Dieser Text analysiert den aktuellen Diskurs über Hybridität von zwei Seiten her: Einerseits werden die historischen Bedeutungsschichten dieses Begriffs von seiner antiken Entstehung bis in die Kolonialkontexte hinein kulturgeschichtlich rekonstruiert; andererseits wird der grundlegende Bedeutungswandel in der Postmoderne untersucht. Die Aufwertung des Hybriden wird als eine spätkapitalistische Warenform betrachtet, die neue Formen des kulturellen Konsums des Anderen ermöglicht und paradoxerweise mit Essentialisierungen und Ausschließungen verbunden ist. Dieser Beitrag bereichert die Postcolonial Studies und Kulturwissenschaften um eine innovative Perspektive.
»Obwohl Kien Ngai Has Ansatz an der Illusion der Einzigartigkeit der Moderne bzw. Postmoderne festhält - die ja auch als Selbstinszenierung dekonstruiert werden könnte -, stellt sein Werk eine konkrete und dennoch theoretisch durchdachte, längst fällige Auseinandersetztung mit der verwertenden Adaption kultureller Praktiken dar.« Nausikaa Schirilla, Polylog, 15 (2006) »Der Autor zeigt überzeugend, wie Hybridisierung ausgehend von den Biowissenschaften über landwirtschaftliche Hybridzüchtungen und Gentechnologie zum geschätzten Innovations- und Produktivitätspotential mutierte. Der kritische Blick auf den Hybriditäts-Hype im akademischen und kulturindustriellen Mainstream der 'Berliner Republik` macht Kien Nghi Has Buch zu einem must für die Postkolonialismus-Diskussion.« Udo Wolter, iz3w, 294, 7/8 (2006) Besprochen in: www.malmoe.org, 15.12.2005 graswurzelrevolution, 4 (2006) testcard, Þ15 (2006) www.forum-interkultur.net, Hans Leneis