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"Und auspacken und neu anfangen" "Und irgendwo schlüpften eine Hasenmutter und ihre zwei Jungen wieder mal in einen Gully, zogen von unten den schweren Deckel übers Loch. ... Irgendwo würden sie wieder ins Licht steigen. Und auspacken und neu anfangen. Immer wieder." Lili führt ein unstetes Leben, verdingt sich als Kellnerin, zieht mit ihren beiden Kindern durch die Schweiz. Sie träumt von einer guten Ausbildung, einem Familienleben, während sie die Nächte in dunklen Kellern durchtanzt, ihre Kinder sich selbst überlässt. Der kleine Werner streift unablässig durch Hotelflure und spioniert die…mehr

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Produktbeschreibung
"Und auspacken und neu anfangen" "Und irgendwo schlüpften eine Hasenmutter und ihre zwei Jungen wieder mal in einen Gully, zogen von unten den schweren Deckel übers Loch. ... Irgendwo würden sie wieder ins Licht steigen. Und auspacken und neu anfangen. Immer wieder." Lili führt ein unstetes Leben, verdingt sich als Kellnerin, zieht mit ihren beiden Kindern durch die Schweiz. Sie träumt von einer guten Ausbildung, einem Familienleben, während sie die Nächte in dunklen Kellern durchtanzt, ihre Kinder sich selbst überlässt. Der kleine Werner streift unablässig durch Hotelflure und spioniert die Gäste aus. Er träumt davon zu sein wie seine ältere Schwester. Emma ist ruhiger, sitzt oft einfach am Fenster und ritzt an ihren Armen. In St. Moritz taucht eines Tages ein Mann auf, dessen Name allen dreien sehr bekannt vorkommt. Und Lili ergreift einmal mehr die Flucht, bis - ja, bis ihr Leben durch ein tragisches Ereignis endgültig aus den Fugen gerät. Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011!

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Autorenporträt
Jens Steiner geboren 1975, studierte Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft in Zürich und Genf. "Hasenleben" ist seine erste Veröffentlichung. Der Roman wurde für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2011 nominiert und zählt damit nach Ansicht der Jury zu den 20 besten deutschsprachigen Romanen des Jahres. Jens Steiner lebt in Zürich.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.09.2011

Zu wenig Geld, zu viele Träume

Kreislauf ohne Ausweg: In seinem Debütroman "Hasenleben" leuchtet der Schweizer Autor Jens Steiner nüchtern kühl das Unglück einer Kleinfamilie aus.

Dass in ihrer Familie alles ein wenig anders ist als bei den anderen, verstehen die Kinder zwar nicht. Aber sie begreifen es nach und nach. Die Wohnung der Schrumpffamilie hat nichts gemeinsam mit dem "Familienstollen" der Mitschüler. Wo bei ihren Kameraden ein Vater ist, klafft eine Leerstelle. Bei Besuchen findet die kleine Emma heraus, dass bei den anderen feste Regeln herrschen: wo man sich hinsetzen, was man berühren, wann man lachen darf und wann man zu gehen hat. Bei den anderen gibt es eine Vaterinstanz, die Gesetze und Verbote stumm vorschreibt. Allein durch die Präsenz. Durch das Markieren des Terrains. Den Geruch. Die Ordnung.

Emma und Werner aber kennen keine festen Vorschriften und Gewohnheiten. Es herrscht eine schwer durchschaubare Alltagsanarchie. Die Kinder sind auf sich selbst angewiesen. Sie lernen das Alleinsein am freien Nachmittag und an den Abenden von klein auf. Dass die Mutter erst spätnachts von der Arbeit zurückkehrt, an Wochenenden arbeitet und auf dem Bett schläft, wenn die Kinder zurückkehren, ist für sie normal. Wenn Lili an ihre Kinder denkt, dann wie an zwei Schildkröten, die den ganzen Tag zu Hause sind und sich ein bisschen hin und her bewegen. Am Abend, wenn sie zurückkehrt, sieht es aus, als ob die Kinder nichts gemacht hätten. Auf den Spuren des Lebens machen sie ihre eigenen Erfahrungen. Sie wissen Bescheid über böse Männer mit süßen Bonbons, sie kennen verbotene Straßen. Die Stadt und ihre stummen Gesetze haben sie längst selbst entschlüsselt. Es passiere ihnen nichts, meint die Mutter, die als Alleinerzieherin oft überfordert ist.

