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Zwei Paare. Ein Wochenende. Keine Tabus! Diana und Julian haben all ihre Träume verwirklicht: erfolgreiche Karriere, schönes Haus und gesichertes Einkommen. Doch in ihrer Ehe hat sich allmählich Langeweile eingeschlichen - um ihr Sexleben ein wenig aufzupeppen, antworten sie auf eine Anzeige in einem Swinger-Blatt.
Als Treffpunkt haben sie die traumhafte Villa von Dianas Eltern ausgewählt. Voll nervöser Ungeduld erwarten sie die Ankunft der Gäste: Der Arzt Timo und seine aufreizende Frau Alex sind echte "Swinger-Experten".
Besonders Alex genießt den fröhlichen Partnertausch in vollen
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Produktbeschreibung
Zwei Paare. Ein Wochenende. Keine Tabus! Diana und Julian haben all ihre Träume verwirklicht: erfolgreiche Karriere, schönes Haus und gesichertes Einkommen. Doch in ihrer Ehe hat sich allmählich Langeweile eingeschlichen - um ihr Sexleben ein wenig aufzupeppen, antworten sie auf eine Anzeige in einem Swinger-Blatt.

Als Treffpunkt haben sie die traumhafte Villa von Dianas Eltern ausgewählt. Voll nervöser Ungeduld erwarten sie die Ankunft der Gäste: Der Arzt Timo und seine aufreizende Frau Alex sind echte "Swinger-Experten".

Besonders Alex genießt den fröhlichen Partnertausch in vollen Zügen. Doch als sie beginnt, gleichzeitig mit Julian und Diana zu flirten, fühlt Diana sich provoziert ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - unveröffentl. Szenen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.1997

Gute Nacht
Im Kino: "Swingers"

Drei Dinge gehören zu einem Film, der seine Ära auf den Punkt bringt: ein Sound, ein Stil, ein Lebensgefühl. Doug Limans "Swingers" hat von allem etwas. Es ist daher nicht völlig unverständlich, daß die Verleihfirma dieses Films an drei Fingern abzählen zu können glaubte, welche Werbestrategie in diesem Fall angebracht sei. Das Resultat läßt sich dem Presseheft entnehmen, das "Swingers" mit einigem Pomp in die Redaktionsbüros geleitete: "Swingers - mit ihrem unverschämten Heldenmut erobern sie das Land im Sturm und sind die Helden der Nacht. Das neue ,Saturday Night Fever' der 90er?"

Das Fragezeichen ist mehr als angebracht, denn die Frage selbst entbehrt jeder Grundlage. "Swingers" bietet vor allem eines: den Paradefall einer völlig falschen Vermarktung. Trent (Vince Vaughn) und Mike (Jon Favreau) müssen zwar notgedrungen als die Helden des Films agieren, sind aber weder durch Heldenmut noch durch Unverschämtheit in besonderem Maß gekennzeichnet. Viel eher wirken sie, als wären sie eben mal aus einem der beiläufig-lässigen Filme von Richard Linklater vorbeigeslackert, würden sich hier nun nach den Möglichkeiten ihrer bescheidenen Kräfte amüsieren, um dann in einem anderen, ähnlich charmanten und unspektakulären Film ihr ganz gewöhnliches Leben weiterzuspielen.

"Swingers" ist, kurzum, ein typisches Erzeugnis jenes unabhängigen amerikanischen Kinos, das vorzugsweise die Sensationen des Alltags preist. Wer mit dem Rhythmus der heftig gerührten Werbetrommel im Ohr in diesen Film geht, darf zu Recht enttäuscht sein, denn das versprochene neue Lebensgefühl bleibt vage und der Soundtrack bleibt lau.

Es spricht für den Film, daß es ihm trotzdem gelingt, seinen eigenen Rhythmus durchzusetzen. Dazu trägt vor allem Jon Favreau bei, dessen ungeschminktes Clownsgesicht mit breitem, immer etwas schwerfällig mahlendem Kiefer der Figur des arbeitslosen und von Liebeskummer geplagten Komikers Mike eine Tiefe gibt, die sich dem - freilich von Favreau selbst geschriebenen - Drehbuch wohl nur bedingt ablesen ließ.

Auch die Tatsache, daß "Swingers" den Anspruch auf griffigen "Lifestyle" ironisch unterläuft, setzt diesen Film in sein eigenes Recht: etwa, wenn in einem Restaurant die wohl denkbar schlechteste Live-Interpretation von "Stayin' Alive" auf "Saturday Night Fever" anspielt. Oder wenn, mit Bezug auf "Easy Rider", die Gang der Protagonisten bei einem Club vorfährt - jedoch nicht auf Motorrädern, sondern jeder in seinem eigenen Mittelklassewagen. Das verbindende Ritual der neunziger Jahre ist folgerichtig nicht das möglichst beiläufige Abstellen der "Maschine", sondern das kollektive Einrasten der Sicherungsbügel im Lenkrad.

Schwerlich hat zuvor ein Film die Tristesse des Nachtlebens derart realistisch dargestellt. Mit beachtlichem Mut zur Langeweile folgt "Swingers" der bekannten Dramaturgie einer durchgemachten Nacht, in deren Verlauf jede der mit großen Erwartungen auf wildes Leben, ungehemmte Kommunikation und erotische Erfüllung aufgesuchten Parties mit den Worten "Hier ist eh alles tot" verlassen wird, um mit ungebrochener Zuversicht den nächsten Ort des Nachtlebens anzusteuern.

Über den Umweg der Ironie erschließt sich "Swingers" dem Zuschauer letztlich doch als ein authentisches Zeugnis der uneigentlichen neunziger Jahre. Selbst die unspektakuläre visuelle Aufbereitung des Films, der mit der Handkamera durch allerlei Orte des realexistierenden Nachtlebens in und um Hollywood schweift und seine Helden oft minutenlang in derselben Einstellung verharren läßt, hindert "Swingers" nicht daran, auch das zu sein, was sein Verleiher in ihm sehen möchte. Denn die epochemachenden Filme der vorangegangenen Jahrzehnte waren gleichfalls keine Mainstream-Produktionen mit wohlkalkuliertem Massenappeal. Wohl aber erfüllten sie noch in der Desillusionierung eine so mitreißende Vitalität, daß ihre Botschaft sich unmittelbar in Herz und Hirn des großen Publikums festsetzte.

Es ist diese Vitalität, die Doug Limans Film fehlt. Seine Ehrlichkeit in der Darstellung eines schlaffen Lebensgefühls wird ihm freilich wenig nutzen: Eher tanzt die "Love Parade" nach Hollywood, als daß sich die Welt zum Takt von "Swingers" wiegt. STEFFEN JACOBS

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