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Ein Schloss in den Bergen, ein Internat, in dem unerklärlicheDinge vor sich gehen. Der Erzähler schildert seine verstörendeAnkunft und die Versuche, sich an die eigenartige neue Umgebungzu gewöhnen, an das Internatsleben mit seinen undurchdringlichenRegeln. Er berichtet von der schönen Schoko und von Bohlender,dem Lehrer - und natürlich von Kai, mit dem ihn bald eineeigenwillige Freundschaft verbindet. Kai zeigt ihm, wie man»den anderen weiß«, wie man die Grenze zwischen einanderverwischt. Doch plötzlich ist Kai verschwunden, spurlos und ohneGrund. Paschen schildert die beklemmende Atmosphäre,…mehr

Produktbeschreibung
Ein Schloss in den Bergen, ein Internat, in dem unerklärlicheDinge vor sich gehen. Der Erzähler schildert seine verstörendeAnkunft und die Versuche, sich an die eigenartige neue Umgebungzu gewöhnen, an das Internatsleben mit seinen undurchdringlichenRegeln. Er berichtet von der schönen Schoko und von Bohlender,dem Lehrer - und natürlich von Kai, mit dem ihn bald eineeigenwillige Freundschaft verbindet. Kai zeigt ihm, wie man»den anderen weiß«, wie man die Grenze zwischen einanderverwischt. Doch plötzlich ist Kai verschwunden, spurlos und ohneGrund. Paschen schildert die beklemmende Atmosphäre, die vondem Erzähler Besitz ergreift, in knappen poetischen Sprachbildernund assoziativen, notizhaften Beobachtungen, in derenBann der Leser zum unfreiwilligen Mitwisser düsterer Geschehnissewird. »Kai. Eine Internatsgeschichte« ist ein überraschendsouveränes, eigenwilliges und starkes Debüt: Präzise, poetisch,bildhaft und abgründig.
Autorenporträt
Maruan Paschen, 1984 geboren, wuchs in Hamburg auf. Nach einer Ausbildung zum Koch absolvierte er ein Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Paschen lebt in Leipzig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.01.2015

KURZKRITIK
Guter Klebstoff
Maruan Paschens Debütroman
„Kai“ legt eine Pubertät still
Das Coming-of-Age-Genre ist auch nicht mehr das Jüngste. In letzter Zeit hat es keinen leichten Stand. Wählten noch vor wenigen Jahren viele Debütanten die viertelbiografische Adoleszenzgeschichte, um endlich mal von schräg unten auf unsere ach so beschädigte Erwachsenenwelt zu blicken, so scheint solcher Kunstjugendstil derzeit meist selbst recht abgenutzt. Auch junge Autoren haben einfach mehr zu beschreiben als ihr eigenes Jungsein, dazu sind sie ja Autoren. Und der dreißigjährige Leipziger Maruan Paschen wiederum ist eindeutig ein Autor mit besonderem Beschreibungszugriff. Seine dafür lediglich 100 Seiten benötigende „Internatsgeschichte“ mit dem schlichten Titel „Kai“ legt dem Entwicklungsroman ein Kuckucksei, indem sich in der seltsam poetischen Klebstoffatmosphäre ihrer Beobachtungen rein gar nichts entwickelt.
  Ein Junge wird von seiner Mutter in ein Internat gefahren. Ihm wird ein Zimmer zugeteilt. Er wird in die komplexe Ordnung der Schülergemeinschaft eingewiesen, von Bandproben bis zu geheimen Hierarchien. Das Internat liegt zwar wie eine weggeschlossene Märchenschatulle in einem Schloss hoch in den Bergen. Aber es ragt doch auch irgendwie bedrohlich in unsere Zeit hinein, wenn immer mal wieder eine „Sandwichmaschine“ oder ein „Computer-Bildschirm“ in die kühlen Beobachtungssplitter des überaus passiven Ich-Erzählers drängt. „Es gibt ein Spiel im Schloss, das ‚Sklave und Herrscher’ heißt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, notiert dieser sich einmal. Etwas Mysteriöses passiert um ihn herum, und ziemlich sicher passiert zugleich im Älterwerden auch etwas Mysteriöses in ihm drin, nur dass beides eben gerade niemals ausbuchstabiert wird. Stattdessen nur Fragmente, kunstvoll stillgelegte Pubertätsbruchstücke einer Gegenwart, die hier grundsätzlich seltsam und bemerkenswert ist.   
FLORIAN KESSLER
Maruan Paschen: Kai. Eine Internatsgeschichte. Matthes & Seitz, Berlin 2014. 101 Seiten, 16,90 Euro. E-Book 9,99 Euro.
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