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7 Kundenbewertungen

Tally kann ihren 16. Geburtstag kaum erwarten - denn mit 16 wird sie endlich hübsch! Sie bekommt dann die übliche Schönheitsoperation, die physische Unterschiede und Makel ausgleicht und somit allen die gleiche Chance gibt. Statt einer langweiligen "Ugly" wird Tally eine glückliche "Pretty" sein und im schönen Teil der Stadt leben. Doch vor ihrer Umwandlung zweifelt sie, ob sie wirklich das bequeme, vorbestimmte Leben einer Pretty führen möchte ...

Produktbeschreibung
Tally kann ihren 16. Geburtstag kaum erwarten - denn mit 16 wird sie endlich hübsch! Sie bekommt dann die übliche Schönheitsoperation, die physische Unterschiede und Makel ausgleicht und somit allen die gleiche Chance gibt. Statt einer langweiligen "Ugly" wird Tally eine glückliche "Pretty" sein und im schönen Teil der Stadt leben. Doch vor ihrer Umwandlung zweifelt sie, ob sie wirklich das bequeme, vorbestimmte Leben einer Pretty führen möchte ...
Autorenporträt
Scott Westerfeld wurde in Texas geboren. Er ist Komponist, Software-Designer und Autor zahlreicher renommierter Science Fiction- und Jugendbücher. Mit seiner Frau, der Autorin Justine Larbalestier, lebt er in New York und Australien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2007

Sehr schöne neue Welt

In wenigen Tagen wird Tallys größter Wunsch in Erfüllung gehen: An ihrem sechzehnten Geburtstag soll sie endlich operiert werden. Dann wird sie zu einer Pretty und darf in New Pretty Town leben - ein Ort, an dem sozialistische Ideen real sind: Alle sehen gleich aus, besitzen das Gleiche und führen dieselbe Tätigkeit aus, indem sie nämlich ständig feiern. Doch hinter den friedlichen Fassaden herrscht und manipuliert eine kleine Oberschicht - die sogenannten Specials. Schon bald erfährt Tally, dass bei den Schönheitsoperationen im Gehirn Läsionen entstehen, die es leichter machen, Menschen zu manipulieren. So werden Friedfertigkeit und Gleichheit auf Kosten von Freiheit und Wahrheit verwirklicht - ein hässliches Gewand des Totalitarismus und als literarische Vision spätestens seit Huxley wohlbekannt. Aber was ist nun neu in Scott Westerfelds Trilogie "Ugly - Pretty - Special"? Anders als der Titel vermuten lässt, geht es nicht etwa um den Schönheitswahn junger Mädchen, sondern um Geschichtsdeutung: Individuelles Aussehen soll die Menschen zur Konkurrenz und schließlich zu Kriegen geführt haben. Westerfeld dringt mit seiner Dystopie einer kommunistischen Gesellschaft bis zur letzten Konsequenz vor. Problematisch werden seine Visionen zum Beispiel dann, wenn es um technischen Fortschritt geht. Es bleibt offen, warum eine so hochgradig entwickelte Gesellschaft lebensgefährliche Operationen durchführt, wo eine totale Kontrolle durch Genmanipulation nicht nur besser, sondern auch viel leichter zu erreichen wäre. Konzeptuelle Schwächen betreffen außerdem den Alltag der Pretties: Tally ist nach ihrer Operation mit einem Jungen namens Peris zusammen. Wieso hat sie gerade ihn ausgewählt, wenn ihn nichts von den anderen unterscheidet? Wer als Leser aber derlei in Kauf nimmt, wer Unterhaltung und Spannung sucht, wird nicht enttäuscht werden. "Ugly" ist ein phantasiereiches Buch, in dem die Entwicklung der Protagonisten nicht zu kurz kommt. Immerhin bleibt so unterm Strich ein solider, wenn auch einfach gestrickter Abenteuerroman. Für eine Anti-Utopie aber ist das Buch viel zu harmlos, abgekaut und löchrig. (Scott Westerfeld: "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Gabriele Haefs. Carlsen Verlag, Hamburg 2007. 428 S., br., 12,90 [Euro]. Ab 14 J.) benk

