Wie macht man Karriere? Man wartete auf den Zufall, wird protegiert, schafft es bis an die Spitze und muß darauf aufpassen, daß man nicht wieder runter fällt. Jockeys warten ihr Leben lang auf das richtige Pferd, das passende Rennen und wie in jeder Branche, bei der es viel Geld zu verdienen gibt,
wird das ein oder andere manipuliert, damit die Quote stimmt. Dick Francis ist zu bewundern. Mit…mehrWie macht man Karriere? Man wartete auf den Zufall, wird protegiert, schafft es bis an die Spitze und muß darauf aufpassen, daß man nicht wieder runter fällt. Jockeys warten ihr Leben lang auf das richtige Pferd, das passende Rennen und wie in jeder Branche, bei der es viel Geld zu verdienen gibt, wird das ein oder andere manipuliert, damit die Quote stimmt. Dick Francis ist zu bewundern. Mit welch stoischer Gelassenheit er seine Romane stets rund um eine Pferdebox ansiedelt, ist bemerkenswert. Er benötigt nicht mal den klassischen Detektiven, Inspektor, Privatschnüffler. Er läßt hier einen Jockey erzählen, sich in Lebensgefahr bringen und einen Skandal aufdecken. Das Zusammenspiel zwischen Presse und Akteuren wird offen gelegt. Wie mache ich das Gesicht hinter einem Namen bekannt, wie ihn berühmt, wie ihn gefügig. Wie groß die Verlockungen sind, wie schwer das eigene Ego zu besiegen, zeigt sich in der Person Robert Finns, der von einem in den Selbstmord getrieben Jockey den Sattel übernimmt. Er ist sich keiner Schuld bewußt und folgt im Verlauf der Geschichte, doch einer Art schlechten Gewissens, das ihn dazu anhält, die Dinge nicht auf sich beruhen zu lassen. Scharf in der Analyse eines Milieus, das fast so verrufen wie die Boxbranche ist, hofft Francis darauf, daß es auch dort Jockeys wie Finn gibt, die sich gegen den Rufmord zur Wehr setzen, egal welches Spiel auch getrieben wird. Obwohl kein Krimi im klassischen Sinn, ein spannender Roman über den Preis, den man fürs Siegen womöglich zu zahlen hat.