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Neunzehn Geschichten, darunter zahlreiche unveröffentlichte, von einzigartiger Vielfalt. Ein Thema kehrt immer wieder in den knapp fünfzig Jahren ihres Entstehens: »Der Buckel« steht für den lädierten Menschen, den Ausgestoßenen und Benachteiligten. Geschichten von wunderbarer Präzision und abgründiger Leichtigkeit, die in Pointen von oft aphoristischer Erkenntnisschärfe gipfeln.

Produktbeschreibung
Neunzehn Geschichten, darunter zahlreiche unveröffentlichte, von einzigartiger Vielfalt. Ein Thema kehrt immer wieder in den knapp fünfzig Jahren ihres Entstehens: »Der Buckel« steht für den lädierten Menschen, den Ausgestoßenen und Benachteiligten. Geschichten von wunderbarer Präzision und abgründiger Leichtigkeit, die in Pointen von oft aphoristischer Erkenntnisschärfe gipfeln.
Autorenporträt
Hugo Loetscher (1929 - 2009) wurde mit Romanen wie 'Abwässer' und 'Der Immune' zu einem der bekanntesten Schweizer Schriftsteller und Publizisten. Als Journalist bereiste er regelmäßig Lateinamerika, Südostasien und die USA. Ein besonderes Interesse hatte er immer für das Medium Fotografie. Hugo Loetscher, der in Zürich lebte, war Gastdozent an Universitäten in der Schweiz, den USA, Deutschland und Portugal sowie Mitglied der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung. 1992 wurde er mit dem Großen Schiller-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2002

Candide im Schrebergarten
Meister der kleinen Form: Hugo Loetschers Erzählungen

Hugo Loetscher lebt, Gott sei Dank. Überlebensgroß begrüßte sein Porträt die Besucher der Ausstellung im Schweizer Literaturarchiv über den Schriftsteller und die Fotografen. Regelmäßig liest er in Hochform aus seinen "neuen" Erzählungen. Sie erschienen unter dem Titel "Der Buckel" und erwecken auf den ersten Blick den Eindruck, als hätten skrupellose Erben in den Schubladen nach vermarktbaren Texten gesucht, nur ein halbes Dutzend unveröffentlichte Manuskripte gefunden und diese mit weniger bekannten, bis zu vierzigjährigen Arbeiten gepanscht, das alles zwischen zwei Buchdeckel gepreßt und dem Ganzen unter Mitwirkung eines Germanistikassistenten einen thematischen Anstrich verliehen. "Der Buckel", präzisiert der Klappentext, "steht für den lädierten Menschen, den Ausgestoßenen und Benachteiligten."

In der ersten Erzählung geht es um einen Zwerg, der abgeholt wurde. Der beklemmende Text besticht durch die Zwangsläufigkeit seiner Dramaturgie. Sie ist - auf ein paar Seiten - so souverän angelegt wie die Beschreibung einer Hinrichtung, die man auch als Reportage lesen kann. Das gilt auch für die Novelle über den Buckligen, der mit seinem Zirkus im Gefängnis auftritt. In "Candide und sein kleiner Garten" schlägt Loetscher einen Bogen von Voltaire in die Gegenwart. Das kleine Paradies des Rückzugs von der Welt ist zum Schrebergarten geschrumpft, der von der sich ausdehnenden Stadt bedroht, vom Schatten der Hochhäuser eingeholt und von der Umweltverschmutzung heimgesucht wird - dafür bringt der Fernseher das "global village" ins Gartenhäuschen. "Er zappte durch die Welt", die er früher bereist hatte. Und vor dem Einschlafen sinnierte Candide "darüber nach, wo er im Weltgarten anfangen sollte, Unkraut zu jäten".

Pointen, skurriler Humor, überraschende Beobachtungen, witzige Bemerkungen - man langweilt sich keine Sekunde mit Hugo Loetscher. Der Autor ist ein Meister der kleinen Form, in seinen Erzählungen finden sich seine großen Themen. Aber im Gegensatz zu den Romanen, vom "Immunen" bis zur Figur des Past in "Die Augen des Mandarin", ist in den Stücken dieses Readers, der Hugo Loetschers Schaffen aus vier Jahrzehnten dokumentiert, alles Autobiographische weitgehend ausgeblendet.

JÜRG ALTWEGG.

Hugo Loetscher: "Der Buckel". Geschichten. Diogenes Verlag, Zürich 2002. 223 S., geb., 18,90 [Euro].

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»Der einzige wirkliche Weltautor seiner Generation.« Charles Linsmayer / Schweizer Revue - Die Zeitschrift für Auslandschweizer Schweizer Revue - Die Zeitschrift für Auslandschweizer