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2007

Macht mich hübsch
Gesellschaftsthriller rund um den Schönheitswahn
Große Augen, volle Lippen, glatte Haut und symmetrische Züge machen eine bestimmte Art von Schönheit aus, die jeder erkennt, nach der jeder sucht. Der Mensch ist auf dieses Schema programmiert: „Es war die Biologie, das hatten sie in der Schule gelernt.”
Etwa 300 Jahre nach unserer Zeit spielt der Science-Fiction-Roman Ugly.Verlier nicht dein Gesicht. Die gesellschaftliche Trennungslinie verläuft zwischen den Hässlichen und den Hübschen. Bis zum 16. Geburtstag ist man ein „Ugly”, dann steht eine Schönheits-Operation an. Die Haut wird abgerieben und makellose neue wächst nach. Knochen werden ideal geformt, Muskeln gestrafft, Fett eliminiert. Verschiedene Implantate vervollständigen die Metamorphose zur Barbiepuppe ohne Individualität. Ab jetzt ist das Leben eine einzige lange Party. Weil nun alle schön sind und deshalb gleich behandelt werden, gibt es keine Verlierer mehr, keine Auseinandersetzungen, keine Meinungsverschiedenheiten.
Tally frohlockt. Nur noch drei Wochen, dann gehört auch sie zu den glücklichen „Pretties”. Dann wird das, was sie an sich selbst verzerrt wahrnimmt, als breite Nase, hohe Stirn und zu eng beieinanderstehende Augen, verschwunden sein. Endlich wird sie auch ihren besten Freund Peris wiedersehen, den sie von klein auf kennt. Doch da begegnet ihr Shay, die sich der Operation verweigert. Sie möchte so erwachsen werden, wie sie es will und verzichtet dafür auf ein Leben voller Glamour. Shay ist der erste Mensch, der Tally sagt, dass sie gar nicht hässlich ist, sondern ihr das nur immerzu eingeredet werde. Außerdem erzählt sie der neuen Freundin von einem geheimnisvollen Ort namens „Smoke”, wo niemand bestimmt und niemand hübsch ist. Ein Schlupfwinkel für Hunderte von Flüchtlingen inmitten der Wildnis. Shay versucht Tally zu überreden, mit ihr dort hinzugehen, aber Tally findet die Vorstellung, ein Leben lang hässlich zu sein und ausgestoßen dazu, wenig verlockend. „Ich will diese perfekten Augen und Lippen, alle sollen mich ansehen und die Luft anhalten.” Unmittelbar vor der Operation gerät Tally in die Fänge der Geheimpolizei, die sie erpresst: Sie muss helfen, Smoke aufzuspüren, um hübsch werden zu können. Mit Hubbrett, Peilsender und Überlebensrucksack ausgerüstet zieht sie los. Ihre einzige Chance, wieder nach Hause zu gelangen, ist der Verrat an ihrer Freundin und den anderen Abtrünnigen. Tally durchlebt einen Gewissenskonflikt, während sie in Smoke lernt Feuer zu machen, Fische zu säubern und Geländekarten zu lesen. Und David, in den sie sich verliebt, definiert Schönheit ganz anders als die Machthaber: „Was du tust, wie du denkst, das alles macht dich schön.” Tally erfährt außerdem, dass bei der Operation nicht nur das Gesicht durchs Messer verändert wird, sondern auch die Persönlichkeit eines Menschen, um ihn besser manipulieren zu können. – „Ich bin Tally Youngblood. Macht mich hübsch.”
Warum am Ende trotzdem dieser Satz fällt, soll nicht verraten werden. Nur, dass ein zweiter und dritter Teil folgen werden. Ein Gesellschafts- und Abenteuerroman, eine Robinsonade und Liebesgeschichte um Schönheitswahn und Schuld, ganz ohne pädagogische Aufladung. Mädchen, die das Denken nicht anderen überlassen, werden auf dieses Buch fliegen.(ab 12 Jahre) VERENA HOENIG
SCOTT WESTERFELD: Ugly. Verlier nicht dein Gesicht. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs. Carlsen TB 2007. 430 Seiten, 12,90 Euro.
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"Mädchen, die das Denken nicht anderen überlassen, werden auf dieses Buch fliegen.", Süddeutsche Zeitung 20151104