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Ist das ein Science-Fiction-Roman? Eine Dystopie? Eine bitterböse Mediensatire? Eine Posse voller schwarzem Humor? - Vielleicht von allem etwas. Oder besser: sehr viel. Noëlle Revaz entwirft ein satirisch-groteskes Zukunftsszenario des Kultur-, Medien- und Literaturzirkus, aber seine Elemente muten gar nicht so unbekannt an. Die Buchpremiere ist eine gigantische Fernsehshow, die Moderatoren werden als Stars gefeiert, die Schriftstellerinnen stellen sich selbst dar. Niemand kommt auf die Idee, ein Buch aufzuschlagen oder gar darin zu lesen. Seine Qualitäten werden zelebriert wie bei einer…mehr

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Produktbeschreibung
Ist das ein Science-Fiction-Roman? Eine Dystopie? Eine bitterböse Mediensatire? Eine Posse voller schwarzem Humor? - Vielleicht von allem etwas. Oder besser: sehr viel. Noëlle Revaz entwirft ein satirisch-groteskes Zukunftsszenario des Kultur-, Medien- und Literaturzirkus, aber seine Elemente muten gar nicht so unbekannt an. Die Buchpremiere ist eine gigantische Fernsehshow, die Moderatoren werden als Stars gefeiert, die Schriftstellerinnen stellen sich selbst dar. Niemand kommt auf die Idee, ein Buch aufzuschlagen oder gar darin zu lesen. Seine Qualitäten werden zelebriert wie bei einer Prêt-à-Porter-Inszenierung, bestens ausgeleuchtet. Einbandfarbe und -material, Größe und Dicke sind von Belang, und die Biographien der Autorinnen natürlich. Neue Ideen und Kreativität sind immer gefragt, allerdings nicht bei der Entstehung eines Kunstwerks, sondern ausschließlich bei der Vermarktung der Leere, etwa wenn zwei Sternchen des Zirkus zu einer Figur verschmolzen werden sollen: Joeanna Fortunaggi - die Sensation der Saison. Unvorhergesehenerweise bringen sie alles durcheinander: Sie tun es wirklich, sie schreiben ein Buch. Ein Roman von tiefschürfender Originalität, der nicht zuletzt eine eigenwillige Liebeserklärung an die Literatur ist.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Noëlle Revaz, geb. 1968, lebt in Biel. Für ihren ersten Roman »Rapport aux bêtes« (erschienen bei Gallimard; dt. »Von wegen den Tieren«) ist sie mit einem Preis der Schiller-Stiftung und dem Prix Marguerite Audoux ausgezeichnet worden. Ihr zweiter Roman »Efina« wurde mit dem Prix Michel-Dentan und dem Prix Alpha der Kantone Bern und Jura (2011) gewürdigt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.2017

Und wenn es leer ist?
Noëlle Revaz scheut den Blick ins unendliche Buch

Das Fernsehen sei tot, hatte es vor einigen Jahren noch geheißen. Die Zuschauer würden ins Internet abwandern und sich kein biederes Vorabendprogramm mehr vorsetzen lassen. Der neue Roman der Schweizerin Noëlle Revaz, der vor mehr als zehn Jahren ein Kritikererfolg mit dem abgründigen Monolog eines gewalttätigen Bauern gelungen war, lässt das Medium noch einmal aufblühen - mit fabulatorischer Kraft.

Die Talkshow ist bei der 1968 geborenen Revaz zum beherrschenden Format der bürgerlichen Abendunterhaltung geworden. Alles wird dort als große Diskursmaschine inszeniert. Moderatoren sind die schmierig geschmeidigen Helden dieser Gesprächsgattung. Oft werden Schauspieler als Statisten hinzugebucht. Mit einer Handvoll Repertoiregesten unterstreichen sie die emotionale Wirkkraft des jeweiligen Themas. Alles ist vorgecastet und vorproduziert. Auch Autoren werden eher nach äußeren, nicht nach literarischen Verwandtschaften zusammengebracht. Zum Beispiel die Starautorin Jenna Fortuni und die angehende Starautorin Joanna Fortaggi. Beide Schriftstellerinnen verschmelzen vor dem Bildschirmpublikum zu der Kunstfigur Joenna Fortunaggi. Ein Buch, so erfährt man dabei, wird immer nur von seiner Objektseite her betrachtet. Format, Beschaffenheit, Farbe. Des Weiteren wird sein Erscheinen vor den gierig lauernden Kameras als Ritus höchster Ordnung gefeiert: "Leicht genervt gab Jenna nach. Sie enthüllte, dass das Buch mitten am Vormittag herauskommen werde, und zwar fünfzehn Minuten nach einer vollen Stunde. Die Talkmaster jubelten und sprachen ihr Schlusswort, und dann lief auch schon der Abspann."

