War 1974 bereits ein Kriminalroman von David Peace, der einen nicht gleichgültig ließ, der schonungslos sein Thema vorantrieb, ohne ein Netz von Gutmütigkeit, Gerechtigkeit und Erlösung zu spannen, geht der Autor in 1977 noch einen Schritt weiter und treibt seine Geschichte, die sich um den
Yorkshire-Ripper dreht, hitzig voran. Niemand bleibt zurück, der sich die Hände nicht auf irgendeine Art…mehrWar 1974 bereits ein Kriminalroman von David Peace, der einen nicht gleichgültig ließ, der schonungslos sein Thema vorantrieb, ohne ein Netz von Gutmütigkeit, Gerechtigkeit und Erlösung zu spannen, geht der Autor in 1977 noch einen Schritt weiter und treibt seine Geschichte, die sich um den Yorkshire-Ripper dreht, hitzig voran. Niemand bleibt zurück, der sich die Hände nicht auf irgendeine Art schmutzig gemacht hätte. Alles dreht sich um Sex. Sei es die schnelle Nummer, sei es das Sexualdelikt, sei es die krude Liebesgeschichte, sei es das dauernde Reden darüber. Es geht ums Versagen, ums Durchknallen. Da ist Peace nicht weit von Ellroy entfernt, doch der selbst ernannte Krimigott erscheint einem nach David Peace wie jemand, der brutal beschreiben kann, aber nicht wie Peace hilflos in eine Geschichte hineinfällt, in der wir atemlos mit ansehen, wie er sich da wieder herausschreiben will. Eine Inhaltsangabe würde dem Roman nicht gerecht werden, sie bliebe an der Oberfläche. Es ist der Stil des Autors, der einen in den Bann schlägt. Er ist dialoglastig und verzichtet auf ausschweifende literarische Beschreibung. Seine Helden haben keine Zeit. Sie hasten durch die Geschichte. Dabei verpassen sie manches und stehen nicht selten nackt vor sich selbst da. Peace Helden sind zum Helden nicht gemacht. Selbst jene nicht, die das gerne von sich glauben würden. Korruption, sexuelle Gewalt, verkümmerte Gefühle sind eben nicht etwas fürs Scheinwerferlicht. Viele Autoren haben diesem Milieu ein Gesicht zu zeichnen versucht, keiner ihm wie Peace eine so furiose Sprache geliehen.