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Fable III / 3 (uncut)
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50 Jahre nach den Ereignissen, die im Mittelpunkt von Fable II standen, kehrt der Spieler nach Albion zurück, um das Königreich zu beschützen. Das Action-Adventure Fable III bietet unvergleichlichen Spielspaß, da jede Entscheidung des Spielers Auswirkungen auf den Spielverlauf hat.

Produktbeschreibung
50 Jahre nach den Ereignissen, die im Mittelpunkt von Fable II standen, kehrt der Spieler nach Albion zurück, um das Königreich zu beschützen. Das Action-Adventure Fable III bietet unvergleichlichen Spielspaß, da jede Entscheidung des Spielers Auswirkungen auf den Spielverlauf hat.
Rezensionen
Über ein halbes Jahr nach der Konsolenfassung dürfen nun auch PC-Spieler zurück in die Märchenwelt von Peter Molyneux. Haben die Entwickler die Zeit genutzt um die Kritikpunkte an der Vorlage auszumerzen oder handelt es sich hierbei um eine bloße Portierung?

König werden ist nicht schwer, König sein dagegen umso mehr

Das beschauliche Ländchen Albion musste schon so einiges mitmachen. Doch im dritten Teil der Rollenspielsaga geht es ihm richtig an den Kragen. Nicht nur dass gut 50 Jahre nach Teil 2 ein völlig tyrannischer König auf dem Thron hockt, tief im Süden bahnt sich zudem eine dunkle Gefahr an, die es mithilfe einer riesigen Streitmacht zu besiegen gilt, da sonst das Land verloren wäre. Am Anfang des Spiels haben wir jedoch zunächst nur mit einem Problem zu kämpfen, denn wie es das Molyneux-Schicksal so will, sind wir ausgerechnet der Bruder des unbarmherzigen Königs. Das Volk Albions sowie unser Gewissen flehen uns an, dagegen etwas zu unternehmen und die unterdrückten Bürger zur Revolution zu führen. Und bereits hier können, nein müssen wir Entscheidungen treffen, die das spätere Abenteuer im Verlauf massiv beeinflussen. Dass wir schließlich eine Revolte gegen den König bilden, bleibt unumstößlicher Bestandteil der Geschichte, wie wir dieses Ziel erreichen und was mit dessen Ausgang anstellen, bleibt jedoch uns überlassen. Zwei Drittel des Spiels verbringen wir also damit, unsere Leute zu mobilisieren, unseren Haupthelden zu entwickeln und reichlich Gold zu scheffeln - wir brauchen später eine Menge. Haben wir einmal den Thron gestürzt, beginnt ein neuer Spielabschnitt, in dem wir als König über das Wohl oder Unheil Albions bestimmen. Und hier werden die Entscheidungen erst richtig knifflig. Natürlich können wir den großen Samariter geben und jedem Wunsch der ängstlichen Bevölkerung nachkommen, das geschieht allerdings zulasten der Staatskasse, die wir gleichsam dringend füllen müssen, um uns für den am Ende alles entscheidenden Krieg zu wappnen.

Die Entwickler schafften es daher clever, selbst den noch so rechtschaffenen Spieler in einen Zwiespalt zu versetzen, denn sowohl das Heil des Volkes als auch den Erfolg des Krieges zu handeln, ist eine verflixt schwere Aufgabe. Die Exkursion zur Königssimulation lehrt dabei teils harte Lebenslektionen und stielt dem eigentlichen Hauptspiel dabei schon fast die Show.

Die Geschichte ist im Vergleich zu den Vorgängern relativ kurz ausgefallen, wer nur den Haupthandlungsstrang verfolgt, ist in gut zehn Stunden durch. Allerdings verleitet das Spiel uns permanent dazu, abseits der Wege zu laufen und stellenweise etliche Zeit damit zu verbringen, meist originelle Nebenquests zu erledigen, eine Geliebte zu finden, Kinder zu zeugen oder sämtliche Gebäude in Albion zu erwerben. Vor allem Letzteres ist zwecks Mieteinnahmen auf dem rechtschaffenen Weg sogar unumgänglich, um ein erfolgreiches Ende zu erleben. Verlaufen ist übrigens wie auch schon in den Vorgängern unmöglich, eine goldene Spur leitet uns stets zu unserem nächsten Ziel.

Simpel ist gut

Fable war schon immer für seine Zugänglichkeit bekannt und so werden wir auch diesmal von Beginn an die Hand genommen und langsam ins Spiel eingeführt. Peter Molyneux und sein Team gingen in Fable 3 sogar noch einen Schritt weiter. Anstatt uns mit komplexen Menüs und Statistiken zu quälen, sind im ganzen Spiel so gut wie keine enthalten. Stattdessen dient ein großer Raum, zu dem wir jederzeit per Start-Taste gelangen, quasi als begehbares Menü. Hier wählen wir Waffen und Zauber aus, wechseln die Klamotten oder bestaunen unsere Trophäen. Doch auch wenn die Idee des 'Unterschlupfs' klasse ist, so hätte man die Menüarmut nicht das ganze Spiel durchziehen müssen. Umständlich und zu simpel wird es dann nämlich bei Händlern oder den geliebten Interaktionen mit anderen Bewohnern. Das beste Feature erschufen die Entwickler jedoch mit der Landkarte. Per Klick können wir hier schnell zu jedem bereits besuchten Gebiet reisen, im Zoom auf eine Stadt sogar direkt über die Karte Immobilien verwalten und uns ebenfalls per Knopfdruck alle verfügbaren Quests anschauen und bequem verfolgen. Und auch einen Talentbaum gibt es nicht mehr. Stattdessen gelangen wir regelmäßig zur so genannten 'Siegesstraße', auf der uns die gute Theresa (bekannt aus den Vorgängern) nach und nach weitere Tore öffnet, die neue Möglichkeiten freischalten, unseren Helden zu verbessern. Zum Geldscheffeln dienen neben der Möglichkeit, fast jedes Haus in der Stadt kaufen zu können, auch die altbekannten Job-Minispiele, diesmal im stark vereinfachten Stile eines Guitar Hero.