Der sechsunddreißig Jahre alte Schweizer Schriftsteller und Lektor Jens Steiner, der es mit seinem Debütroman auf die Longlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat, legt mit "Hasenleben" einen nüchternen, kühlen Familienroman vor. Es ist die Sozialstudie einer Mutter ohne Wurzeln und ohne Identität sowie die Skizze der fatalen Folgen, die der fragmentierte Lebensentwurf auf das Kinderschicksal hat. So wie ihre Existenz in der Luft hängt, so zerbrechlich ist das Los der Kinder. Ein Kreislauf ohne Ausweg. Lili enttäuscht die bürgerlichen Ambitionen der Mutter schon früh, als sie mit siebzehn schwanger wird - und von einem Vater jede Spur fehlt. In ohnmächtiger Flucht vor sich selbst treibt es die junge Frau von jetzt an im Zickzack, "nach dem bekannten Hasenschema", durchs Leben, kellnernd, putzend, die Nächte durchtanzend, ihre Arbeitgeber kalt verachtend und an der Erziehung scheiternd. Unbehaust und einsam, störrisch und verzweifelt, irrt sie mit den Kindern von Stadt zu Stadt. Auch Emma und Werner entkommen der neurotischen Falle nicht. Um überhaupt etwas zu spüren, beschädigt sich das in sich gekehrte Mädchen selbst, indem es sich in die Haut ritzt. Der kleine Bruder kommt bei einem Badeunfall ums Leben. Und das Schicksal repetiert sich als vorgestanztes Lebensmuster. Auch Emma nomadisiert, kaum erwachsen geworden, lebensgierig quer durch Europa - weg von Lili, einsam wie sie, bis sie zufällig von deren Tod hört.

Die Vorzüge des Schriftstellers Jens Steiner liegen in seiner nüchternen Bestandsaufnahme des gequälten Frauenlebens. Genau wie Werner, das kleine Kind, einmal versucht, das Unfassbare fassbar zu machen, indem es alle Dinge des Lebens zwanghaft zählt - die Krawatten, die Fingerringe, die Schuhe -, will auch der Autor des nie ganz greifbaren Unglücks der Frau durch Registrieren und Protokollieren Herr werden. Das hat den Vorteil des erzählerischen Detailreichtums.

Bis in die letzten Winkel wird das Leben dieser unglückseligen Kleinfamilie ausgeleuchtet und benannt. Das hat allerdings den Nachteil einer zu glatten, etwas ausgewalzten, leicht klischierten Oberfläche, in der jedes Detail gleich wichtig wird und sich deshalb im Erzählfluss nach und nach auflöst.

PIA REINACHER

Jens Steiner: "Hasenleben". Roman. Dörlemann Verlag, Zürich 2011. 287 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Pia Reinacher begreift das Romandebüt des Schweizer Autors und Lektors Jens Steiner als "Sozialstudie". Es geht darin um eine orientierungslose junge Frau und ihre zwei Kinder, schreibt Reinacher. Eine Vaterfigur fehle vollkommen, die Mutter sei hoffnungslos überfordert und die Kinder blieben sich selbst überlassen. Die Folgen: Der Sohn stirbt bei einem Unfall im Bad; die Tochter ritzt sich und tingelt später genauso haltlos durch ihr junges Leben wie einst die Mutter, berichtet die Rezensentin. In Steiners sachlich-kühlem Bemühen um eine "Bestandsaufnahme des gequälten Frauenlebens" erblickt Reinacher sowohl einen Vor- als auch einen Nachteil. Positiv wertet sie den Detailreichtum der Darstellung, den sie als Konsequenz des Ringens um ein Begreifen des Unbegreiflichen interpretiert. Der Nachteil: Den geschilderten Einzelheiten würde unterschiedslos das gleiche Gewicht beigemessen, bis sie sich schließlich allesamt im Erzählstrom verflüssigten - mit dem Resultat einer "zu glatten, leicht klischierten Oberfläche".

© Perlentaucher Medien GmbH