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Alterung, Verfall, Beschädigung und Zerstörung von Kunst und Ding sind Alltag in archäologischen Stätten und Museen, Kunstsammlungen, Archiven aller Art und natürlich den Werkstätten der Restauratoren. Aber auch in den Ateliers und Lagern der Künstlerinnen und Künstler wird in einem Akt der Selbst-Jurierung ständig darüber entschieden, welches Werk wichtig und wertvoll ist und welches seinen Platz im Lager räumen muss. Die Sorge, wie wichtige Werke als Artefakte erhalten werden können, um im Spiegel der Vielfalt drängend nachwachsender kultureller Produktion eine angemessene Geschichte von…mehr

Produktbeschreibung
Alterung, Verfall, Beschädigung und Zerstörung von Kunst und Ding sind Alltag in archäologischen Stätten und Museen, Kunstsammlungen, Archiven aller Art und natürlich den Werkstätten der Restauratoren. Aber auch in den Ateliers und Lagern der Künstlerinnen und Künstler wird in einem Akt der Selbst-Jurierung ständig darüber entschieden, welches Werk wichtig und wertvoll ist und welches seinen Platz im Lager räumen muss. Die Sorge, wie wichtige Werke als Artefakte erhalten werden können, um im Spiegel der Vielfalt drängend nachwachsender kultureller Produktion eine angemessene Geschichte von Kultur und Kunst erzählen zu können, durchzieht leitmotivisch den hier in Buchform vorliegenden Vermeer-Sensor.

Dabei handelt es sich um einen spekulativen Anzeiger einer kulturell wie gesellschaftlich dialektischen Problematik, die nur stellvertretend an den weltberühmten Maler und seine enigmatische Malerei geknüpft ist. Für eine lebendige Kultur scheint der auch Werken der Kunst immanent eingeschriebene Verfallsprozess - das Verblassen, Bröckeln und tatsächliche Verschwinden - zunächst als Bürde. Und auf den zweiten Blick als Befreiung.

Der vorliegende Band schneidet als aufgefächertes Kaleidoskop perspektivisch heterogene Schneisen in das komplexe Problem und die Fragestellung, wie der schockierenden Erfahrung der Gleichzeitigkeit ständiger kultureller Verluste einerseits und betriebsamer künstlerischer Überproduktion andererseits zu begegnen ist, um daran nicht irre zu werden.

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Autorenporträt
Rolf Bier studierte Kunst und Germanistik an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, der TU Braunschweig und an der Chelsea School of Art in London. Seine konzeptuell grundierten Arbeiten umfassen Malerei ebenso wie experimentelle Skulpturen, Fotografien, Künstlerbücher und Performances. Seit 2005 lehrt er nach Aufenthalten in Paris, Rom, Berlin und New York als Professor für Allgemeine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Schriften u.a. zu Jeff Wall und Andy Warhol (Who is that Pale Man? Neues zu Warhol, Schreiber 2010).