Revaz gewährt ihren Lesern einen ethnologischen Blick auf diese in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft spielende Literaturbetriebsfarce. Es gilt in ihrer Mustergesellschaft zum Beispiel als anstößig, ein Buch aufzuschlagen. Einerseits wird es wie ein kultisches Objekt verehrt und in zahlreichen Talkshows als Sujet größter Autorität verhandelt. Nur Kinder und per Patenschaft hinzugeschaltete Urwaldvölker dürfen das Buch schadlos à la lettre nehmen. Andererseits wird andauernd die Wertlosigkeit des Geschriebenen proklamiert. Denn Bücher werden von einem Algorithmus generiert. Im Vordergrund steht der Autor, seine Homestory, seine Wohnungseinrichtung, seine Meinung zu diesem und zu jenem. Über einen Starautor wird gemunkelt, bei seinen Büchern handele es sich um "Pappschachteln", was seltsamerweise ebenso anstößig zu sein scheint wie der Gedanke, in den Büchern könnte tatsächlich etwas stehen. Als Satire eines sich abzeichnenden Trends zum Autorenkult mag das angehen. Wieso diese entindividualisierten Bücher allerdings mit einem Tabu behaftet sein sollen, erschließt sich auch dem nicht, der sich auf diese Kulturbetriebs-Fiktion einlässt. "Es war die Urangst aller Fernsehmoderatoren, vor dem Auge der Kamera ein Buch aufzuschlagen und zu entdecken, dass nichts darin war." Wirklich?

Beide Autorinnen, Jenna und Joanna, so erfährt der Leser ferner, sind verheiratet. Joanna hat zwei Söhne. Jenna nur zwei Aufkleber von virtuellen Kindern auf einem Fenster. Ansonsten erfährt man nicht viel über die Heldinnen dieses Buchs. Über die psychologische Schiene jedenfalls kommt man keiner von beiden nah. Bleibt also die Ebene der Dystopie. Doch auch hier enttäuscht die mit so viel Vorschusslorbeer bedachte Autorin. Bücher sind in dieser Romanwelt jedenfalls irgendwie heilig. Und als am Ende dann doch jemand wagt, eines aufzuschlagen, bricht so etwas wie ein neues (oder auch ganz altes) Zeitalter an und das Buch wird als Heilsbringer ausgerufen.

Eine schöne Vorstellung, die aber bei Revaz nicht mehr als eine orakelnde Behauptung bleibt. Steht denn am Ende doch etwas drin in diesen Büchern? Und wenn ja, was? Darüber verliert die Autorin kein Sterbenswort. Und deswegen überzeugt dieses mit allerlei spitzen Ideen gespickte Buch über die Zukunft des Buchs leider nicht. "Es war nie klar, was sich im Inneren der Bücher befand. Das Geheimnis war verborgen, und niemand hatte Lust, es zu ergründen." Wie es scheint, nicht einmal die Autorin selbst.

KATHARINA TEUTSCH

Noëlle Revaz: "Das unendliche Buch". Roman.

Aus dem Französischen von Ralf Pannowitsch. Wallstein Verlag, Göttingen 2017. 283 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Noëlle Revaz' literarische Leistung bleibt (...) der lebendige Gegenbeweis des Untergangs der Literatur in ihrem eigenen Betrieb.« (Samuel Moser, Neue Zürcher Zeitung, 22.04.2017) »Wunderbar komisch und bitter zugleich« (Beat Mazenauer, St. Galler Tagblatt, 01.05.2017) »Gehirnsport für Bücherfreunde« (Judith Heitkamp, Bayrischer Rundfunk, 01.07.2017)