gerade noch munter plaudernd durch friedliche Gassen patrouilliert sind. Ohne Flammen, Blut und Trümmer ist die Explosion dieser Bombe gräßlicher als die dann doch noch entsprechend prosthetisch aufbereiteten Rettungsarbeiten, die den Film fortsetzen.

Die gelungenste Explosion aber, sofern man davon in solch einem Kontext sprechen darf, ohne zynisch zu wirken, hat Neil Jordan in seinem neuen, beschämenderweise nur im Panorama und nicht im Wettbewerb vertretenen Film "Breakfast on Pluto" untergebracht. Da detoniert in einer Londoner Discothek der siebziger Jahre, zur Zeit des schlimmsten IRA-Terrors, eine Bombe hinter einer Spiegelwand, und die Kamera hält auf den in alle Richtungen davonfliegenden Glassplittern noch für Sekundenbruchteile die fragmentierten Spiegelbilder der zuvor Tanzenden fest. Das ist der virtuoseste Augenblick der Berlinale.

ANDREAS PLATTHAUS

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