Ich muss gestehen, dass im Winter bei mir weitgehend erntefreie Zeit ist. Im letzten Jahr habe ich zum ersten Mal Radieschen gesät und war ziemlich überrascht, wie gut das ging und vor allem, dass die Radis deutlich besser schmeckten als im späten Frühjahr oder Sommer, wo ich sie normalerweise
geerntet habe. „Coole Ernte“ ist also gerade in ein bei mir erwachendes Interesse hinein erschienen. Zwar…mehrIch muss gestehen, dass im Winter bei mir weitgehend erntefreie Zeit ist. Im letzten Jahr habe ich zum ersten Mal Radieschen gesät und war ziemlich überrascht, wie gut das ging und vor allem, dass die Radis deutlich besser schmeckten als im späten Frühjahr oder Sommer, wo ich sie normalerweise geerntet habe. „Coole Ernte“ ist also gerade in ein bei mir erwachendes Interesse hinein erschienen. Zwar lautet der Untertitel „Balkongärtnern im Winter“, aber nahezu alle Kapitel sind 1:1 auch auf jeden Garten zu übertragen.
Die Autorin beginnt zunächst mit den konstruktiven Vorbereitungen für die Kastenbeete, vom einfachen Balkonkasten bis zum glasüberdachten Frühbeet. Dann folgen allgemeine Kapitel zur Aussaat, Voranzucht und Pflege. Auf wenigen Seiten gibt es dann noch Empfehlungen für geeignete Mischpflanzungen, die sich gegenseitig fördern bzw. den Schädlingsbefall reduzieren helfen. Der weitaus umfangreichste Teil sind aber die Einzelporträts der Gemüse- bzw. Kräuterarten. Hier erfährt der Leser alles vom Aussaatzeitraum, über Nährstoffbedarf bis zur Erntezeit. Es sind natürlich die üblichen Verdächtigen darunter, wie Möhre, Radieschen oder Mangold, aber auch einige ungewöhnliche Kandidaten, wie z. B. der Hirschhornwegerich, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Ob die Winterheckenzwiebel, die ich auch im Garten habe, wirklich zu den Wintergemüsen zählt, darüber kann man streiten. Bei mir friert sie komplett zurück, ist allerdings im Frühjahr die Erste, die wieder austreibt. Die letzten 18 Seiten sind aus meiner Sicht unnötiges Füllmaterial. „Indoor Gardening“, „Microgreens“, „Superfood“ sind Marketingschlagworte ohne viel Inhalt und sie haben sicherlich nichts mit Balkongärtnern zu tun, genauso wie die Kapitelchen zu Blumen und Deko keinen Bezug zum Thema „Ernte“ haben.
Die Zusammenstellung ist für (Balkon)Gartenneulinge eine gute Anregung und auch ausreichend detailliert, um schnell Erfolge zu liefern. Für Gärtner mit ein bisschen Vorwissen bieten die Pflanzenportraits zu wenig Überraschungen und die Füllkapitel am Schluss sind so ärgerlich wie die unvermeidlichen Gartendeko-Artikel in den einschlägigen Gartenzeitschriften...