Nur noch Gutes aus der Natur soll an die Haut derer kommen, die den 150 bewährten Rezepten der Autorin Folge leisten. Nicht nur was Reinigung, Pflege und Schutz betrifft, auch Wund- und Heilsalben werden vorgestellt. Alles kann man selbst mit einfachen Mitteln und Genuss herstellen, aber auch als
Grundlage für eigene Kreationen verwenden. Ein kleines Extra verspricht Wohltuendes aus dem…mehrNur noch Gutes aus der Natur soll an die Haut derer kommen, die den 150 bewährten Rezepten der Autorin Folge leisten. Nicht nur was Reinigung, Pflege und Schutz betrifft, auch Wund- und Heilsalben werden vorgestellt. Alles kann man selbst mit einfachen Mitteln und Genuss herstellen, aber auch als Grundlage für eigene Kreationen verwenden. Ein kleines Extra verspricht Wohltuendes aus dem Kühlschrank.
Gleich vorab: Das Nachmachen ist tatsächlich einfach. Die Rezepte sind abwechslungsreich und sorgen dafür, dass man sich von Kopf bis Fuß waschen und verwöhnen kann. Der im Buch angesprochene Suchtfaktor stimmt ebenfalls.
Das Extra mit Wohltuendem aus dem Kühlschrank findet man gleich auf den Innenseiten der Klappenbroschur vorne sowie als kleinen Einschub auf Seite 8. Das Hauptaugenmerk der Rezepte liegt jedoch auf haltbarer und hochwertiger Kosmetik. Egal ob für kindliche(s), jugendliche(s) oder reifere(s), normale(s) oder problematische(s), männliche(s) oder weibliche(s) Haut/Haar - die 150 Vorschläge sorgen dafür, dass für jeden etwas dabei ist.
Das eingängliche Basiswissen ist verständlich dargestellt. Haut- und Haartypen werden ebenso angesprochen wie auftretende Probleme und die Pflegeprodukte, mit denen man dagegen angehen kann. Die Grundausstattung an Arbeitsmaterialien wird ebenso aufgeführt, wie auf Rohstoffe eingegangen wird. Bezugquellen am Schluss des Buches erleichtern den Einkauf, ebenso wie die im Buch enthaltenen Tipps. Auch Besonderheiten bei Allergikern werden eingeflochten. Ab Seite 26 heißt es dann An die Töpfe fertig los. Doch ist es sinnvoll sich die Mühe zu machen, das jetzt folgende Herstellungs-Basiswissen genau zu lesen. Im eigentlichen Rezeptteil findet man nur die Zutatenlisten. Praktisch ist der Teil Selber kreativ werden. Darin stellt die Autorin diverse Grundrezepte vor, die man nach Belieben ausbauen kann. Die enthaltenen Tabellen erleichtern die Auswahl der Zutaten je nach Haupttyp.
Im großen 1 x 1 der Zutaten führt die Autorin alle derzeit erhältlichen Rohstoffe in alphabetischer Reihenfolge auf. Damit erleichtert sie den Hobbyproduzenten das Austauschen einzelner Inhaltsstoffe ebenso wie das Probieren von etwas Neuem. Die Autorin kommt bei den Rezepten ohne Paraffine aus, Farbstoffe konnte ich bisher auch nicht entdecken. Doch während ich Da Zao als natürliches Produkt aus der TCM kenne, sieht es mit Farnesol schon anders aus. Diese synthetische Ingredienz ist längst nicht die einzige, die sich im 1 x 1 findet. Synthetisches in Naturkosmetik? Warum die Autorin darauf setzt, erfährt man zwar auf Seite 8, doch das ändert nichts daran, dass man synthetisch synonym auch als chemisch, künstlich, unecht oder unnatürlich bezeichnen kann. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, doch Gutes aus der Natur muss (vermutlich nicht nur) für mein Dafürhalten naturbelassen und authentisch sein.
Da nicht nur bei Neulingen vielleicht nicht immer alles glattgeht widmet sich die Autorin auch eventuell aufkommenden Fragen und Antworten, verrät Tricks und kleine Kniffe aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz. Auch dieser Buchteil gefällt mir sehr gut.
Fazit:
Als Praxisbuch gar nicht schlecht. Doch bei dem informativen und gefällig-liebevoll gestalteten Buch hält weder der Titel noch der Text auf der Buchrückseite, was er verspricht. Nur Gutes aus der Natur bedeutet für mich persönlich den völligen Verzicht auf synthetische Inhaltsstoffe und auch hochwertige Rezepturen kommen für mein Dafürhalten ohne aus. Da ich selbst synthetische Inhaltsstoffe austauschen bzw. weglassen kann, ziehe ich diverse Rezeptvorschläge gekauften Produkten eindeutig vor. Probieren lohnt sich also durchaus, auch wenn das Austauschen Neulingen auf diesem Gebiet an sich erst einmal vor Probleme stellen dürfte. Genau deshalb gibt es aber tatsächlich nur drei von fünf Punkten für dieses Buch von mir.
2013 Antje Jürgens (AJ)