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Vor mehr als zwanzig Jahren fiel der Eiserne Vorhang, und mit ihm verschwand ein Ordnungsmuster, das die Welt in zwei Lager teilte. Doch was bleibt von den Strukturen, Praktiken und Institutionen des Kalten Krieges? Welches politische, soziale, militärische und kulturelle Erbe prägt direkt und indirekt die Welt bis in unsere Gegenwart? Das Wechselspiel von Vergangenem und Gegenwärtigem, die Präsenz des Gestern im Heute thematisiert der vorliegende Band - eine Spurensuche in Ost und West und in der "Dritten Welt" auf unterschiedlichen Themenfeldern: Nationaler Sicherheitsstaat, Außen- und…mehr
Vor mehr als zwanzig Jahren fiel der Eiserne Vorhang, und mit ihm verschwand ein Ordnungsmuster, das die Welt in zwei Lager teilte. Doch was bleibt von den Strukturen, Praktiken und Institutionen des Kalten Krieges? Welches politische, soziale, militärische und kulturelle Erbe prägt direkt und indirekt die Welt bis in unsere Gegenwart? Das Wechselspiel von Vergangenem und Gegenwärtigem, die Präsenz des Gestern im Heute thematisiert der vorliegende Band - eine Spurensuche in Ost und West und in der "Dritten Welt" auf unterschiedlichen Themenfeldern: Nationaler Sicherheitsstaat, Außen- und Sicherheitspolitik, Gesellschaft, Wirtschaft und Recht, Staatenbildung, Staatsreform und Staatszerfall.
Bernd Greiner, Prof. Dr. phil., Historiker, Politikwissenschaftler und Amerikanist, leitet seit 1994 den Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" am Hamburger Institut für Sozialforschung und lehrt Geschichte an der Universität Hamburg. Tim B. Müller, Dr. phil., Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Klaas Voß, Dr. phil., Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung, arbeitet über Söldner und verdeckte Operationen im Kalten Krieg sowie zur Reintegration von Rebellengruppen nach 1990.
Inhaltsangabe
Bernd Greiner Spurensuche: Zum Erbe des Kalten Krieges Der nationale Sicherheitsstaat Robert J. McMahon Der verwundbare Gigant: Unsicherheitsdebatten in den USA William Walker Der Nationale Sicherheitsstaat Bernd Greiner Das lange Leben der "Imperialen Präsidentschaft" Sean N. Kalic "Framing the Discourse": Die Rhetorik des Krieges gegen den Terror Bettina Greiner Nach Abu Ghraib John Philipp Baesler Die Macht des Lügendetektors im amerikanischen Sicherheitssystem Rolf Hobson "Defense Intellectuals": Zur Karriere von Schreibtischstrategen Außen- und Sicherheitspolitik Vojtech Mastny Nachhaltige Sicherheitsarchitekturen Dieter Krüger Sicherheit durch Integration: NATO, EU und der lange Schatten des Kalten Krieges Roy de Ruiter Abschied vom Kalten Krieg: Das Beispiel Niederlande Klaus Naumann Ein zäher Wandel: Deutsche Sicherheits- und Militärpolitik Gerd Hankel Humanitäre Intervention: Zur Karriere eines Konzepts Georgio Franceschini Die nukleare Modernisierung der USA Christoph Laucht Zurück in die nukleare Zukunft: Das Beispiel Großbritannien Michael Brzoska, Götz Neuneck Vagabundierende Atomwaffen? Das sowjetische Arsenal nach 1991 Gesellschaft, Wirtschaft, Recht Sarah B. Snyder Transnationaler Menschenrechtsaktivismus Anja Mihr Menschenrechtsorganisationen: Das Beispiel Amnesty International James Burnham Sedgwick Internationales Strafrecht: Zur Entwicklung einer Disziplin Philipp Gassert Die Entstehung eines neuen Umweltbewusstseins Melanie Arndt Tschernobyl in Deutschland Stefanie van de Kerkhof "Business is War"? Zur Kontinuität militärstrategischen Denkens in Management und Consulting Berthold Vogel Der "sorgende Staat" - ein Kriegsprodukt? Staatsbildung und Staatszerfall Heonik Kwon Auf der Spur des Kalten Krieges im Globalen Süden Sascha Helbardt, Rüdiger Korff Staatenbildung in Südostasien Lorenz Lüthi Chinas Wirtschaftswunder Hans-Joachim Spanger Staatszerfall: Ein Erbe des Kalten Krieges? Hartmut Quehl Zum Umbau von Kriegsgesellschaften: Eritrea, Kurdistan und Nicaragua Zu den Autorinnen und Autoren
Bernd Greiner Spurensuche: Zum Erbe des Kalten Krieges Der nationale Sicherheitsstaat Robert J. McMahon Der verwundbare Gigant: Unsicherheitsdebatten in den USA William Walker Der Nationale Sicherheitsstaat Bernd Greiner Das lange Leben der "Imperialen Präsidentschaft" Sean N. Kalic "Framing the Discourse": Die Rhetorik des Krieges gegen den Terror Bettina Greiner Nach Abu Ghraib John Philipp Baesler Die Macht des Lügendetektors im amerikanischen Sicherheitssystem Rolf Hobson "Defense Intellectuals": Zur Karriere von Schreibtischstrategen Außen- und Sicherheitspolitik Vojtech Mastny Nachhaltige Sicherheitsarchitekturen Dieter Krüger Sicherheit durch Integration: NATO, EU und der lange Schatten des Kalten Krieges Roy de Ruiter Abschied vom Kalten Krieg: Das Beispiel Niederlande Klaus Naumann Ein zäher Wandel: Deutsche Sicherheits- und Militärpolitik Gerd Hankel Humanitäre Intervention: Zur Karriere eines Konzepts Georgio Franceschini Die nukleare Modernisierung der USA Christoph Laucht Zurück in die nukleare Zukunft: Das Beispiel Großbritannien Michael Brzoska, Götz Neuneck Vagabundierende Atomwaffen? Das sowjetische Arsenal nach 1991 Gesellschaft, Wirtschaft, Recht Sarah B. Snyder Transnationaler Menschenrechtsaktivismus Anja Mihr Menschenrechtsorganisationen: Das Beispiel Amnesty International James Burnham Sedgwick Internationales Strafrecht: Zur Entwicklung einer Disziplin Philipp Gassert Die Entstehung eines neuen Umweltbewusstseins Melanie Arndt Tschernobyl in Deutschland Stefanie van de Kerkhof "Business is War"? Zur Kontinuität militärstrategischen Denkens in Management und Consulting Berthold Vogel Der "sorgende Staat" - ein Kriegsprodukt? Staatsbildung und Staatszerfall Heonik Kwon Auf der Spur des Kalten Krieges im Globalen Süden Sascha Helbardt, Rüdiger Korff Staatenbildung in Südostasien Lorenz Lüthi Chinas Wirtschaftswunder Hans-Joachim Spanger Staatszerfall: Ein Erbe des Kalten Krieges? Hartmut Quehl Zum Umbau von Kriegsgesellschaften: Eritrea, Kurdistan und Nicaragua Zu den Autorinnen und Autoren
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Bernd Greiner leistet mit seinem Buch "Erbe des Kalten Krieges" einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Eigendiagnostik, berichtet Friederike Bauer. Allzu verbreitet ist die Ansicht, dass mit dem Fall der Sowjetunion die, über Jahrzehnte eingespielte, politische Rhetorik, die Aufrüstungspolitik oder die diplomatischen Freund- und Feindschaften mehr oder weniger spurlos verschwunden sind, meint die Rezensentin. Greiner zeigt hingegen, wie sehr Institutionen wie die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die NATO auf dem Mist des Kalten Krieges gewachsen sind, dass die Töne der Terrorbekämpfung ganz ähnlich klingen wie die Ost-West-Feindschaftspropaganda, und dass immer noch einhundertzwanzigtausend Hiroshima-Bomben in den Kellern der ehemaligen Supermächte schmoren, fasst Bauer zusammen. Vieles ist nicht unbedingt neu, was der Autor da schreibt, weiß die Rezensentin, aber sie findet es wichtig, unsere Altlasten in Erinnerung zu rufen, damit man sie eventuell irgendwann einmal los werden kann.