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Kambodscha, ein Land mit großer Geschichte und brutaler Vergangenheit. Wie leben die Khmer zwischen Angkor Wat und den Killing Fields, zwischen den mystischen Tempeln der frühen Hochkultur und der Mördergrube Pol Pots? Udo Schmidt hat Kambodscha häufig besucht und mit den Menschen über ihren Alltag, über den täglichen Überlebenskampf in der Hauptstadt Phnom Penh und über die verbreitete Angst vor dem großen und übermächtigen Nachbarn China gesprochen. Denn Chinas Investitionshunger verändert Kambodscha rasend schnell. Chinas Einfluss, so Schmidts Eindruck, macht das Leben der einst stolzen Khmer nicht einfacher.…mehr

Produktbeschreibung
Kambodscha, ein Land mit großer Geschichte und brutaler Vergangenheit. Wie leben die Khmer zwischen Angkor Wat und den Killing Fields, zwischen den mystischen Tempeln der frühen Hochkultur und der Mördergrube Pol Pots? Udo Schmidt hat Kambodscha häufig besucht und mit den Menschen über ihren Alltag, über den täglichen Überlebenskampf in der Hauptstadt Phnom Penh und über die verbreitete Angst vor dem großen und übermächtigen Nachbarn China gesprochen. Denn Chinas Investitionshunger verändert Kambodscha rasend schnell. Chinas Einfluss, so Schmidts Eindruck, macht das Leben der einst stolzen Khmer nicht einfacher.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2021

Vom Himmel durch die Welt zur Hölle

Der NDR-Journalist Udo Schmidt begibt sich auf Spurensuche des wahren Kambodschas im Spannungsfeld historischer Verirrungen wie kolonialer, kommunistischer und neokolonialer Interessen und Investoren. Tiefenscharf spürt er den Rissen in der kambodschanischen Seele, Tabuthemen und historischen Selbstverleugnungsgesten nach, etwa bei einem Besuch 2011 des Rote-Khmer-Tribunals und einer Interview-Reise nach Pailin als "Hochburg der letzten überzeugten Roten Khmer". Aber auch der jüngeren Geschichte, wie der unter Premier Hun Sen vorangetriebenen Globalisierung bei gleichzeitigem Rückwärtsgang in der Demokratie, der Ressourcenausbeutung und Annäherung - Schmidt nennt es treffend Ausverkauf - an China, steht das Buch kritisch gegenüber. Es überzeugt mit Sozialreportagen und Sittengemälden feindlicher Übernahmen indigener Mentalität im von Korruption und Kapitalismus geprägten Wertewandel: So porträtiert Schmidt die geächtete Berufsgruppe der Tuk-Tuk-Fahrer zwischen Folklore und Verzweiflung. Oder spricht mit Textilarbeiterinnen, von deren prekären Arbeitsbedingungen westliche Lifestyle-Marken profitieren. Besonders Verletzungen von Nachhaltigkeit und Menschenrecht, Teufelskreisen aus Profitgier, Landraub und Zwangsumsiedlungen, aber auch Oppositionellen, Gewerkschaftlern und Ikonen des zivilen Ungehorsams widmet sich der Autor. Da wären im Umfeld Angkor Wats der Raubbau am Regenwald, durch EU-Handelsabkommen mitverursachte Monokulturen des Zuckerrohrs, Chinas Investitionen in Immobilien oder Staudammprojekte oder gar die Zerstörung der Fischgründe durch Sandexport nach Singapur: Das Primat der Ökonomie führt das Land ökologisch auf die Verliererstraße. sg.

"Ausverkauf an China. Reportagen aus Kambodscha" von Udo Schmidt. Abera Verlag, Hamburg 2020. 149 Seiten, 26 Fotos. Gebunden, 18,95 Euro.

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