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In Senecas 123. Brief zeigt sich die Problematik des Interpunktierens antiker Texte. Dort lässt Seneca beispielhaft das Volk sprechen ("Vulgusrede", § 11), indem er das Gerede der Leute entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung bei seinen Zeitgenossen wörtlich wiedergibt: wie mit einer Stimme legen diese ihre erbärmlich-hedonistische Lebenseinstellung gegenüber einem in der 2. Person Angesprochenen dar und geben sich bestrebt, ihre Vorstellung von gutem Leben auch für ihr Gegenüber verbindlich zu machen. Es folgt darauf eine Textpassage von 22 Wörtern, die durch Interpunktion als Teil dieser…mehr

Produktbeschreibung
In Senecas 123. Brief zeigt sich die Problematik des Interpunktierens antiker Texte. Dort lässt Seneca beispielhaft das Volk sprechen ("Vulgusrede", § 11), indem er das Gerede der Leute entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung bei seinen Zeitgenossen wörtlich wiedergibt: wie mit einer Stimme legen diese ihre erbärmlich-hedonistische Lebenseinstellung gegenüber einem in der 2. Person Angesprochenen dar und geben sich bestrebt, ihre Vorstellung von gutem Leben auch für ihr Gegenüber verbindlich zu machen. Es folgt darauf eine Textpassage von 22 Wörtern, die durch Interpunktion als Teil dieser Rede interpretiert worden ist. Diese Worte sind Ausdruck von Empörung gegenüber moralisch belehrenden Personen (paedagogi); sie enthalten eine Aufforderung, diese zu verachten und einen Appell an den Entscheidungswillen eines Angesprochenen.An dieser Stelle entsteht für den Leser, sofern er das Anführungszeichen am Ende der Textpassage beachtet hat, ein Eindruck von sprachlicher und inhaltlicher Unstimmigkeit; diese aufzulösen ist der Anspruch der vorliegenden Arbeit. Eine stilistische Analyse und eine umfassende semantische Untersuchung der sinntragenden Wörter dieser zur Diskussion stehenden Textpassage auf der Grundlage aller philosophischen Schriften Senecas führen zu dem Ergebnis, dass diese 22 Wörter nicht Teil der Vulgusrede sein können, sondern dass vielmehr der Philosoph Seneca selbst sich hier mit aufrüttelnden Worten an seinen Leser wendet.
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Autorenporträt
Dr. Brigitte Kogelschatz (geb. 1943), 1962-1968 Studium der Romanistik und Klassischen Philologie an der FU Berlin, 1969 Erstes (Wissenschaftliches) Staatsexamen, 1969-1975 Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der FU Berlin, 1972 Zweites Staatsexamen für das Amt des Studienrates, 1974-1985 Lehrtätigkeit für die Fächer Französisch und Latein am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf, 1978 Promotion im Fachbereich Romanistik an der Philosophischen Fakultät der FU Berlin, 1985-1986 Lehrtätigkeit für die Fächer Französisch und Latein am Heimgarten-Gymnasium Ahrensburg (Schleswig-Holstein), 1987-2008 am Goethe-Gymnasium (humanistisch) in Berlin-Wilmersdorf, Pensionierung 2008, danach 2008-2009 Tätigkeit als Vertretungskraft an der Robert-Blum-Schule in Berlin-Schöneberg, 2010-2012 Lehrtätigkeit für die Fächer Französisch und Latein am Gymnasium der katholischen St.-Marien-Schule in Berlin-Neukölln