Beim Kampfsystem hat sich nicht viel geändert, noch immer benutzen wir jeweils einen Knopf für Schläge, Schüsse und Zauber. Die Dauer des Drückens und die dabei verwendete Richtungstaste entscheiden schließlich über die Art des Angriffs.

Besonders erfreulich ist der im Vergleich zum Vorgänger stark verbesserte Koop. So kann sich ein Freund online oder lokal jederzeit in unser Spiel einloggen und mit uns questen oder Monster kloppen - wir können sogar das gesamte Spiel zu zweit bestreiten. Es ist außerdem möglich, eine Liebes- oder Handelsbeziehung zu unserem Partner aufzubauen.

Simpel ist schlecht

Doch in der angestrebten Zugänglichkeit des Spiels und der Konzentration auf das Wesentliche liegt zugleich der Hund begraben: Fable 3 ist zu simpel. Unsere Waffen, insbesondere unsere Zauber, sind bereits zu Spielbeginn so stark, dass man selbst gegen größte Gruppen kaum auf Heiltränke zurückgreifen muss. Das Kampfsystem bietet wenig taktischen Tiefgang, bei fast allen Gegnern reicht die gleiche bewährte Kombination. Das größte Problem ist aber wohl der Zwiespalt zur Spielmotivation. Einerseits ist es spannend, zuzusehen, wie sich unsere Entscheidungen auswirken, um dann im zweiten Spieldurchgang womöglich das Gegenteil zu beschließen. Auf der anderen Seite fehlen dem Titel einfach die Herausforderungen und die denkwürdigen Momente. Fable 3 spiet sich in einem Rutsch, ohne dass wir wirklich mal unsere Grenzen gezeigt bekommen, um so wiederum motiviert zu werden, unseren Charakter zu stärken und dann die vermeintlich unschaffbare Stelle doch zu meistern - außer im knüppelharten Hardcore-Modus, den nur die PC-Fassung bietet. Ansonsten fehlt der Kick bei großen Bossen weiche Knie zu bekommen, es fehlt der Drang uns ständig verbessern zu wollen und es fehlt der Ehrgeiz, die besten Waffen und Gegenstände zu bekommen, da das Spiel auch mit dem ersten Schwert ohne Weiteres schaffbar ist. Zudem gibt es kaum Rätsel.

Auch unser ständiger Begleiter, der Hund, wurde zum Vorgänger ebenfalls kaum überarbeitet. Noch immer bestehen seine Hauptaufgaben lediglich darin, auf verstecke Schätze hinzuweisen oder am Boden liegende Gegner zu erledigen.

Und noch etwas stört: Sämtliche Interaktionen mit anderen Menschen (z.B. Pfeifen, Rülpsen oder Kitzeln) sind universell. D.h. wir können mit unserem auserwählten Liebespartner ebenso tanzen wie auch z.B. mit dem Schmied, was für unfreiwillig komische Momente sorgt.

Vergleich: Xbox - PC

Wirklich spielentscheidende Änderungen wurden leider nicht vorgenommen, so steckt das Fable 3, das wir bereits von der Konsole kennen, im Kern auch in der Rechner-Fassung. Hier und da gibt es aber ein paar neue Gegenstände, Quests und Kostüme. Größte Neuerung ist wohl der Hardcore-Modus. In ihm ist das Abenteuer deutlich anspruchsvoller, da wir nach Kämpfen nicht mehr automatisch regenerieren und nach einem Ableben das Spiel sofort beendet ist. Dieser Modus ist zwar eine ordentliche Reaktion auf das insgesamt zu einfache Spiel, eine feinfühligere Anpassung des Schwierigkeitsgrades hätte es aber auch getan.

Auch eine Koop-Möglichkeit besteht in der PC-Version. Diese funktioniert hier über das Windows Live-Menü und ohne die Ruckler, die uns noch in der Xbox-Version störten. Zusätzliche Inhalte gegenüber der Konsole werden allerdings nicht geboten.

Grafisch ist die PC-Version deutlich detaillierter, dafür wirkt hier die Farbgebung verblasst. Die Xbox-Fassung sieht hier deutlich natürlicher aus. Dafür gaben die Entwickler dem Spiel einen 3D-Modus mit - das entsprechende Equipment vorausgesetzt. Ein Manko ist noch die Steuerung, denn von der implementierten Maus-Tastaturkombination ist abzuraten. Die Maus reagiert einfach zu träge, wesentlich runder spielt sich Fable 3 auch hier mit einem Pad.

Fazit: Die Unterschiede zwischen der PC- und der 360-Fassung sind gering. Zwar gefallen die neuen Gegenstände, der Hardcoremodus und die 3D-Sicht, wirklich spielverändernd sind diese Zusätze jedoch nicht. Daher fährt die PC-Version auch die gleiche Wertung ein, wie bereits sein Xbox-Pendant: Jedoch bildet das lebenssimulationslastige Fable-Universum auf dem PC eine willkommende Abwechslung zu sonstigen im Genre beheimateten Vertretern. Wer Fan der Serie ist oder etwas neues probieren möchte, sollte zugreifen.

Wertung: 84 von 100 Punkten (Rene Kursawe/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung