Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 17,90 €
  • Broschiertes Buch

Schriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile in der Selbstdarstellung des Systems Literatur. Sie gehören zu den Basiselementen, aus denen sich unterschiedliche in diesem System realisierte Strukturen zusammensetzen. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und nicht zuletzt medienstrategischen Faktoren gesteuert und strahlt als Gesamtphänomen wieder auf diese zurück.Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit diversen methodischen Ansätzen…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Schriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile in der Selbstdarstellung des Systems Literatur. Sie gehören zu den Basiselementen, aus denen sich unterschiedliche in diesem System realisierte Strukturen zusammensetzen. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und nicht zuletzt medienstrategischen Faktoren gesteuert und strahlt als Gesamtphänomen wieder auf diese zurück.Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit diversen methodischen Ansätzen beschäftigen. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der Literatur der Moderne und Nachmoderne. Betrachtet werden Autoren wie Karl May, Raoul Hausmann, Thomas Mann, Alexander Kluge, Peter Handke oder Rainald Goetz, um nur einige zu nennen. Erscheinungen wie die Wirkung der Fotografie auf die Selbstdarstellung von Literaten, die Dichterlesung und die Medienvielfalt nach 1960 werden im Hinblick aufdie Rolle und das Bild des Schriftstellers grundlegend analysiert. Von der Denkmal-Gestaltung über die Performanz des Autors im öffentlichen Raum bis hin zu Fragen des Auftretens und Agierens von Schriftstellern und Intellektuellen im multimedialen Rahmen der Jetztzeit ist damit der inhaltliche Bogen der hier dokumentierten Aufsätze gespannt. Es geht um die Wechselwirkungen von Fremd- und Selbstbildern bei Autoren unterschiedlichster Art in verschiedenen Phasen der modernen Literatur, auch unter Einbezug der Vorgeschichte dieser Phänomene im Mittelalter und im 19. Jahrhundert.
Autorenporträt
Gunter E. Grimm, Prof. Dr., Studium der Germanistik und Geschichte, Promotion 1970 an der Universität Tübingen, Habilitation 1981, Prof. Würzburg 1988, seit 1994 Prof. für Neuere deutsche Literatur an der Universität Duisburg (seit 2003 Duisburg-Essen).Christian Schärf, Prof. Dr., geb. 1960, Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie, Promotion 1993, Habilitation 1998, seit 2004 apl. Prof. am Deutschen Institut der Universität Mainz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2008

Alles inszeniert

Jede Lebensäußerung kommt einer (Selbst-)Inszenierung gleich; zumal öffentlich geschieht sie nie ohne Absicht. Insofern meint die "Selbstinszenierung" bestimmter Medienfiguren eine Binsenweisheit. Zu diesen Medienfiguren zählen, sofern sie sich nicht völlig zurückziehen, auch die Schriftsteller. Gerade bei ihnen hat die Inszenierung in Form von Interviews, Lesungen, Debattenbeiträgen, Podiumsauftritten und Verlagsmarketing Folgen für ihre Arbeit, nämlich die "Erweiterung des Textbegriffs auf kulturell variable und medial bedingte Voraussetzungen sowie eine Erweiterung des Rezeptionshorizonts von Literatur". Mit anderen Worten: Der Text ist nicht mehr nur der Text. Das wirklichkeitsreine Werk gab es nie; aber dass man in die Beurteilung von Literatur Faktoren mit einzubeziehen hat, die gewissermaßen nicht im Text selber stehen, ist eine Tendenz, die an Bedeutung eher noch zunimmt und die Sicht auf Autor und Werk immer stärker prägt. Um "Schriftsteller-Inszenierungen" ging es auf einer Mülheimer Tagung (F.A.Z. vom 25. Oktober 2006), jetzt ist der Band dazu erschienen mit lesenswerten, anregenden Vorträgen, die ein ganz guter Kompass sind im aufgeregten Literaturbetrieb. Eine These: "Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung." ("Schriftsteller-Inszenierungen". Herausgegeben von Gunter E. Grimm und Christian Schärf. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2008. 294 S., br., 29,90 [Euro].) edo.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main…mehr