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Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erzählpoetik von Uwe Johnson, basierend auf seinem Hauptwerk JT. Johnsons Roman kreist um die Jahrestage einer Familiengeschichte, festgemacht an einem Jahr im Leben und Bewusstsein von Gesine Cresspahl, der Tochter des Kunsttischlers Heinrich Cresspahl, 1933 im mecklenburgischen Jerichow geboren. Gesine ist auf der Suche nach ihren Wurzeln, angetrieben von der Frage, wer sie ist und…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erzählpoetik von Uwe Johnson, basierend auf seinem Hauptwerk JT. Johnsons Roman kreist um die Jahrestage einer Familiengeschichte, festgemacht an einem Jahr im Leben und Bewusstsein von Gesine Cresspahl, der Tochter des Kunsttischlers Heinrich Cresspahl, 1933 im mecklenburgischen Jerichow geboren. Gesine ist auf der Suche nach ihren Wurzeln, angetrieben von der Frage, wer sie ist und woher sie kommt. Lebte sie vorher in Düsseldorf, fasst sie 1961 den Entschluss, mit ihrer Tochter Marie, geboren 1957, Deutschland zu verlassen. In New York angekommen, übernimmt sie einen Posten in einer großen Bank, den sie in Aussicht auf einen Aufstieg begleitet. Die kleine Marie wird schon bald zu einem Kind der Oberen Westseite von Manhattan. Uwe Johnson macht seine Protagonistin Gesine Cresspahl zum Zuordnungspunkt seiner Familiengeschichte. Johnson kreiert Lebensläufe und bildet deren Verwandlung in Todesfälle ab. Er zeigt auf, wie Menschen von der Geschichte als Menschenmaterial verbraucht werden. Diesen Vernichtungsprozess setzt er nicht in das Medium einer entindividualisierenden Sprache um, vielmehr bezweckt er Widerstand durch Sprache. Uwe Johnson beschreibt bedächtig und keinen Umweg der Genauigkeit scheuend. Während Gewalt wahllos um sich greift, kommt es ihm auf die noch so kleinen Unterschiede an: „Seine staunend, zärtlich beschreibende Sprache möchte, ob in New York oder Jerichow, noch jeden Blick, jede Kopfbewegung, jeden Vogelflügelschlag, jedes Regen- oder Verkehrsgeräusch, jedes Zögern in einer Stimme zu etwas ganz und gar Unverwechselbarem ernennen.“ Es ist die „trockene Poetik der Genauigkeit und Wahrhaftigkeit“ , bei der das Zählen manchmal vor das Erzählen rückt. Der Erzähler hebt das Vergangene auf, indem er es zur Sprache bringt.